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SPIELTAG 09.03.2003

Washington - Boston 4-5 OT (1-3/2-1/1-0/0-1)
Ein wunderbares Eishockeyspiel sahen die Besucher des Fleet Center zu Boston, die sich Zeit am Samstag Nachmittag genommen hatten. Von Spielbeginn an ohne taktische Zwänge, lieferten sich die Kontrahenten aus Wahington und Boston einen körperbetonten Schlagabtausch mit Torszenen auf beiden Seiten. Im Abschluss erwiesen sich jedoch die Gastgeber als cleverer. Mit Toren, eines schöner als das andere, schossen P-J Axelsson(7.), sowie mit einem Doppelschlag Glen Murray(8.pp/11.pp) eine 3-0 Führung für die Bruins heraus und für Gästegoalie Olaf Kölzig war die Partie nach bereits 10 Minuten beendet.
Seiner statt bekam nun Sebastien Charpentier die Gelegenheit sich auszuzeichnen. Bis zur ersten Pause musste er nur noch bei zwei Torgelegenheiten der Bruins sein Können beweisen. Auf der Gegenseite gelang Steve Konowalchuk(14.) aus kurzer Distanz der keineswegs unverdiente Anschlusstreffer. Nur die beiden Hauptschiedsrichter hatten sich mit einigen merkwürdigen Entscheidungen nicht dem hohen Niveau der sicherlich schwer zu leitenden Begegnung angepasst.
Leichtfertig gingen die Hausherren mit ihre Überzahlsituation zu Beginn des Mittelabschnitts um. In der eigenen Zone verlor Joe Thornton die Scheibe an dem vorcheckenden Mike Grier(25.sh), der Jeff Hackett keine Abwehrchance ließ. Das Spiel stand wieder auf der Kippe, nun bekamen aber auch die Bruins wieder Schützenilfe. Charpentier ließ nach einem Schuss von Glen Murray den Puck nach vorne abprallen und Mike Knuble(35.) stand goldrichtig. Hackett wollte dem natürlich in Nichts nachstehen und leistete sich ebenfalls einen unglückliche Figur beim 3-4 durch Robert Lang(36.pp).
Furios ging es auch im Schlussabschnitt los. Eine schöne, schnell vorgetragene Kombination schloss Peter Bondra(42.) mit dem erstmaligen Ausgleich für die Gäste aus der US-Hauptstadt ab. Zwar weniger torreich, aber keinesfalls weniger unterhaltsam, vor allem wegen der zunehmenden Spannung waren die folgenden Minuten bis zur Overtime, in der Sean O'Donnell(63.) mit dem 5-4 Siegtreffer, seinem ersten Saisontor, für Boston den Schlusspunkt setzte.

Vancouver - Toronto 3-3 (1-2/0-0/2-1/0-0)
Nichts zu verschenken im Kampf um eine gute Ausgangsposition für die Playoffs hatten beide kanadischen Teams und entsprechend entwickelte sich ein umkämpftes Spiel. Je ein Akteur auf beiden Seiten tat sich dabei besonders hervor. Bei Toronto zeigte Neuzugang Owen Nolan(19.pp/43.) in seiner ersten Partie für die Maple Leafs nach seinem Wechsel von San Jose, wie wertvoll er für eine Mannschaft sein kann und erzielte zwei Treffer. Die Canucks profitierten wieder einmal von der ausgezeichneten Performance von Todd Bertuzzi(6./47.pp), der durch zwei Tore und einen weiteren Assist an allen drei Erfolgserlebnissen der Gäste beteiligt war.
Nach einem ausgeglichenen ersten Abschnitt, in dem Shayne Corson(6.) Toronto in Führung brachte, Bertuzzi aber nur 29 Sekunden später wieder gleichziehen und Nolan schließlich für ein 2-1 nach 20 Minuten sorgen konnte, wurde die Begegnung nach dem Wechsel sehr einseitig zugunsten der Canucks. Gerade einen und im Schlussabschnitt fünf Schüsse bekam Vancouvers Schlussmann Peter Skudra nur noch zu halten, während sein Gegenüber Ed Belfour 25 Mal geprüft wurde. Trotzdem konnten die Maple Leafs auf 3-1 davon ziehen, ehe Bertuzzi und Henrik Sedin(51.) den mehr als verdienten Gleichstand herstellten. Erst in der Verlängerung zeigten die Hausherren mehr Zug zum Tor, der Siegtreffer wollte indes keinem mehr gelingen.

