Panther feiern mit neuer Taktik Erfolge
Kapitän Moeser: Spielweise geändert - Morgen in Krefeld
Von unserem Redaktionsmitglied Milan Sako

Das soll einer verstehen: Da stellen sich die Panther am Freitag beim 1:4 gegen Hamburg wie der sichere Absteiger auf eigenem Eis an, um anschließend zwei Auswärtssiege in Iserlohn und Köln zu feiern. Den Meister und aktuellen Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga blamierten die Augsburger gleich mit 5:0. Mit der vielzitierten Ausgeglichenheit der DEL können solche Siege nicht erklärt werden. „Wir haben unsere Spielweise geändert und defensiver gespielt. Das hat sich schon in Iserlohn bewährt. Dort ging die Sache beim 2:1 noch knapp aus, aber in Köln hat es von Anfang an funktioniert“, sagt Duanne Moeser. In beiden Partien, so der Kapitän, „haben wir uns so oft in die Schüsse geworfen, wie in allen Spielen davor zusammen nicht“.

Zachs Erklärungsversuch

Ob der Rauswurf von Chris Straube kurz vor der dreitägigen Auswärtsfahrt die erhoffte Reaktion bei den Spielern auslöste, kann Moeser nicht einschätzen. „Jedenfalls waren wir in der Mannschaft schockiert.“ Doch als der Schreck verdaut war, zogen die Panther über zwei volle Distanzen an einem Strang. KEC-Trainer Hans Zach versuchte die Schlappe seiner Haie so zu erklären: „Wenn die Auswärtsmannschaft gut in der Defensive steht, geduldig spielt und ein Quäntchen Glück hat, dann tut man sich als Heimteam sehr schwer“, sagte der Bundestrainer und nahm seine Haie ein wenig in Schutz: „Köln war heute kräftemäßig nicht in der Lage, das Spiel zu drehen. Der Akku war leer.“

Aber auch die Augsburger können nicht aus dem Vollen schöpfen. In der Defensive herrscht seit langem Personalnotstand, der durch die Verpflichtung von Chris Armstrong vom EV Zug allerdings gelindert werden konnte. „Er hat unauffällig, aber gut gespielt und hatte beim Treffer zum 3:0 einen Assist“, berichtet Manager Karl-Heinz Fliegauf über das Debüt des Verteidigers. Auch bei einer Rauferei kurz vor Schluss, als KEC-Stürmer Alex Hicks dem Panther Reid Simonton einen Crosscheck ins Gesicht (glücklicherweise ohne Folgen) verpasste, mischte Armstrong kräftig mit.

Trotz des sensationellen Sieges werden die Panther die Köln-Fahrt in schlechter Erinnerung behalten, denn bei der Abfahrt stellte sich heraus, dass die Lenkung des Mannschaftsbusses defekt war. Bis halb vier Uhr morgens saßen die Profis in ihre Jacken gehüllt im Bus herum, bis der Schaden behoben war und es zurück nach Augsburg ging. Heute brechen die Panther wieder in den Westen auf, wo morgen das Auswärtsspiel in Krefeld auf dem Programm steht. „Wir werden alles so machen wie beim letzten Mal, als wir 2:1 dort gewonnen haben und im gleichen Hotel in Grefrath übernachten“, sagt Fliegauf. Eric Dandenault und Christian Lukes fallen weiterhin verletzt aus, ob Christopher Oravec nach seiner Gehirnerschütterung wieder spielen kann, war gestern noch unklar.

Mehr Auswärts- als Heimpunkte

Auswärts treten die Augsburger augenblicklich lieber an als vor den eigenen Anhängern, wie das Verhältnis von 16 Heimpunkten zu 18 Auswärtszählern zeigt. Dazu Duanne Moeser: „Vor unserem Publikum glauben wir, dass wir glänzen und stürmen müssen. Aber wir müssen kein Showprogramm abliefern, sondern nur konsequent unser System durchziehen.“ Ob System oder Show, dürfte den Fans egal sein. Hauptsache sie sehen am Sonntag (18.30 Uhr) gegen Hannover endlich mal wieder einen Heimsieg ihres AEV.