AW: Politik und Geschichte
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Von Krolock
Darum ging es mir, denn ich habe „normal“ nicht definiert. Nur zwischen Arschloch und Nichtarschloch zu unterscheiden geht natürlich auch. Das ist zwar schlicht, vereinfacht aber vieles. Frag die AfD. Die sind mit schlichten Antworten auf komplexe Fragen immerhin zu mehr als 10 Prozent gekommen
die AfD macht das halt genau andersrum. Schlichte Antworten auf komplexe Fragen. Wie ich jemanden einschätze ist das Ergebnis einer komplexen Analyse für eine schlichte Frage. Da fällt halt der Rassismusaspekt völlig weg. Egal ob gelb, schwarz, weis, grün... sowas spielt bei meiner Einschätzung keine Rolle. Wohl aber das Verhalten der einzelnen Individuen.
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djrene
Es ist echt schade, daß Du, trotz vorhandener Intelligenz, nie verstehst, wenn man dir was durch die Blume sagen möchte, sondern immer nur, wenn man den Vorschlaghammer raus holt. Andere Möglichkeit ist: Du möchtest immer testen, wie weit Du es treiben kannst. Ich weiß allerdings nicht, was mir (un-)sympathischer ist. Auf Vorschlaghammer habe ich aber gerade keine Lust und lasse es deswegen bleiben.
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Toto ist die beste Band der Welt. :-)
Ich weiß, diesen Kalauer verdient diese Diskussion eigentlich nicht, aber ich glaube die letzte Themaverfehlung mit einem Musikverweis hast Du geliefert :rolleyes:
Alle anderen - mein Posting bitte nicht beachten.
Also worauf Du genau hinauswolltest Rene hat sich für mich echt nicht ganz entschlossen.
Aber du wirst mir den gedanklichen Sprung von Minstrelshows auf hetzerische Propaganda im 3. Reich sicher erläutern:D
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Cassy O'Peia
Wer kommt bei mir an?
Ich bin der letzte den man als Rassist bezeichnen sollte. IN JEDEM Fall stehe ich auf der Seite von unterdruckten, Minderheiten oder Underdogs.
Aber das was hier aktuell grad passiert geht definitiv zu weit. Hysterie ist ja aktuell sehr beliebt, aber meiner Meinung nach ist es ein gewaltiger Unterschied ob ich "scheiß Neger" sage oder einen Mohrenkopf esse und dabei evtl. noch am Zigeunerbach spazieren gehe.
Ich glaube sogar das die mit übertriebenen Eifer stattfindende Diskussion das Gegenteil und somit ein jetzt erst Recht bewirkt.
Wortwitze die aktuell eingehen im Stile von "Schwarzenegger muss sich umbenennen, nur ist noch nicht bekannt ob schwarz oder neger aus dem Namen genommen werden muss" ist eigentlich Rassismus pur - dem Familiennamen gegenüber. Aber das ist ja wieder Mal egal.
Scheiß heuchlerische Gesellschaft, beschissene.
Damit
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Augsburger Punker
Interessant, dass der jetzt erst bei Cassy ankommt.
wollte ich nur ausdrücken, dass ich Diskussionen um diesen Wirt bereits vor einem Jahr (oder war's noch länger her?) geführt habe und keinen Bock drauf habe das jetzt zu wiederholen.
Allerdings verstehe ich nicht, wieso Du auf einen harmlosen Satz dermaßen reagierst.
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Augsburger Punker
Damit wollte ich nur ausdrücken, dass ich Diskussionen um diesen Wirt bereits vor einem Jahr (oder war's noch länger her?) geführt habe und keinen Bock drauf habe das jetzt zu wiederholen.
Ich bekomme das alles so gar nicht wirklich mit, weil das in meinem Leben ne wirklich untergeordnete Rolle spielt. Der Clip stand - warum auch immer - bei Youtube unter "empfohlen" drin. Dann hab ich halt drauf gedrückt und mir gedacht "okay...es gibt noch wirklich normal denkende Menschen".
Ich kann und will jetzt auch gar nicht analysierend drauf eingehen warum ich mir das gedacht habe, aber das war meine erste Reaktion.