New Jersey - NY Islanders 4-2 (1-1/2-1/1-0)
Für die New York Islanders wird es wieder eng. Durch eine 2-4 Niederlage zu Hause gegen den Lokalrivalen New Jersey rutschen die Mannen aus Long Island auf den achten Platz im Osten ab, nachdem Boston einen Sieg gegen Washington einfahren konnte.
Dabei hatten die Gastgeber heute fast alles, um die zwei Punkte mitzunehmen. Chancen waren genug da, doch wie so häufig zeigte sich Devils Torhüter Martin Brodeur in ausgezeichneter Form und parierte 38 von 40 Schüssen auf sein Gehäuse. New Jersey dagegen reichte nur wenige Gelegenheiten, um gegen Chris Osgood vier Treffer zu markieren. Besonders hob sich dabei Brian Gionta(25./37.) hervor, der das erste Zwei-Tore-Spiel seiner NHL-Karriere feiern konnte. Jeff Friesen(10.) und Joe Nieuwendyk(60.en) in der Schlussminute rundeteten das Ergebnis für die Gäste ab.
Die 16.234 Zuschauer in Uniondale konnten zwar, sofern sie Fans des heimischen Teams waren, bereits 50 Sekunden nach dem Beginn das 1-0 durch Mattias Weinhandl(1.) und in der 23. Minute das 2-1 durch Alexei Yashin(23.) bejubeln, doch ansonsten mussten sie nur den Kopf schütteln über die ausgelassenen Chancen ihrer Islanders. Folglich mussten sie mit ansehen, wie dann die Devils aus ihrer sicher agierenden Abwehr heraus, gefährlich nach vorne kamen und dabei äußerst erfolgreich das Ergebnis noch drehten.

Colorado - Philadelphia 2-1 OT (0-0/1-1/0-0/1-0)
Im Kampf um den ersten Platz in der Atlantic Division verloren die Flyers weiter Boden auf New Jersey, denn sie konnten es den Devils in dieser Nacht nicht nachmachen und ebenfalls doppelt punkten. Einen Strich durch die Rechnung machte Philadelphia der überragende Peter Forsberg(29.pp/61.), der nicht nur das zwischenzeitliche 1-0 im zweiten Drittel während eines Powerplays schoss, sondern auch seinen Avalanche den Sieg sicherte, indem er zu Beginn der Overtime Eric Desjardins an der blauen Linie den Puck abnahm und einen Alleingang auf Goalie Roman Cechmanek gekonnt mit seinem 24. Saisontor abschloss.
Die Hausherren agierten aber durchaus ebenbürtig und verlangten den Gästen, die seit Wochen in der Northeast Division versuchen die Vancouver Canucks auf dem ersten Platz abzulösen, ebenfalls alles ab. Eine der zahlreichen Chancen nutzte zwei Minuten nach der Führung Kim Johnsson(31.pp), als Jeff Shantz gerade wegen Hakens auf der Strafbank saß. Zum 17. Heimerfolg der aktuellen Spielzeit sollte es trotz großem Engagement aber letztendlich nicht reichen und der Abstand zu den Devils beträgt jetzt 16 Partien vor Saisonende ganze fünf Zähler.

Calgary - Columbus 3-2 OT (1-0/0-1/1-1/1-0)
Die beiden schwächsten Teams der Western Conference trafen in der letzten Nacht in Columbus aufeinander, wobei die Flames die Oberhand behielten und sich dadurch im Kampf um die rote Laterne etwas Luft verschaffen konnten. Auf drei Punkte konnten sie nun ihren Vorsprung ausbauen, Dank eines Overtimetreffers des letztjährigen besten Torschützen der Liga Jarome Iginla(65.), acht Sekunden vor dem Ertönen der endgültig letzten Schlusssirene.
Nach einem Faustkampf zwischen Craig Berube und Jody Shelley, der bereits fünf Sekunden nach dem ersten Bully statt fand, kehrte schnell wieder Normalität ein und die Akteure beschränkten sich wieder auf Eishockey spielen. Es dauerte keine sechs Minuten, da nutzte Ex-Avalanche Chris Drury(6.pp) eine nummerische Überlegenheit zum zwischenzeitlichen 1-0, das erst in der Mitte des zweiten Abschnitts von Sean Pronger(31.) egalisiert werden konnte.
Die sehr gleichwertig agierenden Mannschaften spielten munter weiter nach vorne, so dass Chancen auf beiden Seiten zu sehen waren. Erst Calgarys Oleg Saprykin(49.) brachte mit seinem siebten Saisontor allerdings wieder Spannung in die Nationwide Arena. Die Führung der Kanadier hielt bis 70 Sekunden vor dem regulären Ende, als Rostislav Klesla(59.) eine Unachtsamkeit in den Defensivreihen zum überraschenden 2-2 nutzte. Die zwei Punkte sichern konnte schließlich Iginla in der Overtime mit einem Schuss aus kurzer Distanz.

Ottawa - Pittsburgh 5-1 (1-0/2-1/2-0)
Die Ottawa Senators haben sich als erstes Team für die Playoffs 2003 qualifiziert. Mit einem überzeugenden 5-1 Erfolg fügten sie den heimischen Penguins nicht nur die achte Niederlage in Folge bei, sondern bauten ihre Führung im Osten so aus, dass sie nun auch rechnerisch nicht mehr von den ersten acht Plätzen zu verdrängen sind.
Pittsburgh spielte über 60 Minuten lang gut mit, doch die Chancenauswertung ließ bis auf den Treffer von Mario Lemieux(33.pp) zum zwischenzeitlichen 1-2 sehr zu wünschen übrig. Verantwortlich dafür war auch Sens Goalie Patrick Lalime, der 34 Schüsse teilweise spektakulär vereitelte. Der kanadische Spitzenreiter machte es da gegen Johan Hedberg schon besser. 31 Schüsse genügten, um den Schweden fünf Treffer einzuschenken. Karel Rachunek(16.pp), zweimal Magnus Arvedson(27./49.), Todd White(37.), sowie Kapitän Daniel Alfredsson(55.) konnten ihr Torkonto aufbessern.
Pittsburgh hat zum zweiten Mal in dieser Spielzeit acht Partien in Folge verloren. Anfang Dezember wuchs diese Negativserie sogar auf zehn Begegnungen an, nachdem sie seit der Saison 1984-85 eine solche schlechte Serie nicht mehr vorzuweisen hatten.

