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SPIELTAG 30.11.2002

Montreal - Boston 2-4 (1-1/0-0/1-3)
Zu Hause im Fleet Center sind die Boston Bruins zur Zeit eine Macht und holten sich auch im achten Spiel in Folge beide Heimpunkte. Daran konnten selbst die Montreal Canadiens nichts ändern, die in den letzten Playoffs bekannterweise die topgesetzten Bruins in sechs Partien ausgeschaltet hatten. Heute nahmen die Gastgeber im ersten Aufeinandertreffen seitdem dafür erfolgreich Revanche.
Die vor allem im zweiten Abschnitt dominierenden Hausherren konnten aber erst Mitte der letzten Periode die Entscheidung herbeiführen. Zunächst hatte Jozef Stumpel(43.) nach dem Wiederbeginn, das nach Erste Drittel Treffern von Glen Murray(8.) und Richard Zednik(11.pp/45.) vorherrschende 1-1 Unentschieden, zum 2-1 für die Gelb-Schwarzen durchbrechen können. Zednik konnte zwar mit seinem zweiten Tor des Abends nicht einmal zwei Minuten später den Spielstand erneut egalisieren, doch Michal Grosek(46.) sorgte nach Vorarbeit von Sean Brown und P.J. Stock für die abermalige Führung Bostons 91 Sekunden später. Diesen Vorsprung ließen sich die Bruins nicht mehr nehmen und Joe Thornton(57.) machte kurz vor dem Ende der Partie alles klar.
Trotz der vier Gegentreffer absolvierte Habs Torhüter Jose Theodore mit 38 Saves eine erstklassige Partie. Sein Gegenüber Steve Shields konnte 24 Mal rettend eingreifen.

Toronto - Philadelphia 3-0 (0-0/2-0/1-0)
Ohne den verletzten John LeClair scheint die Offensive der Flyers etwas ins Stocken zu geraten. In der Heimpartie gegen Toronto prüften sie den gegnerischen Torhüter Ed Belfour 21 Mal und der Kanadier hatte kaum Probleme diese bravourös zum 62ten Shutout seiner Karriere und vierten in dieser Saison zu meistern. Belfour führt damit zusammen mit Dallas Marty Turco die Liga in diesem Bereich an.
Die Begegnung begannen beide Teams sehr zurückhaltend und konnten nur wenige Akzente setzen. Die 19.632 Zuschauer in Philadelphia waren wohl sehr enttäuscht, dass nach dem Wechsel Toronto immer besser ins Spiel kam, während ihre Mannen weiterhin Probleme beim Spielaufbau hatten. Die Maple Leafs standen defensiv gut und bauten darauf ihre Angriffe auf. Einen davon schloss Aki Berg(28.) nach herrlicher Vorarbeit von Alexander Mogilny, der zuvor die Defensivkräfte der Flyers austanzte, zum 1-0 ab. Für Berg war es der erste Treffer seit dem 18. Oktober 2001 oder 95 Partien. Nikolai Antropov(39.pp) konnte den Vorsprung kurz vor der zweiten Sirene in Überzahl verdienterweise ausbauen.
Trainer Ken Hitchcock hatte dann offensichtlich einige Worte für seine Flyers parat, denn anschließend versuchten die Hausherren zurück ins Spiel zu kommen. Doch Belfour hielt sich schadlos und die Maple Leafs brachten mit ihrer Defensive nicht nur das 2-0 über die Runden, sondern Mikael Renberg(59.en) ließ noch das 3-0 folgen, als Philadelphia mit sechs gegen fünf Feldspieler alles auf eine Karte setzte.

Colorado - Minnesota 2-2 (1-1/1-0/0-1/0-0)
Mit einem leistungsgerechten Remis trennten sich die beiden Northwest Divisionsteams Colorado und Minnesota. Während das erste Drittel ausgeglichen verlief, gehörte das zweite den Gästen aus Denver und das dritte den Hausherren aus St. Paul. Die 18.568 Zuschauer im ausverkauften Xcel Energy Center sahen eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Partie. Die Torhüter Patrick Roy und Dwayne Roloson standen häufiger im Mittelpunkt.
Ganz ungewöhnlich aufgrund der bisherigen gezeigten Leistungen waren die Avs wieder einmal sofort im ersten Überzahlspiel erfolgreich. Der später wegen einer Leistenverletzung vorzeitige ausgeschiedene Peter Forsberg(10.pp) konnte nach einem Schuss von Rob Blake den Abpraller blitzschnell verwerten. Die Wild ließen sich nicht schocken und hatten kurz darauf selbst Einschussmöglichkeiten, doch noch war Roy zur Stelle. Dies änderte sich in der letzten Minute des Abschnitts, als Colorado bei Unterzahl in einen Konter lief, den Richard Park(20.pp) eiskalt abschloss.
Nach dem Wechsel hatte beide Mannschaften Möglichkeiten zur Führung, doch die Avalanche zeigte sich überlegen. Eine schöne Einzelleistung von Vaclav Nedorost(34.), der seinen Abschluss geschickt verzögerte, brachte die erneute Führung der Gäste. Minnesota fand sich angefeuert von den begeisterden Fans mit dem Rückstand nicht ab und bestimmte den Schlussabschnitt. Verdient, jedoch erneut durch einen Fehlpass des unsicheren Avs Verteidiger Brian Muir, kam Antti Laaksonen(45.) zum Ausgleich. Colorado konnte in der Folge froh sein, wenigstens letztendlich einen Punkt zurück an den Rande der Rockies mitgenommen zu haben, denn Roy stand das eine oder andere Mal gehörig unter Druck. Auch die Verlängerung brachte keine Entscheidung mehr.

