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SPIELTAG 01.04.2003

Tampa Bay - Boston 2-2 (1-1/1-0/0-1/0-0)
Während die Lightning in Boston ihre ungeschlagene Serie auf zwölf Spiele - sechs Siege und sechs Unentscheiden - ausdehnen konnten und außerdem auswärts seit sechs Partien keine Niederlage mehr einstecken mussten, waren die Bruins in den letzten drei Begegnungen nicht in der Lage doppelt zu punkten. Trotzdem haben sie sich jetzt endlich für die Playoffs qualifiziert, da die neuntplatzierten New York Rangers ebenfalls nur einen Zähler machten und bei sechs ausstehenden Spielen den Rückstand von sieben Punkten nicht mehr aufholen können.
Der herausragende Mann an diesem Abend an der Ostküste war Tampas Goalie John Grahame, der seine ehemaligen Kollegen mit fantastischen Paraden fast zur Verzweiflung brachte und bei 35 auf ihn abgefeuerten Schüssen lediglich zwei Mal hinter sich greifen musste. Das erste Mal musste er sich durch Nick Boynton(14.) geschlagen geben, nachdem Ruslan Fedotenko(2.) die Führung der Gäste hergestellt hatte.
Im zweiten Drittel erhöhten die im Gegensatz zu den Hausherren klar feldunterlegenen Lightning auf 2-1, indem Fredrik Modin(33.) die gute Vorarbeit von Brad Richards und Dan Boyle ausnutzte. Der erneute Ausgleich folgte aber zu Beginn des letzten Abschnitts durch Mike Knubles(45.) 28ten Saisontreffer. Die darauffolgenden Spielminuten, sowie die Overtime brachten keine zählbaren Erfolge mehr, so dass es bei einem für die Mannen aus Florida schmeichelhaften Remis blieb.

Montreal - Carolina 4-0 (3-0/1-0/0-0)
Der heutige 4-0 Sieg der Montreal Canadiens zu Gast bei den Carolina Hurricanes durfte sich vor allem ein Mann, Torhüter Mathieu Garon, gutschreiben. Mit insgesamt 33 Rettungstaten, hiervon allein 14 im Schlussabschnitt, als sich die frankokanadischen Gäste nur noch in der Defensive befanden, avancierte Garon zum Matchwinner des Abends.
Den Grundstein für ihren dritten doppelten Punktgewinn in Folge legten die Canadiens im ersten Drittel. Saku Koivu(9.), Francis Bouillon(16.) und Richard Zednik(20.) schossen schon vor der ersten Pause einen 3-Tore Vorsprung heraus.
In den noch verbleibenden 40 Spielminuten verlegten sich die Gäste, auf ihren Schlussmann vertrauend, rein aufs Kontern, überstanden mehrere Unterzahlsituationen schadlos und Donald Audette(33.) gelang es den 4-0 Endstand herzustellen.

Atlanta - NY Rangers 4-3 OT (1-0/1-0/1-3/1-0)
Die Rangers haben es trotz einer guten Leistung zu Hause gegen Atlanta verpasst, den Rückstand auf die an Rang Acht liegenden Islanders um zwei Punkte zu verkürzen. Stattdessen unterlagen sie den Südstaaltern in Overtime, holten aber dadurch wenigstens einen Zähler, so dass der Abstand auf nunmehr drei Punkte schmolz.
Von Anfang an präsentierten sich die Hausherren dominant, wobei sich die Gäste ebenfalls mehrere klare Chancen erarbeiteten und sogar durch die Treffer von Marc Savard(20.) zehn Sekunden vor der ersten Pausensirene, sowie durch Vyacheslav Kozlov(21.) nach 18 Sekunden im Mittelabschnitt mit 2-0 in Führung gingen. Folgerichtig erhöhten die Rangers den Druck, mussten aber mehrere schnelle und gefährliche Konter der Thrashers dabei in Kauf nehmen.
Das erste Erfolgserlebnis der 'Blueshirts' gelang dann Boris Mironov(42.) zu Beginn des vermeintlich letzten Drittels, als dieser mustergültig von Eric Lindros in Szene gesetzt wurde. Ein Tor durch Mark Messier(43.) folgte wenig später, ehe Marc Savard(56.pp) mit seinem zweiten Treffer des Abends seine Thrashers erneut in Front bringen konnte. Die Verlängerung machte schließlich Alexei Kovalev(57.) in der turbulenten Endphase klar, hatte aber keine Schuld am Siegtor der Gäste durch Yannick Tremblay(63.pp) in der Overtime, als gerade Lindros wegen eines unnötigen hohen Stocks auf der Strafbank saß.

