Die Tölzer Löwen stehen vor dem Aus
Eissport-GmbH muss am Montag Insolvenz beantragen
Von Gerüchten um eine finanzielle Schieflage wurde das Eishockeyteam "Tölzer Löwen" seit Monaten begleitet. Nun sind aus den Gerüchten Tatsachen geworden: Voraussichtlich am Montag wird Daniela Heinelt, die Geschäftsführerin der Tölzer Eissport-GmbH (TEG), Insolvenz für die Profimannschaft beantragen. Das heutige Heimspiel gegen Freiburg findet statt, die Saison wird auch zu Ende gespielt. Die Zeiten, in denen in Bad Tölz Zweitliga-Eishockey gespielt wird, sind aber wohl für lange Zeit vorbei.
Dass sich Eishockey auf Bundesliga-II-Niveau in Bad Tölz kaum finanzieren lässt, ist kein Geheimnis. Schon in den vergangenen Jahren ließ sich der Etat der Profimannschaft, aktuell eine runde Million Euro, nur durch Zuschüsse von Klaus Mangold und weiterer Mäzene ausgleichen. "Einen hohen sechsstelligen Betrag" hat TEG-Gesellschafter Mangold eigenen Angaben zufolge in diese Liebhaberei investiert. Das Minus in dieser Saison allerdings übersteigt seine Möglichkeiten. "Mindestens 200 000 Euro müssten wir kurzfristig noch aufbringen", bekennt er. Im September hatte sich Wolfgang Salewski, Mitglied des Schörghuber-Gesamtvorstandes, noch mit den Worten zitieren lassen: "Der Saisonetat ist gesichert." Doch bei einer Sitzung der Schörghuber-Chefetage am Montag zeigten die Daumen nach unten: Weiteres Geld gibt es nicht. Mangold wurde am Dienstag mit dieser Nachricht konfrontiert und fiel Schörghuber-Marketingleiter Holger Lösch zufolge "aus allen Wolken". Noch bis gestern hoffte Mangold auf ein Einlenken des Sponsors. "Lösch jedoch sagte gestern unmissverständlich: "Diese Entscheidung ist endgültig." Wie Holger Lösch erläuterte, sei sein Unternehmen "überzeugt davon, dass das Loch größer als 200 000 Euro ist. Wie groß, das wird die Entwicklung der Zuschauerzahl zeigen." Tatsächlich habe Schörghuber schon in dieser Saison mehr als das Doppelte der vereinbarten Sponsorengelder überwiesen. Zwei Gründe vor allem sind's, die die Tölzer Löwen drei Wochen nach dem 75-jährigen ECT-Jubiläum und einen Monat vor dem Beginn des Stadion-Neubaus nun in eine offenbar aussichtslose Lage gebracht haben. Die Suche nach weiteren Sponsoren verlief erfolglos. Und auch die Zuschauereinnahmen blieben um 100 000 Euro hinter den Erwartungen. Wie geht's nun weiter? Der Stadion-Neubau soll wie geplant durchgeführt werden. "Wir stehen zu unserer Selbstverpflichtung und wollen das Projekt nach wie vor gemeinsam mit der Stadt realisieren", betont Lösch. Der Verein EC Bad Tölz, unter dessen Namen die 1 b-Amateure (Landesliga) und sämtliche Nachwuchsteams spielen, ist vom Insolvenzantrag nicht unmittelbar betroffen. Die Geschäfte der TEG werden von einem Insolvenzverwalter weitergeführt. Falls die Insolvenz vom Gericht mangels Masse abgelehnt werden sollte, verfällt die Zweitliga-Lizenz. Günstigstenfalls würde ein Tölzer Seniorenteam dann in der kommenden Saison in der vierten (Bayern-) Liga spielen - falls der 1 b der sportliche Aufstieg gelingt. Über einen ECT in der Landesliga mag Mangold "lieber noch gar nicht nachdenken. Das wäre schon wegen der Perspektiven eine Katastrophe. Denn wir hatten noch nie so gute Nachwuchsspieler wie jetzt." Quelle: Tölzer Kurier HANS STAAR

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inoffiziell: http://www.toelzer-loewen.de/
offiziell: http://www.ec-bad-toelz.de