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Thema: Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

  1. #1
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    www.spiegel.de

    NEUE BUNDESLIGA-AFFÄRE

    Kirch zahlte FC Bayern 40 Millionen Mark

    Der FC Bayern München soll auf Grund eines Geheimvertrags mit der - inzwischen insolventen - Kirch-Gruppe in den beiden vergangenen Bundesliga-Spielzeiten insgesamt rund 40 Millionen Mark von dem Medienkonzern erhalten haben. Als Gegenleistung stimmte der Rekordmeister für die weitere zentrale Vermarktung der Bundesliga-Rechte.

    Hamburg - Nach Recherchen des "manager magazin" schlossen am 9. Dezember 1999 Bayern-Manager Uli Hoeneß, das heutige Bayern-Vorstandsmitglied Karl Hopfner sowie Ex-Präsident Fritz Scherer mit den Kirch-Managern Dieter Hahn und Stefan Ziffzer einen Geheimvertrag.


    http://www.spiegel.de/img/0,1020,100104,00.jpg
    40 Millionen Mark für die Bayern: Uli Hoeneß klatscht


    In dem 18-seitigen Vertragswerk vereinbarten beide Parteien eine "exklusive Zusammenarbeit". Danach verpflichtete sich die Kirch-Gruppe, den Bayern bis einschließlich der Saison 2004 /2005 die Differenz zwischen den Erlösen aus der zentralen Vermarktung durch den DFB und den möglichen Erlösen des FC Bayern bei einer individuellen Vermarktung der TV-Rechte zu ersetzen - eine in der Liga-Geschichte einmalige Wettbewerbsverzerrung, berichtet das "manager magazin".

    Mit dieser Zahlung soll sich Kirch die Zustimmung des FC Bayern für eine weitere zentrale Vermarktung der Bundesliga-Rechte erkauft haben. Bayern-Manager Hoeneß machte sich anschließend im Liga-Ausschuss zudem für die Rechtevergabe an die Kirch-Gruppe stark.

    Kirch sicherte dem Bundesligisten in dem Geheimvertrag zu, in den ersten drei Jahren jeweils einen Ausgleich bis zu 30 Millionen Mark zu zahlen. Von der Saison 2003/2004 an wären gar bis zu 50 Millionen Mark pro Saison fällig gewesen. Tatsächlich überwies Kirch für die Spielzeiten 2000/2001 und 2001/2002 insgesamt rund 40 Millionen Mark an die Bayern, bis es zur Insolvenz kam.

    Noch im Sommer 1999 hatte die Bayern-Vereinsführung auf eine Eigenvermarktung der TV-Rechte durch die Bundesligavereine bestanden, weil sie auf diese Weise höhere Honorare als bei einer zentralen Vermarktung durch den DFB zu erhalten hoffte.

    Der FC Bayern erklärte am Mittwoch in einer Pressemitteilung, dass es einen Vertrag zwischen dem Verein und der Kirch-Gruppe gegeben habe, "in dem - wie bei anderen Bundesligavereinen ebenfalls üblich - umfangreiche Vermarktungsrechte des Clubs übertragen wurden. Dieser Vertrag wurde im Dezember 2002 aufgehoben. Weitere Stellungnahmen der FC Bayern München AG wird es zu diesem Thema vorläufig nicht geben".
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  2. #2
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    www.manager-magazin.de

    Exklusive Zusammenarbeit"
    Von Jörg Schmitt

    Der Rekordmeister unterhielt ein besonders gutes Verhältnis zu Leo Kirch. Um sich die TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga zu sichern, zahlte der gescheiterte Medienmogul Millionen an den FC Bayern München - die anderen Klubs gingen leer aus.

    Hamburg - Der deutsche Rekord-Fußballmeister FC Bayern München hat auf Grund eines Geheimvertrags mit der – inzwischen insolventen – Kirch-Gruppe für die Spielzeiten 2000/2001 und 2001/2002 insgesamt rund 40 Millionen Mark von dem Medienkonzern erhalten.




    http://www.manager-magazin.de/img/0,1020,244652,00.jpg
    [M]DDP,mm.de
    Sinneswandel durch einen Geheimvertrag: Bayern-Manager Hoeneß und Kirch-Adlatus Hahn (r.)