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Augsburger Punker
Allerdings verstehe ich nicht, wieso Du auf einen harmlosen Satz dermaßen reagierst.
Was? Wie?
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Cassy O'Peia
Was? Wie?
Das hier:
Ich bin der letzte den man als Rassist bezeichnen sollte. IN JEDEM Fall stehe ich auf der Seite von unterdruckten, Minderheiten oder Underdogs.
Aber das was hier aktuell grad passiert geht definitiv zu weit. Hysterie ist ja aktuell sehr beliebt, aber meiner Meinung nach ist es ein gewaltiger Unterschied ob ich "scheiß Neger" sage oder einen Mohrenkopf esse und dabei evtl. noch am Zigeunerbach spazieren gehe.
Ich glaube sogar das die mit übertriebenen Eifer stattfindende Diskussion das Gegenteil und somit ein jetzt erst Recht bewirkt.
Wortwitze die aktuell eingehen im Stile von "Schwarzenegger muss sich umbenennen, nur ist noch nicht bekannt ob schwarz oder neger aus dem Namen genommen werden muss" ist eigentlich Rassismus pur - dem Familiennamen gegenüber. Aber das ist ja wieder Mal egal.
Scheiß heuchlerische Gesellschaft, beschissene.
Warum? Als Antwort auf meine harmlose Feststellung, ohne irgendeine Wertung geschweige denn einen Vorwurf.
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Von Krolock
Tatsächlich lässt du aber die Hälfte des Geschriebenen von mir unter den Tisch fallen und gehst wenig auf mein Argument ein.
Was lasse ich unter den Tisch fallen? Das der schwarze Mann zuerst da war und dann vom weißen man unterdrückt wurde? Warum sollte ich da drauf eingehen? Zum einen stimmt das vollumfänglich und zum anderen hat das 0,0 bis überhaupt nichts mit der übertrieben PC zu tun, die aktuell kursiert und um die es mir ging.
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Von Krolock
Aber ich versuche es nochmal mit einer infachen Frage: Wie kannst du als Weißer entscheiden, welcher Schwarze eine „normale“ Ansicht hat?
Entscheiden nicht gerade weiße wann ein schwarzer sich zu brüskieren hat?
Ich habe vier schwarze im Bekanntenkreis, denen das ganze vollkommen am Arsch vorbei geht. Mir hats den Anschein dass die ganze Kackdiskussion lediglich von biederen weißen Menschen forciert wird, die wirklich gar nix anderes mehr haben.
Ich kenne nämlich keinen schwarzen der sich am drei Mohren in irgendeiner weise rassistisch diskriminiert gefühlt hat.
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Von Krolock
Nicht nur die Frage, wer dir das Recht gibt, sondern vor allem auch, worauf deine Erkenntnis beruht?
Was für eine Erkenntnis? Ich habe eine Meinung. Und die unterscheidet sich von deiner. Jetzt kann man natürlich hier wieder seitenweise seiern wie dämlich der jeweils andere ist oder es bleiben lassen. Ich bin für letzteres.
@Goeroge:
Puh, das geht mir jetzt zu weit. Meine Antwort war eigentlich gar nicht auf dich bezogen. Eher auf die leuchtenden Beispiele unserer Gesellschaft, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, alles besser zu machen.
Aber wir sind hier schon wieder angekommen, wo ich nie mehr landen wollte. Nur ein schwacher Moment...und das kommt dann dabei raus.
AW: Politik und Geschichte
Im Nürnberger Spielzeugmuseum hatte sich eine schwarze Besucherin beklagt, dass diese Figur:
https://museenblog-nuernberg.de/wp-c...oon-jigger.jpg
die
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amerikanische Touristin Adwoa Mtongo, die sich aufgewühlt an der Kasse beschwerte: "Sie stellen rassistisches Spielzeug aus. Dieses Objekt verletzt mich und alle Menschen mit afro-amerikanischen Wurzeln".
https://www.sonntagsblatt.de/artikel...-und-spielzeug
Da hat man gleich pflichtbewusst reagiert und die Seminarheinis von "Diversity Works" dazugeholt.
