AW: Politik und Geschichte
Ich hatte ja bei diesem Thema schon mal Parallelen zum Wehrdienst gezogen. Diese "wer keinen hat, kriegt auch nix" Keule ist moralisch nicht für mich vertretbar. Bei der Verweigerung wurde ja auch immer auf Szenarien angespielt, wieviel Pazifist noch übrig ist, wenn die eigene Tochter vom Russen vergewaltigt wird. Es muß in unserer Gesellschaft auch möglich sein, "Leistungen" in Anspruch zu nehmen, auch wenn man selbst nicht dazu beiträgt. Ich muß das ja nicht für richtig halten und moralisch muß es der Empfänger der selbst kein Spender ist, mit sich selbst ausmachen. Sonst fangen wir gleich mit derartigen Vergleichen und evtl. Entzügen beim Thema Auto an. Dann ist aber was los in dieser Republik. Nur wer mindestens 2000 km pro Jahr mit dem Zug gefahren ist, der darf zum einkaufen noch mit dem Auto fahren. Da fällt dann einigen der Kinnladen runter.
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U
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kottsack
Ich glaube einfach, dass ein großer Teil der Deutschen schlichtweg zu dumm ist, sich darüber Gedanken zu machen. Der Saku will nicht, dann will er nicht. Finde ich völlig in Ordnung. Der hat sich nämlich Gedanken gemacht.
Mich nervts einfach nur, dass sich viele nicht scheren und dann das Flennen anfangen, wenn sie auf einmal oder jemand im Umfeld was brauchen und dann so bescheuerte Aufrufe kommen.
Nein, aber dazu später.
Ich habe jetzt hin und her überlegt, ob ich was dazu schreiben soll, weil das bei mir jetzt ziemlich intim wird und ich eigentlich keine Lust habe, dass der el_bart0 das kommentiert, aber wenn sich nur einer dadurch einen Ausweis besorgt, hat das seinen Zweck erfüllt.
Ich habe seit vielen Jahren einen Organspenderausweis und ich bin für die Widerspruchslösung.
Jetzt meine Geschichte in zwei Episoden. Bei meinem Vater wurden im Alter von zwanzig Jahren erblich bedingte Zystennieren diagnostiziert. Es gibt die Möglichkeit, damit zu leben und je nach Schwere zwei bis fünf mal in der Woche ins Krankenhaus zu gehen und einen halben Tag an der Dialyse zu verbringen. Die zweite Möglichkeit ist die Transplantation, die im Optimalfall ein sorgenfreies Leben garantiert. Irgendwann wurde er transplantiert, das Prgan wurde jedoch nach einiger Zeit abgestoßen. Das ist zwar heutzutage auch möglich, aber das Risiko kann durch die Medizin etwas minimiert werden. Okay, Transplantation war nix, Dialyse war wieder angesagt. Über viele Jahre. Das zehrt den Körper aus. Irgendwann hatte er durch die jahrelange Behandlung Metallablagerungen im Hirn, die seine Wahrnehmung beeinträchtigten. Viele Jahre später die nächste Transplantation. Diesmal passte das Organ. Durch die lange Dialysezeit gab es aber Folgeerkrankungen und mein Vater starb mit 65. Je älter er wurde, desto weiter rutschte er in der Dringlichkeitsliste nach hinten, weil die Zahl der Transplantationsorgane einfach zu niedrig ist.
Ich habe diese Nierenkrankheit glücklicherweise nicht geerbt, aber 2018 hat es mich trotzdem erwischt. Herzinfarkt. Umgefallen, Herzstillstand. Puls und Bewusstsein weg. Mehreren glücklichen Umständen verdanke ich es, dass mich eine sehr nette Dame wiederbelebt hat, auch wenn sie mir dabei zwei Rippen brechen musste, was natürlich unverschämt war, ich es aber gerade noch verzeihen konnte. Nach der OP ging es in die Reha. Dort waren die meisten Patienten so ähnlich wie ich unterwegs, ein paar besser und ein paar schlechter.
