www.eishockey.com

SPIELTAG 19.01.2003

Tampa Bay - Philadelphia 2-3 (1-1/1-1/0-1)
Mit wenig erspielten Chancen und nur 14 Torschüssen wollten die Tampa Bay Lightning ihre Negativserie von zuletzt vier Partien ohne Sieg ausgerechnet in Philadelphia, wo sie in den letzten 19 Begegnungen nur einmal gewinnen konnten, beenden. Bei dieser offensiven Leistung war es noch bemerkenswert, dass die Gäste das Spiel bis zum Schluss offen halten konnten und erst durch den Treffer von Michal Handzus(53.) in der 53. Spielminute entscheidend in Rückstand gerieten.
Zu Beginn nicht sehr konzentriert zeigte sich das Team aus Tampa, als sie bereits nach 86 Sekunden durch einen Wechselfehler in Unterzahl gerieten. Das erste Tor des Abends erzielten aber sie und nicht die Flyers trotz nur drei Torschüssen im ersten Abschnitt. Vaclav Prospal(7.) war der Torschütze zum 1-0. Erst die dritte Überzahl, eine Vier gegen Drei Situation, konnten die Hausherren zum Ausgleich duch Mark Recchi(12.pp), der einen Pass von Simon Gagne verwerten konnte, nutzen.
Die Begegnung verflachte nach dem Wechsel etwas. Die Torhüter Nikolai Khabibulin und Robert Esche bekamen nur wenige Möglickeiten sich auszuzeichnen, mussten aber je ein Mal hinter sich greifen. Zunächst verwertete Flyers Verteidiger Kim Johnsson(26.pp) mit seinem zweiten Saisontreffer eine erneute Powerplaysituation zur erstmaligen Führung der Hausherren, ehe Vincent Lecavalier(33.) für die Gäste wieder den Gleichstand herstellen konnte. Die Partie blieb auch im Schlussabschnitt mäßig, immerhin konnte Handzus noch für die Entscheidung zugunsten der Flyers sorgen.

Columbus - Boston 2-7 (1-1/1-3/0-3)
Eine einseitige Partie erlebten die 16.630 Zuschauer im Bostoner Fleet Center, denn die Bruins ließen mit ihrem agressiven Offensivspiel keinen Zweifel daran, wer der Herr im Haus ist und gefielen vor allem im Powerplay. Obwohl Columbus das erfolgreichste NHL-Team in Unterzahl stellt, mussten die Blue Jackets bei drei von sechs nummerischen 'Nachteilen' einen Gegentreffer hinnehmen.
Im ersten Drittel wurde gleich das erste Powerplay durch Joe Thornton(4.pp) genutzt, ehe Columbus Andrew Cassels(20.) fünf Sekunden vor der Pausensirene den Ausgleich markieren konnte. Glen Murray(27.), Jonathan Girard(29.) und P.J. Axelsson(30.) bescherten den Gastgebern innerhalb von weniger als drei Minuten eine 4-1 Führung, wobei sich die Blue Jackets keineswegs beirren ließen und ebenfalls weiter munter nach vorne spielten. Der Offensivgeist wurde schließlich durch Jaroslav Spacek(38.pp) zum 2-4 belohnt.
Kaum mehr Verschnaufen und nur noch wenig Gelegenheiten zum Kontern hatte Columbus dann im letzten Abschnitt. Zu stark präsentierten sich die Gelb-Schwarzen in allen Mannschaftsteilen, so dass fast ein Klassenunterschied zu bemerken war. Mike Knuble(49.), Bryan Berard(58.pp) und P.J. Stock(60.pp) sorgten schließlich für den keineswegs zu hoch ausgefallenen 7-2 Endstand.

Toronto - Montreal 3-2 OT (2-0/0-1/0-1/1-0)
Das Debut von Montreals neuem Trainer Claude Julien fiel mit dieser Niederlage nicht gerade erfolgreich aus, jedoch war eine seit Wochen nicht mehr gesehene gute Leistung der Canadiens zu erkennen. Jeder Spieler zeigte sich von seiner besten Seite, sie konnten aber einen eigentlich verdient gewesenen Sieg nicht einfahren.
Lediglich im ersten Drittel gefielen die Maple Leafs, die zwei klare Einschussmöglichkeiten durch Travis Green(10.) und Robert Reichel(15.) zur 2-0 Führung nutzten. In den folgenden 40 Minuten waren aber nur noch die Hausherren am Drücker, die sich jedoch schwer mit der Chancenverwertung taten. Erst sieben Sekunden vor der zweiten Pausensirene brach Yanic Perreault(40.) den Bann und überwand Goalie Ed Belfour geschickt.
Der hochverdiente Ausgleich gelang schließlich Ex-Islander Mariusz Czerkawski(53.), der die Vorarbeit von Andreas Dackell und Joe Juneau mustergültig abschloss. Dass gut spielen alleine nicht reicht und letztendlich nur Treffer über Sieg oder Niederlage entscheiden, mussten die Canadiens dann in Overtime erfahren, als Nikolai Antropov(61.) den besseren optischen Eindruck der Gastgeber zu nichte machte und die zwei glücklichen Punkte für die Ahornblätter sicherte.

