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Von Krolock
Eigentlich wollte ich das nicht kommentieren, aber was raus muss, muss raus. Muss sich Sigl wirklich an jedem Scheißartikel orientieren? Da macht einer Stimmung und hätte gerne Applaus dafür, dass neben sicher einigen richtigen Bemerkungen auch jede Menge Mist drin steht. Und sowas nimmt der Gänze des Artikels auch die Seriosität. Beispiele?
Der Verfasser gibt der Mannschaft die „Hauptlast“ der verkorksten Saison. Seine Erklärung ist, dass 12 Spieler in Nordamerika geboren sind. Merkwürdigerweise waren es in der Vizemeistersaison deren 15 in Nordamerika geborene Spieler. Er unterstellt den Spielern, dass sie die individuellen Fähigkeiten besitzen, es mangle jedoch an der Identität. Komisch nur, dass gerade dieses Jahr einige Ausländer spielen, die hier, auch wegen ihrer Identifikation mit dem Club, unter Vertrag spielen. Spieler, die in den vergangenen Jahren durchaus mehr Geld bei anderen Clubs hätten verdienen können und seit Jahren hier spielen. Zudem mit Endras, Keller, Lamb und Trevelyan echte Augsburger unter den Protagonisten sind. Er bilanziert Thema Mannschaft, dass anscheinend mit den Spielern nicht mehr möglich ist, wo er ihnen doch die individuellen Fähigkeiten attestiert hat.
Der Verfasser bemängelt die Mannschaftsstruktur und das Fehlen eines Gesichts. Aber genau das hat die Mannschaft durch die langjährigen Leistungsträger. Dann bemängelt er dass man (exemplarisch) „Marco Sternheimer Importspieler oder eingebürgerte Nordamerikaner vor die Nase gesetzt hätte“ Ich weiß nicht, in welcher geistigen oder körperlichen Verfassung dieser Artikel verfasst wurde, aber dass Sternheimer seinen Platz an einen Importspieler verloren habe, ist schon abenteuerlich. Hinzu kommt, dass der „entwicklungsfähige Sternheimer“ über Jahre ein uneingelöstes Versprechen war und sich für einen anderen beruflichen Weg entschieden hat. Die eingebürgerten Importspieler waren immer schon das Erfolgsrezept der Panther bzw. des AEV. Bei den Preisen, die für die vergleichsweise geringe Zahl der „Biodeutschen“ aufgerufen wurde, war der Club ohne die Heidts, Fergusons oder Olvers nur bedingt konkurrenzfähig. Und dann bringt er tatsächlich die Eisenmengers, so ziemlich die letzten Spieler, die aus Gründen der Identifikation nach Augsburg gekommen sind. Ich mache ihnen das natürlich nicht zum Vorwurf, dass der Verfasser aber gerade die beiden nennt, ist schon abenteuerlich.
Sigl wirft er vor, dass er es unterschätzt hat, sich einen Stamm an deutschen Spielern aufzubauen, die für Stabilität stehen. Ja, Augsburg ist keine Topadresse für deutsche Spieler, aber das hat sicher nichts mit Versäumnissen im Bereich der Verpflichtungspolitik zu tun. Man kann ihm sicher vorwerfen, das Thema Jungspieler vernachlässigt zu haben, aber ein etablierter oder aufstrebender Jungspieler sucht mehr Geld und vor allem sucht er bessere sportliche Perspektiven. Er wirft Sigl vor, die Reduzierung der Importspieler zu blockieren. Ja, er blockiert. Aber das geschieht nur deshalb, um seinen Club konkurrenzfähig zu halten, weil bei einer Einschränkung der Kontigentierung automatisch der Preis für drittklassige Deutsche steigt.
Es gäbe noch ein paar Punkte zu kritisieren, aber ich habe keine Lust mehr. Über die rhetorischen Fähigkeiten hüllen wir mal den Mantel des Schweigens.
Ehrlich, ich werfe Sigl so einiges vor und finde, dass er in den vergangenen Jahren so manches an Mist gebaut hat, aber bevor ich diesen Artikel verfasst hätte, wäre ich lieber eine Stunde im Keller (nicht Markus) verschwunden und hätte mich geschämt. Abzufeiern gibt’s da nahezu gar nix. Si tacuisses, philosophus mansisses. Mit Pressearbeit hat das jedenfalls nichts zutun.