Aber er zwei Herren liefen nur mit einer Jutetasche rum. Egal, wohin. Immer war die Tasche dabei. In der Tasche befand sich nämlich der Akku für Ihr Kunstherz. Einer dieser Männer wartete seit einem Jahr auf ein passendes Spenderherz. Der andere Patient war Anfang 70 und ihm wurde mitgeteilt, dass er sein restliches Leben mit Kunstherz und Jutetasche verbringen wird, weil er kein Spenderherz mehr bekommt. Obwohl eine OP in dem Alter natürlich mit hohen Risiken verbunden ist, liegt es in erster Linie an der Dringlichkeitsliste, dass gar nicht wenige im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben.
Und jetzt zur Quote von kottsack. Nein, es ist keine Dummheit. Ich glaube, es ist in keinem einzigen Fall Dummheit. Es ist Verdrängung. Wer ein unbeschwertes und gesundes Leben lebt, der gibt der eigenen Vergänglichkeit oftmals keinen Raum, weil die Gedanken die Leichtigkeit aus dem Leben ziehen. Jeder weiß, dass er stirbt, aber es ist ein großer Unterschied, ob dieses Wissen nur kognitiv abgespeichert wird, oder ob es das Leben wirklich begleitet. Wer eigene Erfahrungen, Kinder oder Angehörige hat, die Betroffene sind, der sieht es nicht nur oft anders, er verliert auch die Angst.
Ich kann jeden verstehen, der Angst hat, der glaubt, man würde ihn zugunsten eines anderen über den Jordan schicken, aber die Angst ist unbegründet. Es wird kein Leben aufgewogen, es gibt kein wertvolleres oder wertloseres Leben. Ich bin überzeugt, der Umgang mit Sterbenden ist da sehr verantwortungsbewusst und wer einmal einen Menschen erlebt hat, dem mit einem neuen Organ ein neues Leben geschenkt wurde, der wird diesen Eindruck nicht vergessen.
Eine Widerspruchslösung hätte den Vorteil gehabt, dass alle, die grundsätzlich spenden würden, die aber die Verdrängung des Themas daran hindert, sich einen Ausweis zu besorgen, zum potenziellen Lebensretter würden, ohne sich mit dem „gedanklichen Grauen“ auseinandersetzen zu müssen, während es auf der anderen Seite genug Möglichkeiten gibt, bei denen derjenige, der das nicht will, seinen Widerspruch anbringen kann. Schade, dass es nicht so kam. Ich verstehe es, die Verantwortung über den eigenen Körper haben zu wollen, aber aus meiner Sicht ist der tote Körper Müll und wenn der Müll helfen kann, Leben zu retten, sollte das quasi verpflichtend sein. Über Herz- und Hirntod will ich nix schreiben, da das für mich in diesem Punkt bei weitem nicht so wesentlich ist, wie es von manchen dargestellt wird.
Meine Bitte: Holt euch Organspenderausweise. Der ist noch dringender als eine Dauerkarte und man muss auch nicht auf die Gewissheit warten, ob Tuomie auch einen hat.
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djrene
Ich hatte ja bei diesem Thema schon mal Parallelen zum Wehrdienst gezogen. Diese "wer keinen hat, kriegt auch nix" Keule ist moralisch nicht für mich vertretbar. Bei der Verweigerung wurde ja auch immer auf Szenarien angespielt, wieviel Pazifist noch übrig ist, wenn die eigene Tochter vom Russen vergewaltigt wird. Es muß in unserer Gesellschaft auch möglich sein, "Leistungen" in Anspruch zu nehmen, auch wenn man selbst nicht dazu beiträgt. Ich muß das ja nicht für richtig halten und moralisch muß es der Empfänger der selbst kein Spender ist, mit sich selbst ausmachen. Sonst fangen wir gleich mit derartigen Vergleichen und evtl. Entzügen beim Thema Auto an. Dann ist aber was los in dieser Republik. Nur wer mindestens 2000 km pro Jahr mit dem Zug gefahren ist, der darf zum einkaufen noch mit dem Auto fahren. Da fällt dann einigen der Kinnladen runter.
Also deine moralischen Bedenke kann ich leider nicht teilen, zudem sind mir deine Vergleiche in diesem Zusammenhang etwas befremdlich.
Zudem bekommen Drogensüchtige ja auch keine Organe ist das dann auch unmoralisch?
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Oh die SPD hat es anscheinend geschafft den Sarrazin aus der Partei zu kicken.
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vogibeule
Oh die SPD hat es anscheinend geschafft den Sarrazin aus der Partei zu kicken.
Noch lange nicht. Er hat bereits angekündigt, die nächsten Instanzen zu durchlaufen und bis zum Bundesverfassungsgsgericht zu gehen.
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Was ein echter Sozi ist, der lässt sich doch nicht aus seiner Arbeiterpartei werfen :-)
Man fragt sich echt, was das soll? Gekränkte Eitelkeit? Den verbindet doch 0,00 mehr mit der SPD. Also nichtmal mit der SPD, die eh alles von der Union abnickt.
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Von Krolock
Noch lange nicht. Er hat bereits angekündigt, die nächsten Instanzen zu durchlaufen und bis zum Bundesverfassungsgsgericht zu gehen.
Verstehe ich nicht an seiner Stelle würde ich das als Ritterschlag sehen😂
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Auch wenn ichs schon ein paar mal geschrieben habe.....gibt es irgend etwas das dümmer ist als der Mensch an sich?
https://www.stern.de/digital/technik...k-9103524.html
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Du kannst darauf warten das die ersten Konzerne die Politik wegen den Verboten verklagen.
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Engelhardt
Ja, den Stern. ^^
Klickbait vom feinsten.
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Achso. Der Artikel stimmt also gar nicht. Danke dass du's geklärt hast. :)
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Engelhardt
Achso. Der Artikel stimmt also gar nicht. Danke dass du's geklärt hast. :)
Du hast vermutlich nur den Artikel gelesen, oder?
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Saku Koivu
Du hast vermutlich nur den Artikel gelesen, oder?
Herr Lehrer, ich weiß was.
Wenn du was zu sagen hast, dann hau's halt raus :rolleyes:
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Engelhardt
Herr Lehrer, ich weiß was.
Wenn du was zu sagen hast, dann hau's halt raus :rolleyes:
Na dann schau halt was die da als Nebenprodukt erhalten und darauf was man daraus alles machen kann.
Stichwort: https://de.wikipedia.org/wiki/Ethen
Klar kann man damit auch Plastiktüten herstellen, aber gerade diese Alltags- Einweggegenstände werden doch eh aus dem Verkehr gezogen. Kein Wort wird in dem Artikel darüber verloren das man aus Ethen Tenside usw herstellen kann. PVC Platten, Isolierschaum, Kunststoffe die man zur Kabelisolierung benötigt sind blos ein paar. Das dieser Stoff auch völlig Abseits von der Kunststoffproduktion verwendet werden kann und wird (siehe Tenside) wird völlig unterschlagen.
Wenn ich mit dem Schlagwort "Plastik" ankomme (was nur umgangssprachlich verwendet wird) und erstmal mit Strohhalm, Einwegbecher und Plastiktüte ankomme, dann ist das halt reines Klickbait.
Es klingt halt besser wenn man Plastik schreibt als wenn man es korrekt formulieren würde und schreiben würde "Die Öl-Konzerne wittern das neue Riesengeschäft – und setzen voll auf Kunststoffe". Da würde sich jeder denken "who cares". Und das völlig zurecht. Du tippst ja vermutlich auch auf einer Tastatur rum die aus Kunststoff hergestellt wird und schaust in einen Bildschirm mit einem Kunststoffrahmen. Eventuell sitzt du sogar an einem Schreibtisch der nicht aus Holz ist...
Ich denke du verstehst worauf ich hinaus will. ;)
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Wenn ich es richtig sehe, dann ist es aber nicht das Plastik an sich, das nicht zersetzbar ist, sondern der darin enthaltene Kunststoff. Und davon werden jetzt zig Millionen Tonnen zusätzlich produziert und auf den Markt gespült. Oder würdest du das anders interpretieren?
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Angebot und Nachfrage. Wenn Konzerne sich nur allein auf den Abbau von Ethen konzentrieren und sie in Konkurrenz zu Konzernen stehen bei denen Ethen als Abfallprodukt entsteht, dann dürften die ersteren den kürzeren ziehen. Am Ende könnte das sogar eher positive als negative Auswirkungen haben. Die Öl-Konzerne produzieren ja eh weiter bzw fördern ihr Öl. Sollten am Ende die Ethen Produzenten bzw Förderer weg fallen, dann dürfte das in der Gesamtbilanz CO² usw nicht unwesentlich reduzieren.