    Wie das manager magazin in seiner am Freitag (21. Februar) erscheinenden Ausgabe berichtet, soll sich Kirch mit dieser Zahlung die Zustimmung des FC Bayern für eine weitere zentrale Vermarktung der Bundesliga-Rechte erkauft haben.

    Noch im Sommer 1999 hatte die Vereinsführung auf eine Eigenvermarktung der TV-Rechte durch die Bundesligavereine bestanden, weil sie auf diese Weise höhere Honorare als bei einer zentralen Vermarktung durch den DFB zu erhalten hoffte. Doch bei einer Versammlung aller Klubs der 1. und 2. Bundesliga im November 1999 nahmen die Bayern plötzlich einen Kurswandel vor und stimmten einer weiteren zentralen Rechteverwertung durch den DFB zu.

    Einmalige Wettbewerbsverzerrung

    Ursache für den Sinneswandel war offensichtlich der Geheimvertrag, den am 9. Dezember Bayern-Manager Uli Hoeneß, das heutige Bayern-Vorstandsmitglied Karl Hopfner sowie Ex-Präsident Fritz Scherer mit den Kirch-Managern Dieter Hahn und Stefan Ziffzer schlossen.

    In dem 18-seitigen Vertragswerk vereinbaren beide Parteien eine "exklusive Zusammenarbeit": Danach verpflichtet sich die Kirch-Gruppe, den Bayern bis einschließlich der Saison 2004 /2005 die Differenz zwischen den Erlösen aus der zentralen Vermarktung durch den DFB und den möglichen Erlösen des FC Bayern bei einer individuellen Vermarktung der TV-Rechte zu ersetzen – eine bislang in der Liga-Geschichte einmalige Wettbewerbsverzerrung.

    Im Gegenzug stimmten die Bayern einer weiteren zentralen Vermarktung zu. Bayern-Manager Hoeneß machte sich anschließend im Liga-Ausschuss zudem für die Rechtevergabe an die Kirch-Gruppe stark.

    Kirch sicherte dem Bundesligisten in dem Geheimvertrag zu, in den ersten drei Jahren jeweils einen Ausgleich bis zu 30 Millionen Mark zu zahlen. Von der Saison 2003/2004 an wären gar bis zu 50 Millionen Mark pro Saison fällig gewesen. Tatsächlich überwies Kirch für die Spielzeiten 2000/2001 und 2001/2002 insgesamt rund 40 Millionen Mark an die Bayern, bis es zur Insolvenz kam.

    Geld für Ballack, Deisler und Zè Roberto

    Der Millionendeal verschaffte dem Münchener Klub einen großen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Liga-Konkurrenz. Das Geld aus der Kirch-Kasse versetzte die Bayern im vergangenen Jahr in die Lage, die teuersten Neuverpflichtungen in ihrer Vereinsgeschichte zu tätigen. Für die beiden Leverkusener Mittelfeldstars Zè Roberto und Michael Ballack, sowie den Ex-Herthaner Sebastian Deisler gab der Verein rund 25 Millionen Euro aus.

    Weder der FC Bayern noch die Kirch-Verantwortlichen wollten sich gegenüber manager magazin zu diesem Vertrag äußern.

    [/b]
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  3. #3
    Hockeygott
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    www.fcb.de

    Es gab einen Vertrag zwischen dem FC Bayern München und der Kirch Gruppe, in dem – wie bei anderen Bundesligavereinen ebenfalls üblich - umfangreiche Vermarktungsrechte des Klubs übertragen wurden. Dieser Vertrag wurde im Dezember 2002 aufgehoben.
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  4. #4

    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    Sowas nenn' ich mal Geschäftssinn und Cleverness!
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  5. #5
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    @ djrene: Meinst Du denn, dass der FCB von sich aus alle Details preisgeben wird? Dieses Statement ist bezeichnend sehr kurz...

