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kleiner Erfahrungsbericht:
Das Gelände ist etwa 2000m Luftlinie von unserer Wohnung entfernt.
Wir hatten uns gegen 15.00 Uhr auf den Weg gemacht und hatten gar keine
Chance Richtung Eingang zu gelangen. Also sind wir Richtung Innenstadt
gegangen. Alles war gesperrt, man konnte sich tatsächlich nicht "frei"
bewegen.
Alle Strassen, die Richtung Festival Gelände führten waren mit Bauzäunen
und massiven Polizeiaufgebot gesichert - kein durchkommen, auch nicht von
uns Ortskundigen, alles dicht! Überall waren Videokameras aufgebaut. Wo
kein Gebäude war, hatte die Polizei "Steigerfahrzeuge" positioniert, wo
Schwenkkameras angebracht waren!
Wir selbst wurden daran gehindert, den Hauptbahnhof von Ost nach West zu
durchqueren. Wir wurden an den parallel verlaufenden Busbahnhof verwiesen.
Da ich sah, wie viele Leute aus dem Bahnhof herauskamen, dachte ich an eine
Einbahnstrassen Regelung! Doch als wir an dem Busbahnhof angekommen waren,
konnten wir zwar in den Tunnel rein, doch dieser war
(unverständlicherweise) in der Mitte von Polizisten gesperrt worden! Ich
konnte einige wenige Worte mit dem jungen Polizisten wechseln und ihm
erklären, dass uns seine Kollegen vom Haupteingang hierher verwiesen
hatten! Er bedauerte, hatte aber keine Informationen und war nicht einmal
in der Lage, alle Leute am Überklettern der hüfthohen Barriere zu hindern!!
UNGLAUBLICH! (ZUR KLARSTELLUNG: Bei dem Bahnhofstunnel handelt es sich
NICHT um den Unglückstunnel, dieser ist ein anderer!)
Zur Zeit des Unglücks waren wir gerade auf einer Hauptstrasse
(Sternbuschweg) unterwegs! Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir nur etwas von
einer Panik und Verletzten aufschnappen können (Fazit: Es muss ein Handy
mit UKW Radio Empfang her!). Der Sterbuschweg ist eine Hauptstrasse, die
östlich vom Gelände liegt! Tausende kamen aus Richtung Festival wieder
zurück und die Stimmung war von aggressiv bis verzweifelt. Wir kamen zu
einem Verletzen, dem man eine Flasche über den Kopf geschlagen hatte und
der viel Blut verlor! Ein Konvoi aus Rettungswagen und Einsatzleiter
Johanniter sowie DLRG wurde durch Passanten gestoppt. Doch nach kurzer
Diskussion fuhr der komplette Tross wieder an, ohne sich um den Verletzten
zu kümmern (Der Konvoi fuhr mit Sonderrechten (Blaulicht und Sirene))!
Nach weiteren 25 Minuten konnten wir dann einen Notarzt Wagen stoppen und
der Doktor nahm sich dem Jungen dann endlich an. Noch während der
Behandlung wurde dann an selber Stelle eine Person von einem Rentner
angefahren.
Da der Rentner nach kurzer Zeit einfach wieder losfahren wollte, wurde er
durch mehre Personen kurzerhand aus dem Auto gezogen!!! Der Golf stand nun
fahrerlos mitten auf der Strasse und behinderte weitere Krankenwagen, die
ebenfalls mit Blaulicht und Martinshorn fuhren.
Diese reihten sich dann hinter dem Golf auf, ohne das jemand ausstieg um
der Situation auf den Grund zu gehen. Ich habe über mein Handy die 110
angerufen und bin nach ca. 75 Sekunden ohne Antwort aus dem Netz geflogen!
Ich habe dann einige Motorrad Polizisten Stoppen können, die sich dann dem
Unfall zögerlich angenommen haben – nur zur Info, zu dieser Zeit hatten wir
noch keinerlei Wissen über das was einige Hundert Meter weiter passiert
war. (Zeitfenster: vom Anhalten des Notarzt bis zum Stoppen der
Motorradpolizei etwa 10 Minuten!). Zum Stresspegel, um uns herum viele
aggressive und Betrunkene Menschen. Es kreisten permanent
Polizeihubschrauber über unseren Köpfen und wirklich alles fuhr mit
Blaulicht und Sirene!!! Ein Lärm... der helle Wahnsinn!!
Danach hatten wir genug und sind nach Hause… ;-(
Was mich aber an dieser Sache so stört , die Schuld liegt bei denen, die
eigentlich die Sicherheit in die Tat umsetzen sollten - damit meine ich die
POLIZEI!
Es grenzt an ein Wunder, das da nicht noch mehr passiert ist! Ich habe auf
den Bildern vom Tunnel und meiner eigenen Erfahrung im Bahnhofstunnel, die
gleiche Vorgehensweise gesehen - beide Lokalitäten wurde in der Mitte
gesperrt und nicht an den jeweiligen Zugängen!!
Es wurde also "absichtlich" eine Verstopfung provoziert. Meine Frau und ich
hatten beträchtliche Probleme, uns gegen den Strom wieder nach draußen zu
arbeiten, es strömten ja immer noch jede Menge Leute rein, die man vom
Haupteingang hierher schickte!
Warum ich die Schuld der Polizei gebe - na es waren schließlich die
Einsatzhundertschaften, die die Leute kanalisierte und lenkte... Sie hätten
sehen müssen, das dieses "Konzept" (ich glaube bis jetzt nicht, das die
Stadt wirklich eines hatte) überhaupt nicht aufgeht!! Die hätten die
Notbremse ziehen müssen und die Veranstaltung auflösen müssen - Leute, die
Front-Polizisten waren so hilflos, man glaubt das gar nicht!!
Naja, aber wer die Pressekonferenz gesehen hat, der hat ja das richtige
Bild von der Duisburger Oberschicht bekommen... *ICHSCHÄMEMICH*