Philadelphia - Pittsburgh 6-1 (1-1/3-0/2-0)
Eine weitere dicke Packung mussten die Pengunis, die in den letzten 18 Partien nur einen Sieg errangen, zu Hause einstecken, obwohl Kapitän Mario Lemieux wieder mit von der Partie war. Wenn man die Spielanteile betrachtet, fiel der Erfolg der Gäste allerdings etwas zu hoch aus, denn die Gelb-Schwarzen konnten streckenweise durchaus mithalten, hatten aber einfach nicht das nötige Glück auf ihrere Seite, während die Flyers davon reichlich besaßen.
In dem von beiden Seiten recht ruppig gehaltenen Anfangsdrittel - zahlreiche grobe Fouls leisteten sich die Kontrahenten - brachte Jamie Pushor(7.) die Hausherren in Front, ehe Michal Handzus(20.) 34 Sekunden vor der ersten Pause ausglich. Der Favoritenrolle gerecht wurden die Gäste ab dem nächsten Abschnitt, als die das Geschehen dominierten. Drei Treffer durch Keith Primeau(23.pp), Sami Kapanen(29.) und Radovan Somik(31.sh) folgten, so dass nur noch wenige an einen Sieg der Penguins glaubten. Die Vorahnungen sollten sich bestätigen, denn Marty Murray(52.), sowie John Leclair(56.pp) sorgten für das etwas zu klare Endergebnis von 6-1.
Die Flyers liegen nun nur noch zwei Punkte hinter den in der Atlantic Division führenden New Jersey Devils, bei drei bzw. vier ausstehenden Partien. Der vierte Platz im Osten in ihnen jedoch jetzt schon sicher, weil der Abstand zu den Maple Leafs auf für die Kanadier uneinholbare sieben Zähler angewachsen ist.

Nashville - Detroit 0-3 (0-0/0-1/0-2)
Den Titel der Central Division haben sie schon inne, der Erste Platz in der Western Conference ist zum Greifen nahe - die Dallas Stars liegen mit einem Punkt Abstand vor den Red Wings - und zum Ligaprimus aus Ottawa fehlt ebenfalls nur noch ein Zähler. Es ist in der regulären Saison für die Mannen aus Detroit also alles noch drin, wer weiß was danach kommt?
Als dankbare Gegner oder harmlose Kontrahenten konnte man die Predators an diesem Abend nicht einstufen, denn sie hielten nicht nur gut mit, sondern prüften mit 27 Schüssen Goalie Curtis Joseph öfter als ihn lieb war. Jedoch zeigte sich der ehemalige Maple Leaf nicht beeindruckt und vereitelte alle Chancen zu seinem fünften Saisonshutout.
Da seine Kollegen wie gewohnt treffsicher agierten, fuhren die Red Wings erwartungsgemäß ihren 27ten Heimsieg ein. Diesen möglich machten neben der Leistung des Torhüters der Treffer durch Steve Yzerman(33.pp) im zweiten Abschnitt, sowie die Tore von Sergei Fedorov(54.pp) ebenfalls im Powerplay und Rookie Henrik Zetterberg(59.en), der die Scheibe im verwaisten Gehäuse unterbrachte.

