www.eishockey.com

SPIELTAG 02.03.2003

Philadelphia - Boston 3-2 OT (0-0/2-1/0-1/1-0)
Die Boston Bruins haben das Siegen verlernt. Auch im achten Spiel hintereinander gab es keinen doppelten Punktgewinn und die Gelb-Schwarzen müssen so weiter um die Teilnahme an den Playoffs zittern. Jeremy Roenick(23./61.) machte genau eine Minute in der Verlängerung die Hoffnung der 17.565 Zuschauer im Fleet Center auf ein Ende der Negativserie mit seinem zweiten Tor des Nachmittags zunichte. Er überwand Torhüter Jeff Hackett mit einem Schlagschuss von der linken Seite zum entscheidenden 3-2.
Bereits in der 23. Spielminute hatte die Nummer 97 der Flyers zugeschlagen und die Trostlosigkeit in einer bis dahin über weite Strecken mittelmäßigen Partie gebrochen. Nur 68 Sekunden später glich Rob Zamuner(24.) aus. Die Hausherren behielten ein leichtes Übergewicht, doch Donald Brashear(34.) konnte die Gäste erneut in Führung bringen. Obwohl die Flyers den Schlussabschnitt diktierten, kam Boston durch Brian Rolston(48.) noch einmal zum Ausgleich und konnte so wenigstens einen Punkt einfahren.

Chicago - Nashville 4-5 OT (1-2/3-2/0-0/0-1)
Mit ihrem vierten Sieg in Folge sind die Nashville Predators drauf und dran zum ersten Mal in ihrer jungen Geschichte in die Playoffs einzuziehen. Sie haben in acht der letzten neun Begegnungen doppelt gepunktet und sind so nur noch zwei Zähler vom achten Platz im Westen entfernt. Scott Walker(63.) nutzte einen Fehler von Blackhawks Verteidiger Nathan Dempsey, der den Puck mit dem Handschuh klären wollte, dabei jedoch ins Leere griff und beendete das Spiel mit einem gezielten Schuss.
Zuvor hatten die 17.113 Zuschauer eine abwechslungsreiche Partie gesehen. Drei Mal durch Vitali Yachmenev(9.), Clarke Wilm(19.) und Andy Delmore(27.pp) gingen die Hausherren in Führung und jedes Mal konnten die Gäste ausgleichen. Lyle Odelein(12.), Chris Simon(25.) und Alexei Zhamnov(30.pp) waren dafür verantwortlich. Steve Thomas(35.) brachte dann nach Vorarbeit von Jon Klemm Chicago erstmalig in Front, doch nur eine Sekunde vor der zweiten Sirene bestrafte Rem Murray(40.pp) eine 'Auszeit' für Zhamnov nach einem Stockschlag mit dem abermaligen Unentschieden. In der Schlussperiode hätten die Blackhawks mehrmals Gelegenheit gehabt, ihre wenig berauschende Serie von sechs Niederlagen in Folge zu beenden, doch Schlussmann Tomas Vokoun rettete seinen Farben die Overtime und so den Sieg.

Pittsburgh - Colorado 1-4 (0-0/1-0/0-4)
41 Minuten lang hatte Penguins Torhüter Johan Hedberg die Gastgeber und ihre 18.007 Fans im Pepsi Center mit seinen Paraden schier zur Verzweiflung gebracht, dann brach Steven Reinprecht(42.) die Torflaute der Mannen aus Denver und läutete ein furioses drittes Drittel der Avalanche ein. Rob Blake(44.sh) knapp zwei Minuten später in Unterzahl, Peter Forsberg(47.pp) weitere drei Minuten später in Überzahl und Milan Hejduk(52.) bei nummerischem Gleichgewicht sicherten Colorado einen nicht mehr für möglich gehaltenen Erfolg gegen Pittsburgh. Hedberg musste bei acht Torschüssen im Schlussabschnitt vier Mal hinter sich greifen.
Lange hatten die Gäste mit ihrem Konzept, den Spielaufbau der Hausherren entscheidend zu stören Recht behalten. Der schwedische Torsteher tat sein übriges dazu. Die Taktik schien volends aufzugehen, als Mario Lemieux(22.) seine Farben 61 Sekunden nach dem ersten Wechsel in Front bringen konnte. Die Avs wussten lange kein Mittel gegen die gut stehenden Penguins, doch der frühe Ausgleich kurz nach dem Wiederbeginn wirkte wie ein Doping. Pittsburgh versteckte sich auch in den letzten 20 Minuten nicht, doch das Glück hatten jetzt die Gegner gepachtet.

