„Performance Coach“ als letzter Strohhalm
Panther in größter Krise seit DEL-Gründung – Pikanterie in Nauds Vertrag
AUGSBURG. Die Panther befinden sich in der schwersten sportlichen Krise seit dem Wiederaufstieg vor acht Jahren. Nach dem 1:3 in Berlin und dem 0:1 zu Hause gegen den Tabellenletzten Schwenningen wartet man weiter auf den ersten „echten“ Sieg seit über zwei Monaten. Durch den Trainerwechsel hat sich bislang rein gar nichts geändert, in den vier Spielen unter Rich Chernomaz überstanden die Panther von 14 Unterzahlsituationen neun und nutzten von 17 Powerplays gerade mal ein einziges. Noch schlimmer: Gegen die Wild Wings kassierten sie erstmals in dieser Saison auch noch einen Treffer bei eigener Überzahl. Das fatale daran ist, dass die Panther auswärts bei zu starken Gegnern gut mitspielen und sich dafür auch noch auf die Schulter klopfen, zu Hause aber gegen schwache völlig versagen. Nach Punkten pro Spiel ist man längst Vorletzter, die Partie gegen Schwenningen war damit vermutlich ein Vorgeschmack auf die Play-Downs... „Wir bringen nicht zu 100 Prozent die Leistung, die nötig ist, um zu gewinnen“, zieht Geschäftsführer Karl-Heinz Fliegauf ein ernüchterndes Fazit: „Das ist bitter, aber die Wahrheit.“ Und auch Chernomaz stellt seinen Spielern kein besseres Zeugnis aus: „Sie zeigen Leidenschaft und Leistung, aber das ist nicht genug. Man muss in dieser Liga über 60 Minuten auf den Körper spielen, deshalb sind Berlin und Köln ganz vorne und wir ganz hinten.“ In dieser Woche wird nun erst mal viel geredet werden: Ab Dienstag soll „performance coach“ Chris Hamilton den Panthern beibringen, dass sie zuerst ans Team und nicht an sich zu denken haben. Der Vergleich zur Spielzeit vor zwei Jahren drängt sich auf, damals liefen die Panther unter Anleitung eines Motivationstrainers zwar erfolgreich über glühende Kohlen- verpassten anschließend aber als Vierzehnter die Play-offs um 25 Punkte. Das Weiteren will sich die Führung Gedanken darüber machen, ob man die Mannschaft finanziell in die Verantwortung nehmen kann. An die Vergabe der letzten freien Lizenz ist nämlich auch aus diesem Grunde nicht zu denken. „Wir haben immer noch keinen Hauptsponsor und sind ja derzeit nicht mal in der Lage, unser Spezial-Sponsoring-Paket wochenendweise an den Mann zu bringen“, so Fliegauf. Und dann will man mit Ex-Coach Danny Naud Auflösungsverhandlungen über dessen Vertrag führen. Der würde sich im Falle einer Play-Off-Qualifikation im Übrigen automatisch um ein Jahr verlängern. Wer hat dies wohl ausgehandelt? Wenigstens diese Angst müssen die Panther nicht haben...
Am Rande der Bande: Erstmals gibt es auch in Augsburg speziell designete Weihnachtstrikots. Die Jerseys, auf denen der Panther eine Nikolausmütze trägt und die mit einer goldenen Geschenkschleife versehen sind, sind ab sofort bei „Panther Sports“ am Perlachberg erhältlich.
Michael Klein
Bilanz November:
Defensive: Bouchard, McCosh und Galanov haben einfach kein DEL-Niveau.
Offensive: Nur auf Audet und Drouin kann man sich mitunter einigermaßen verlassen.
Top-Spieler: P.C. Drouin- zwar auch nicht immer top, aber noch am wenigsten flop-