    @GA: Geschäftssinn und Cleverness? Für mich ist so etwas ziemlich unseriös.
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  6. #6
    Hockeygott
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    Habt Ihr was anderes erwartet? Von einer "Lichtgestalt" und einem Wurschtverkäufer? Ach ja, Rotbäckchen nicht zu vergessen.

    Plädiere für Lizenzentzug!
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  7. #7
    Hockeygott
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    Zitat Zitat von Augsburger Punker
    Plädiere für Lizenzentzug!
    Dann jammern's in der 2. Liga rum, daß nur noch 2 Aufstiegsplätze zu vergeben sind. :roll:
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  8. #8
    Hockeygott
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    M.E. gelten solche Lizenzen für den gesamten Profifußball. Sollen sie von mir aus ruhig gegen den FCA spielen müssen - oder, noch besser, gegen den TSV Schwaben 1847
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  9. #9
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    Wenn das stimmt, ist er für mich der Manager des Jahrzents
    Sehe in keinster weise irgendwas illegales

    Gruß saki
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  10. #10

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    @Urmel:

    Erkläre mir bitte, was du daran als unseriös empfindest!
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  11. #11
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    Hi,

    von der wirtschaftlichen Seite her ist dieser Schachzug in meinen Augen genial, von der moralischen etwas fragwürdig, aber wen interessiert im Sport heute noch die Moral.

    Fragen wir doch auch einmal andersrum:

    Wieviele Pleiten hätten wir dann heute schon in der ersten Liga, wenn die Bayern sich selbst vermarktet hätten und dadurch die Liga in den Spielzeiten 00/01 und 01/02 nicht insgesamt rund 600 Mio. DM an Fernsehgeldern kassiert hätte, sondern "nur" rund 400 Mio. DM.

    Gäbe es noch Buli-Fußball im Free-TV?

    Hätten wir südeuropäische Verhältnisse, in Italien z.B: hatten vor dieser Saison meines Wissens um die 8 Vereine keinen TV Vertrag und der Saisonstart wurde bis zur Klärung um 2-3 Wochen verschoben.

    Ausserdem 00/01 hat man glaube ich Santa Cruz für 10 Mio US$ gekauft somit bleiben für 01/02 auch nur rund 10 Mio Euro über und die langen wahrscheinlich gerade mal für das Gehalt der drei genannten.

    Für mich stellt sich auch noch die Frage haben diesen Vertrag die Bayern alleine oder haben die gelb-schwarzen aus dem Ruhrpott etwas ähnliches erhalten, diese wollten seinerzeit auch lieber in die Einzelvermarktung übergehen.

    Ciao
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  12. #12
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    Süddeutsche Zeitung vom 20.02.2003

    Ein eiskaltes Manöver

    Die Enthüllung eines fragwürdigen Vertrages mit der Kirch-Gruppe bringt den FC Bayern in Bedrängnis



    München – Am Mittwoch waren die Chefs des FC Bayern mit der leuchtenden Zukunft ihres Klubs beschäftigt. Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge besuchten die Baustelle des neuen Stadions in Fröttmaning. Störend kam ihnen dort jedoch die Vergangenheit in die Quere.

    So kommt’s im Sportgeschäft, in dem manchmal Verträge gezeichnet und Beträge gezahlt werden, an die sich hinterher niemand mehr erinnern mag. Einen solchen Fall enthüllte gestern das Manager Magazin. Der FC Bayern hat im Dezember 1999 mit der inzwischen insolventen Mediengrupppe Kirch, dem TV-Partner der Bundesliga, heimlich ein Abkommen geschlossen, das dem Klub über mehrere Jahre bis zu 190 Millionen Mark einbringen sollte. Nach Angaben eines langjährigen Kirch-Managers hat sich der Konzern so die Zustimmung des FC Bayern zur gemeinsamen TV-Vermarktung der Bundesliga durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) erkauft. „Wir haben den FC Bayern als bezahlten Lobbyisten betrachtet“, sagt der Kenner des umfangreichen Kontraktes der SZ.

