Interview mit Andreas Morczinietz

Morczinietz, ein DEL-Rauhbein als Kunsthändler

München/Düsseldorf - In der vergangenen Saison war er einer der Shooting-Stars im deutschen Eishockey.

Zusammen mit Rob Guillet und Marc Beaucage bildete Andreas Morczinietz den Paradesturm bei den Augsburger Panthern und hatte maßgeblichen Anteil an dem Playoff-Einzug der Fuggerstädter.

Der Lohn dafür war die Einladung ins deutsche Nationalteam und vor dieser Saison ein Vertrag beim Deutschen Meister, den Kölner Haien. Auch dort spielt er bislang eine gute Saison, mit fünf Toren und zehn Assists gehört er zu den Top-Stürmern.

Sport1 sprach mit Andreas Morczinietz über seine Ziele und Zukunftspläne und die 1:2-Niederlage in Düsseldorf.

Sport1: Herr Morczinietz, wie sind Sie zum Eishockey gekommen?

Morczinietz: Durch meinen Cousin. Der ist drei Jahre älter als ich und hat damals als Torwart beim TuS Geretsried angefangen. Im Alter von fünf Jahren hatte ich dann zum ersten Mal Schlittschuhe an.

Sport1: Fühlen Sie sich in Ihrer neuen Mannschaft wohl, oder vermissen Sie ein wenig Ihre alten Teamkollegen der vergangenen Saison aus Augsburg?

Morczinietz: Also grundsätzlich fühle ich mich in der neuen Mannschaft wohl, aber ich vermisse meine alten Kollegen schon ein bißchen. Ich freue mich, wenn ich sie treffe und mit Ihnen ein wenig reden kann.

Sport1: Sie spielen sehr körperbetont. Hat Ihre Freundin manchmal Angst, dass Sie in vier oder fünf Jahren mal so aussehen könnten wie Mike Bullard?

Morczinietz (lacht): Sie schimpft jetzt schon, weil ich so viele Narben habe. Aber das ist halt das Risiko beim Eishockey und dafür gibt es ja Schönheitschirurgen.

Sport1: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Morczinietz: Da ich selten Freizeit habe, halten sich die Hobbies in Grenzen. Ich spiele gerne Golf und male ein bißchen.

Sport1: Was sind Ihre Ziele? Wollen Sie noch in die NHL?

Morczinietz: Das war früher mal mein Ziel. Ich bin jetzt 24 Jahre alt und ich denke, für mich ist der Zug in die NHL abgefahren. Ich freue mich für alle die es geschafft haben und wünsche denen, die es schaffen wollen, alles Gute. Ich selbst will jetzt einfach nur so gut wie möglich Eishockey spielen und einmal in meiner Karriere Deutscher Meister werden.

Sport1: Was wollen sie denn nach Ihrer Karriere machen?

Morczinietz: Ich würde gerne mein Studium der Kunstgeschichte abschließen und möchte Restaurator werden oder ein Kunstgeschäft aufmachen.

Sport1: Zuletzt haben die Haie eine harte Niederlage im Derby gegen Düsseldorf kassiert. Haben Sie das schon verwunden?

Andreas Morczinietz: Die Niederlage war natürlich doppelt bitter. Gerade weil wir 1:0 geführt haben und dann hinten aufgemacht und dadurch zwei dumme Tore kassiert haben. Aber ich muss den Düsseldorfern ein Kompliment machen, sie haben einfach besser gespielt.

Sport1: Kann so eine Niederlage die Mannschaft im Saisonverlauf zurückwerfen?

Morczinietz: Überhaupt nicht. Düsseldorf hat jetzt einmal das Derby gewonnen. Wir konzentrieren uns jetzt auf das nächste Spiel und im vierten Duell gewinnen wir wieder gegen die DEG.

Quelle: sport1.de