Ergebnis 1 bis 4 von 4

Thema: Hamburger Presse zum Kühlschrank-Defekt vom 08.12.2002

  1. #1
    Stammspieler
    Registriert seit
    22.11.2002
    Ort
    Augsburg
    Beiträge
    2.217

    Standard Hamburger Presse zum Kühlschrank-Defekt vom 08.12.2002

    Hamburger Abendblatt vom 09.12.2002

    Das Matsch-Match
    Frust bei den Freezers: Abbruch nach Defekt der Eisanlage.

    Von Lutz Wagner

    Hamburg - Den Begriff Kühlschrank im Namen zu tragen, garantiert noch lange nicht, dass auch immer genügend Eis im Kasten ist. Diese peinliche Erfahrung mussten gestern die Eishockey-Freezers bei ihrer Partie gegen die Kassel Huskies machen.

    Es war kurz vor 17 Uhr, als Referee Axel Rademaker zur Zeitnehmerbox fuhr, um seine Entscheidung mitzuteilen: Abbruch wegen Unbespielbarkeit der Eisfläche in der Color-Line-Arena. Beide Kühlaggregate der nagelneuen Color-Line-Arena hatten ihren Dienst quittiert. Dem eilends herbeizitierten Techniker war es auch nach einer Stunde nicht gelungen, den Schaden zu beheben.

    8000 Zuschauer, die zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als eine Stunde ausgeharrt hatten, quittierten die Ansage des Hallensprechers Christian Fremy mit einem gellenden Pfeifkonzert. Vor allem die 800 Gästefans verliehen ihrem Unmut lautstark Ausdruck. Immerhin hatten sie am Sonntag in aller Herrgottsfrühe den Sonderzug "Happy Huskie-Train 11" bestiegen, der Kassel bereits um 7.19 Uhr Richtung Hamburg verließ. Angesichts dieser Tatsache war ihr Toleranzmaß nachvollziehbarerweise begrenzt. Fast flehentlich bat Arena-Chef Uwe Frommhold deshalb Kassels Teamleitung, wenigstens einige Spieler zum Gästeblock zu beordern, um die aufgebrachten Anhänger zu besänftigen.

    Dabei hatte im ersten Drittel noch alles nach einer neuen großen Eishockey-Party im Freezers-Tempel ausgesehen. Bereits in der fünften Minute brachte Pat Mikesch die Huskies mit 1:0 in Führung. Damit war Spannung garantiert. Denn die Freezers laufen irgendwie immer erst zu großer Form auf, wenn sie in Rückstand liegen.

    So auch dieses Mal. Innerhalb von fünf Minuten drehten die Kühlschränke durch Tore von Bob Lachance (13.) und Jason Miller (17.) die Partie zu ihren Gunsten. Doch schon in dieser Schlussphase des ersten Drittels wurden die Probleme mit den Kühlmaschinen offenbar. "Das Eis wurde immer weicher und fing an zu schmelzen, das habe ich noch vor der Pausensirene dem Schiedsrichter mitgeteilt", berichtete Huskies-Stürmer Tobias Abstreiter.

    Zwar versuchte der Mann auf der Eismaschine in der Pause, mit verstärktem Wischen das sich anbahnende Desaster noch abzuwenden, doch vergebens. "Die Sicherheit der Spieler war nicht mehr gewährleistet, deshalb konnte ich die Partie nicht wieder freigeben", erklärte Referee Axel Rademaker.

    So sehr sich die Eishockey-Experten auch zu erinnern versuchten, ein vergleichbarer Fall fiel keinem ein. "Bei den alten Freiluftstadien kam es früher wohl mal zu Spielabsagen wegen Nebels, aber ein Abbruch wegen schmelzenden Eises ist mir nicht bekannt", räumte selbst Freezers-Manager Boris Capla ein.

    Hamburgs Chefcoach Sean Simpson brüskierte später sein Pendant Gunnar Leidborg mit der Einlassung, es sei letztlich zum Abbruch gekommen, weil Kassel nicht länger hatte warten wollen. Der Konter des Kollegen kam prompt. Dies sei nur die halbe Wahrheit, sagte Leidborg: "Der Referee hat uns gesagt, es gebe keine Garantie, dass das Spiel fortgesetzt werden könne."