Los Angeles - Anaheim 2-2 (1-1/0-0/1-1/0-0)
Da die San Jose Sharks in dieser Saison noch keine große Rolle im Westen spielten, werden wohl die Mighty Ducks und die Kings den 'Kampf um Kalifornien' untereinander ausmachen. Bei dem Spiel in der vergangenen Nacht war allerdings nichts von einem Derby oder einem Regionalduell zu spüren. Beide Teams agierten recht konzentriert und eher zurückhaltend, als übermotiviert und verbissen.
In der durchschnittlich fairen Partie gingen zunächst die Gäste durch Bryan Smolinski(3.) in Führung, ehe Niclas Havelid(13.) zehn Minuten danach den Ausgleich machen konnte. Dem Höhepunkt armen Mittelabschnitt folgte ein spannendes letztes Drittel, in dem erneut die Mannen aus Los Angeles am Zug waren. Nur 33 Sekunden brauchte Eric Belanger(41.) um seine Kings wieder in Front zu bringen. Das zwischenzeitliche 2-1 hielt jedoch nicht lange an, denn Keith Carney(44.) verwertete einen Abpraller nach einem Schuss von seinem Kollegen Stanislav Chistov zum 2-2 schon in der 44. Minute.
Im weiteren Verlauf, sowie in der Overtime konnte sich keine Mannschaft entscheidende Vorteile verschaffen, sodass es beim Unentschieden blieb.

Pittsburgh - Buffalo 4-1 (0-0/2-0/2-1)
Die Penguins haben in der letzten Nacht bewiesen dass sie auch ohne ihrem Kapitän Mario Lemieux und Martin Straka, die beide wegen kleinen Verletzungen pausieren mussten, gewinnen können. Zu den Matchwinnern avencierten diesmal Alexei Kovalev(29.pp/49.), sowie Johan Hedberg. Während der Der 29-jährige Russe, mit seinen zwei Toren zu den Zwischenständen von 1-0 und 3-0 die Hälfte der Treffer erzielen konnte, parierte die schwedische Nummer Eins im Penguinsdress 43 Schüsse und wurde nur von Stu Barnes(50.) in der Mitte des letzten Abschnitts geschlagen, als das Spiel eigentlich schon gelaufen war. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste bereits mit 3-0, denn neben Kovalev hatte sich Jan Hrdina(30.pp) im zweiten Drittel in die Scorerlisten eingetragen.
Den Schlusspunkt setzte Ville Nieminen(60.sh) 16 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene, als er in Unterzahl den Puck zum 4-1 Endstand im gegnerischen Netz versenken konnte.

Columbus - N.Y. Islanders 4-2 (3-0/1-2/0-0)
Nach zuletzt drei Niederlagen hatten die Columbus Blue Jackets heute Nacht im Nassau Coliseum bei ihrem 'Lieblingsgegner' die New York Islanders anzutreten und beendeten dort mit einem 4-2 Erfolg ihre Negativserie.
Ray Whitney(3./14.), er schloss zwei schnelle Konter erfolgreich ab, und Andrew Cassels(5.) sorgten innerhalb der ersten Viertelstunde für die Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste, die von ihren bisherigen vier Begegnungen gegen die Islanders noch keine verloren.
Hoffnung auf eine Spielwende durften sich die 14.625 Besucher machen als Jason Blake(29.) und Alexei Yashin(31.pp) zur Mitte des zweiten Durchgangs ihr Team bis auf 2-3 heranschossen.
Columbus' ansonsten herausragender Schlussmann Marc Denis gab sich aber in der noch verbleibenden halben Stunde keine Blöße mehr und Rookie Rick Nash(38.) setzte schon vor der zweiten Pause mit seinem fünften Saisontor den Schlusspunkt.
Marc Denis bekam nach der Partie ein Sonderlob von seinem Headcoach Dave King: "Unter seinen 29 Saves waren einige spektakuläre Rettungstaten. Ihm haben wir unter anderem die zwei Punkte zu verdanken."