Und ausgemistet.
Ich fänds besser, man würd vlt ein Schildchen mit historischen Hinweisen danebenstellen.
Wie die Annotationen bei heiklen Büchern
Also sind auch schwarze die sich aufn Schlips getreten fühlen
AW: Politik und Geschichte
Tja, was soll man dazu sagen?
Außer Kopfschütteln bleibt einem da nicht viel.
AW: Politik und Geschichte
Oh wow, das ist Interview ist echt heftig, und passt grad zum Thema
https://m.bild.de/unterhaltung/leute...ildMobile.html
Standl: „Der WDR will sich krampfhaft neu aufstellen und diverser werden. ...Aber aus Sicht dieser Zuschauer werden wir deutschen Moderatoren nach und nach ausgewechselt, weil wir keinen Migrationshintergrund haben. Ich glaube, dieses krampfhafte Alles-irgendwie-neu-Machen geht auch total am Zuschauerherz vorbei. Die werden gar nicht gefragt. Ich habe aus unserer Chefetage sogar mehrfach den Satz gehört, dass die Alten ja sowieso sterben würden. Diese treuen Zuschauer haben sie ihrer Ansicht nach ,eh im Sack‘, die gehören nicht zu der ,Eroberungs-Zielgruppe‘, wie sie gern genannt wird. "
na, hätt sie mal lieber Migrationshintergrund gehabt.
Keinen zu haben ist beim WDR nun Kündigungsgrund.
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Andi
Da hat man gleich pflichtbewusst reagiert und die Seminarheinis von "Diversity Works" dazugeholt.
Und ausgemistet.
Ich fänds besser, man würd vlt ein Schildchen mit historischen Hinweisen danebenstellen.
Wie die Annotationen bei heiklen Büchern
Also sind auch schwarze die sich aufn Schlips getreten fühlen
Hast Du ein Leseproblem oder ein kognitives?
Erstmal finde ich es gut, dass Du ein Gegenbeispiel zum Rostocker bringst. Aber den von Dir geteilten Artikel hast Du nicht gelesen oder nicht verstanden - da wurde nicht "ausgemistet", sondern das gemacht, was Du vorschlägst, und noch ein wenig mehr, nämlich erstens die Ausstellung auf weiteres problematisches Spielzeug überprüft und zweitens neu und kommentierend ausgestellt:
"Mitten in die Hauptausstellung hat man jetzt acht Objekte gestellt, die anders sind: verändert und mit viel erklärendem Text versehen."
Das hier steht für Cassy drin, der vielleicht den Gebrauch des N-Worts überdenkt, was von Krolock auch geschafft hat - merci dafür:
"Aber die Ausstellung habe auch das Potenzial, Menschen die Augen zu öffnen, die sich auf das Projekt einlassen.
Eckert denkt da auch an die Leute, die der festen Überzeugung seien, sie betreffe Rassismus nicht, weil für sie alle Menschen gleich seien. "Das wäre schön, wenn es so wäre, aber das ist nicht die Realität", stellt die Museumswissenschaftlerin und europäische Ethnologin fest. Wer beispielsweise am N-Wort festhalte, obwohl er wisse, dass es schwarze Menschen verletzt, reproduziere Rassismus."
AW: Politik und Geschichte
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Augsburger Punker
Hast Du ein Leseproblem oder ein kognitives?
Erstmal finde ich es gut, dass Du ein Gegenbeispiel zum Rostocker bringst. Aber den von Dir geteilten Artikel hast Du nicht gelesen oder nicht verstanden - da wurde nicht "ausgemistet", sondern das gemacht, was Du vorschlägst, und noch ein wenig mehr, nämlich erstens die Ausstellung auf weiteres problematisches Spielzeug überprüft und zweitens neu und kommentierend ausgestellt:
"Mitten in die Hauptausstellung hat man jetzt acht Objekte gestellt, die anders sind: verändert und mit viel erklärendem Text versehen."
Das hier steht für Cassy drin, der vielleicht den Gebrauch des N-Worts überdenkt, was von Krolock auch geschafft hat - merci dafür:
"Aber die Ausstellung habe auch das Potenzial, Menschen die Augen zu öffnen, die sich auf das Projekt einlassen.
