Quelle: Eishockey NEWS vom 26. Oktober 2004
[size=18px]Blitzsaubere sechs Punkte und das Blitz-Comeback von Ronny Arendt[/size]
Sieg morgen in Kassel brächte Pokal-Derby gegen Nürnberg
AUGSBURG. Noch am Freitag hatte Ronny Arendt seinen Comeback-Fahrplan folgendermaßen beschrieben: „Morgen gehe ich das erst mal mit einer Manschette aufs Eis, am Mittwoch fahr ich dann mal mit nach Kassel und vielleicht kann ich am Freitag in Iserlohn ja schon wieder spielen." Doch nach dem erfolgreichen Test vom Samstag schrieb der 23-jährige Manager Karl-Heinz Fliegauf eine SMS mit dem Text: „Vergiss nicht, mich auf den Spielberichtsbogen zu schreiben, ich spiel heute schon." Tatsächlich feierte Arendt am Sonntag gegen Wolfsburg nur zwei Wochen nachdem er in Berlin eine Knochenabsplitterung am Daumen erlitten hatte und elf Tage nach einer deswegen notwendigen Operation seine überraschende Rückkehr.
Vielleicht hatte allerdings auch die Partie vom Freitag beschleunigende Wirkung, denn die Rolle als passiver Beobachter des 1:0 gegen Kassel war wahrlich nicht die genussvollste. „So ist das eben, wenn eine Mannschaft mit fünf Mann hinten drin-steht", so Arendt, „das ist keine Augenweide. Irgendwann haben wir dann unser System verloren, das hat der Trainer auch sehr deutlich bemängelt. Zum Schluss hatten wir auch ein bisschen Glück, aber vor allem Jean-Francois Labbe im Tor." Der wehrte am Wochenende 64 Schüsse ab, wobei gegen Wolfsburg seine neuerliche Glanzleistung nur zwei Drittel lang von Nöten war, denn nachdem die ersten beiden Abschnitt noch deutliche Parallelen zum Freitag-Heimspiel aufgewiesen hatten machten die Panther dann mit drei weiteren Treffern binnen fünf Minuten und 22 Sekunden kurzen Prozess. Was auch Arendt zu verdanken war, der das vierte Tor vorbereitete. Trainer Benoit Laporte hatte sogar Vorbehalte gegen Arendts Einsatz: „Ich habe den Doktor viermal gefragt, ob er wirklich okay ist, ich brauche ihn 105 Prozent fit und nicht nur 98. Wenn er sich dadurch erneut verletzen würde, wäre das unverzeihlich, er ist zu wichtig für uns."
Mit Arendt wird morgen in Kassel im Pokal der nächste Versuch unternommen, auswärts einen DEL-Konkurrenten zu besiegen, ein Sieg brächte zudem im Viertelfinale am 23. November ein lukratives Heimderby gegen Nürnberg, am Freitag geht es dann nach Iserlohn. „Die Schiedsrichter ahnden grundsätzlich viel mehr gegen die Auswärtsmannschaft", blickt Arendt auf den bisherigen Saisonverlauf zurück, hat für die null Punkte auf fremdem Eis aber auch durchaus Gründe in den eigenen Reihen gefunden: „Wir leisten uns individuelle Undiszipliniertheiten, zu viele Fehler und geben zu schnell auf." Am Sonntag geht es dann im Halloween-Heimspiel gegen Nürnberg und damit auch gegen den neuen Bundestrainer Greg Poss. „Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass er auf mich zurückgreift", glaubt Arendt nicht an eine Zukunft in der Nationalmannschaft, „ich hatte Poss ja als Trainer in Iserlohn, und bin wegen ihm zurückgewechselt nach Weißwasser. Wir hatten damals unterschiedliche Auffassungen vom Eishockey, aber ich denke, wir haben beide auch dazugelernt seit damals."
Am Rande der Bande:
Das l :0 gegen die Huskies war Augsburgs 350. Sieg in der höchsten deutschen Spielklasse, das erste zu Null seit dem 4:0 am 16. November 2003 in Kassel und das erste l :0 seit dem 3. Oktober 2001 in Schwenningen. Duanne Moeser bestreitet am Freitag in Iserlohn sein 550. Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse. Mike Pudlick wurde ins Team der USA für den Deutschland Cup vom 10. bis zum 14. November in Hamburg und Hannover nominiert. MichaelKlein