    Nun hoffen die Freezers wegen "höherer Gewalt" auf eine Neuansetzung der Partie. Allerdings dürfte es äußerst schwierig werden, im dichten Spielplan einen geeigneten Termin zu finden. Für die Fans gab es indes sofort ein Trostpflaster: Zum halben Preis durften sie sich auf der anderen Straßenseite die Fußball-Bundesligapartie HSV gegen Bochum ansehen.
    ZitierenZitieren     

  2. #2
    Stammspieler
    Registriert seit
    22.11.2002
    Ort
    Augsburg
    Beiträge
    2.217

    Standard Hamburger Presse zum Kühlschrank-Defekt vom 08.12.2002

    Hamburger Abendblatt vom 09.12.2002

    Die Freezers - Immer wieder für ein Novum gut


    Ein Spielabbruch wegen tauenden Eises, das hat es in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) noch nicht gegeben. Stimmen zu dem Novum, für das wieder einmal die Freezers - wurden als erstes komplettes DEL-Team quer durch die Republik von München nach Hamburg transferiert - sorgten.

    Axel Rademaker (Referee): "Das war jetzt mein 749. Spiel als Eishockey-Schiedsrichter, aber sowas habe ich noch nie erlebt. Nach dem Ablauf der Pflichtwartezeit von 45 Minuten musste ich handeln. Wie das jetzt bewertet wird, liegt aber allein bei der DEL."

    Jan Münster (Hamburger Keeper in Kassel): "Irgendwann ist immer das erste Mal. Für die Fans tut es mir Leid."

    Gunnar Leidborg (Coach Kassel Huskies): "Das ist wie ein Stau auf der Autobahn, dagegen bist du einfach machtlos."

    Uwe Frommhold (Hallenchef): "Wir haben fieberhaft versucht, die Maschinen wieder hochzufahren, aber es ist uns nicht gelungen. Wir überlegen uns jetzt, was wir für die Fans tun können."

    Christian Künast (Keeper Hamburg Freezers): "Wir hoffen, das Spiel wird wiederholt. Das wäre die fairste Lösung."

    Boris Capla (Freezers-Manager): "Wieder mal was Neues. Für mich ist das höhere Gewalt, wie ein Schneesturm." wag
    ZitierenZitieren     

  3. #3
    Stammspieler
    Registriert seit
    22.11.2002
    Ort
    Augsburg
    Beiträge
    2.217

    Standard Hamburger Presse zum Kühlschrank-Defekt vom 08.12.2002

    Die Welt vom 09.12.2002

    Wasser statt Eis. Skandal in der neuen Arena
    Spielabbruch wegen defekter Kühlanlage. Freezers führten 2:1 gegen Kassel. 8100 Zuschauer verärgert
    von Christian Bönig

    Die Aufholjagd der Hamburg Freezers auf die Play-off-Plätze in der DEL ist gestern durch einen Skandal abrupt unterbrochen worden. Während des ersten Drittels der Partie gegen die Kassel Huskies fiel plötzlich eine der beiden Kühlanlagen unter der Eisfläche aus. Und das nur vier Wochen nach der Eröffnung der laut Eigenwerbung modernsten Arena Europas. Das Spiel konnte zwar bis zur Pause fortgesetzt werden, musste dann aber abgebrochen werden.


    Zu diesem Zeitpunkt führten die Freezers durch Tore von Bob Lachance (13.) und Jason Miller (18.) mit 2:1. Die 8136 Zuschauer in Color Line Arena verließen wütend die Halle, warfen Stadionhefte und Bierbecher auf das wässrig gewordene Eis. Die Sicherheitskräfte konnten gerade noch einen größeren Eklat verhindern, als die rund 1000 aus Kassel angereisten Fans drohten die Sitze zu beschädigen.


    Der Unmut der hessischen Anhänger war zu verstehen, denn sie waren bereits um 6.20 Uhr mit einem Sonderzug von Kassel nach Hamburg aufgebrochen und skandierten: „Wir wollen unser Geld zurück." Uwe Frommhold, der Geschäftsführer der Color Line Arena, versuchte die erhitzten Gemüter gleich nach dem Abbruch der Begegnung zu beruhigen: „Wir werden uns auf jeden Fall etwas einfallen lassen, um die Fans beider Mannschaften etwas zu versöhnen."


    Freezers-Manager Boris Capla hatte da bereits Kontakt mit den Verantwortlichen des HSV aufgenommen und jedem Besucher des Spiels die Möglichkeit eingeräumt, die benachbarten Fußballer des HSV um 17.30 Uhr bei ihrem Match gegen den VfL Bochum zum halben Preis zu verfolgen. Doch zu groß war die Enttäuschung der Zuschauer. Sie hätten wohl lieber noch gewartet, bis die Arbeiten an der Kühlmaschine abgeschlossen gewesen wären.


    Schiedsrichter Udo Scholz, der einen Abbruch wegen eines technischen Defekts vor seiner 749. Begegnung noch nicht erlebt hatte, erklärte aber: „Das Eis war in keinem bespielbaren Zustand. Im Regelwerk steht, dass in einem solchen Fall bis zu 45 Minuten gewartet werden muss. Das haben wir auch getan. Die Wartezeit kann mit der Zustimmung beider Mannschaften noch verlängert werden. Es war aber nicht absehbar, wann es weitergehen könnte, deshalb musste ich abbrechen. Auch, weil die Huskies nicht mehr warten wollten." Wie die Partie jetzt gewertet wird, entscheidet das Schiedsgericht der DEL in den kommenden Tagen.