    In den Jahren zuvor hatten Rummenigge und Hoeneß immer wieder den Plan vertreten, die Vereine sollten ihre Bundesligaspiele auf eigene Rechnung an das Fernsehen verkaufen dürfen. Später machte der FC Bayern den Weg frei zur weiteren Zentralvermarktung durch den DFB – und damit für die Verlängerung der TV-Verträge mit Kirchs Kanälen Premiere und Sat1. Der Medienhändler honorierte den Krösus fürstlich: Noch vor der Kirch-Pleite erhielt er 40 Millionen Mark. Klingt wie ein eiskaltes Manöver.

    Hat der FC Bayern sich und seine Stimme, die in der Liga viel zählt, an Kirch verkauft? Ein schwerer Verdacht trifft da den ruhmreichen Klub, doch das sonst so wortgewaltige Management unternimmt wenig, ihm zu begegnen. Uli Hoeneß beschränkt sich auf das Nötigste. „Wir haben zwischen der Kirch-Gruppe und dem FC Bayern einen Vertrag geschlossen, in dem wir umfangreiche Vermarktungsrechte abgetreten haben. Dieser Vertrag wurde im Dezember vergangenen Jahres aufgelöst.“ So weit, so gut.

    Verträge mit Vermarktern haben Ende der 90er Jahre fast alle Bundesligaklubs geschlossen. Nur der FC Bayern hat sich immer zugute gehalten, dass er frei sei von Verpflichtungen gegenüber Dritten. Was also verbirgt sich hinter dem vielfältig deutbaren Begriff Vermarktungsrechte? „Über Inhalte werde ich überhaupt keine Angaben machen – ich sag’ ja auch nicht, was in unserem Telekom-Vertrag steht“, antwortet Hoeneß. Im übrigen sei der Vertrag „sehr umfangreich“ gewesen, „zehn oder 15 Seiten, glaube ich.“ 15 Seiten, um genau zu sein.

    Die „Auflösung“ des Vertrages soll dem Klub mit 30 Millionen Euro versüßt worden sein. Forderungen an Kirchs Insolvenzverwalter haben die Bayern übrigens nie gestellt. Rechtfertigungsbedarf weist Hoeneß von sich. Dass er 1999 vehement für die Einzelvermarktung eingetreten war , dementiert er nun: „Ich war immer für die zentrale Vermarktung, weil es der einzige Weg ist, den kleinen Vereinen Geld zukommen lassen.“ Den Vorwurf, durch den privaten Kirch- Vertrag auf fragwürdige Art Vorteile gegenüber der Konkurrenz erlangt zu haben, hält Hoeneß nicht für berechtigt: „Eine Wettbewerbsverzerrung können wir in keinster Weise in dem Vertrag erkennen.“ Auch, dass sich die Deutsche Fußball- Liga (DFL) der geheimen Vereinbarung annehmen könnte, macht ihn nicht unruhig. „Ich sehe darin kein Problem.“ Die DFL schon. Sie verlangt die „vollständige Offenlegung“ des Vertrages.

    Auch in Leo Kirchs zerfallenen Imperium möchte heute niemand mehr auf diesen Vorgang angesprochen werden. „Das war doch alles Wahnsinn, auf was wir uns da eingelassen haben“, sagt ein langjähriger Kirch-Manager, der an dem Vorgang beteiligt war. Das viele Geld floss zusätzlich zu Kirchs offiziellen Zahlungen für die TV-Rechte der Liga, von denen der FC Bayern als Dauermeister am meisten profitierte. Der Großklub belässt es bei dem Hinweis, solche Verträge seien im Profifußball üblich.

    Tatsächlich waren die Klubs vor einigen Jahren in der Medienbranche sehr begehrt, die Konzerne Kirch (Sat 1) und Bertelsmann (RTL) hofften auf das große Geld. Selbst ARD und ZDF nahmen Erst- und Zweitligisten unter Vertrag. Das Bundeskartellamt wollte die TV-Vermarktung durch den DFB kippen, jeder Verein sollte seine Heimspiele selbst verkaufen. Also trafen die Konzerne und Sender Vorsorge für diesen Tag X.

