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SPIELTAG 15.12.2002

N.Y. Rangers - Toronto 1-4 (1-2/0-0/0-2)
Fünf Niederlagen in Folge stehen für die New York Rangers mittlerweile zu Buche und die Toronto Maple Leafs konnten heute ihre Serie von Heimsiegen auf acht ausbauen. Sie erreichen damit den höchsten Wert der Franchise seit der Saison 1953-54. So klar wie die Verhältnisse hier klingen, war aber die Partie bei weitem nicht. Die Rangers demonstrierten zwei Drittel lang ihre offensive Stärke, nur das Tore schießen haben sie vergessen.
Der Torhüter der Maple Leafs, Ed Belfour, wurde in den 40 Minuten 28 Mal geprüft, aber nur einmal in der Person von Blueshirt Kapitän Mark Messier(20.pp) konnte er überwunden werden. Zuvor hatten jedoch Mats Sundin(9.) und Nikolai Antropov(18.) trotz insgesamt nur acht Torschüssen Gästetorwart Dan Blackburn schon zweimal bezwingen können. Auch im zweiten Abschnitt blieben die US-Amerikaner dominant, doch die Erfolgserlebnisse blieben ihnen verwehrt.
Innerhalb von 67 Sekunden zu Beginn des letzten Drittels zerstörten sich die Rangers durch mangelhaftes Defensivverhalten die Chance, die Partie noch zu drehen. Die Verteidiger Darius Kasparaitis und Tom Poti leisteten sich katastrophale Abspielfehler, die Mikael Renberg(42.) und Tie Domi(43.) Kontertreffer bescherten. Die Mannen aus Manhattan hatten sich wieder einmal selbst geschlagen und die restliche Spielzeit nichts mehr entgegenzusetzen.

Boston - Montreal 2-4 (1-2/0-2/1-0)
In einer ausgeglichen Partie fügten die Montreal Canadiens dem punktbesten Team der NHL die dritte Niederlage in Folge zu. Die Boston Bruins hatten den besseren Start und konnten bereits nach knapp zwei Minuten in Führung gehen. Eher zufällig sprang der Puck nach einem Schuss von Martin Lapointe zu Jozef Stumpel, der den vor dem Tor bereit stehenden Ivan Huml(3.) bedienen konnte. Es dauerte jedoch nicht lange, da war auch John Grahame im Gehäuse der Gelben überwunden. Eine Drei auf Eins Situation schloss Richard Zednik(6.) eigenwillig und ohne Beteiligung seiner Mitspieler erfolgreich ab. Chad Kilger(15.) konnte die Hausherren fast genau neun Minuten später in Führung bringen. Angesichts von nur insgesamt sieben Torschüssen im ersten Abschnitt eine gute Ausbeute.
Im Mittelabschnitt übernahmen die Kanadier, vor allem aber bedingt durch teilweise unnötige Strafzeiten der Gäste, die Initiative. Zunächst konnte Craig Rivet(25.) bei ausgeglichener Stärke auf 3-1 erhöhen, ehe Yanic Perreault(29.pp) die vierte Überzahl der Gastgeber in dieser Periode zum 4-1 nutzen konnte. Montreal schaltete in den letzten 20 Minuten einen Gang zurück und konzentrierte sich auf die Defensive, während die Bruins noch einmal den Anschluss suchten. Dies gelang aber nur eingeschränkt, denn Marty McInnis(43.) konnte lediglich auf 2-4 verkürzen. Mehr sprang nicht mehr heraus.

New Jersey - Ottawa 3-4 OT (0-2/2-0/1-1/0-1)
Die spannende und recht ansehnliche Partie zwischen den beiden Teams aus Ottawa und New Jersey begann zunächst mit einem von den Hausherren dominierten ersten Drittel, in dem Todd White(5.), sowie Shaun Van Allen(18.) die Senators in Führung brachten. Im zweiten Abschnitt wendete sich dank des verbesserten Engagements auf Seiten der Gäste das Blatt, so dass diese plötzlich mehr Puckbesitz hatten. Folgerichtig sorgten Jamie Langenbrunner(31.) und Sergei Brylin(35.) für den Ausgleich zum 2-2.
Die Überlegenheit der Devils schwand innerhalb der vermeintlich letzten 20 Minuten jedoch wieder, obwohl sie zunächst noch durch Christian Berglund(47.) das zwischenzeitliche 3-2 schießen konnten. 27 Sekunden darauf sorgte Shane Hnidy(48.) allerdings wieder für den erneuten Einstand.
Da kein Spieler ein weiteres Mal ins Schwarze treffen konnte, ging die Partie in die Overtime, die Ottawas Mike Fisher(62.) mit seinem vierten Saisontor zu Gunsten der Senators schnell beendete.

