Ein Landstrich voller Jammerlappen und Nazis, könnte man sagen.
Perfekt, kommt hin 😂
Da Du nur zweimal denselben Artikel verlinkt hast füge ich einen differenzierenden hinzu:
https://taz.de/Gewalt-in-Leipzig-Con...ster/!5650003/
Tatsächlich fällt jedoch auf, dass du dich bei Berichten über Gewalt von rechts nicht auf die Suche nach relativierenden oder rechtfertigenden Artikeln machst. Das muss man schon auch feststellen. Institutionelle Verachtung ist Menschenverachtung, wenn sie in Gewalt gegen Menschen eskaliert.
Für ein friedliches Miteinander ist es das mindeste, dass man Gewaltfreiheit verinnerlicht, egal aus welcher politischen Motivation heraus.
Geändert von Von Krolock (03.01.2020 um 07:12 Uhr)
Im Östen ist ölles önders, mir hotten ja nüscht
Ich "mache" mich nicht "auf die Suche". Ich lese Focus z.B. fast nur, wenn es hier verlinkt ist.
Der taz-Artikel poppte in meiner FB-Chronik mehrfach auf.
Rechte Gewalt relativierende oder rechtfertigende "Artikel" findet man mutmaßlich auf rechtsradikalen Seiten oder Fake News-Schleudern wie PI. Da schau ich rein, wenn ich mich gruseln will. Verlinken ganz sicher nicht.
Aktuell von heute Morgen:
https://www.spiegel.de/politik/deuts...a-1303436.html
Zu den Ausschreitungen selbst äußern werde ich mich vorerst nicht. Die Doku "Hamburger Kessel" können wir gerne besprechen, da ist genug aufgedeckt. In Connewitz dauert das noch erfahrungsgemäß.
Darum geht es nicht. Für mich ist der Focus, insbesondere Focus Online der blanke Horror. Und die taz lese ich zumindest online auch. Mir ging es schon in erster Linie darum, dass du Gewalt unterschiedlich wertest, je nach politischer Richtung. Und das ist aus meiner Sicht grundfalsch.
Der Punker hat schon recht. Erst mal abwarten wie das alles aufgearbeitet wird.
Zwei Tage später stellen sich zumindest die ersten Meldungen der Polizei schon anders dar.
https://sz.de/1.4743891“Es habe "einen Eingriff an der Ohrmuschel" unter lokaler Betäubung gegeben, "Lebensgefahr oder ein drohender Gehörverlust hätten nicht bestanden". Der Mann solle offenbar am Donnerstag oder Freitag entlassen werden.“
„War im ersten Polizeibericht noch die Rede davon, dass eine "Gruppe von Gewalttätern" versucht hätte, "einen brennenden Einkaufswagen mitten in eine Einheit der Bereitschaftspolizei" zu schieben, wurde dieser in der Version vom späten Donnerstagnachmittag "in Richtung" der Beamten geschoben.“
Zu Focus (online) habe ich dieselbe Meinung, noch schlimmer sind dort die "Kommentare".
Zum Hufeisen:
Linke Gewalt gibt's fast ausschließlich als Gegengewalt, gegen Nazis, gegen (angreifende) Polizei, gegen "Strukturen".
Ich heiße das nicht gut, habe solche Situationen selbst nur als Zuschauer erlebt (SS-Treffen in Nesselwang, Wackersdorf, Chaostage 1995 - arg viel mehr war da nicht). Ich habe einmal einem Fascho eine verpasst, der tauchte bei der Geburtstagsparty meiner damaligen Freundin auf und ließ sich verbal nicht vertreiben. Stolz auf den Schlag war ich nicht, im Gegenteil: Hatte danach etwas, was ich rückblickend als Nervenzusammenbruch bezeichnen würde.
Rechte Gewalt ist komplett anders, die geht aktiv gegen deren "Feinde". Also "Fremde", Polizei, Andersdenkende, Staat...
Aktion und Reaktion sowie die Ziele sind komplett entgegengesetzt, deshalb kann ich mit dieser Quasi-Gleichsetzung nichts anfangen.
Mal abgesehen davon, dass dein erster Halbsatz völliger Humbug ist, erkläre ich das kurz. „Fast ausschließlich als Gegengewalt“, das ist schon eine Unverschämtheit und zeugt von purer Ahnungslosigkeit oder von Zurechtdrehen von Sachverhalten, wie man sie sonst eher aus anderer Richtung kennt. Es gibt keine Gegengewalt gegen Polizei, da empfehle ich einen Blick in die Bücher bezüglich. Des Gewaltmonopols.
Die Ziele sind entgegengesetzt, das ist richtig und auch ein Grund, warum mir „Links“ immer näher stehen wird als „Rechts“. Wenn aber diese „Strukturen“ aus Menschen bestehen bzw. von Menschen repräsentiert werden, dann wird das Fundament der Demokratie über Bord geworfen, wenn man das aus seinem Wertekosmos ausblendet. Linke gehen nicht nur gegen angreifende Polizei vor, die Klammer kannst du dir schenken. Linke, ich rede von der gewaltbereiten Linken, geht gegen alles vor, was ihrem Weltbild entgegensteht. Da werden Steine auf Polizisten geworfen, die ihrerseits keine Steine werfen. Da gibt es Gewalt gegen staatliche Einrichtungen, vollkommen egal, ob sie von Menschen bewacht werden und da wird gegen Nazis nicht auf demokratischem Weg demonstriert, sondern durch Ausübung von Gewalt. Ehrlich, bei der Ansicht werde ich richtig sauer.