Nur weil theoreitsch mehr hergestellt wird bedeutet das ja nicht automatisch das auch mehr verkauft wird. Da wird der Preis entscheiden wer was von wem bezieht. Marktwirtschaft halt.
Die Länder fangen an oder haben schon dieses ganze Einweg-Wegwerf Zeug verboten. Aber ne PVC Platte oder ähnliches wird man immer brauchen usw.
Und wie oben schon geschrieben, es gibt auch ganz andere Anwendungsmöglichkeiten als die Kunstoffherstellung.
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Saku Koivu
Angebot und Nachfrage. Wenn Konzerne sich nur allein auf den Abbau von Ethen konzentrieren und sie in Konkurrenz zu Konzernen stehen bei denen Ethen als Abfallprodukt entsteht, dann dürften die ersteren den kürzeren ziehen. Am Ende könnte das sogar eher positive als negative Auswirkungen haben. Die Öl-Konzerne produzieren ja eh weiter bzw fördern ihr Öl. Sollten am Ende die Ethen Produzenten bzw Förderer weg fallen, dann dürfte das in der Gesamtbilanz CO² usw nicht unwesentlich reduzieren.
Nur weil theoreitsch mehr hergestellt wird bedeutet das ja nicht automatisch das auch mehr verkauft wird. Da wird der Preis entscheiden wer was von wem bezieht. Marktwirtschaft halt.
Die Länder fangen an oder haben schon dieses ganze Einweg-Wegwerf Zeug verboten. Aber ne PVC Platte oder ähnliches wird man immer brauchen usw.
Und wie oben schon geschrieben, es gibt auch ganz andere Anwendungsmöglichkeiten als die Kunstoffherstellung.
Ich bin ja weder BWL'ler noch VWL'ler, aber für mich riecht das erstmal nach jahr(zehnt)elangem Preiskrieg der zu einem erhöhten Umsatz führt und dann vielleicht irgendwann mal zu deinem Ergebnis führen könnte.
Das Mehr an Plastik wird dann halt dort verramscht, wo es nicht verboten ist. Gibt ja genug Länder, allen voran die USA. Wo das Mehr entsteht ist aber relativ egal.
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Engelhardt
Ich bin ja weder BWL'ler noch VWL'ler, aber für mich riecht das erstmal nach jahr(zehnt)elangem Preiskrieg der zu einem erhöhten Umsatz führt und dann vielleicht irgendwann mal zu deinem Ergebnis führen könnte.
Du brauchst aber trotzdem erstmal einen Absatzmarkt.
Und uns Verbrauchern kann es nur zum Vorteil gerreichen. Ein neuer Player Betritt den Markt, und wenn man nicht davon ausgeht das jeglicher Konststoff in den nächsten Jahren verschwindet der Preis dafür runter gehen wird.
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Starnberg. 3 Tote. 19 und 21 Jährige Waffennarren involviert. Deutsche. Illegaler Waffenbesitz.
Crailsheim. 6 Tote. Sportschütze, Wafffennarr. Alteingesessener Deutscher. Illegaler Waffenbesitz.
Combat 18. Halten sich für die besten Deutschen. Tote unbekannt. Illegaler Waffenbesitz.
2 Tage. Wenn ich in diesem Land mal Angst habe, dann nicht vor Flüchtlingen.
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djrene
Starnberg. 3 Tote. 19 und 21 Jährige Waffennarren involviert. Deutsche. Illegaler Waffenbesitz.
Crailsheim. 6 Tote. Sportschütze, Wafffennarr. Alteingesessener Deutscher. Illegaler Waffenbesitz.
Combat 18. Halten sich für die besten Deutschen. Tote unbekannt. Illegaler Waffenbesitz.
2 Tage. Wenn ich in diesem Land mal Angst habe, dann nicht vor Flüchtlingen.
Du bist in der falschen Disziplin gelandet, musst mal unter Stichwaffen schauen.