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SPIELTAG 28.12.2002



Montreal - Ottawa 2-3 OT (0-1/2-0/0-1/0-1)

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Jose Theodore(MON) mit einer spektakulären Rettungstat gegen Marian Hossa(OTT).

Zum ersten Mal in dieser Saison war das Corel Centre von Ottawa ausverkauft. Zu Gast in der kanadischen Hauptstadt waren heute Nacht die Montreal Canadiens und die 18.500 Zuschauer mussten ihr Kommen nicht bereuen. Die Kontrahenten boten ihnen eine hochklassige und vor allem spannende NHL-Partie, in der sich Marian Hossa(61.) als Schütze des Siegtreffers für die Hausherren nach 50 Sekunden in der Overtime auszeichnete.
Dass sich die Canadiens zumindest einen Ehrenpunkt sichern konnten, war vor allem der Verdienst ihres Schlussmanns Jose Theodore. Er durfte sich in den 60 Minuten zuvor, unter Dauerbeschuss stehend, mehrmals bewähren. Nichts zu halten gab es jedoch für den Gästegoalie beim hochverdienten 2-2 Ausgleichstreffer von Mike Fisher(60.) in der letzten Minute der regulären Spielzeit.
Die Canadiens hatten sich über die gesamte Spielzeit rein auf das Kontern verlegt und mit dem zweifachen Torschützen Yanic Perreault(37./38.) einen Vollstrecker erster Klasse in ihren Reihen. Die 1-0 Führung der Hausherren, die ihre Spitzenposition in der Eastern Conference weiter ausbauen konnten, schoss Zdeno Chara(18.).

New Jersey - Washington 2-3 (0-1/0-2/2-0)
Die Washington Capitals konnten im heimischen MCI Center die New Jersey Devils mit 3-2 Toren in die Schranken verweisen und ihren vierten Sieg in Folge einfahren. Die Vorentscheidung fiel in den letzten Minuten des Mittelabschnitts, als es sich die Gäste binnen 55 Sekunden zwei Mal erlaubten Washingtons Topstürmer Peter Bondra(37.) und Jaromir Jagr(38.pp) unbewacht zu lassen. Diese Einladung zum Tore schießen ließen sie sich nicht nehmen und bauten den Vorsprung auf 3-0 aus. Zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt, acht Sekunden vor der ersten Pause, hatte Steve Konowalchuk(20.) die Capitals in Front geschossen.
Angesichts der drohenden Niederlage machten die Devils im Schlussdrittel noch einmal kräftig Druck. Zwei Powerplaytreffer von Jamie Langenbrunner(42.pp) und Sergei Brylin(54.pp) brachten erneut Spannung in die Partie. "Wir sind zu spät aufgewacht. Unsere Leistung im letzten Drittel war OK, doch nur 20 Minuten gut zu spielen, war zu wenig," ärgerte sich New Jerseys Torschütze Jamie Langenbrunner über die vermeidbare Niederlage.

Atlanta - Carolina 5-3 (2-3/1-0/2-0)
Ein erfolgreiches Debut als Headcoach hinter der Bande der Atlanta Thrashers hatte Don Waddell. In seiner ersten Partie als hauptverantwortlicher Trainer seit über zehn Jahren fuhr seine Mannschaft beim letztjährigen Stanley Cup Finalisten Carolina einen eindrucksvollen 5-3 Auswärtserfolg ein.
Hoch anrechnen mus man dem Tabellenschlusslicht der Eastern Conference, dass sie sich auch nicht von einem frühen 0-2 Rückstand nach Gegentreffern von Josef Vasicek(2.) und Aaron Ward(9.) demoralisieren ließen. Die beiden Top-Rookies des Vorjahres Ilya Kovalchuk(14.), sowie Dany Heatley(15.pp) brachten die Thrashers wieder zurück ins Spiel. Kurz nach dem Ausgleich leistete sich Andy Sutton ein Vergehen und das daraus resultierende Überzahlspiel für die Hausherren nutzte Jeff O'Neill(17.pp) zu seinem zwölften Saisontor.
Mit einem Mann mehr auf dem Eis durften die Thrashers den Mittelabschnitt beginnen und Patrik Stefan(21.pp) gelang es den Spielstand erneut zu egalisieren. Noch unterhaltsamer wurde die Begegnung im Schlussdrittel, in dem sich die Kontrahenten einen offenen Schlagabtausch lieferten. Grund zum Torjubel hatten jedoch nur die Gäste. Brad Tapper(44.) und erneut Ilya Kovalchuk(59.) brachten Atlantas dritten Auswärtserfolg unter Dach und Fach.

