Augsburger Allgemeine
[size=18px]Die Panther jubeln gleich zwei Mal [/size]
Nach 4:1 in Hamburg siegt AEV gegen Iserlohn mit 3:2 n. P. - Chernomaz verlässt Augsburg
Augsburg
Wer als Gastmannschaft ins Augsburger Curt-Frenzel-Stadion kommt, der fürchtet mehr die Kälte in der offenen Arena als die heimischen Panther. Nur die Schwenninger Wild Wings, der Tabellenletzte in der Deutschen Eishockey-Liga, waren vor eigenem Publikum bislang harmloser als die Mannschaft von Trainer Rich Chernomaz. An dieser Hypothek arbeitete der AEV gestern gegen die Iserlohn Roosters erfolgreich. Die knapp 3200 Zuschauer sahen ein 3:2 (0:0, 2:2, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen, den zweiten AEV-Sieg an diesem Wochenende nach dem 4:1 in Hamburg.
Eine weniger positive Nachricht hatte Trainer Chernomaz nach der Partie parat. „Ich werde nächste Saison nicht nach Augsburg zurückkehren.“. Wohin ihn sein Weg führen wird, wollte er noch nicht sagen. Aber die Panther-Führung ging gestern davon, dass er das AEV-Angebot abgelehnt hat, um ab Herbst die Frankfurt Lions zu betreuen.
Gestern war der Kanadier auf einen Mann überhaupt nicht gut zu sprechen. „Unglaublich“ nannte Chernomaz die Leistung von Schiedsrichter Chvatal (Waldkraiburg). Der Unparteiische zog sich den Zorn der Augsburger zu, weil er einen verwandelten Penalty von Phil Audet zweimal wiederholen ließ. Iserlohn-Torhüter Jimmy Waite hatte bei der Abwehraktion sein Gehäuse verschoben. Rich Chernomaz zerbrach daraufhin vor lauter Wut einen Schläger, Kapitän Duanne Moeser erhielt für seine Beschwerden eine Disziplinarstrafe. Als Audet zum zweiten Mal anlief, kam aus dem Iserlohner Fanblock eine Plastikfalsche geflogen. Audet scheiterte auch im dritten Versuch. Doch die Panther hatten Sergej Vostrikov, der gleich zweimal vollstreckte und seinem Team den zweiten Punkt sicherte.
Die Augsburger machten diesmal vieles richtig. In der Defensive zeigten sie sich diszipliniert und im Angriff sah es so aus. als zahle sich die Geduld aus. Denn Verteidiger Christian Lukes erzielte nach einer schönen Einzelleistung das 1:0 (24. Minute). Sein Abwehrkollege Maxim Galanov servierte Phil Audet kurz darauf maßgerecht die Scheibe, der zum 2:0 vollendete (31.).
Gästetrainer Greg Poss reagierte, nahm eine Auszeit und fand offensichtlich die richtigen Worte. Denn innerhalb von 89 Sekunden glich seine Mannschaft aus. Beim 1:2 durch Jason Cipolla (35.) standen nur vier Panther sechs Iserlohnern gegenüber, da Chvatal Torsten Fendt (Augsburg) auf die Strafbank geschickt hatte und anschließend weitere zwei Minuten für die Gastgeber anzeigte. Eine 4:6-Unterzahl mit Folgen. Die AEV-Profis kassierten anschließend auch noch das 2:2 durch Steve Washburn (36.). Doch am Ende feierten nicht die 700 Fans der Roosters, die mit einem Sonderzug angereist waren, sondern die Augsburger.
Augsburger Panther: Eriksson - Armstrong, Lukes; Galanov, Dandenault; McCosh, Simonton - Oravec, Barta, Fendt; Strakhov, Carter, Arendt; Drouin, Moeser, Vostrikov; Delisle, Leeb, Audet.