Buffalo - Philadelphia 0-2 (0-0/0-1/0-1)
Die Serie von fünf Siegen in Folge über die Flyers nahm in der letzten Nacht für Buffalo ein Ende. Chancenlos agierten die Gäste, zeigten dabei aber auch nicht den nötigen Siegeswillen. Nur 15 Mal prüften sie Goalie Robert Esche, der alle Chancen erfolgreich vereitelte und sich so seinen vierten Karriere-Shutout relativ leicht verdiente.
Im Gegensatz zu den Sabres präsentierte sich Philadelphia äußerst konsequent in der Defensive, ließ aber vorne zu viele klare Einschussmöglichkeiten aus. So erzielten lediglich Donald Brashear(36.) und Eric Desjardins(55.) je einen Treffer zum hoch verdienten 2-0. Mit 31 Paraden stand Buffalos Torhüter Martin Biron ständig im Rampenlicht, konnte aber trotz guter Leistung die Niederlage nicht abwenden.
Der deutsche Jochen Hecht musste wegen einer Verletzung am Kopf bereits das dritte Spiel in Folge bei den Sabres aussetzen.

N.Y. Islanders - Tampa Bay 3-4 (0-2/2-2/1-0)
Die Ersten der Southeast Divison legten los wie die Feuerwehr und erzielten bereits nach zwölf Sekunden durch Cory Sarich(1.) das 1-0. Ein neuer franchiseinterner Rekord für das schnellste Tor wurde dabei übrigens nicht aufgestellt, denn Dino Ciccarelli reichten im Februar 1997 nur elf Sekunden für ein Erfolgserlebnis. Vincent Lecavalier(14./22.sh) legte fast 14 Minuten später nach und unterstrich damit die Überlegenheit der Hausherren im ersten Abschnitt. Der Kapitän der Lightning erhöhte mit seinen zweiten Treffer des Spiels, diesmal kurz nach Beginn des zweiten Drittels und in nummerischer Unterlegenheit, auf 3-0 und sorgte dadurch schon für eine Art Vorentscheidung.
Dies wollten die Islanders aber nicht akzeptieren und bemühten sich im weiteren Spielverlauf redlich, das Blatt zu wenden. Teilweise gelang dies, wie zum Beispiel in der 32. Minute, als Mark Parrish(32.pp) in Überzahl den Puck präzise im Netz versenkte, oder als Shawn Bates(39.sh) in Unterzahl einen Alleingang mustergültig zum 2-4 abschloss. Dazwischen hatte Vaclav Prospal(35.) für die Hausherren getroffen.
Die Feldüberlegenheit brachte den Gästen noch das 3-4 durch Kenny Jonsson(53.) ein, zu einem Punkt oder gar zu einem Sieg sollte es aber nicht mehr reichen.

Columbus - Detroit 4-6 (3-4/0-1/1-1)
Wie in den nordamerikanischen Stadien häufig üblich, sind die Arenen in der Regel erst nach dem ersten Drittel richtig voll. Alle Zuschauer, die auch bei dieser Partie 20 Spielminuten zu spät kamen, hatten bereits sieben Tore verpasst.
Schon nach 121 Sekunden führten die Red Wings durch die Treffer von Brendan Shanahan(2.) und Tomas Holmstrom(3.) mit 2-0, mussten aber innerhalb der nächsten gut fünf Minuten die Tore durch Lasse Pirjeta(6.) und Geoff Sanderson(8.) wieder den Ausgleich hinnehmen. Nachdem anschließend Sergei Fedorov(11.) für seinen ersten Streich des Abends gesorgt hatte, war es Tyler Wright(12.), der nur 22 Sekunden danach seine Blue Jackets im Spiel hielt. Mit Darren McCartys(18.) siebten Saisontor endete schließlich das furiose Anfangsdrittel mit einer 4-3 Führung für Detroit.
Etwas konzentrierter in der Defensive stehend, setzten die Teams die Begegnung im zweiten Drittel fort, so dass diese wieder mehr einem modernen Eishockeyspiel glich. Chancen in großen Mengen gab es nicht mehr, jedoch entwickelte es sich zu einer recht ansehnlichen Partie. Den einzigen Treffer im zweiten Drittel markierte Sergei Fedorov(37.sh) in Unterzahl, als Holmstrom wegen Bein stellen in der Kühlbox war. Im letzten Abschnitt konnten zunächst die Gäste durch Jody Shelley(42.) den Anschluss erzielen, hatten aber nach Kirk Maltbys(53.) 6-4 Endstand nichts mehr entgegenzusetzen.