    Wer da mit wem kungelte, das war freilich alles bekannt – bis auf den Kirch-Kontrakt der Bayern. Denn der wurde erst geschlossen, als die zentrale TV-Vermarktung längst gesichert war. Wolfgang Holzhäuser, Finanzdirektor bei Bayer Leverkusen, hatte sich bei den wilden Debatten 1999 für ein modifiziertes TV-Rechtemodell eingesetzt – in Absprache mit den Bayern, die geltend machten, sie täten dies auch „zum Wohle der Liga“. Holzhäuser sagt nun, er sei „erstaunt über diesen Vorgang. Wenn dem so wäre, dann wäre eine gewisse menschliche Enttäuschung nicht zu verhehlen“.

    Sein Kollege Reiner Calmund „kann verstehen, wenn sich einige Vertreter über einen Verstoß gegen das Solidaritätsprinzip ärgern.“ Er würde wohl nicht dazu gehören: „Wir haben zwar keinen solchen Vertrag, aber ich hätte ihn auch nicht in den Reißwolf gesteckt.“ Hoeneß hatte sich übrigens im Herbst 1998 gebrüstet, man habe Kirchs Verlockungen immer widerstanden.

    Klaus Ott/Philipp Selldorf
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  13. #13
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    Und nochmal die Süddeutsche Zeitung vom 20.02.2003

    Alles hat seinen Preis

    Von Ludger Schulze



    Man liebt ihn oder hasst den FC Bayern, kalt lässt der Klub keinen. Es ist die Mischung, mit der er polarisiert wie kein anderer Fußballverein; eine im Grunde unvereinbare Mischung, die sich aus der natürlichen Arroganz steten Erfolgs und einer souverän-vorbildhaften Selbstdarstellung speist. Sportlich die Besten, Tabellenführer auch auf allen sozialen Ebenen. Für Anhänger anderer Fußballfakultäten ist das unerträglich – dass ihre Lieblinge in der Arena chancenlos sind gegen diese ewigen Sieger- Bayern, die wie zum Hohn auch noch die moralische Oberhoheit wie eine Monstranz vor sich hertragen: Während anderswo herzhaft gegaunert oder einfach nur unseriös gewirtschaftet wird, bleibt beim FC Bayern stets alles picobello. Macht und Herz in Allianz, Reichtum ohne Haifisch-Mentalität.

    So ließen sich die Bayern auch vor drei Jahren, als der letzte Fernsehvertrag mit Leo Kirch geschlossen wurde, als barmherzige Samariter der Liga feiern. Der Solidargemeinschaft Profifußball zuliebe hatten sie wieder mal auf die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen verzichtet. In diesem Fall auf die Selbstvermarktung der Fernsehrechte. „Wir haben ziemlich geblutet. Es war aber auch ziemlich geschickt von den anderen, mich in die TV-Kommission zu holen“, greinte Manager Hoeneß damals in die Mikrofone. Inzwischen ist herausgekommen, dass die Bayern sich ein Blut stillendes Trostpflaster in Millionenhöhe von Kirch haben aufkleben lassen. Heimlich, still und leise; hinter dem Rücken der 35 anderen Profiklubs.