Ottawa - Washington 6-2 (2-0/1-0/3-2)
Mit einer eindrucksvollen Vorstellung im MCI Center von Washington setzten die Ottawa Senators ihren Höhenflug fort. Mit 2-6 Toren gaben sie den Capitals vor deren Publikum das Nachsehen und sind seit mittlerweile neun Spielen in Folge ungeschlagen.
Seine persönliche Erfolgsserie konnte auch Senators' Stürmer Marian Hossa(24.pp) fortsetzen. Er markierte den Treffer zur vorentscheidenden 3-0 Führung im Mittelabschnitt und punktete damit auch im zwölften Spiel in Folge für sein Team.
Zuvor hatten Chris Neil(2.), es war sein erster Saisontreffer und Teamkapitän Daniel Alfredsson(19./54.), mit seinem ersten von zwei Toren, die Kanadier auf die Siegerstraße geschossen. Washington enttäuschte auf der ganzen Linie auch wenn sie auf ihre wieder genesenen Topstürmer Peter Bondra und Jaromir Jagr zurückgreifen konnten. Erst in den letzten zehn Spielminuten, mittlerweile lagen sie durch ein weiteres Gegentor von Jason Spezza(46.pp) bereits mit 0-4 im Rückstand, brachten sie etwas Zählbares zustande. Michael Nylander(30.) und Brian Sutherby(55.) sorgten auf Seiten der Hausherren für eine Ergebniskorrektur.
Den dritten Powerplaytreffer der Senators, die in dieser Partie ein Powerplayquote von 100% erreichten, erzielte zwischenzeitlich Martin Havlat(53.pp).

Detroit - Carolina 4-6 (2-0/1-3/1-3)
Die erste Gelegenheit sich wegen der Niederlagen im Stanley Cup Finale am Ende der letzten Saison zu revanchieren, nutzten die Hurricanes prompt. Begünstigt wurde der 6-4 Heimerfolg über die Red Wings allerdings durch die undisziplinierte Spielweise der Gäste, die sich viele Unsportlichkeiten leisteten und dadurch ständig mit einem Mann weniger am Eis standen. Hinzu kam eine äußerst schlechte Leistung in Unterzahl. Die Hausherren nutzten fünf von neun Überzahlsituationen zu einem Treffer, wodurch sie einen neuen franchiseinternen Rekord aufstellten.
Nachdem Detroit durch zwei Tore von Brett Hull(6.) und Kirk Maltby(12.) in Führung gegangen war, startete Carolina im zweiten Drittel die Aufholjagd. Drei Powerplaytore hintereinander - zwei Mal traf Jan Hlavac(22.pp/35.pp) und eines schoss David Tanabe(26.pp) - brachten die erstmalige Führung, ehe Rookie Henrik Zetterberg(39.) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte.
Dass sich mit dem Remis kein Team begnügen wollte, bemerkten die 18.730 Zuschauer am weiteren Engagemant der Mannschaften, sodass das muntere Toreschießen weiter ging. Zuerst vervollständigte Jan Hlavac(45.pp) seinen dritten Karriere-Hattrick, dann gelang Brett Hull(50.pp) sein zweiter Streich des Abends. Vom folgenden Doppelschlag durch Jeff O'Neill(52.pp) und Sami Kapanen(53.) innerhalb von 97 Sekunden konnten sich die Red Wings aber nicht mehr erholen, sodass die sehr turbulente Partie doch noch einen verdienten Sieger gefunden hat.

Vancouver - Tampa Bay 5-3 (1-2/2-0/2-1)
Die Vancouver Canucks werden einem langsam unheimlich. Das Team aus dem äußersten Westen Kanadas setzte auch bei seinem Gastauftritt im Südosten der Staaten bei den Tampa Bay Lightning seine Siegesfahrt von nun neun doppelten Punktgewinnen in Folge fort.
In einer sehr unterhaltsamen NHL-Partie bezwangen die Canucks die Tampa Bay Lightning mit 5-3 Toren. Dabei hatte es zunächst gar nicht so gut für die Gäste ausgesehen. Im ersten Drittel musste sich Peter Skudra, er bekam heute Nacht den Vorzug vor Stammtorhüter und Ex-Lightning Dan Cloutier, durch Brad Richards(8.pp) und Martin St. Louis(17.pp) zwei Mal geschlagen geben, während die Canucks für sich nur einen Powerplaytreffer von Markus Naslund(12.pp) verbuchen konnten.
Doch was die Westkanadier auszeichnet ist die Tatsache, dass zur Zeit bei ihnen auch in kritischen Phasen jeder im Team über sich hinauswächst. In den ersten zehn Spielminuten des Mittelabschnitts waren es Murray Baron(22.) und Marek Malik(32.), die mit ihren ersten Saisontoren die Canucks in Front schossen.
Noch einmal gelang es den Lightning durch einen Treffer von Martin St. Louis(52.) heranzukommen, in der Schlussphase der Partie erwiesen sich jedoch die Gäste als treffsicherer. Daniel Sedin(54.pp), erneut bei nummerischer Überlegenheit und Trevor Linden(60.en) mit einem 'Empty Netter' besiegelten die Heimpleite der Lightning.

