[size=18px]Radprofi Kiwilew stirbt nach Sturzfolgen [/size]


Le Puy-en-Velay (dpa) - Der Radprofi Andrej Kiwilew ist an den Folgen seines Sturzes auf der 2. Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza gestorben. Nach Angaben seiner französischen Equipe Cofidis erlag der 29-jährige Kasache seinen Verletzungen im Hospital von Saint-Etienne. Der Berg-Spezialist, 2001 bei der Tour de France Vierter im Gesamtklassement, war auf der 2. Etappe der traditionellen Fernfahrt zusammen mit zwei weiteren Fahrern gestürzt.

Laut seines Rennstalls hatte Kiwilew, der ohne Schutzhelm gefahren sein soll, schwere Kopf- und Gesichtsverletzungen erlitten. Kurz nach dem Sturz sei er ins Koma gefallen und konnte nicht mehr gerettet werden. Der mit in den Sturz verwickelte Gerolsteiner-Profi Volker Ordowski (Weilen) konnte das Rennen fortsetzen.

»Wir sind geschockt. Ich habe es vor drei Minuten erfahren - wir sind alle wie gelähmt. Unsere Fahrer haben sich schwarzes Klebeband besorgt und fahren mit Trauerflor. Ich weiß nicht, wie die anderen Fahrer reagieren werden. Es heißt, alle werden ruhig fahren«, sagte Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holcer kurz vor dem Start der 3. Etappe in Le Puy-en-Velay. Gerolsteiner stellt mit dem Italiener Davide Rebellin den derzeitigen Spitzenreiter des Rennens. Kiwilews Landsmann Alexander Winokurow vom Team Telekom ist Zweiter.

Kiwilew war am Dienstag vom Krankenhaus in Saint-Chamond in die Neurochirurgie des Hospitals von Saint-Etienne gebracht worden. In der Nacht zum Mittwoch war versucht worden, Kiwilew durch eine Not-Operation zu retten. »Das ist eine Katastrophe. Ich kannte ihn gut, wir standen mehrmals in Verhandlungen mit ihm. Erst vor zwei Tagen hat er uns mitgeteilt, dass sein Vertrag Ende des Jahres ausläuft, und dass er dann zu Telekom wechseln wollte«, sagte Telekom-Manager Walter Godefroot.

Kiwilews Todesfall ist der erste eines prominenten Radprofis bei einem Rennen seit 1999. Vor vier Jahren starb der Spanier Manuel Sanroma nach einem Sturz bei der Katalanischen Woche in Spanien. 1995 war der italienische Olympiasieger und Teamkollege von Lance Armstrong, Fabio Casartelli, nach einem Sturz in den Pyrenäen gestorben.

Das Rennen Paris-Nizza endet am Sonntag in Nizza. Cofidis startet weiter. »Nach diesem Drama ist es besser, zusammen zu bleiben«, erklärte ein Team-Verantwortlicher am Start.

12.03.2003 dpa