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Neid-Elf schreibt Geschichte
Was für ein Einstand! Der amtierende Weltmeister aus Deutschland ließ dem Copa-America-Sieger aus Argentinien keine Chance und siegte klar mit sage und schreibe 11:0. Fünf Treffer bekamen die begeisterten Zuschauer in Shanghai vor dem Seitenwechsel zu sehen. Nach der Pause sorgten ein weiteres halbes Dutzend Tore für den höchsten WM-Sieg der Geschichte. Birgit Prinz und Sandra Smisek trafen je dreimal.
Die Partie im Hongkou-Stadion gestaltete sich nur in der Anfangsphase ausgeglichen. Doch schon in der 12. Minute ging die DFB-Elf in Führung. Für den ersten Treffer brauchten die Deutschen noch die Mithilfe des Gegners. Behringer schlug von links eine Ecke in den Strafraum, Torfrau Correa boxte das Leder in den eigenen Torwinkel.
In der Folgezeit stellte sich jedoch heraus, dass die Schützenhilfe für den amtierenden Weltmeister nicht notwendig war. In schöner Regelmäßigkeit schraubten die DFB-Damen das Ergebnis in die Höhe. Garefrekes erfasste die Situation nach einem Freistoß von Stegemann aus der eigenen Hälfte am schnellsten und traf aus acht Metern zum 2:0 (17.). Sieben Minuten später offenbarte Behringer die Abwehrschwächen der Argentinierinnen mit einem gelungenen Solo über die linke Seite. Aus spitzem Winkel schloss die Freiburgerin ihre Einzelaktion erfolgreich ab.
Die Überlegenheit der Neid-Elf wurde nochmals in der 29. Minute überdeutlich. Auf der rechten Seite lief Garefrekes mit dem Ball am Fuß ihrer Gegenspielerin davon. Prinz verwertete mit einem sehenswerten Kopfball das punktgenaue Zuspiel.
Die in allen Belangen unterlegenen Argentinierinnen wurden förmlich überrollt, verschafften sich aber vorerst eine kleine Verschnaufpause. Doch in der Nachspielzeit stillte die Torschützenkönigin von 2003 nochmals ihren Torhunger. Wie schon beim Treffer zuvor leiteten die deutschen Damen den Angriff über die rechte Seite ein. Prinz stand nach der Flanke von Laudehr goldrichtig und ließ Torfrau Correa aus kurzer Distanz keine Abwehrchance.
Nach der Pause knüpften die Deutschen nahtlos an der starken ersten Hälfte an. In der 51. Minute lupfte Lingor das Leder über die zu weit vor dem Tor postierten Keeperin Correa hinweg und machte das halbe Dutzend voll. Smisek (57.) und Prinz (59.) sorgten mit einem Doppelschlag für weitere frühe Tore nach dem Pausenpfiff. Es dauerte immerhin bis zur 70. Minute, bis die DFB-Elf wieder zuschlug. Der Treffer zum 9:0 von Smisek, die das Leder aus zwölf Metern in den Torwinkel drosch, bedeutete den höchsten Sieg bei einer Weltmeisterschaft aller Zeiten.
In der 79. Minute war es dann soweit - 10:0! Wieder war Smisek nach Vorarbeit von Garefrekes die Torschützin, sie zog mit iher Frankfurter Teamkollegin Prinz nach Treffern (je 3) gleich. In der Nachspielzeit fasste Keeperin Correa die Klammer um die Partie. Wie schon beim ersten Treffer bugsierte die bedauernswerte Torfrau den Ball nach einer Lingor-Ecke ins eigene Tor. Danach hatten es die chancenlosen Argentinierinnen endlich überstanden.