Calgary - St. Louis 2-7 (1-2/1-4/0-1)
Die Zukunft von Calgarys Trainer Greg Gilbert dürfte wohl nur noch einem seidenen Faden hängen, denn mit dieser Niederlage eingeschlossen, konnten die Flames nur ein Spiel in den letzten zehn Partien für sich entscheiden und trafen dabei nur zwölf Mal ins Schwarze, bei insgesamt 35 Gegentreffern. An einer katastrophalen Defensivleistung lag es in der letzten Nacht, die den Blues trotz einer wenig offensiven Spielweise sieben Tore bescherte.
Der Abend fing mit Mathias Johanssons(4.) 1-0 für die Flames allerdings ganz gut an, ehe Pavol Demitra(9./17.), der außerdem das zwischenzeitliche 5-1 schoss und dadurch seinen dritten Hattrick schaffte, mit einem Doppelschlag den Hausherren die erstmalige Führung bescherte. Wie das erste Drittel endete, so begann der zweite Abschnitt: Cory Stillmans(22.), Christian Laflammes(29.), Pavol Demitras(31.) und Doug Weights(36.) trugen sich zum vorentscheidenden 6-1 in die Scorerlisten ein, wobei Chris Drurys(37.) Anschlusstreffer kaum auffiel und nur Ergebniskosmetik bedeutete.
Den Kantersieg perfekt machte Cory Stillmans(58.) am Ende des letzten Drittels mit seinem zweiten Tor des Abends.

New Jersey - Nashville 2-1 (1-1/1-0/0-0)
Mit einem schmeichelhaften 2-1 Erfolg im Gepäck konnten die New Jersey Devils heute Nacht ihre Heimreise antreten. Am Ende konnten sie sich bei ihrem Ersatztorhüter Corey Schwab für die zwei gewonnenen Punkte bedanken und die Nashville Predators bekamen am eigenen Leib zu spüren wie ungerecht manchmal der Sport sein kann.
60 Minuten lang machten sie gegen die Minimalisten aus East Rutherford das Spiel und wurden hierfür nicht belohnt. Scott Gomez(16.) sowie Jay Pandolfo(37.) erwischten zwei Mal, im wahrsten Sinne des Wortes, eiskalt den ansonsten wenig beschäftigten Mike Dunham im Tor der Hausherren.
Die hochverdiente 1-0 Führung der Predators erzielte Vladimir Orszagh(12.). Sein Schlagschuss wurde von Oleg Tverdovsky unhaltbar ins eigene Netz abgefälscht.

N.Y. Rangers - Dallas 3-3 (1-1/2-2/0-0/0-0)
Die New York Rangers erkämpften sich bei den heimstarken Dallas Stars ein redlich verdientes 3-3 Unentschieden. Die Texaner, in dieser Saison zuhause während der regulären Spielzeit noch ungeschlagen, standen in der heutigen Partie sogar am Rande einer Niederlage. Die Rangers starteten überraschend offensiv in die Partie, erzielten auch die 1-0 Führung durch Tom Poti(8./24.), er markierte später noch den Ausgleich, und hatten in den Folgeminuten mehrmals die Gelegenheit ihren Vorsprung weiter auszubauen.
Nachdem der anfängliche Elan der Gäste vorüber war, kamen die Stars immer besser ins Spiel. Brenden Morrow(17.) und Jason Arnott(23.) schossen sie mit 2-1 in Front. Der Torjubel darüber war kaum verklungen als Poti und Sandy McCarthy(26.) mit einem Doppelschlag innerhalb von gut zwei Minuten die Rangers nach vorne schossen.
Sieben Minuten später schafften es New Yorks Defensivkräfte erneut nicht Brenden Morrow(33.) vor dem von Blackburn gehüteten Gehäuse wegzuräumen und nach einem Pass von Niko Kapanen gelang ihm der Treffer zum 3-3 Endstand.