Atlanta - Los Angeles 1-4 (0-1/1-2/0-1)
Die Los Angeles Kings untermauerten ihre Heimstärke, von zuletzt sieben Siegen aus neun Partien, mit einem ungefährdeten 4-1 Erfolg im Pepsi Center über die Atlanta Thrashers. Die herausragenden Akteure auf dem Eis waren bei den Kalifornieren Bryan Smolinski(15.sh/32.pp) mit zwei Toren und einem Assist sowie Zigmund Palffy(56.) und Verteidiger Lubomir Visnovsky(34.), die es jeweils auf einen Treffer und eine Vorlage brachten.
Auf Seiten der heute Nacht überforderten Thrashers konnte Jungstar Ilya Kovalchuk(29.) seine Torflaute von neun Partien ohne zählbaren Erfolg mit dem 1-1 Ausgleichstreffer beenden. Schon zu diesem Zeitpunkt, Mitte des zweiten Drittels, war das Remis mehr als schmeichelhaft. In den ersten 20 Spielminuten konnten die Gäste nur zwei Mal Kings' Schlussmann jamie Storr prüfen.

Carolina - Toronto 1-4 (1-0/0-2/0-2)
Mit nur drei Siegen aus den letzten 30 Partien rutschten die letztjährigen Stanley Cup Finalisten aus Carolina bis an das Tabellenende der Eastern Conference und auch in ihrer heutigen Partie bei den Toronto Maple Leafs war es hauptsächlich nur ein laues Lüftchen was die Hurricanes vor dem gegnerischen Gehäuse produzieren konnten. Dabei hatte Josef Vasicek(12.pp) beim zweiten Powerplay, das sich den Gästen bot, sogar die 1-0 Führung besorgen können.
Ab dem zweiten Durchgang leistete sich Carolina, einige Akteure wirkten sehr desinteressiert, einen Fehler nach dem anderen und wurde hierfür von den Leafs bestraft. Bryan Mccabe(22.pp), Alexander Mogilny(31.), Darcy Tucker(44.) und Shayne Corson(52.), er durfte nach einer Denkpause von sieben Spielen, die er auf der Tribüne verbringen musste, wieder mitwirken, schossen einen ungefährdeten 4-1 Erfolg für die Kanadier heraus.

Vancouver - Montreal 1-1 (0-0/0-0/1-1/0-0)
Die Montreal Canadiens erkämpften sich im heimischen Bell Centre nach fünf Niederlagen in Folge wieder einmal einen Zähler. Diesen haben sie gegen die spielerisch überlegenen Vancouver Canucks hauptsächlich ihrem Torhüter Jose Theodore zu verdanken, der mit 37 Saves, die Angreifer der Westkanadier schier zur Verzweiflung brachte.
Nach zwei torlosen Dritteln, in denen die Canucks sowohl quantitativ als auch qualitativ die besseren Einschussmöglichkeiten hatten, gelang Verteidiger Ed Jovanovski(41.) unmittelbar zu Beginn des Schlussabschnitts die hochverdiente 1-0 Führung der Gäste. Doch nur sechs Minuten später musste sich auch Vancouvers Ersatzmann im Tor, Peter Skudra, geschlagen geben. Donald Audette(47.), der in dieser Saison weit unter seinen Erwartungen blieb, erzielte mit seinem erst vierten Saisontor den 1-1 Gleichstand.
Die 5-minütige Overtime verlief ereignisarm und den Canucks bleibt der Trost, das einzige Team in der Liga zu sein, das in der Verlängerung noch kein Spiel verloren hat.

Tampa Bay - Ottawa 2-1 (0-0/2-1/0-0)
Die tabellenführung der Southeast Division fest im Blick, errangen die Tampa Bay Lightning einen 2-1 Auswärtserfolg im Corel Centre der kanadischen Hauptstadt gegen das zur Zeit punktbeste Team der Liga, die Ottawa Senators.
Im ersten Drittel hatte es nach solch einem Überraschungserfolg noch nicht ausgesehen. Die Hausherren dominierten das Spielgeschehen, nur im Abschluss haperte es und so ging es mit einem torlosen Unentschieden in die erste Drittelpause.
Jody Hull(31.) holte nach einer halben Stunde Versäumtes nach und brachte mit seinem zweiten Saisontor die Hausherren in Front. In Rückstand geraten, erwachten die Lightning und übernahmen nun die Regie auf dem Eis. Noch im Mittelabschnitt konnten Martin St Louis(34.pp) und Vincent Lecavalier(40.) die Partie zu Gunsten der Gäste aus Florida drehen.
In den letzten 20 Minuten zeigten sich die Senators zwar bemüht die Heimpleite zu verhindern, Gästetorwart Nikolai Khabibulin hatte jedoch etwas dagegen und rettete seiner Mannschaft mit einigen Glanzparaden den nicht unbedingt erwarteten doppelten Punktgewinn.