Atlanta - St. Louis 0-4 (0-2/0-0/0-2)
Torhüter Brent Johnson zeigte in der zweiten Partie seit seiner dreimonatigen Verletzungspause eine tadelose Vorstellung und hielt sich bei 32 Schüssen der Hausherren schadlos. Damit steht für ihn nach dem 2-2 gegen Nashville vom Donnerstag nicht nur der erste Saisonsieg, sondern auch der erste Shutout der Spielzeit und zehnte seiner Karriere zu Buche. Johnson hatte wesentlichen Anteil, dass die Gäste bis zur zweiten Pause trotz optischer Unterlegenheit mit 2-0 führten. Tyson Nash(7.) und Rookie Petr Cajanek(20.pp) mit seinem fünften Saisontreffer hatten die Blues bereits im ersten Abschnitt in Front gebracht.
Im dritten Drittel ließen die Hausherren etwas nach und St. Louis konnte jetzt auch im Spielverlauf seiner Favoritenrolle gerecht werden. Cory Sillman(56.) und Alex Khavanov(60.) bauten dabei den Sieg auf 4-0 aus. St. Louis konnte bislang alle fünf Aufeinandertreffen in der Geschichte der beiden Teams siegreich beenden. Atlanta musste die sechste Niederlage in Folge hinnehmen.

Minnesota - Nashville 1-3 (0-1/0-1/1-1)
Mit einem 3-2 Sieg aus Detroit angereist, hätte man erwartet, dass die Wild noch selbstbewusster in Nashville auftreten. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Die Predators waren von der ersten Minute an spritziger und immer einen Schritt schneller. Minnesota zeigte 40 Minuten lang eine völlig indiskutable Leistung und wohl die mit Abstand schlechteste Vorstellung in dieser Saison. Magere sieben Schüsse brachten sie in dieser Spanne auf Heimtorhüter Tomas Vokoun, dem angesichts der Unterbeschäftigung kalt gewesen sein dürfte.
Das änderte sich im Schlussabschnitt, als plötzlich Andrew Brunette(42.pp) in Überzahl auf 1-2 verkürzen konnte. Scott Walker(17./34.pp) hatte vorher mit seinem zweiten Doppelpack innerhalb von drei Tagen für die 2-0 Führung der Predators gesorgt. Bereits am Donnerstag gegen St. Louis hatte Walker zweimal getroffen. Brunettes Anschluss stellte eine Initialzündung für die Gäste dar, die sich nun in der Lage sahen, doch noch etwas Zählbares aus der schlechten Leistung zu machen. So markierten die Wild anschließend fast doppelt so viele Torschüsse, wie zuvor. Vokoun blieb jedoch Sieger und Adam Hall(52.) beruhigte die Gemüter unter den 14.224 Zuschauern. Er stellte mit seinem Treffer zum 3-1 den alten Abstand her und beendete die Hoffungen der Gäste.

Colorado - Calgary 3-1 (0-0/2-0/1-1)
Ohne ihre besten Akteure Joe Sakic, Peter Forsberg und Patrick Roy schaffte die Avalanche einen wichtigen 3-1 Auswärtserfolg in Calgary, um den Anschluss an die Tabellenspitze ihrer Division nicht vollends zu verlieren. Während Sakic nach 223 absolvierten Partien in Folge mit einer leichten Bänderdehnung im Knöchel aussetzen musste und Forsberg weiterhin angeschlagen ist, bekam Roy eine Verschnaufpause. Sein Verteter David Aebischer zeigte dabei, dass auf ihn Verlass ist und feierte mit 27 Saves eine gelungene Begegnung. Der junge Schweizer hat in seinen letzten vier Spielen nur drei Gegentreffer zugelassen.
Nach einem ausgeglichenen, torlosen ersten Drittel, wurden die Hausherren nach dem Wechsel stärker, doch die Tore erzielte die Gäste. Die beiden Calgary Abwanderer Dean McAmmond(29.) und Derek Morris(35.pp) scheinen an alter Wirkungsstätte besonders motiviert gewesen zu sein und sorgten für eine 2-0 Führung von Colorado. Der im Gegenzug für die Beiden unter anderem von Denver nach Kanada gegangene Stephane Yelle(48.pp) wollte dem in nichts nachstehen und verkürzte im Schlussabschnitt auf 1-2. Doch die Avalanche zeigte heute ihre Stärke und nutzte die folgende Überzahl durch Vaclav Nedorost(50.pp) eiskalt aus. Mit zwei Toren aus drei Gelegenheiten demonstrierten die Gäste in dieser Saison ungewohnte Treffsicherheit bei nummerischer Überlegenheit. Colorado feierte erst den zweiten Sieg der letzten acht Begegnungen und kehrt nun zu vier wichtigen Partien u.a. gegen die direkten Konkurrenten aus Vancouver, Minnesota und Edmonton nach Hause zurück.

