Jetzt zum Spiel. Fangen wir gleich bei Puempel an. Defensiv hat er Schwächen. Hätte er diese nicht, wäre er nicht in der DEL und schon gar nicht in Augsburg. Es ist ähnlich wie bei Graham, wenn dieser noch richtig schießen und richtig checken könnte. Aber, Puempel hat aufgeholt, ist inzwischen fast angekommen und beteiligt sich jetzt am Spiel, offensiv gefährlich und defensiv eben so gut er kann. Es gibt wenige in der DEL mit einem so präzisen Handgelenksschuß. Gerade weil LeBlanc wohl nicht mehr richtig in Form kommt, sollten wir froh sein, mit Puempel und Graham zwei Spieler mit Fähigkeiten zu haben, die den berühmten Unterschied ausmachen. Und zu den vier Gegentoren. Das erste war haltbar und da waren Länger (der hat sich dann wenigstens zu spät bequemt Olver anzugreifen) und Rogl zu passiv. Das zweite war super kombiniert und wenn sich überhaupt einer suboptimal verhalten hat, dann war es Stieler weil er fast abstoppt und dadurch Matsumoto vor ihm an die Scheibe kommt. Auch die anderen beiden Tore waren gut herausgespielt, allerdings war bei beiden ein etwas größer gewachsener Herr einfach zu langsam. Da ist auch Pech dabei, Du stehst bei Gegentoren auf dem Eis und kannst nichts dafür.
Ansonsten, die Haie sind derzeit das Team der Stunde, sie waren über die gesamte Spielzeit einen Tick besser. Sie sind tiefer besetzt, lassen die Scheibe schneller laufen und sind in UZ aggressiver. Trotzdem hatte der AEV einige Male das Momentum und hat es nicht genutzt. Beispielhaft war die 5:3 Überzahl und die Riesenchance von LeBlanc. Wer 4x führt, darf die Führung auch gerne mal ausbauen. Es ist Spekulation, aber mit Fans wären die drei Punkte in Augsburg geblieben. Unverständlich ist das Verteidigerpaar Länger - Rogl. Länger ist ein junger Spieler, der natürlich noch Führung braucht. Diese soll ihm einer geben, der mehr mit sich selbst beschäftigt ist. Somit waren diese bei allen vier Gegentoren auf dem Eise. Dazu kommt, die Verteidiger, speziell Haase, scheinen überspielt. Roy wirkte, trotz des ersten Gegentores, sicher.
Der Satz zu den "Problemspielern". Keller hat nicht gespielt. LeBlanc hat eigentlich ganz gut gespielt, hat aber die Seuche am Schläger und zu Rogl komme ich noch.
Es ist jetzt knallharter Abstiegskampf, hervorgerufen speziell durch unsere Auswärtsschwäche. Unsere Mitbewerber punkten eben auch in fremdem Stadien. So gerade die Nürnberger in Berlin.
+ Adam Payerl. Drei Scorerpunkte und eine richtig starke Leistung, gerade kämpferisch. Hat gefühlt jedes Bully gewonnen.
+ Jesse Graham. Wieder zwei Assists und auch defensiv verbessert. An ihm lag es nicht.
+ Matt Puempel. Zwei Tore und in der Offensive auffällig.
- Wade Bergman. Er wirkt nach seiner Verletzung gehemmt. Musste er zu früh wieder spielen? Dadurch häufig unkonzentriert.
- John Rogl. Er kämpft mit sich selber. Er ist zu langsam, kommt deshalb fast nie in die eins gegen eins Situationen. Seine Stocktechnik ist zu schlecht. Exemplarisch ist die Szene als er die Scheibe erst nicht trifft, dann springt sie glücklich von der Bande zu ihm zurück und er schießt sie nicht aufs Tor sondern Trevelyan auf den Kopf. Slapstick. Stand heute. Das wird nichts mehr.
- Die 4. Reihe. Sie fiel gegen Ihr Pendant auf der Gegenseite deutlich ab und wurde oft hinten reingedrückt und das lag nicht an Nehring. Gerade Chrobot hat gezeigt was ein U-23-Spieler leisten kann und Dumont war klar besser als Max Eisenmenger.
Am Ende war John Matsumoto derjenige, welcher den Unterschied ausgemacht hat.
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Länger auch. McClure nicht, das Tor fiel in den Wechsel der Stürmer und es stand noch Vinnie Saponari auf dem Eis.
Bergman war zwar noch nie so mies wie jetzt, aber auch nicht viel besser als jetzt. Körperlos ohne Ende, dazu kein vernünftiger Schuss. In Reihe 3 fällt das nur eben nicht so auf wie in Reihe 2.