Eckert denkt da auch an die Leute, die der festen Überzeugung seien, sie betreffe Rassismus nicht, weil für sie alle Menschen gleich seien. "Das wäre schön, wenn es so wäre, aber das ist nicht die Realität", stellt die Museumswissenschaftlerin und europäische Ethnologin fest. Wer beispielsweise am N-Wort festhalte, obwohl er wisse, dass es schwarze Menschen verletzt, reproduziere Rassismus."
Ah ja, in der Tat. Weiß au net wo i mich da verhudelt hab, hab da paar Artikel glesen und dann den verlinkt.
Passt doch so, wenn sie die Ausstellungsobjekte in den richtigen Kontext setzen.
Obwohl eigentlich jedem eh klar sein müsst, dass so a Ding nur ein Zeitzeuge ist und net da drin steht um Stereotype zu bedienen.
Das "Jigger" (Zappler, die Figur macht Steptanz wenn mans aufzieht), ist eine Anspielung auf "N*****" is mir grad aufgfallen. Gar nicht mal so geil
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Mal eine Filmempfehlung im Politikfred:
Was ein geiles Ding!
EAW: Politik und Geschichte
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Cassy O'Peia
Wer ist der "Rostocker"?
Kieler, sorry. Wie geschrieben: Die Diskussion über den Namen seines Restaurants habe ich vor einiger Zeit geführt und die zwei Ostsee-Städte verwechselt.
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Augsburger Punker
Das hier steht für Cassy drin, der vielleicht den Gebrauch des N-Worts überdenkt, was von Krolock auch geschafft hat - merci dafür:
Darf man als Wähler der Grünen dieses Wort verwenden?
Macht die Kanzlerkandidatin ja auch ;)
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Allgaier
Darf man als Wähler der Grünen dieses Wort verwenden?
Macht die Kanzlerkandidatin ja auch ;)
du bist so ein Opfer, das ist echt der Wahnsinn :-):-)
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Absolut, da kann ich dir nur zustimmen :thumbup1:
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Allgaier
Darf man als Wähler der Grünen dieses Wort verwenden?
Macht die Kanzlerkandidatin ja auch ;)
Das Wort zu verwenden ist nicht verboten. Je nachdem wie und wer und warum es verwendet wird macht den Sprecher / Schreiber zum uneinsichtigen provokativen Kasper, zum rassistischen Arschloch, zum ewiggestrigen Deshammirimmaschogsagt-Deppen oder zum reflektiert Darüber-sprechen-Wollenden, der es zitiert.
Dass auch letzteres für Weiße ein gesellschaftliches No-Go ist hat Baerbock gemerkt und deshalb auch thematisiert. Auf dass andere ihrem Beispiel folgen und es in Zukunft einfach sein lassen.
AW: Politik und Geschichte
Zwickmühle für Laschet:
"Mehrere Bundesländer schränken den Automatismus der finanziellen Nothilfe nach Katastrophen ein – darunter NRW (und Bayern)
Im Justizportal des Landes NRW findet sich die Richtlinie über die Gewährung von Soforthilfen bei durch Naturkatastrophen hervorgerufenen Notständen (Soforthilferichtlinie – SHR) vom 30. Januar 2018. Unter Punkt 4.3 „Nicht soforthilfefähige Schäden – versicherbare Schäden“ heißt es: „Schäden, die wirtschaftlich vertretbar versichert werden können, sind grundsätzlich nicht soforthilfefähig.“ Dazu gehören: „Schäden, verursacht beispielsweise durch Überschwemmungen, Rückstau, Erdbeben, Erdfall, Eisregen, Starkfrost, Schneedruck et cetera“.
...
Erst die Katastrophe, dann die Hilfe vom Staat. Diese Regel galt immer dann, wenn Betroffene im Anschluss an eine Naturkatastrophe feststellten, dass sie nicht über einen ausreichenden Versicherungsschutz gegen Starkregen und Hochwasser verfügen.