Washington - Ottawa 2-5 (1-2/1-0/0-3)
'Bondra und Jagr ging das Benzin aus und Ottawa trat auf das Gas', umschrieb Capitals Trainer Bruce Cassidy nach dem Spiel den Verlauf treffend. Während seine Superstars aus Europa kaum in Erscheinung treten konnten, zeigten die Senators, warum sie 25 ihrer letzten 34 Begegnungen gewonnen haben und mit 66 Punkten derzeit bestes Team der NHL sind. Schnell, treffsicher und ideenreich präsentierten die Hausherren sich und fuhren völlig zurecht einen 5-2 Sieg ein.
Senators Torhüter Patrick Lalime hätte gerne seine Shutout Serie von zuletzt drei in Folge länger fortgesetzt, doch Michael Nylander(5.pp) hatte kein Einsehen und überwand den Goalie mit der ersten Überzahlsituation. Radek Bonk(13.pp) und Daniel Alfredsson(19.) konnten jedoch das Ergebnis bis zur ersten Sirene wieder drehen. Die 18.500 Zuschauer hatten im Mittelabschnitt Zeit für Popcorn Nachschub zu sorgen, denn an Höhepunkten war er nicht gerade reich. Einzig Robet Lang(30.) sorgte mit dem 2-2 für Abwechslung.
Die Senators zeigten sich nach dem zweiten Wechsel äußerst entschlossen sich die zwei Punkte sichern zu wollen. Sie entfachten offensiv viel Druck auf Torhüter Sebastien Charpentier, der sich schließlich auch von Martin Havlat(47.) und erneut Daniel Alfredsson(51.) geschlagen geben musste. Washington konnte vorne kaum noch für Gefahr sorgen und kassierte sogar noch das 5-2 durch Radek Bonk(59.en), nachdem Charpentier zugunsten eines weitern Feldspielers sein Gehäuse bereits verlassen hatte.

Carolina - New Jersey 2-5 (1-0/1-2/0-3)
Durch den zweiten Sieg über die Hurricanes innerhalb von 24 Stunden bauten die Devils nun ihre Serie von ungeschlagenen Spielen auf Sieben aus und machen das Rennen um die Krone in der Atlantic Division und in der Eastern Conference weiter spannend.
Nachdem Carolina die ersten zwei Saisonpartien gegen New Jersey gewinnen konnten, fuhren nun die Mannen von der Ostküste mit einer beeindruckenden Leistung zum zweiten Mal zwei Punkte ein. Da die Gäste durch Kevyn Adams(11.) im sehr taktisch geführten ersten Drittel mit 1-0 in Führung gegangen waren, schalteten die Devils einen Gang hoch und waren kaum mehr durch faire Mittel zu stoppen. Zahlreiche unsportliche Aktionen bescherten den Hurricanes insgesamt neun Unterzahlsituationen, die erst von Patrik Elias(23.pp) und dann von Mike Rupp(40.pp) zu den Gleichständen von 1-1 bzw. 2-2 genutzt wurden. Zwischenzeitlich hatte Erik Cole(33.) seine Farben wieder in Front gebracht.
Ein optisches Gleichgewicht entstand erst wieder im letzten Abschnitt, jedoch konnte sich kein weiterer Hurricane mehr in die Scorerliste eintragen. Goalie Martin Brodeur machte alle Chancen zunichte, während sein Gegenüber Kevin Weekes noch zwei Mal hinter sich greifen musste. Erst bezwang ihn Patrik Elias(48.) zum zweiten Mal an diesem Abend, ehe John Madden(53.pp) erneut in einer Überzahlsituation traf. Turner Stevenson(60.en) stellte 16 Sekunden vor der Schlusssirene den leistungsgerechten 5-2 Endstand her, als Weekes seinen Kasten bereits verlassen hatte.