    „Einen vergleichbaren Fall hat es meiner Meinung nach noch nicht gegeben. Eine Neuansetzung wird bei unserem dichten Spielplan nicht ganz leicht, wir hoffen aber das die DEL das vernünftig entscheidet", erklärte Capla.
    ZitierenZitieren     

  4. #4
    Stammspieler
    Registriert seit
    22.11.2002
    Ort
    Augsburg
    Beiträge
    2.217

    Standard Hamburger Presse zum Kühlschrank-Defekt vom 08.12.2002

    Hamburger Morgenpost vom 09.12.2002

    Abbruch! Erster Skandal in der Arena
    Von Alexander Herr

    Eisfläche weich, zu viel Wasser drauf / Die Freezers führten mit 2:1

    Die Freezers wollten mit einem Sieg gegen die Kassel Huskies vor 8136 Fans weiter für sportliche Schlagzeilen sorgen. Daraus wurde jedoch nichts, da die Technik nicht mitspielte. Weil eine der beiden Kühlanlagen nach dem ersten Drittel ihren Geist aufgab, musste die Partie beim Stand von 2:1 (Lachance und Miller hatten für die Hanseaten getroffen) für die „Eisschränke“ abgebrochen werden. Nach vier Wochen erlebt die neugebaute Color Line Arena ihren ersten Skandal.
    Mit dem Slogan „Nirgends ist das Eis kühler“ werben die Hamburger Kufen-Cracks für ihre Veranstaltungen. Pustekuchen. Doch wie kam es zu diesem nebulösen Ende? „Wir haben die vorgeschriebene Frist von 45 Minuten eingehalten. Weil mir der Eismeister danach aber nicht versichern konnte, dass es funktionieren wird, habe ich abgebrochen“, erklärt der Hauptreferee seine Entscheidung.

    Kassels Coach Gunnar Leidborg war über diesen Schritt auch nicht glücklich, pflichtete jedoch bei: „Das Wichtigste war, dass die Gesundheit der Spieler nicht gefährdet wird. Deshalb war es vollkommen richtig, aufzuhören.“ Freezers-Coach Sean Simpson war die Enttäuschung darüber förmlich ins Gesicht geschrieben: „Es war eine tolle Kulisse und bis dahin ein super Spiel. Wir hätten gerne noch gewartet, aber es lag nicht mehr in unserer Hand.“ Arena-Geschäftsführer Uwe Frommhold blieb nichts anderes übrig, als sich fast flehentlich zu entschuldigen: „Es war viel zu viel Wasser auf dem Eis. Man konnte aber nicht davon ausgehen, dass sich das hätte auf die Schnelle beheben lassen können.“

    Freezers-Geschäftsführer Boris Capla war total fassungslos: „Das ist ein Novum in der DEL-Geschichte. Jetzt muss ein Schiedsgericht über den weiteren Verlauf urteilen.“ Offen ist, wie so eine Entscheidung aussehen wird. Gehen die Punkte nun an Kassel oder gibt es eine Neuansetzung? „Normalerweise wird bei höherer Gewalt immer noch einmal gespielt. Das liegt nun aber nicht mehr in unserer Hand“, so Capla weiter.

    Besonders bitter war der Abbruch für die etwa 1000 mitgereisten Kasseler Fans. „Wir werden alles tun, um für unsere Anhänger das Bestmögliche herauszuholen“, versprach Steffi Seidemann, zweite Vorsitzende der „Eishockey-Freunde ‘89 Kassel“, über das Hallenmikrofon. Und ob den Huskies-Fans das von Capla auf die Schnelle organisierte Angebot, eine Viertelstunde nach Spielbeginn zum halben Preis beim Bundesliga-Duell zwischen den Kickern des HSV und Bochum unterzukommen, wirklich etwas nützte, bleibt dahingestellt.
    ZitierenZitieren     

Ähnliche Themen

  1. [Fußball] Hamburger SV
    Von #15 im Forum Sonstiger Sport
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 17.03.2009, 21:25
  2. Presse vom 17.12.2002
    Von Urmel1974 im Forum DEL-News
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 17.12.2002, 14:31
  3. Presse vom 13.12.2002
    Von Urmel1974 im Forum DEL-News
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 13.12.2002, 17:52
  4. Presse vom 10.12.2002
    Von Urmel1974 im Forum DEL-News
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 10.12.2002, 11:28
  5. Presse vom 29.11.2002
    Von Urmel1974 im Forum DEL-News
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 29.11.2002, 09:04

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •