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SPIELTAG 24.12.2002

San Jose - Boston 2-5 (1-1/0-2/1-2)
Noch nie konnten die San Jose Sharks in Boston gewinnen und daran änderte sich auch heute Nacht trotz einer Negativserie von zuletzt sechs Bruins-Spielen ohne Sieg nichts. Fünf verschiedene Torschützen führten die Hausherren vor 16.907 Zuschauer im Fleet Center zu einem verdienten Erfolg.
Während beide Mannschaften den ersten Abschnitt inklusive der Tore durch Bruin Mike Knuble(13.pp) und Shark Teemu Selanne(14.) noch ausgeglichen gestalteten, bekamen die Bruins nach dem Wechsel das nötige Übergewicht an Spielanteilen, um durch Bryan Berard(29.pp) und Ivan Huml(34.) auf 3-1 davonzuziehen. Eine größere Ausbeute verhinderte der nun im Mittelpunkt stehende Sharks Torhüter Evgeni Nabokov, der über die gesamte Spieldauer 33 Saves vorweisen konnte. Sein Gegenüber John Grahame hielt sich bei 25 Gelegenheiten schadlos.
Die Partie war entschieden, als Joe Thornton(47.) auf 4-1 erhöhte. Rookie Jim Fahey konnte mit seinem ersten NHL-Treffer zwar noch einmal verkürzen, doch P.J. Axelsson(60.en) stellte elf Sekunden vor dem Ende den alten Abstand wieder her.

Philadelphia - Ottawa 2-2 (0-1/1-1/1-0/0-0)
Die Philadelphia Flyers haben in Ottawa bewiesen, dass sie zur Spitze der Eastern Conference gehören. In den letzten Jahren gab es für die Gäste im Corel Centre bis auf einen Sieg wenig zu erben, doch dieses Mal erkämpften sich die Flyers ein gerechtes Unentschieden.
Die Partie begann sehr offensiv und es dauerte nicht lange, ehe die 17.787 Zuschauer sich das erste Mal freuen durften. Nach einer Strafzeit gegen Donald Brashear wegen übertriebener Härte konnte Todd White(5.pp) diese nummerische Überlegenheit ausnutzen, um das 1-0 zu erzielen. Trotz weiterer Chancen auf beiden Seiten blieben die Gehäuse von Robert Esche und Patrick Lalime vernagelt. Die Flyers kamen mit viel Elan aus der Kabine und produzierten nun jede Menge Schüsse auf Lalime. In der 33. Spielminute konnte schließlich Michal Handzus(33.) für die Flyers den verdienten Ausgleich erzielen. Doch bis zur Antwort der Senators dauerte es nicht lange. Shaun Van Allen(35.sh) nutzte eine Unachtsamkeit von Philadelphia, die einen Mann mehr auf dem Eis hatten, zum 2-1.
Erstaunlich, dass der Druck der Flyers nun nachließ und Ottawa wieder besser in die Begegnung kam. Philadelphia kam aber trotz weniger Gelegenheiten zum 2-2 durch Simon Gagne(46.). Esche hielt den Punkt für seine Farben anschließend fest im Griff.

Montreal - N.Y. Islanders 1-3 (1-0/0-0/0-3)
Die Partie zwischen den Islanders und den Canadiens plätscherte in den Dritteln Nummer Eins und Zwei so vor sich hin, wobei die Islanders sich etwas mehr Feldanteile und Chancen erspielt hatten. In Führung waren aber die Gäste durch Mike Ribeiro(19.pp) gegangen, der eine Überzahlsituation im ersten Abschnitt zum 1-0 nutzte und damit die Serie von 36 schadlos überstandenen Powerplays der Mannen von Long Island zu nichte machte.
Die Hausherren liefen erst während der letzten 20 Minuten auf Hochtouren, wo sie allein 20 Mal Goalie Jose Theodore prüften. Jeder Islander steigerte sein Engagement und seine Laufbereitschaft um ein Vielfaches, so dass Montreal kaum noch Zeit zum Verschnaufen, geschweige denn zu Gegenangriffen hatte. Folgerichtig bogen die Hausherren die Partie noch zu ihren Gunsten um.
In die Scorerlisten trugen sich Mark Parrish(50.) und Dave Scatchard(55.) ein, ehe Claude Lapointe(60.en) den Puck ins verwaiste Gehäuse zum 3-1 Endstand befördern konnte. Insgesamt fiel das Schussverhältnis mit 39-13 zu Gunsten der Islanders mehr als deutlich aus und letztendlich ein würdiger Sieger der Begegnung gefunden wurde.

New Jersey - N.Y. Rangers 2-2 (1-1/1-0/0-1/0-0)
In der letzten Nacht war es wieder einmal soweit. Eines der wichtigsten Partien der Saison stand sowohl für die Rangers, als auch für die Devils auf dem Programm, denn der Spielplan rief zum Derby der beiden Erzrivalen auf. Der oft schon erlebte besonders harte Körperkontakt blieb diesmal aus, dafür wurde mehr Eishockey gespielt.
Von Beginn an dominierten die Devils und gingen nach weniger als 15 Minuten verdient durch Patrik Elias(15.) in Führung. Diese egalisierte Joel Bouchard(16.) allerdings keine 60 Sekunden später, so dass die Mannschaften mit einem Remis in die erste Pause fuhren. Nachdem die Spieler neue Kraft geschöpft hatten, setzten Turner Stevenson und Brian Rafalski, den in Alaska geborenen Scott Gomez(24.) mustergültig in Szene.
Im weiteren Verlauf des Drittels bzw. des Spiels waren die Gäste trotz optischer Vorteile nicht mehr in der Lage den guten Ex-Devil Mike Dunham zu bezwingen, kassierten aber Richard Lintners(53.) erstes Saisontor zum 2-2 Endstand, als dieser den Abpraller nach einen Schuss von Petr Nedved ins Netz stocherte.

Tampa Bay - Washington 0-3 (0-1/0-1/0-1)
'Wir haben Probleme den Puck im Netz unterzubringen. Wenn man nicht trifft, dann werden die defensiven Fehler doppelt bestraft.' Ein kurzes Statement von Tampa Trainer John Tortorella nach der Partie gegen die Washington Capitals. Dass die Lightning trotz 40 Torschüssen nicht trafen und die Capitals ihren elften Heimsieg in Folge gegen die Divisionskontrahenten aus dem Süden feierten, lag auch an Torhüter Olaf Kölzig, der am Tag vor Heilig Abend nicht zu überwinden war. Er konnte seinen ersten Shutout der Saison verbuchen.
Eiskalt im Ausnutzen der Möglichkeiten zeigten sich hingegen die Gastgeber, die Gästegoalie Nikolai Khabibulin nur 25 Mal prüften, aber drei Mal, gerecht auf drei Drittel verteilt, bezwingen konnten. Steve Konowalchuk(6.) im ersten, Robert Lang(27.) im zweiten und Peter Bondra(60.en) im dritten Abschnitt, als Khabibulin seinen Kasten zu Gunsten eines weiteren Feldspielers bereits verlassen hatte, sorgten für den 3-0 Erfolg, der die Capitals in der Southeast Division wieder etwas näher an den Tabellenführer heran bringt. 'Nun können wir Weihnachten mit einem guten Gefühl feiern. Das war in den letzten Jahren nicht der Fall', zeigte sich Kölzig, der unter anderem Vincent Lecavalier bei zwei Alleingängen gestoppt hatte, über den Sieg erfreut.

Detroit - Columbus 1-0 (0-0/0-0/1-0)
Eine beherzte Leistung in der erneut ausverkauften Nationwide Arena reichte für die heimischen Columbus Blue Jackets zu keinem Punktgewinn, weil Gästestürmer Kris Draper(56.) ausgerechnet in einer Drangphase der Hausherren für die Entscheidung zu Gunsten des Titelverteidigers aus Detroit sorgte. Der zuvor blendend aufgelegte Torhüter Marc Denis sah dabei etwas unglücklich aus, als ihm der Puck nach der Abfälschung eines Schusses von Brendan Shanahan durch Draper unter dem Stock und den Schonern hindurch rutschte.
Auf dem Posten war zuvor mehrmals Curtis Joseph, der insgesamt 33 Saves, den dritten Shutout der Saison und damit den 39ten seiner Karriere verbuchen konnte. Als die Blue Jackets in der 54. Minute nach einer Strafe gegen Kirk Maltby in Überzahl waren, zeigte Joseph zwei Klasseaktionen gegen Topscorer Geoff Sanderson und bewahrte seine Red Wings vor einem Rückstand. Unmittelbar nach Beendigung der zwei Minuten schockte Draper die Anwesenden mit seinem spielentscheidenden Treffer.

Atlanta - Toronto 1-5 (0-0/1-3/0-2)
Die Zeichen der Begegnung standen eindeutig auf Sieg für die kanadischen Hausherren, die nunmehr die letzten zehn Heimspiele seit dem 16. November erfolgreich gestalteten, während die Gäste nur einen Sieg in insgesamt zehn Partien verbuchen konnten. Bis zur Mitte der Begegnung sah es noch gut aus für die Thrashers, die in der 23. Minute durch Tony Hrkac(23.) sogar in Führung gingen. Jonas Hoglund(27.) glich nicht einmal vier Minuten später aus, bevor die Stunde des Alexander Mogilny(36.sh/38./59.en) anbrach. Der 33-jährige Russe konnte mit drei Treffern, zwei davon zum Ende der zweiten Periode, seinen zweiten Hattrick der Saison feiern und seine Maple Leafs so auf die Siegesstraße führen.
Des weiteren leistete Mogilny zusammen mit Kapitän Mats Sundin noch die Vorarbeit bei Verteidiger Aki Bergs(51.) 4-1, so dass es die erste Vier-Punkte-Nacht des Stürmers in dieser Saison war. Zum ersten Mal in dieser Spielzeit mussten sich auch die Thrashers nach zuvor einem Sieg und einem Remis gegen die Maple Leafs geschlagen geben.

Buffalo - Pittsburgh 2-5 (1-1/1-0/0-4)
Die Taktik der Gäste, sich von Beginn an in der eigenen Zone zu verschanzen und nur auf das Zerstören der gegnerischen Angriffe bedacht zu sein, wäre fast noch aufgegangen. Die erste Reihe der Hausherren legte im letzten Abschnitt allerdings einen Zahn zu und konnte das Abwehrbollwerk doch noch aus den Angeln heben. Nachdem Sabres J.-P. Dumont(2.) nach 110 Sekunden das 1-0 erzielt hatte, gelang Pittsburgh Milan Kraft(5.) der Ausgleich, der allein wegen der größeren Anzahl an Chancen zu diesem Zeitpunkt schon hochverdient war.
Die Gäste schafften es aber im weiteren Spielverlauf die Gelb-Schwarzen von ihrer Trägheit anzustecken, so dass im Mittelabschnitt kaum noch sehenswerte Angriffe zu Stande kamen. Erst innerhalb der letzten 20 Minuten legten die Penguins einen Gang zu, wobei nur noch deren Topformation auf dem Eis zu stehen bzw. den Puck zu besitzen schien. Alexei Kovalev(52./57.) traf dabei zwei Mal ins Schwarze, Mario Lemieux(54.) und Martin Straka(58.) konnten Goalie Mika Noronen ein Mal überwinden. Lemieuxs Treffer fiel direkt nach einem Bully, als er die Scheibe, die zuvor kaum das Eis berührt hatte, direkt abnahm und abgefälscht von Sabres Verteidiger Alexei Zhitnik Schlittschuh in die Maschen beförderte.

Nashville - Florida 3-2 OT (1-0/1-1/0-1/1-0)
Die beiden Teams aus Nashville und Florida gehören in dieser Saison wie gewohnt zu den weniger erfolgreichen Teams, wobei die Panthers mit mehreren sehr jungen, äußerst talentierten Spielern eine rosigere Zukunft bevor stehen dürfte. An diesem Abend lieferten sich diese Mannschaften allerdings eine sehr sehenswerte Partie, die besonders durch die große Anzahl an Chancen ihre Attraktivität begründete.
Im ersten Drittel gingen die Gäste durch Adam Hall(4.) in Führung, ehe Branislav Mezei(27.) in der 27. Spielminute den Ausgleich schaffte. Den alten Abstand stellte Brent Gilchrist(34.) noch im Mittelabschnitt wieder her.
Nach der zweiten Pause kamen die Teams dann wie verwandelt aus den Kabinen, denn die Gäste ließen, den um Gleichstand bemühten Hausherren in der neutralen Zone plötzlich viel mehr Platz zum Kombinieren, so dass diese sich meistens nicht nur schnell auf feindlichen Territorium befanden, sondern sich auch Chance um Chance erspielen durften. Eine dieser geschenkten Einschussmöglichkeiten nutzte schließlich Kristian Huselius(53.) zum 2-2.
Kein weiterer Spieler schaffte es mehr zu einem Tor, daher musste die Entscheidung in der Overtime fallen. Bereits nach 48 Sekunden nutzte David Legwand(61.pp) eine durch eine Strafzeit in der letzte Minute entstandene nummerische Überlegenheit zum 3-2 Sieg.

Los Angeles - St. Louis 0-5 (0-0/0-1/0-4)
Das klare Ergebnis von 5-0 für die Blues täuscht etwas über den tatsächlichen Spielverlauf hinweg, denn Los Angeles hatte durchaus genug Chancen um ebenfalls zu einem Sieg zu kommen, waren aber an diesem Abend einfach nicht in der Lage Goalie Brent Johnson, der mit teilweise spektakulären Paraden brillierte, zu überwinden.
In der sehr ausgeglichenen Partie gingen nach torlosen 1 1/2 Dritteln die Blues durch Scott Mellanby(32.pp) im Powerplay in Führung. Erst genau 20 Minuten später leuchtete erneut die Torlampe hinter dem Gehäuse der Kings, nachdem Cory Stillman(42./52.pp), der exakt 10 Minuten darauf auch noch das 4-0 markierte, die Scheibe im Netz untergebracht hatte. Dazwischen hatte Pavol Demitra(51.) die Führung schon auf 3-0 ausbauen können. Den viel zu hoch ausgefallenen Sieg machte Keith Tkachuk(59.) schließlich 66 Sekunden vor dem Ende perfekt.
Der Star an diesem Abend war aber neben Johnson, der 30 Schüsse der Kings hielt, ohne Zweifel St. Louis Blueliner Al McInnis, der durch seine drei Vorlagen die Marke von 900 Karriereassists durchbrach.

Calgary - Minnesota 3-2 (1-0/2-1/0-1)
Einen für die 18.568 Zuschauer im ausverkauften Xcel Energy Center enttäuschenden Auftritt lieferten die Minnesota Wild ab. Selten wurden sie heute dem Anspruch gerecht eines der punktbesten Teams der NHL zu sein. Die Flames hingegen packten ihre Chance am Schopf und fuhren einen gerechten 3-2 Erfolg ein. 171 Minuten und 15 Sekunden war Calgary nach zuletzt zwei Shutout Niederlagen ohne Torerfolg geblieben, ehe Jarome Iginla(18.) seine Farben in Führung bringen konnte. Die Hausherren aus St. Paul hingegen prüften Gästetorhüter Roman Turek nur ganze drei Mal im ersten Abschnitt.
Auch im weiteren Verlauf blieben die Kanadier überlegen und beschäftigten Goalie Dwayne Roloson mehr als die Wild Turek. Trotzdem kam Minnesota zum Ausgleich, als die Flames in Überzahl einen Moment unachtsam waren. Richard Park(26.sh) konnte sich entscheidend durchsetzen. Die Antwort der Gäste folgte in der 32. und 33. Spielminute, als innerhalb von 49 Sekunden Blake Sloan(32.) und Craig Berube(33.) jeweils ihre ersten Saisontreffer markieren konnten und Calgary eine 3-1 Führung bescherten.
Obwohl die Wild die Flames im Schlussabschnitt in die Defensive drängten, kamen sie nur noch durch Marian Gaborik(55.) zum Anschlusstreffer. Zu spät waren die Grünen erwacht, so dass die Fans auf ein Weihnachtsgeschenk ihres Teams verzichten mussten.

Vancouver - Colorado 3-5 (0-2/1-3/2-0)
In einer äußerst offensiv geführten und die Zuschauer begeisternden Partie konnte die Avalanche zum ersten Mal in dieser Spielzeit das dritte Spiel in Folge siegreich gestalten. Der neue Avs-Trainer Tony Granato straft seine Kritiker, die ihn bei der Übernahme des Jobs von Bob Hartley letzte Woche mangelnde Trainerpraxis vorwarfen, Lügen und hat mit den Canucks nach den Oilers und den Wild den dritten direkten Divisionskontrahenten hintereinander besiegt.
Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr und wollten von Beginn an klar stellen, wer Herr im Pepsi Center ist. Folgerichtig fielen dann auch die Treffer durch Derek Morris(4.pp) und Rob Blake(20.), die zur Pause eine beruhigende 2-0 Führung bescherten. Die Gäste kamen etwas besser aus die Kabine, doch Torhüter Patrick Roy zeigte sich heute in starker Verfassung, so dass zunächst wieder nur die Avs Zählbares zu Stande brachten. Rob Blake(28.pp) mit seinem zweiten Treffer des Abends und Milan Hejduk(36.) bezwangen Peter Skudra, der daraufhin entnervt seinen Kasten für Tyler Moss räumte. Das erste Erfolgserlebnis der Gäste durch Hendrik Sedin(38.pp) beantwortete Dean McAmmond(39.pp) noch vor dem Wechsel.
Trevor Letowski(41.) und Markus Naslund(58.pp) konnten in den letzten 20 Minuten noch etwas Ergebniskosmetik für die Canucks betreiben, den Sieg der Gastgeber brachten sie indes nicht mehr in Gefahr. Colorado zeigte sich vor allem im Powerplay stark verbessert und verwandelte drei von sechs Gelegenheiten.