    Ob dem dubiosen Vertragswerk zwischen den Bayern und Kirch juristischer Sprengstoff innewohnt, wird noch zu klären sein. Vom moralischen Standpunkt aber, den der Branchenführer für sich selbst gerne reklamiert, rangiert der Deal mit dem gewesenen Fernsehmogul auf der Anrüchigkeitsstufe eins. Denn das Geld, auf das sie generös und unter Betonung des Solidargedankens zugunsten der bedürftigen Klubs verzichteten, haben sie eiskalt wieder eingestrichen – auf deren Kosten. Für diesen schnöden Exklusiv- Vorteil haben die Bayern ihr Stimmrecht verkauft – und dabei deutlich gemacht, dass sie keinen Deut besser sind als alle anderen in der Liga der Egoisten. Ihre Glaubwürdigkeit haben sie damit verloren. Alles hat eben seinen Preis, der des FC Bayern lässt sich nun genau beziffern: Die Zahl steht im Vertrag mit Leo Kirch. Schwarz auf weiß.
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  14. #14
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    @GA: Was ich an der Käuflichkeit des FC Bayern unseriös finde? Sehr viel! Fakt ist, dass der FC Bayern vor Jahren ganz massiv gegen eine Zentralvermarktung der Liga, insb. der Fernsehrechte, war und plötzlich -angeblich im Interesse der Liga- letztlich praktisch eingeknickt ist. Ein gekauftes Ja halte ich für ziemlich schäbig. Außerdem wird man wohl kaum von der Hand weisen können, dass die gesamten Kirch-Machenschaften der Liga mehr geschadet haben, als man wahrhaben wollte.
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  15. #15
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    Was bitteschön soll hier unseriös sein? Dortmund und Schalke haben ihre Vermarktungsrechte auch an die UFA verkauft. Laut Dr. Dieter Hahn, Ex-Vize bei Kirch, hat man nur die Rechte an einigen Einzelspielen bzw. Endspielen verkauft. Wenn der Kirch-Gruppe dies 20 Millionen Euro wert ist, dann ist das die Sache der Kirch-Gruppe und nicht des FC Bayern.
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  16. #16
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    @Pantherjoe: Nach allem, wie es derzeit ausschaut, geht es bei dem Exklusiv-Vertrag der Kirch-Gruppe mit dem FC Bayern um mehr als "nur" den Verkauf von Vermarktungsrechten, wie es einige Clubs an die Ufa getan haben...
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  17. #17
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    Ich ziehe meinen Hut vor diesem Manager .
    Es ist wieder der Neid von Leuten die ihr Handwerk nicht so beherrschen wie dieser U.Hoeneß aus Ulm. Ein Geschäftssinn der seinesgleichen sucht. Nur ein Ion Tiriac kann ihm das Wasser reichen. Der Neid der ihm entgegenschlägt ist nichts als Annerkennung für seine Arbeit seit Jahrzehnten.
    Man stelle sich vor Uli wäre Finanzminister und Tiriac Wirtschaftsminister ,in diesem maroden und von unfähigen Leuten regierten Deutschland,was für blühende Zeiten wir entgegensehen würden.

    Was wäre die Bundesliga eigentlich ohne den F.C.Bayern ?
    Wenn man bedenkt das mittelmäßige Spanische und Italienische Vereine mehr Fernsehgeld kassieren als der große FCB dann ist es nur gerechtfertigt das Kirch Sonderzahlungen ,deklariert als Abtretung von Rechten, an die Münchner zahlt.
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  18. #18

    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    FUSSBALL 20. FEB 2003 16:57 Uhr

    Strafanzeige gegen FC Bayern

    München - Die "Kirch-Affäre" hat für Bayern München ein juristisches Nachspiel: Ein Berliner Rechtsanwalt reichte Strafanzeige gegen die FC Bayern München AG und der KirchMedia beim Landgericht München I ein.

    Bei dem Geheimvertrag, der dem Rekordmeister 40 Millionen Mark gebracht hatte, bestehe "ein Anfangsverdacht der Bestechlichkeit". Der ehemalige Weltpokalsieger will bei der Aufklärung mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) zusammenarbeiten und den Vertrag offenlegen.

    "Wir sind bereit, der DFL Einsicht zu gewähren", sagte Bayern-Aufsichtsrat Fritz Scherer. Welche Konsequenzen den Bundesliga-Spitzenreiter erwarten, ist unklar.