Buffalo - N.Y. Islanders 1-2 OT (0-0/0-1/1-0/0-1)
Zuhause auf Long Island im heimischen Nassau Colisseum sind die New York Islanders wieder eine Macht. Mit ihrem heutigen 2-1 Overtimerfolg gegen die Buffalo Sabres konnten die Islanders ihre Heimserie auf sechs Spiele ohne Niederlage in Folge ausbauen.
Jason Blake(63.) gelang in der Verlängerung der 2-1 Siegtreffer für die Hausherren. Buffalo, als krasser Außenseiter angetreten, versteckte sich aber keineswegs. Sie boten ihren Gastgebern einen offenen Schlagabtausch und hätten gut und gerne auch als Sieger das Eis verlassen können.
Die Sabres zeigten sich aber anschließend auch mit dem Ehrenpunkt zufrieden, den Miroslav Satan(56.) knapp fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit mit dem 1-1 Ausgleichstreffer herausschoss. Shawn Bates(22.) hatte zu Beginn des Mittelabschnitts die Islanders erstmals in Front gebracht.

Florida - N.Y. Rangers 2-5 (1-3/1-1/0-1)
In Sichtweite der Playoffplätze schossen sich die New York Rangers mit einem 5-2 Heimsieg über die Florida Panthers, einer Mannschaft die ebenfalls noch nicht die Hoffnungen auf eine Teilnahme aufgegeben hatte. Die Gäste aus dem sonnigen Süden erwischten den besseren Start und gingen durch ein Tor von Kristian Huselius(8.) mit 1-0 in Front. Die Freude hierüber war jedoch nur von kurzer Dauer: Brian Leetch(9.), Radek Dvorak(10.) und Mark Messier(19.pp) sorgten noch vor der ersten Pause für klare Verhältnisse.
Turbulent, wenn gleich weniger torreich, ging es auch in den noch folgenden Dritteln zu. Beide Mannschaften suchten ihr Heil in der Offensive und boten den 18.200 Zuschauern im Madison Square Garden gute Eishockeyunterhaltung. Olli Jokinen(29.) brachte mit seinem Powerplaytreffer die Panthers noch einmal auf ein Tor heran, die Rangers bewiesen aber, dass in ihrer Mannschaft mehr steckt, als ihre aktuelle Tabellenposition wiederspiegelt und ließen nichts mehr anbrennen. Pavel Bure(34.) und Alexei Kovalev(41.pp) brachten den Sieg der Rangers, die ihren Rückstand auf den achten Tabellenplatz auf drei Zähler verkürzen konnten, unter Dach und Fach.
Aber Achtung. Mit vier bzw. drei mehr absolvierten Spielen als ihre meisten Konkurrenten stehen die Chancen der Rangers schlechter, als sie auf den ersten Blick wirken.

Edmonton - Columbus 3-3 (1-0/2-1/0-2/0-0)
Mit einer ungemeinen Energieleistung und der Einstellung niemals aufzugeben haben die Columbus Blue Jackets sich vor 18.136 Zuschauer in der heimischen Nationwide Arena einen Punkt gegen die Edmonton Oilers erkämpft. Scheinbar aussichtslos nach 34 Spielminuten mit 0-3 zurückliegend, konnten Sie durch Treffer von Rick Nash(36.) im Mittelabschnitt, sowie David Vyborny(47.) und Ray Whitney(50.) im dritten Drittel die Partie noch ausgleichen und einen Punktgewinn einfahren.
Die kanadischen Gäste, die jeden Punkt für den Einzug in die Playoffs benötigen, müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sie plötzlich einbrachen und die Blue Jackets durch passivere Spielweise stark machten. Zweimal Anson Carter(13.pp/34.) und Ethan Moreau(31.pp) hatten mit ihren Treffern zuvor gezeigt, dass die Oilers durchaus in der Lage waren aus druckvollem Spiel Kapital zu schlagen. Offensichtlich waren sich die Akteure aber zu sicher, dass sie diesen Vorsprung locker über die Zeit bringen.

