Im Endspurt wird es hart
Bei den Panthern sind einige Spieler angeschlagen - Heute DEL-Partie in Nürnberg
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Deininger
Rick Girard hatte viel einzustecken. Vor einigen Wochen musste der Kanadier Hals über Kopf nach Hause fliegen, weil sein Vater im Sterben lag. Am vergangenen Freitag hatte der Panther-Stürmer einen schwer wiegenden Arbeitsunfall auf dem Eis: Rob Guillet von den Krefelder Pinguinen schlug ihm den Stock auf die linke Hand und traf dabei so unglücklich, dass die Kuppe des Mittelfingers abgetrennt wurde. Mannschaftsarzt Dr. Dietmar Sowa nähte das Stück wieder an und hofft darauf, dass es anheilt. „Das werden wir im Lauf der Woche sehen“, glaubt der Mediziner.
Ein Teil des Transplantats sei jedenfalls „am Leben“, wie es der Arzt formuliert. Durchblutungsfördernde Mittel sollen den Heilungsprozess beschleunigen. Vier Wochen Zwangspause für Girard sind allerdings das Minimum. Zum Zuschauen verurteilt ist auch der Übeltäter. Rob Guillet wurde gestern vom Disziplinarausschuss der DEL, dem außer Ligenleiter Gernot Tripcke die früheren Nationalverteidiger Uli Hiemer und Andreas Niederberger angehörten, für sechs Spiele gesperrt. „Die Strafe ist sicher auf die Schwere der Verletzung zurückzuführen“, glaubt Panther-Geschäftsführer Karl-Heinz Fliegauf.
Schmerzhafte Erinnerungen
Schmerzhafte Erinnerungen an die KrefeldPartie hat auch Bob Wren, der von Marc Beaucage einen Schlag auf den Unteram bekommen hatte und seitdem mit einem Taubheitsgefühl im Daumen leben muss. „Da sich ein Nerv pro Tag nur millimeterweise regeneriert, kann es schon ein halbes Jahr dauern, bis bei der Hand von Wren wieder alles normal ist“, meint Mediziner Sowa. Zum Glück hat der Panther-Regsseur keine Probleme mit dem Greifen. „Er sagt, die Verletzung behindert ihn nicht“, so der Manager. Fliegauf hält die heutige Partie bei den Nürnberg Ice Tigers (live ab 19.30 Uhr bei Premiere) für „wichtig, aber nicht entscheidend“ im Kampf um die Play-Off-Plätze. „Es wäre aber natürlich für das gesamte Wochenende beruhigend, wenn wir bereits am Donnerstag punkten könnten.“ Gastspiele in Franken verliefen in der Vergangenheit jedoch meist enttäuschend.
Auch Stürmer Christopher Oravec hat am Freitag nur stark lädiert die Krefeld-Begegnung überstanden. Nach einem Check litt er als Folge einer Gehirnerschütterung vorübergehend unter Gedächtnisverlust. Am Sonntag in Frankfurt (3:5) war er aber wieder dabei. Erste Trainingsversuche nach seiner Daumenoperation macht Shawn Anderson. Mit dem Einsatz des Verteidigers ist frühestens in zehn Tagen zu rechnen. Noch länger dauert es bei Eric Dandenault, dessen gebrochener Unterarm von Dr. Sowa gestern bei einer Operation mit einer Platte fixiert wurde.