Buffalo - Florida 4-0 (1-0/2-0/1-0)
Sabres Torhüter Mika Noronen war nach der Partie der glücklichste Mensch. Er konnte nicht nur seinen ersten Sieg in dieser Saison feiern, sondern verbuchte sogleich mit 29 Saves den ersten Shutout seiner jungen NHL-Karriere. Trotzdem ärgerte er sich, dass es im Nachhinein mit dem ersten Gewinn so lang dauerte: 'Es ist wirklich schwierig in diesem Jahr. Ich hatte schon einige gute Spiele, die 1-1 standen und wir in der Overtime noch verloren. Ich bin nun glücklich, dass ich meinen ersten Sieg habe, aber ich glaube, dass er etwas zu spät kommt.'
Die Sabres nutzten im Gegensatz zu den heimischen Panthers ihre Möglichkeiten teilweise konsequent aus. Brian Campbell(17.) brachte die Gäste aus dem Norden der USA im ersten Spielabschnitt in Front. Stu Barnes(30.), sowie der deutsche Jochen Hecht(31.pp) bauten die Führung mit einem Doppelschlag innerhalb von 37 Sekunden auf 3-0 aus und sorgten damit bereits für eine Vorentscheidung. Ales Kotalik(44.) machte indes alles klar, obwohl die Gastgeber trotz des deutlichen Rückstandes nie aufsteckten und den 19.250 Zuschauern gerne mehr bieten wollten. Noronen hatte aber etwas dagegen.

San Jose - Phoenix 4-6 (3-0/0-4/1-2)
Die kleine Chance in dieser Saison wieder an die Playoffs teilzunehmen konnten die Coyotes mit einem Sieg über die Divisionskontrahenten aus San Jose wahren, obwohl sie nach dem ersten Drittel bereits mit 0-3 hinten lagen. Rookie Niko Dimitrakos(11.pp), sowie Mike Ricci(14.pp) nutzten je eine nummerische Überlegenheit aus und Jonathan Cheechoo(17.) verwertete die gute Vorarbeit von Adam Graves.
Dass im Eishockey ein Drei-Tore-Vorsprung nicht viel zählt, bewiesen die Gastgeber dann während der zweiten 20 Minuten eindrucksvoll. Dabei tat sich Shane Doan besonders hervor, der die Treffer von Ladislav Nagy(27.), Brad May(38.pp), Branko Radivojevic(40.) und Brian Savage(40.) mit einleitete und somit die Vorzeichen zu Gunsten der Coyotes drehte.
Offenbar noch geschockt vom vorherigen Drittel kassierten die Sharks auch noch das 5-3 zu Beginn des letzten Abschnitts, als Ladislav Nagy(46.) zum zweiten Mal an diesem Abend Goalie Evgeni Nabokov bezwang. Die darauffolgenden zaghaften Versuche das Ergebnis erneut zu kippen, wurden erst in einer nummerischen Überlegenheit belohnt. Erneut traf Niko Dimitrakos(59.pp), der in dieser Begegnung als einziger Shark eine gute Leistung bot. Schließlich stellte Ossi Vaananen(60.en) mit einem Schuss ins leere Gästegehäuse den Endstand von 6-4 her.

Montreal - Los Angeles 1-2 (0-1/0-0/1-1)
Auch bei den stark verletzungsgeschwächten Kings konnten die Canadiens nicht ihre Talfahrt beenden und sind mittlerweile seit neun Spielen ohne Sieg. Erneut durchaus passabel präsentierten sich die Gäste aus Montreal, hatten aber einfach nicht das nötige Fortune, um die ebenfalls offensiv agierenden Hausherren unter Druck zu setzen.
Bereits nach 160 Sekunden ging Los Angeles durch Ryan Flinn(3.) in Führung. Das 1-0 hielt bis zur Mitte des letzten Abschnitts, als Eric Belanger(53.) seinen zwölften Saisontreffer zum 2-0 erzielte. Erst als der Rekord-Stanley-Cup-Sieger knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene seinen Goalie durch einen weiteren Feldspieler ersetzte, hatten sie Erfolg und Richard Zednik(60.) schoss das 1-2. In wahrlich letzter Sekunde vermieste der Linksaußen damit Jamie Storrs Abend, der 59:59 Minuten lang seinen Kasten sauber hielt, jedoch kurz vor dem Ertönen der Schlusssirene doch noch bezwungen wurde und deshalb seinen 16. Karriereshutout nur um Haaresbreite verpasste.