Washington - New Jersey 1-2 OT (0-0/1-0/0-1/0-1)
Spät, aber noch rechtzeitig erwachten die New Jersey Devils, um gegen den Tabellenführer der Southeast Division aus Washington, beide Punkte einzufahren. Erst 33 Sekunden vor dem Ende schafften es die Hausherren den glänzend aufgelegten Olaf Kölzig im Gehäuse der Gegner zu überwinden und die gerechte Overtime zu erzwingen. Martin Brodeur hatte seinen Kasten bereits verlassen, als Jeff Friesen einen Klärungsversuch von Steve Konowalchuk im gegnerischen Drittel stoppen und Jamie Langenbrunner(60.) mit einem Pass bedienen konnte. Dieser fackelte nicht lange, zog ab und fand mit seinem Schuss durch Freund und Feind den Weg ins Netz.
In der anschließenden Verlängerung hatten beide Mannschaften Chancen die Begegnung für sich zu entscheiden. Zunächst scheiterte Gästespieler Sergei Gonchar am Pfosten, doch Sekunden später sorgte ausgerechnet Scott Stevens(63.) mit seinem ersten Saisontreffer für das Ende. Von Langenbrunner angespielt überwand der Verteidiger Kölzig mit einer Direktabnahme.
Jeff Halpern(25.) hatte die Capitals zu Beginn der Mittelperiode in Führung gebracht, was fast für einen doppelten Punktgewinn gereicht hätte.

Minnesota - St. Louis 0-2 (0-0/0-1/0-1)
Mit ihren eigenen Mitteln wurden die Minnesota Wild bei ihrem Gastauftritt in St. Louis geschlagen. Kompromisslose Defensivarbeit war der Schlüssel zum 2-0 Heimerfolg der Blues über ihre Gäste.
Zuversichtlich können die Blues in die Zukunft blicken, wenn ihr junger Schlussmann Curtis Sanford weiterhin solche Leistungen abrufen kann, wie in den bisher von ihm gezeigten Partien. Heute Nacht ließ der Rookie bei 27 Torschüssen der Wild keinen Gegentreffer zu, verdiente sich seinen ersten NHL-Shutout und weist mit fünf Siegen, drei hiervon in dieser Saison, bei fünf NHL-Einsätzen eine blütenweiße Weste vor.
Ohne ihre zwei verletzten, hochkarätigen Stürmer Doug Weight und Keith Tkachuk, sprang Pavol Demitra(26.pp/54.) in die Bresche und erzielte beide Tore der Blues.

San Jose - Calgary 3-4 (2-0/0-0/1-4)
San Jose Sharks Trainer Ron Wilson ist derzeit wirklich nicht zu beneiden. Das Auf und Ab seines Teams müsste ihn fast zur Verzweiflung treiben. Die Gäste führten nach 40 Minuten ziemlich souverän durch Erfolgslebnisse von Niko Dimitrakos(1.) und Mark Smith(9.) mit 2-0 Toren, liefern dann eine katastrophale Schlussperiode ab und geben dadurch sicher geglaubte zwei Punkte wieder aus der Hand.
Calgarys Chris Drury(46./59.) startete und beendete die Aufholjagd mit seinen Treffern. Der zuvor äußerst sicher agierende Sharks Torsteher Evgeni Nabokov sah sich plötzlich einem Sturmlauf der Gastgeber ausgesetzt und bekam in den letzten 20 Minuten insgesamt 19 Torschüsse auf sein Gehäuse. Einer davon fand durch Martin Gelinas(49.) den Weg zum 2-2 ins Netz und ein weiterer durch Craig Conroy(56.) brachte die Flames spät in der Partie erstmalig in Führung. San Jose probierte in der Schlussminute zwar noch einmal alles und konnte mit dem sechsten Feldspieler am Eis auf 3-4 verkürzen, das 20. Saisontor des deutschen Marco Sturm(60.) drei Sekunden vor dem Ende kam jedoch zu spät.
Flames Keeper Roman Turek verdiente sich mit seinem Auftritt Bestnoten, besonders als er zu Beginn des dritten Abschnitts das mögliche 0-3 durch Vincent Damphousse mit seinen Schonern gekonnt verhinderte.