Beim Vorletzten der Süd Gruppe hat er PP und OT gespielt? Und jetzt?
Das ist ein Musterbeispiel wenn Spieler eine Rolle im Team haben, die einfach nicht geeignet für sie ist. Und Top 4 ist einfach nicht geeignet.
"grad"
Haase an der Scheibe war schon immer grausig, jetzt ist es dazu halt noch eine konstante Gefahr dazu.
Der Bergman ist halt auch keine Option, die hilft. Da finde ich Rogl und Länger deutlich besser und hilfreicher.
Roy beim ersten mit Fehler und den 4ten hat er auch, wenn er in Form ist. Da hat er sich schon drüber geärgert, weil er das selbst auch weiß.
Ich sag mal so. Gut war es bei Haase noch nie, aber zur Zeit kommt ja gar kein Pass an.
Schockierend ist, dass wir keinen Spielzug haben um ins Drittel zu kommen. Das ist fruchtbar. Wenn wir mal in Aufstellung sind ist es ok, aber bis dahin. Mama mia. Da frage ich mich schon, was die trainieren und ob sie es entweder nicht umsetzen können oder der Trainer einfach keinen Plan hat. Und das ist nicht der einzige Punkt. Stand jetzt würde ich mit Pederson über das Saisonende hinaus nicht weitermachen. Egal in welche Richtung, die Entscheidung muss auf jeden Fall viel früher getroffen werden wie letztes Jahr. Der Trainer muss viel mehr in die Planungen miteinbezogen werden.
Ich würde schon mit Pederson weitermachen. Seine Vorgänger hatten mehrere Chancen und die hat er jetzt auch verdient.
Ich würde da eher mehr frisches Blut in den Kader bringen und womöglich kann Pederson den dann auch mehr nach seinen Wünschen gestalten.
Allerdings stellt sich jetzt erstmal die Frage, wie es allgemein mit der DEL weitergeht?
Hoi, ist der Wade doch nicht so toll und kein Top 4 Defender der viel Eiszeit bekommen sollte.
Miller übrigens erneut mit keinem einzigen Shift. Keine Sekunde.
Es ist wirklich auffällig, wieviel Zeit wir im PP zwischen eigenem Tor und Mittellinie verbringen.
Als jemand der keine Ahnung von Taktik, Spielzügen und Skills hat stellt sich mir aber auch die Frage, ob Eishockeyspieler die das beruflich machen und seit 15-20 Jahren auf dem Eis stehen nicht auch ohne einen vorgegebenen Spielzug bei einem 5:4 ins gegnerische Drittel kommen sollten.
"Spiel dem Gegner den Puck in den Schläger" kann ja auch schlecht Pedersens Vorgabe sein.
Nur ein Einwurf meinerseits, vielleicht seh ich das auch zu naiv.
Um mal etwas positives zu sagen, unser kläglicher Aufbau hat uns zu 2 PP Toren gebracht.
Kölns optische Augenweide 0 PP Tore.
Aber ihr habt schon recht, schön ist anders.
War generell ein komisches Spiel. Manchmal hatte man den Eindruck dass es ganz schlimm enden wird um dann im nächsten Moment wieder ein Tor vorzulegen.
Vermutlich nicht aber jetzt so zu tun als könnte er gar nix, ist einfach übertrieben. Wie gesagt, der war letzte Saison einer der wenigen Spieler (in einer Phase in der es eh allgemein kaum gelaufen ist) die mit der Scheibe + etwas Geschwindigkeit ins Drittel gekommen sind. Der hat nicht umsonst letzte Saison- besonders in der Overtime- nicht nur einen Treffer vorbereitet und uns somit zum Sieg verholfen. Das Forum neigt aber gerne zur Übertreibung, von daher... Was die Qualitäten unserer Defs in der eigenen Zone betrifft, haben durch die Bank alle Schwächen und nicht nur ein Bergman und das ist halt eines unserer Grundprobleme, die auch nicht ein einzelner zusätzlicher Def mit Qualität auf Anhieb beheben könnte.
Geändert von el_bart0 (29.11.2021 um 17:07 Uhr)
Einige Sätze zu den angesprochenen Punkten.