Vancouver - Edmonton 6-3 (2-1/4-2/0-0)
Die Begegnungen zwischen zwei NHL-Teams aus Kanada sind meistens von sehr viel Engagement geprägt und verlaufen oft nicht nach der Regel. Auch die Partie von letzter Nacht zwischen den Oilers und den Canucks war keine gewöhnliche, denn bevor der teilweise zu harte Einsatz der beiden Teams im letzten Abschnitt zu insgesamt zwölf Strafzeiten führte, erzielte Markus Naslund(1./17./26.pp/33.pp) vier Treffer und schoss so die Oilers fast im Alleingang ab.
Im ersten Abschnitt markierte der Schwede das 1-0 bereits nach 22 Sekunden, ehe Edmontons Mike York(13.) den Ausgleich besorgen konnte. Nachdem Naslund das 2-1 erzielt hatte, reihte sich Ryan Smyth(21.) zu Beginn des zweiten Drittels in die Scorerliste ein. In einer Zeitspanne von sechs Minuten und 41 Sekunden machten dann die Canucks allerdings mit vier Powerplaytoren am Stück die Sache klar und ließen keinen Zweifel daran, dass sie an die Spitze der Northeast Division gehören. Neben Naslunds Treffer Nummer Drei und Vier, fielen auch zwei Tore durch Todd Bertuzzi(27.pp) und Daniel Sedin(28.pp).
Edmontons Jason Chimera(33.) konnte schließlich noch den Anschluss zum 3-6 erzielen, was aber nur noch Ergebniskosmetik darstellte.

Pittsburgh - Los Angeles 2-3 OT (1-0/1-1/0-1/0-1)
Sehr effektiv spielten die Pittsburgh Penguins, sahen sie sich doch vor allem im Mittelabschnitt eines überlegenen Heimteams gegenüber und führten trotzdem lange in der Partie. Alexei Kovalev(10.) brachte die Gäste in der 10. Minute in Front und dieser Vorsprung hielt bis zur 32. Minute, ehe Zigmund Palffy(32.pp) ein Powerplay der Gastgeber zum 1-1 nutzen konnte. Die Penguins waren kaum im Angriff, doch nur knapp eine Minute später verwerteten sie als beste Überzahlmannschaft der Liga statusgerecht eine nummerische Überlegenheit zur erneuten Führung. Torschütze Jan Hrdina(33.pp) konnte auf Vorarbeit von Mario Lemieux, sein zweiter Assist des Abends, sowie Kovalev vollstrecken.
Die Begegnung spielte sich zu Beginn des dritten Drittels meist in der neutralen Zone ab. Einen der wenigen Vorstöße nutzte Craig Johnson(49.) mit seinem ersten Saisontreffer zum wiederholten Ausgleich der Kings. Chancen blieben in der Folgezeit Mangelwaren, so dass es in die Verlängerung ging. Hier bestimmte Los Angeles das Geschehen und ergatterte verdienterweise 38 Sekunden vor dem endgültigen Ende den Zusatzpunkt. Verteidiger Mathieu Schneider(65.) konnte mit einem eigenlich harmlosen Schuss, den Pens Goalie Johan Hedberg normalerweise hält, für die Entscheidung sorgen. Dem schwedischen Schlussmann darf indes kein Vorwurf gemacht werden, denn mit 30 Saves hatte er für sein Team überhaupt die Overtime ermöglicht. Sein Gegenüber Felix Potvin konnte nur 15 Mal eingreifen.

Washington - San Jose 0-2 (0-2/0-0/0-0)
Während die San Jose Sharks offensichtlich langsam in Fahrt kommen, haben die Washington Capitals nach wie vor Probleme die nötigen Punkte einzufahren. Die Sharks feierten unter ihrem neuen Coach Ron Wilson, der 1998 als Ceheftrainer mit den Capitals im Stanley Cup Finale stand, den dritten Sieg im vierten Spiel. Wesentlichen Anteil daran hatte Torhüter Evgeni Nabokov, der alle 34 Schüsse auf sein Gehäuse hielt und seinen ersten Shutout der Saison feiern konnte. Die besonders im Schlussdrittel feldüberlegenen Hauptstädter brachte er mit seinen Paraden mehrmals zur Verzweiflung.
Für die nach 20 Minuten verdiente 2-0 Führung der Hausherren sorgten einmal mehr Marco Sturm(9.pp) und Adam Graves(15.). Auch nach der Pause blieben die Sharks bissig, aber Sebastien Charpentier im Gehäuse der Capitals ließ nun ebenfalls seine Klasse aufblitzen.
Für Washington war es die dritte Niederlage im vierten Spiel. Ihr Auswärtstrip endet am Montag in Denver.