Wer Gewalt ausübt und sich dabei hinter Ideologien versteckt, ist ein verdammtes Arschloch. Und da ist es mir egal, aus welcher Richtung es kommt. Linker Scheißdreck und rechter Scheißdreck. Wir haben in unserem Strafrecht Notwehr und Nothilfe geregelt, da geht es um rechtfertigende Gewalt. Wo kämen wir hin, wenn darüberhinaus jeder für sich regeln will, wann Gewalt okay ist.
Und noch was was zur Polizei: Die Polizei ist kein Gegenpart, weder von links noch von rechts. Und wenn jemand meint, das ignorieren oder aushebeln zu können, dem soll verdeutlicht werden, dass er falsch liegt. Wenn mir was nicht passt, kann ich wählen und/oder entsprechend demonstrieren, und zwar so, wie es zulässig ist.
Nur deshalb funktioniert das bei uns vergleichsweise gut.
Außerdem verlassen wir damit mal wieder das eigentliche Thema. Mir geht es darum, dass du, im Gegensatz zu mir zum Beispiel, Gewalt von links allenfalls halbherzig ablehnst, wenn nicht stellenweise sogar zu tolerieren versuchst.
Geändert von Von Krolock (03.01.2020 um 09:37 Uhr)
Ich versteh vor allem nicht wie es hier zu so unterschiedlichen Berichterstattungen kommen kann. Als erstes berichtete die Polizei davon dass der Mann schwerst verletzt ohne Bewusstsein und vermutlich in Lebensgefahr schwebend in einem KH notoperiert werden musste. Auch wurde gesagt der Helm des Polizisten sei heruntergeschlagen worden. Das haben natürlich die Medien so erstmal übernommen. Jetzt rudert die Polizei zurück und sagt dass der Mann nur mit einer örtlichen Betäubung am Ohr behandelt werden musste. Die TAZ berichtet außerdem dass es laut KH nie eine Not-OP gegeben hat und der Mann sich zu keinem Zeitpunkt in Lebensgefahr befand. Auch die Geschichte mit dem Helm wird von Augenzeugen anderst berichtet.
Das relativiert den Angriff auf keinen Fall der bleibt schrecklich. Aber Sympathiepunkte sammelt die Polizei mit solchen widersprüchlichen Aussagen ja nicht. Abwarten und Tee trinken, was da noch rauskommt.
Für mich stellt sich die Frage, warum muß die Polizei während oder kurz nach solchen Einsätzen die SM Kanäle bedienen, warum wartet man nicht ab und schreibt am Ende über Fakten und nicht über Vermutungen aus der ersten Reaktion? Stille Post ist das sicher auch ein Problem.
Beim dargebotenem kann man sich aktuell gut und gerne auch während dem Spiel treffen.
Stelle ich mir für v.K. nicht so prickelnd vor: Während von links good luck übers Spiel lamentiert erkläre ich ihm von rechts den Hamburger Kessel
Apropos Hamburg. Sollte sich die Staatsanwaltschaft hier durchsetzen, dann war's das mit Demonstrationen hierzulande:
Setzte sich die Staatsanwaltschaft mit ihrer Auffassung durch, schriebe sie – auf Kosten der Angeklagten – Rechtsgeschichte. Dann könnte zukünftig jedeR, der oder die auch nur für kurze Zeit an einer sich unfriedlich entwickelnden Demonstration teilgenommen hat, für alle Ausschreitungen straf- und damit auch zivilrechtlich verantwortlich gemacht werden, selbst wenn er oder sie an diesen nachweislich nicht beteiligt war oder den Ort des Geschehens zum Tatzeitpunkt längst verlassen hat. Die Devise hieße: Mitgegangen – mitgehangen.
https://taz.de/Prozess-zu-G20-Gipfel...2017/!5650018/
Dann war's das mit dem "vergleichsweise gut funktionieren".
Mir ging es hier in keinster Weise darum, den jeweiligen Fall zu bewerten, da halte ich mich zurück.
Im übrigen habe ich auch schon Steine werfende Polizisten gesehen und finde das ausgesprochen widerlich. Allerdings als ein Akt der Frustration, Zielscheibe für Angriffe sein zu müssen und nicht als Akt des Erscheinens oder einer geplanten Aktion gegen einen „Gegner“.
Als Zeitspanne für einen Konsens erscheint mir eine Drittelpause auch zu kurz. Ich tippe da eher auf eine Lebensspanne, wie lange die auch dauern mag.
https://www.spiegel.de/panorama/just...a-1303550.html
Da frag ich mich manchmal, ob da nur Amateure in den Pressestellen arbeiten, und denen die Tragweite solcher Meldungen nicht bewusst ist.
Klar, kann man sagen, dass das Annähen einer Ohrmuschel eine Not-OP ist, aber damit suggeriert man was anderes.