Pittsburgh - Florida 0-3 (0-0/0-2/0-1)
Zum ersten Mal in ihrer zehnjährigen NHL-Geschichte konnten die Florida Panthers die zweite Partie hintereinander ohne Gegentreffer gestalten. Torhüter Roberto Luongo feierte mit 35 Saves nach dem 3-0 vom Mittwoch gegen Boston seinen zweiten Shutout in Serie und hatte so wesentlichen Anteil am Erfolg der Panthers im Heimspiel gegen die Penguins, die erneut auf Topscorer Mario Lemieux verzichten mussten.
Die Gastgeber zeigten sich offensiv konsequenter als die Gäste und konnten aus 32 Torschüssen Pens Goalie Sebastien Caron drei Mal überwinden. Olli Jokinen(35.) und Jay Bouwmeester(38.) erlösten die mit der Anzahl von 18.313 womöglich aufgrund des erwarteten Auftrittes von Lemieux reichlich erschienenen Zuschauer wenigstens etwas. Dieser Vorsprung kam auch in den letzten 20 Minuten nicht mehr in Gefahr, denn wenn die Penguins einmal gefährlich vor dem Tor auftauchten, dann war Luongo zur Stelle. Andreas Lilja(49.) konnte das Ergebnis noch auf 3-0 hochschrauben und sorgte damit schnell für klare Verhältnisse.

Chicago - St. Louis 2-4 (0-0/1-1/1-3)
Eine Partie mit zahlreichen Torchancen lieferten die Akteure auf dem Eis den 20.022 Zuschauer im Savvis Center zu St. Louis. Das Ganze wurde abgerundet durch den 4-2 Erfolg der Hausherren über die Blackhawks, die zwar durch Mike Eastwood(30.) den ersten Treffer der Begegnung erzielen konnten, doch anschließend sich den Blues beugen mussten. Dallas Drake(33.), Martin Rucinsky(45./60.en) und Alex Khavanov(46.) rückten schon bald die Kräfte zurecht, ehe Lyle Odelein(55.) die Angelegenheit mit dem 2-3 Anschlusstreffer noch einmal spannend machte.
Blues Torhüter Brent Johnson, der insgesamt 32 Saves verbuchen konnte, musste zweieinhalb Minuten vor dem Ende seine Klasse aufbieten, um gegen Eric Dazes Schuss die Führung festzuhalten. Rucinsky machte mit seinem zweiten Tor des Spieles alles klar. Für den Tschechen war es das erste Mal seit dem 17. Februar 2000, dass er an einem Tag zwei Tore markieren konnte. Chicagos Nachwuchstormann Michael Leighton, der insgesamt 29 Torschüsse parieren konnte, hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Kasten schon velassen.

Anaheim - Minnesota 1-0 (1-0/0-0/0-0)
Normalerweise ist ein Shutout auch immer auf gute Defensivarbeit zurückzuführen, doch das sechste Zu-Null-Spiel von Jean-Sebastien Giguere in dieser Saison heute Morgen, darf man ihm getrost fast alleine zurechnen. Bei den 33 Saves, die er aufbieten musste, glänzten die Akteure vor ihm nicht gerade mit viel Unterstützung. Trotzdem schafften es die Wild nicht die frühe Führung durch Paul Kariya(6.) wieder zu egalisieren.
Die Mighty Ducks begnügten sich damit, diesen Vorsprung über die Zeit zu retten und dürften womöglich dafür gesorgt haben, dass Minnesota Schlussmann Dwayne Roloson eine Erkältung davon trug, weil er bei nur 13 Torschüssen auf ihn an Unterbeschäftigung litt. Der Erfolg gab Anaheim recht, denn die Hausherren waren trotz zahlreicher Möglichkeiten nicht in der Lage die Scheibe im Netz unterzubringen. Zu erwähnen ist noch die Fairness beider Mannschaften, denn die Schiedsrichter mussten im zweiten und dritten Drittel nur noch eine Strafzeit verhängen.

Nashville - Edmonton 3-2 OT (1-0/0-2/1-0/1-0)
Einen sogenannten Last-Minute-Sieg fuhren die Nashville Predators in Edmonton ein. Mit nur noch 62 Sekunden auf der Uhr und für Torhüter Tomas Vokoun einem zusätzlichen Feldspieler auf dem Eis, konnte Vladimir Orszagh(59.) den insgesamt verdienten Ausgleich für die Gäste erzielen. Er raubte den Oilers damit nicht nur einen Punkt, sondern bescherte seinen Farben dessen zwei, denn Verteidiger Andy Delmore(64.) nutzte die fünf Minuten Zugabe zum 3-2 Siegtreffer nach drei Minuten und 35 Sekunden. Sein 15ter Saisontreffer bedeutet die Führung unter den NHL-Defensivkräften.
David Legwand(13.) hatte die Predators in der ersten Periode in Führung gebracht, doch Mike York(22.) und Jason Chimera(29.) hatten die Partie bis zur Mitte zugunsten der Hausherren gedreht. Nashville tat sich anschließend schwer gegen die nun kompakt stehenden Oilers durchusetzen. Da bedurfte es schon einer feinen Einzelleistung von Orszagh, der von hinter dem Gehäuse kommend mit einem Rückhandschuss Jussi Markkanen überwinden konnte. Für Edmonton war es die zweite Niederlage in den letzten acht Begegnungen.