Boston - Tampa Bay 2-5 (0-1/2-1/0-3)
Die Tampa Bay Lightning untermauerten mit einem verdienten 5-2 Heimerfolg über die Boston Bruins ihre Ambitionen nach 1996 erstmals wieder die Playoffs zu erreichen. Martin St. Louis(49.), Fredrik Modin(28.pp/51.) mit seinem zweiten Tor an diesem Abend und Vaclav Prospal(56.) schossen die Lightning im Schlussabschnitt auf die Siegerstraße.
Schon zuvor waren die Hausherren durch Treffer von Dave Andreychuk(14.) und Modin in Front gegangen, hatten aber diesen 2-Tore Vorsprung im Mittelabschnitt noch aus der Hand gegeben. Lee Goren(31.pp) und Glen Murray(35.) weckten mit ihren Treffern zum 2-2 Ausgleich noch einmal die Hoffnung auf einen erfolgreichen Gastauftritt.
Von ihren letzten acht Partien konnten die, so stark in die Saison gestarteten, Bruins nur eine gewinnen.

Dallas - Florida 4-0 (1-0/1-0/2-0)
Nach fünf Spielen ohne Sieg fanden die Dallas Stars, heute Nacht zu Gast in Fort Lauderdale bei den Florida Panthers, wieder zurück in die Erfolgsspur. Aus einer kompakt stehenden Defensive heraus kamen die Texaner zu einem ungefährdeten 4-0 Triumph.
Die Gastgeber hatten nicht den Hauch einer Chance und sollten sie wirklich einmal gefährlich vor dem Gästegehäuse auftauchen, dann war Ron Tugnutt zur Stelle. Tugnutt bestätigte mit 23 Saves und seinem 22. NHL-Shutout, das in ihn gesetzte Vertrauen. Die meiste Arbeit musste Dallas' Ersatzmann im Tor bei den sieben Unterzahlsituationen verrichten, überstand aber auch diese Bewährungsproben mit Bravour. Bei 5 gegen 5 auf dem Eis machten die Panthers keinen Stich. Die Stars kontrollierten das Spielgeschehen und kamen auch zu Toren. Manny Malhotra(4.), zwei Mal Jere Lehtinen(22.pp/57.) und Scott Young(46.) gaben Panthers Schlussmann Roberto Luongo das Nachsehen.

Philadelphia - Colorado 2-1 OT (0-0/0-0/1-1/1-0)

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David Aebischer und Riku Hall (COL) wehren gemeinsam einen Schuss ab.

98 Sekunden waren in der Verlängerung gespielt, als Flyers Verteidiger Eric Desjardins(62.) mit dem ersten Torschuss in der Overtime den 2-1 Siegtreffer markierte. Bei seinem Rückhandschuss gab es für David Aebischer, er bekam heute Nacht den Vorzug vor Patrick Roy nichts zu halten. 55 Minuten lang hatte er seinen Kasten sauber gehalten, die Avalanche lagen durch ein Tor von Milan Hejduk(44.) mit 1-0 in Front und es schien als könnte der Schweizer einen weiteren Shutout feiern. Doch dann stand Jeremy Roenick(56.) zur rechten Zeit am rechten Ort und konnte die Scheibe aus kurzer Distanz unhaltbar zum 1-1 Ausgleich im Netz unterbringen.
Colorados Coach Tony Granato ärgerte sich nach der Partie vor allem darüber, dass seine Mannschaft in der Verlängerung nicht punkten kann. "15 Mal gingen wir in dieser Saison in die Overtime und nur ein Sieg sprang für uns heraus, das sind 14 verschenkte Zähler."
Immerhin konnte Colorado durch den heute gewonnenen Ehrenpunkt wieder auf einen Playoffplatz rutschen.

Toronto - Calgary 4-3 (1-1/1-2/2-0)

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Denis Gauthier(CAL) befördert Mats Sundin(TOR) in die Bande.

So macht Eishockey richtig Spass. Die Calgary Flames und die Toronto Maple Leafs lieferten sich im Saddledome von Calgary ein kanadisches Derby, das seinem Namen alle Ehren machte. Schnelles Kombinationsspiel, bissige Zweikämpfe, viele Torchancen auf beiden Seiten, wechselnde Führungen und last but not least sieben Treffer.
Alles in allem ein Spiel, das keinen Verlierer verdient gehabt hätte. Am Ende standen die Calgary Flames wieder einmal, wie schon so oft in dieser Saison, mit leeren Händen da. Ex-Flame Jonas Hoglund(42.pp/57.) drehte mit zwei Treffern im Schlussabschnitt die Partie zu Gunsten der Gäste. Sekunden vor Spielende hatte Stephane Yelle den Ausgleich auf dem Schläger, doch Trevor Kidd konnte den Torerfolg mit einer Glanzparade vereiteln.
Den Torreigen hatte Torontos Teamkapitän Mats Sundin(13.pp) eröffnet. Dann waren die Hausherren am Zug: Noch vor der ersten Pause nutzte Petr Buzek(18.pp) ebenfalls eine Überzahlsituation.
Im Mittelabschnitt konnte Jarome Iginla(28.) unbedrängt die Flames erstmals in Front bringen, Tom Fitzgerald(36.) egalisierte wieder den Spielstand. Die Freude hierüber bei ihren zahlreichen Anhängern unter den gut 18.000 Zuschauern war nur von kurzer Dauer. Postwendend gelang Jamie Wright(37.) der Treffer zum 3-2 Zwischenstand.