Abwehr: Hier kann nur Graham konstant einen vernünftigen Spielaufbau. Somit gehen die Gegner ihn aggressiv an und nehmen den Panthern so eine Stärke. Lamb und Bergman sind im Aufbau noch teilweise in Ordnung. Alle anderen Verteidiger sind eben "Eichen", die defensiv begabt sind, aber nach vorne aus unterschiedlichen Gründen arg limitiert. Da Lamb auch kein guter Skater ist, haben wir nur zwei Verteidiger - Graham und Bergman - die läuferisch mithalten können. Deshalb ist es doppelt problematisch, dass Bergman derzeit ausser Form ist, genauso wie Haase. Länger ist erst am Anfang seiner Entwicklung und mit Rogl wird das - glaube ich - nichts mehr. Er macht nicht mehr ganz so viele schwere Fehler, aber insgesamt reicht es nicht für diese Liga. Nachdem es klar ist, dass Gottwald die DEL nicht zugetraut wird - er hat am WE für den SBR gespielt - fehlt die Tiefe. Dann war es fahrlässig, keinen weiteren deutschen Verteidiger zu holen (aber bitte nicht Tölzer).
Pedersen: Hier sehe ich Licht und Schatten. Es ist auf alle Fälle zu früh, den Stab zu brechen. Positiv ist, er lässt offensiver spielen mit vernünftigem Forechecking. Negativ ist, sein Zögern beim Einsatz junger Spieler (hatten Miller und Kharboutli wirklich eine Chance). Das Powerplay hat er in Schwung gebracht, aber ein kreatives Aufbauspiel ist nur in Ansätzen zu erkennen. Hier muss aber auch der Kader angeschaut werden.
Kader: Im PP sind Graham und Pümpel Faktoren, die letzte Saison nicht da waren. Im Aufbauspiel hapert es vor allem, weil der mit Abstand stärkste Center und Spielmacher sich eine Dauerformkrise nimmt. Mit einem LeBlanc in Normallform wäre das kreativer. Gerade deshalb sollte Pedersen (Stand heute!) eine weitere Saison gegeben werden, für die er von Anfang an maßgeblich in die Kaderplanung involviert ist. Vorausgesetzt, der Klassenerhalt wird geschafft. Um den geht es nun mal zunächst. Die Mannschaft ist momentan nicht besser. Es fehlt Speed und in der Abwehr auch Kadertiefe. Dazu kommt auf der wichtigen Torwartposition eine #1, die in den letzten beiden Jahren mehr krank oder verletzt war und ein Back-Up, der einfach nicht konstant genug ist und deshalb zu den schwächeren Ersatzkeepern in der Liga zählt.
Absolut, ein größerer Kaderumbruch ist nun einfach zwingend, ganz egal welcher Trainer hinter der Bande stehen wird. Die Manschaft hat in den letzten Jahren so enorm abgebaut, irgendwo führt hier einfach kein Weg mehr dran vorbei. So leid es mir für den ein oder anderen Spieler tut, aber so inkonstant wie die Jungs sich teils präsentieren, ist dies halt der letzte Weg wie man dieser sportlichen Stagnation der vergangenen Jahre nun entgegenwirken muss.
Das mit dem Umbruch war doch ausgerufen hat dann aber jeder vergessen ) Schneller jünger größer härter
Ich gebe ja zu, durchaus mal etwas mehr zu vergessen, aber nach wie vor ist das für mich eine urban legend. Da hat jemand „Umbruch“ gerufen und alle haben so getan, als wären es die Panther gewesen. Möglicherweise fiel sogar der Begriff „Umbruch“, bezogen auf den Trainerwechsel. Aber an großen Teilen der Mannschaft festgehalten zu haben, obwohl man es gar nicht wollte, wäre mir nach wie vor neu. Ich lasse mich aber gern auf einen aktuellen Stand bringen.
Desweiteren heißt ja Umbruch nicht zwingend Kaderverstärkung. Denn für jeden Abgang braucht man einen besseren Einzelspieler bzw. einen, der im Gefüge eine bessere Rolle einnimmt. Also keinen Abbott, der trotz vermeintlichem DEL-Top-Status selbigen gar nicht ausfüllen will, weil er keinen Bock hat. Oder einen ehemaligen NHL-Goalie, der einfach seine Vergangenheit nicht mehr im Ansatz abrufen kann. Jeder Spieler, der seine Leistung bringt, muss erstmal höherwertig ersetzt werden. Dann war da noch einer wie Clarke, den man ohne weiteres hätte abgeben können, der aber in dieser Saison durchaus eine Rolle spielt. Oder Payerl, der Wunschabgang Nummer Eins, der nun wirklich derzeit nicht in der Kritik steht. Und schon deshalb bin ich der Meinung, dass es Verstärkungen und vor allem frisches Blut braucht, aber ein Totalumbruch, den man um des Umbruchs Willen macht, hohe Chancen hat, in die Hose zu gehen. Zumal wir früher über Jahre beklagt haben, Mannschaften hätten im Eishockey kein Gesicht, weil nach einem Jahr wieder alles neu ist. Da finde ich es gut, dass dem nicht mehr so ist.
Geändert von Von Krolock (30.11.2021 um 09:53 Uhr)