Sie konnten sich stets darauf verlassen, dass die Politik kaum umhinkam, mit finanzieller Unterstützung einzuspringen. Im Jahr 2017 jedoch beschlossen die Ministerpräsident:innen, staatliche Soforthilfen ab sofort nur noch an jene auszuzahlen, die sich entweder ohne Erfolg um ausreichenden Versicherungsschutz beworben hatten oder aber ein wirtschaftlich unzumutbares Versicherungsangebot ausschlagen mussten.
Einige Bundesländer gingen zwei Jahre später noch einen Schritt weiter. 2019 nämlich beschloss beispielsweise die bayerische Landesregierung unter CSU-Ministerpräsident Markus Söder, Hochwasseropfern keine finanzielle Soforthilfe mehr zu gestatten. Die Bayern ließen also am 30. Juni 2019 ihre Richtlinie zur Gewährung von Nothilfen auslaufen und kündigten an, ab sofort nur noch Ausnahmen in Härtefällen zu gewähren.
Doch Bayern blieb mit dieser strikten Linie nicht allein. Nach und nach schlossen sich andere Bundesländer an. Unter ihnen: Nordrhein-Westfalen unter Ministerpräsident Armin Laschet. Grund für den Ausstieg aus der unbürokratischen Soforthilfe waren steigende Ausgaben infolge immer rascher aufeinander folgender Katastrophen, welche mit erheblichen finanziellen Einbußen für die Landeskassen einhergingen.
...
Schließlich, so hieß es, werde diese schon mit dem Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur und der Instandsetzung von Hochwasserschutzanlagen genügend belastet.
...
Zwei Jahre später scheint sich das Blatt zu wenden. Allerdings zunächst nicht in Form unbürokratischer Soforthilfe für alle. Vielmehr hat Armin Laschet ein mehrstufiges Hilfsprogramm angekündigt, das eine Soforthilfe für „Privatleute und Unternehmen“ lediglich in Härtefällen vorsieht. Zusätzlich sollen die Kommunen Strukturhilfen für den Wiederaufbau beschädigter Infrastruktur wie Straßen und Anlagen erhalten. Für alle anderen bleiben Steuerabschreibungen für den Wiederaufbau ihres Wohnraums und die Neuanschaffung von Kleidung und Hausrat. Das heißt: Wer genügend verdient, wird davon profitieren.
Darüber hinaus klingt Armin Laschet aktuell anders, als es die geplante Eindämmung der Soforthilfen 2019 vermuten ließe. So würden die finanziellen Mittel, die nach Soforthilfen bei Starkregenereignissen zur Verfügung stünden, „bei weitem nicht ausreichen“, sprach der Ministerpräsident und Kanzlerkandidat. Und: Nordrhein-Westfalen wolle den Menschen, die nach dem Unwetter „ohne alles auf der Straße“ stünden, „schnell helfen“.
...
Fraglich ist nun, wie diese „schnelle Hilfe“ aussieht. Sollte Armin Laschet entgegen seiner Absichten aus dem Jahr 2019 Gelder freimachen, um allen zu helfen, könnte ihm dies als Griff in die Staatskasse zur Förderung des eigenen Wahlkampfes ausgelegt werden. Schließlich will der CDU-Chef im Herbst eine Bundestagswahl gewinnen und Bundeskanzler werden. Sollte die unionsgeführte Bundesregierung einspringen, könnte das leicht als Wahlkampfhilfe für den eigenen Parteichef verstanden werden.
Armin Laschet steckt nun also in einer Zwickmühle. Zahlt er freigiebig, könnte die Frage aufkommen, ob eine Soforthilfe nur vor einer Bundestagswahl gezahlt werden soll. Künftige Flutopfer hingegen könnten es bedeutend schwerer haben, an finanzielle Unterstützung zu gelangen. Bleibt Laschet bei der Härtefallregelung und Steuererleichterungen für Besserverdienende, könnte ihm dies als Klientelpolitik oder Herzlosigkeit ausgelegt werden. Armin Laschet wird sich die Frage gefallen lassen müssen, ob der Beschluss 2019 die richtige Entscheidung war."
Ganzer Text: https://www.fr.de/politik/soforthilf...-90867926.html