Edmonton - St. Louis 5-5 (1-2/1-2/3-1/0-0)
Obwohl Edmontons Trainer Craig MacTavish seinen vier Stammkräften Ryan Smyth, Todd Marchant, Mike York und Jason Smith eine Pause gönnte, bewiesen die Oilers, dass sie sich in Playoffform befinden und jeder Gegner sie besser ernst nehmen sollte. Die in ihrer besten Formation agierenden Blues taten sich jedenfalls schwer ihre ungeschlagene Serie von nunmehr sieben Siegen und zwei Unentschieden innerhalb der letzten neun Partien gegen die Kanadier aufrecht zu erhalten.
Nachdem die Gäste durch Shawn Horcoff(7.) in Führung gegangen waren, erhöhten die Hausherren kurzerhand den Druck und wurden im einzigen von ihnen beherrschten Drittel kurz danach schon dafür belohnt: Erst glich Al MacInnis(13.) aus, ehe Scott Mellanby(20.) 50 Sekunden vor der ersten Pause die Blues erstmalig in Front brachte.
Die immer besser ins Spiel kommenden Kanadier mussten zwar im Mittelabschnitt noch zwei weitere Tore durch Cory Stillman(26.) und Pavol Demitra(34.), bei nur einem Erfolgserlebnis von Mike Comrie(30.), hinnehmen, konnten aber dennoch überzeugen und eine spannende Aufholjagd war zu erwarten. Diese fand in der sechsten Minute des vermeintlich letzten Abschnitts einen Anfang, als Brad Isbister(46.) auf 3-4 verkürzte, jedoch einen Dämpfer erhielt, als Dallas Drake(49.pp) ein Powerplay folgeträchtig abschloss. Dadurch höchstens bestärkt, gaben die Oilers weiter Gas und wurden tatsächlich für ihre Mühen belohnt. Marc-Andre Bergeron(54.), sowie Ethan Moreau(59.) reihten sich noch verdient in die Scorerlisten ein und entführten somit aus St. Louis einen nicht ganz zu erwartenden Punkt.

Calgary - Minnesota 0-3 (0-0/0-2/0-1)
Die Minnesota Wild konnten in der vergangenen Nacht ihre überaus positive Heimbilanz durch einen Erfolg im Xcel Energy Center über die Flames auf nunmehr 24 Siege und drei Unentschieden ausbauen, bei nur 13 Niederlagen. Allerdings bekamen diese zwei Punkte einen bitteren Nachgeschmack, denn nachdem Robyn Regehr in der zweiten Hälfte sich einen üblen Crosscheck geleistet hatte - zuvor waren die Hausherren durch Cliff Ronning(36.pp) in Führung gegangen - drohte die Partie zu eskalieren. Weitere grobe Unsportlichkeiten gab es für die Schiedsrichter zu ahnden und drei Faustkämpfe lieferten sich die Teams. Einzigen Nutzen zogen die Gastgeber aus dieser eigentlich eishockeyfremden Phase, als 34 Sekunden vor der zweiten Pause Pierre-Marc Bouchard(40.pp) im Powerplay auf 2-0 erhöhte.
Im nur etwas weniger aggressiv gehaltenen letzten Abschnitt gelang noch Antti Laaksonen(60.) kurz vor Schluss ein Treffer in nummerischer Überlegenheit und machte so den Sieg der Wild perfekt. Mit 26 Paraden erarbeitete sich Goalie Manny Fernandez seinen zweiten Saisonshutout redlich, musste aber hauptsächlich nur in den sieben Unterzahlsituation sein ganzes Können zeigen.

Buffalo - Dallas 0-3 (0-2/0-0/0-1)
Die Dallas Stars konnten durch den Sieg über die Sabres zu Ottawa aufschließen, so dass jetzt beide punktgleich an der Spitze ihrer jeweiligen Conferences liegen. Während die Senators noch daheim gegen Boston, sowie in Washington und Toronto antreten müssen, stehen den Texanern mit Heimpartien gegen Anaheim und Nashville das weitaus leichtere Restprogramm bevor, haben allerdings eine Möglichkeit weniger Punkte zu erreichen.
Keine hochklassige Begegnung sahen die 18.532 Zuschauer in Dallas, denn die Mannschaften wollten sowohl nichts riskieren, als auch ließen sie die Spiellust vermissen. Nachdem Dallas Richard Matvichuk(8.) seinen ersten Saisontreffer erzielt und Brenden Morrow(10.) die Führung auf 2-0 ausgebaut hatte, beschränkten sich die Kontrahenten auf eine aggressivere Spielweise, so dass die Schiedsrichter zahlreiche Fouls ahnden mussten und nur noch wenige Chancen zu sehen waren. Erst Rob Dimaios(59.en) Schuss ins leere Tor brachte ein weiteres Erfolgserlebnis.
Mit 18 Paraden verdiente sich Goalie Marty Turco seinen sechsten Saisonshutout relativ leicht und liegt weiterhin an der Spitze der besten Torhüter, betrachtet man die Fangquote, sowie die durchschnittliche Anzahl an Gegentreffern.