Buffalo - Phoenix 1-0 (0-0/0-0/1-0)
Eine Partie mit nur einem Highlight lieferten sich die beiden Kontrahenten aus Buffalo und Phoenix in der vergangenen Nacht. Der Höhepunkt geschah, als sich die Sabres zum wiederholten Mal in Unterzahl befanden: Curtis Brown(44.sh) bekam nach einem harten Check von Coyote Shane Doan an Miroslav Satan zufälligerweise den Puck vor den Schläger und machte sich damit sofort auf den Weg in Richtung gegnerisches Gehäuse. Dort überwand er Goalie Zac Bierk mit einen harten Schuss über die linke Schulter hinweg, nachdem er im Bullykreis eine Pirouette drehen musste, um zwei Gegenspieler abzuschütteln.
Bierks Kontrahent im anderen Kasten Martin Biron lieferte dieses Mal eine perfekte Partie ab und verdiente sich mit 30 Paraden seinen zweiten Shutout der Saison redlich.
Die stark vom Verletzungspech verfolgten Coyotes mussten zum dritten Mal in Folge Tony Amonte wegen einer Rippenprellung ersetzen.

Los Angeles - Calgary 1-2 OT (0-0/1-1/0-0/0-1)
Not gegen Elend könnte der Titel über diesen Spiel gewesen sein, denn die Kings hatten vor dieser Partie bereits acht Niederlagen in zehn Spielen einstecken müssen und die Flames konnten in den letzten fünf Begegnungen keinen Zwei-Punkte-Erfolg mehr verbuchen. Zudem stehen beide Teams nicht gerade gut in ihren Divisionen da.
Den Vorzeichen entsprechend, gestaltete sich diese Auseinandersetzung nicht besonders ansehnlich, während die Flames als die etwas aktivere Mannschaft wirkte. Nachdem Craig Conroy(2.) bereits nach 64 Sekunden die Hausherren in Front gebracht und Zigmund Palffy(7.sh) in Unterzahl den Ausgleich markiert hatte, geschah vorerst nichts mehr außergewöhnliches. Lediglich im letzten Abschnitt erspielten sich die Gastgeber ein Paar gute Chancen, scheiterten aber kläglich an Goalie Felix Potvin.
Erst in der Overtime konnte Rob Niedermayer(63.) die Fans versöhnen, indem er die Vorarbeit von Toni Lydman zu seinem vierten Saisontreffer nutzte und den Flames den Sieg bescherte.

Dallas - San Jose 3-1 (1-0/2-1/0-0)
Auf zehn Spiele ohne Niederlage bauten die Stars ihre Serie aus, indem sie die Divisionskontrahenten aus San Jose mit 3-1 besiegten und ihren ersten Platz im Westen untermauerten. Allerdings verlief die Partie in Nordkalifornien nicht unbedingt nach Plan, denn die Sharks hatten durchaus Möglichkeiten als Sieger das Eis zu verlassen, scheiterten aber zu häufig an Goalie Marty Turco, der wieder eine starke Leistung bot.
Wie ein Stanley-Cup-Aspirant agierend, nutzten die Stars die beste Chance des ersten Drittels gleich zum 1-0 durch Jason Arnott(16.), ehe Scott Young(23.) nach 131 Sekunden im zweiten Abschnitt auf 2-0 erhöhen konnte. Kurz darauf sorgte Dan McGillis(24.) endlich für ein Erfolgserlebnis und bewies damit, dass der gegnerische Kasten doch nicht vernagelt ist. Jedoch wurde der alte Abstand, der bis zur Schlusssirene Bestand haben sollte, von Brenden Morrow(29.) keine fünf Minuten später wieder hergestellt.
Die eigentlich als gefährlich einzustufenden Stürmer der Sharks Owen Nolan und Teemu Selanne waren wieder nicht in der Lage einen Treffer zu erzielen und warten seit nunmehr acht Spielen auf ein weiteres Saisontor. Deren Hintermann Evgeni Nabokov waretet seit sechs Partien auf einen Sieg.