    Quelle: sport1.de

    Sorry, aber ich finde das nur noch lächerlich! Ich stelle jetzt gleich nach Feierabend eine Anzeige gegen die Schwalbe von Andy Möller damals gegen Karlsruhe. Die Karlsruher taten mir damals so leid. Ich habe schwere seelische Qualen davon getragen... :roll:

    So lamgsam reichts! Wir machen uns doch zum Gespött von ganz Europa wenn irgendwelche Esel dauernd Strafanzeige gegen Sachen stellen, die sie nix angehe, wie z.B. als damals ein paar Leute Kahn angezeigt haben... :roll:
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  19. #19
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    Augsburger Allgemeine vom 21. Februar 2003

    FC Bayern eine K(l)asse für sich
    Dass die Münchner Extra-Millionen erhielten ärgert die Konkurrenz – Aber wo ist der Schaden?

    Dem Moderator war die Sache unangenehm. Man müsse da jetzt noch über etwas reden, sagte er zu Franz Beckenbauer. Es war am Mittwochabend, in der Halbzeitpause des Champions-League-Spiels Real Madrid gegen Borussia Dortmund, der "Kaiser" hatte gerade vertragsmäßig den zahlenden Zuschaueren von Premmiere seine Expertenmeinung zum Spielgeschehen anvertraut. Und jetzt was ganz anderes. es gebe da diese Meldung... Der Präsident des FC Bayern München, Vizepräsident des Deutschen Fußballbundes, Präsident des Organisationskomitees der Fußball-WM 2006 und Bild-Zeitungs-Kolumnist, kurz die Lichtgestalt legte die Stirn in Falten. Wozu die Aufregung? Ja klar, der FC Bayern hatte einen Vertrag mit der Kirch-Gruppe. Verträge hat doch ein jeder. Wie viel Geld da geflossen ist? Keine Ahnung, ist schon lange her. Warum da bisher nie was bekannt wurde? Hat keiner danach gefragt.

    Son einfach ist das also. Aus kaiserlicher Perspektive betrachtet. Viele aus dem "Fußvolk" des Ballgeschäfts sehen das ganz anders. Frank Mackerodt, weiterhin unbekanntes Aufsichtsratmitglied beim Hamburger SV, ist am weitesten Vorgeprescht. Es müsse über die Aberkennung des Meistertitels nachgedacht werden. Mackerodt klagt über Wettbewerbsverzerrung, schließlich hätten sich die Bayern mit den zusätzlichen Millionen zusätzliche Spieler leisten können. So weit wie Herr Mackerodt geht sonst (noch) keiner. Aber die Verärgerung und Entrüstung ist groß.

    Worüber und warum eigentlich? Rückblende ins Jahr 1999. Die Welt war noch in Ordnung. Die Fußballbosse glaubten, dass die Fernsehgelder gnz automatisch und immer reichlicher auf ihre Konten überweisen würden. Wie sie abkassieren wollten darüber waren sie sich uneins. Die Mehrheit der 36 Profivereine (Bundesliga und 2. Liga) plädierte für die Zentralvermarktung, die Spitzenklubs, allen voran der FC Bayern tendierten zur Einzelvermarktung. Was bedeutet hätte: Anstatt das Fernsehrgeld solidarisch aus einen Topf zu verteilen, hätte jeder Klub sich selbst verkauft. Für die Großen – für die Bayern, für Dortmund, vielleicht auch für Schalke – ein geschäft aus dem mehr herauszuholen gewesen wäre als aus dem Gemeinschaftskonto. Für den überwiegenden Rest aber hätte Eigenregie vermutlich eine Katastrophe bedeutet. Es war klar, dass "TV Sender für Knüller-Partien" wie Cottbus gegen Bielefeld keinen Pfennig (inzwischen Cent) herausrücken würden. Die Bayern haben damals doch von einem Alleingang abgelassen und sich in die Gemeinschaft eingeordnet. Jetzt wurde bekannt, dass ihenn die Kirch-Gruppe (der Inhaber der Fernsehrechte) diesen Edelmut mit rund 20 Millionen Euro versüßt hat. Wäre Kirch nicht Pleite gegangen, es hätte sogar noch viele weitere Millionen folgen sollen. Die Bayern nicht nur eine Klasse für sich, sondern auch eine Klasse für sich.