San Jose - Colorado 1-3 (1-1/0-1/0-1)
Die Avalanche wahrten mit dem 3-1 Sieg zu Hause gegen San Jose ihre Chancen auf den neunten Divisonstitel in Folge und konnten nun den Abstand auf die um zwei Punkte besser liegenden Vancouver Canucks verringern. Zwei Partien haben die Kanadier noch zu absolvieren, während Colorado noch drei Mal antreten muss. Wegen der weitaus geringeren Anzahl an Siegen sind sie aber auf die Mithilfe der Canucks angewiesen, denn wenn diese ihre beiden Begegnungen gewinnen sollten, ist es dem Stanley Cup Sieger von 1996 und 2001 nicht mehr möglich zu überholen.
Zum weiderholten Mal stand die Reihe um Mittelstürmer Peter Forsberg im Rampenlicht. Er selbst leistete zu jedem Treffer die Vorarbeit, während sein Rechtsaußen Milan Hejduk(17./58.) zwei Tore schoss und Verteidiger Derek Morris(29.) von der Übersicht beider Topstürmer profitierte.
In Führung waren aber die Sharks gegangen, als der Deutsche Marco Sturm(10.) im Zusammenspiel mit Patrick Marleau und Todd Harvey seinen 28ten Saisontreffer erzielte, ehe das Unheil über die Drittletzten der Western Conference, die mittlerweile sieben Mal in Folge auf fremden Eis verloren, hereinbrach.

Los Angeles - Phoenix 5-4 OT (2-1/0-0/2-3/1-0)
In der für die Meisterschaft unwichtigen Partie zwischen den nichtqualifizierten Teams aus Los Angeles und Phoenix, taten die Spieler alles für die Unterhaltung der 11.802 Zuschauer bzw. legten sich manche mächtig ins Zeug, um sich selbst eventuell noch einmal für die neue Saison zu empfehlen. So kam eine äußerst spannende und abwechslungsreiche Begegnung zu Stande, von der wir in der Vergangenheit gerne mehr gesehen hätten.
Mit sechs sieglosen Spielen in Folge für die Kings und fünf Spielen hintereinader ohne einen Erfolg für die Coyotes, standen die Vorzeichen auf ein knappes Unentschieden. Und genauso kam es. Neben den drei Faustkämpfen während des ersten und zweiten Drittels, sowie den zahlreichen Strafzeiten auf beiden Seiten, wurde auch Eishockey gespielt. Nachdem Paul Mara(2.) die Hausherren früh in Führung gebracht hatte, glich Zigmund Palffy(19./49.) aus, ehe Eric Belanger(20.) 12 Sekunden vor der ersten Pause die Gäste in Front brachte.
Fast 24 Minuten verstrichen, bis die turbulente letzte Periode mit einen Treffer durch Phoenix Mike Johnson(44.) eröffnet wurde. Palffys zweites Erfolgserlebnis folgte wenig später und Ian Laperriere(51.) erhöhte auf 4-2. Dass ein Zwei-Tore-Vorsprung selbst zu diesem Zeitpunkt noch keine Vorentscheidung bedeutet, bewiesen die Gastgeber eindrucksvoll. Paul Ranheim(55.) überlistete Goalie Cristobal Huet geschickt und Mike Johnsons(58.pp) Powerplaytor gewährte den Besuchern eine Zugabe, die allerdings nach 102 Sekunden durch King Steve Kelly(62.) schon beendet war.