    Die Bewertungen dieses Geldtransfers gehen weit auseinander. Dieter Hahn, einst Vizechef der Kirch-Gruppe, erklärte im Kicker, dass sich sein Unternehmen damit die TV-Rechte an den Bayern gesichert habe – für den Fall, dass die mal im Uefa-Cup spielen (wo im Unterschied zur Champions League das Prinzip der Einzelvermarktung gilt) und dass man halt überhaupt für den tag gerüstet sein wollte, an dem eventuell doch die zentrale Bundesliga-Vermarktung fallen würde.

    So ähnlich interpretierten auch die Bayern-Bosse den Vertrag. Für Rückfragen stehen Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, die Vorstände der Bayern AG, allerdings nicht zur Verfügung. Sie wollen damit auch (noch) nicht auf Aussagen eines ungenannten Insiders reagieren. Der wurde von der Süddeutschen Zeitung mit de Worten zitiert, dass Kirch die Bayern als "bezahlte Lobbyistn" betrachtet habe. Selbst bekanntermaßen Bayern-kritische Kollegen wie der Dortmund Manager Michael Meier wollen das nicht glauben: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der FC Bayern Geld dafür bekommen hat, seine Meinung zu ändern." Das passe nicht zum Verein und seiner Führung. Darauf pocht auch Uli Hoeneß: "Der FC Bayern ist nicht käuflich."

    Aber selbst wenn die Münchner für Millionen ihr Fähnchen in den wind gedreht haben: Wo liegt das Vergehen? Auf Anhieb kann das im Moment kaum einer konkret sagen. Ein Berliner Rechtsanwalt, vermutlich kein Bayern-Fan, schritt gestern zur Tat und stellte Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der Bayern AG und die KirchMedia. Grund: "Verdeckte Schmiergeldzahlungen."

    Die Deutsche Fußballliga (DFL), die Dachorganisation der Erst- und Zweitligaklubs, verhält sich etwas defensiver. Wie will prüfen, "inwieweit der Liga ein materieller Schaden entstanden ist", so Geschäftsführer Michael Pfad. Es soll auch geklärt werden, ob die Bayern den Vertrag bei der routinemäßigen Prüfung ihrer Wirtschaftunterlagen (Lizenzierungsverfahren) der DFL hätte vorlegen müssen

    Im Chor der Aufgeregten sind auch nachdenkliche Stimmen zu hären. Klaus Stabach Manger beim Branchenzwerg Energie Cottbus weist die Kollegen darauf hin, dass es "ohne die Bayern überhaupt nicht so viel Fernsehgelder" geben würde.

    Franz Neuhäuser



    Danke Herr Neuhäuser endlich mal jemand der es richtig ausdrückt. Ohne den FC Bayern wäre die Liga bereits Tod.Ich meine, dass nur Dortmund und eventuell Schalke in der Lage wäre ein ähnlich hohes Fernsehgeld herauszuholen. Vielleicht sollten sich einige Klubs mal überlegen, was sie dem FC Bayern zu verdanken haben. Gell Herr Roth nehmen sie sich mal ein Beispiel an ihrem Kollegen aus Cottbus. Der FC Bayern ist kein Provinzverein, sondern ein Wirtschaftunternehmen mit einem Gewinn von rund 40 Millionen Euro im Jahr. Das Management ist es seinen Investoren, Sponsoren, Mitgliedern und Fans einfach schuldig das Beste für die Bayern AG herauszuholen. Und nichts anderes haben sie getan.
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  20. #20
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    Standard Fußball: FC Bayern ließ sich kaufen...

    @Pantherjoe
    Du sprichst mir aus der Seele ! Dem gibt es nichts hinzuzufügen !

    Diesen Neid der anderen hat sich der FC Bayern "hart" erarbeitet. Jetzt kommen wieder alle aus ihren Höhlen und greifen die Bayern an. Ich warte jetzt noch auf eine Stellungsnahme von W.Lemke ,seinerzeit Manager von W.Bremen,und Intimfeinf von U.H. !
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