www.eishockey.com

SPIELTAG 04.04.2003

Ottawa - Washington 5-1 (2-0/3-1/0-0)
Einen Verfolger im Kampf um die Presindents' Trophy haben die Senators in dieser Nacht abschütteln können, denn mit nunmehr 111 Zählern - ein neuer Franchiserekord - können die Dallas Stars punktemäßig nur noch gleichziehen, blieben aber wegen der geringeren Anzahl an Siegen immer hinter den Kanadiern. Da die Detroit Red Wings ebenfalls gewannen, sind nur noch sie in der Lage mit zwei Erfolgen an die Spitze zu gelangen, bei einer zwingend nötigen Niederlage der Hauptstädter. Die Capitals hingegen haben durch diese Niederlage alle Chancen auf den Titel in der Southeast Division verspielt, so dass die Tampa Bay Lightning zum ersten Mal in deren Geschichte am ersten Platz die Saison beenden werden.
Der Schussstatistik von 28-28 nach müsste die Partie unentschieden ausgegangen oder zumindest recht knapp verlaufen sein, jedoch war die Leistung von Goalie Patrick Lalime einfach zu gut, um ihn häufiger zu besiegen, im Gegensatz zu seinem Gegenüber Olaf Kölzig, der nach zwei Dritteln und fünf Gegentoren seinen Kasten verließ.
Der etwas unglücklich agierende Deutsche kassierte nach bereits 103 Sekunden den ersten Treffer durch Peter Schaefer(2./35.), ehe Jody Hull(14.) auf 2-0 erhöhte. In einem Powerplay, das noch vom ersten Drittel herrührte, markierte Daniel Alfredsson(25.pp/40.) das 3-0, als keine sechs Minuten darauf die Hausherren zum ersten und einzigen Mal ins Schwarze trafen. Torschütze war Robert Lang(31.pp). Zwei weitere Erfolgserlebnisse durch Schaefer und Alfredsson folgten, so dass nach dem Mittelabschnitt die Partie praktisch schon entschieden war. Im letzten Drittel sprang auf beiden Seiten nichts Zählbares mehr heraus.

Minnesota - Toronto 1-2 (0-1/1-0/0-1)
In seiner ersten Saison bei den Maple Leafs stellte Goalie Ed Belfour mit seinem 37ten Sieg gleich einen neuen Franchiserekord auf und hatte maßgeblichen Anteil an der seit mittlerweile fünf Spielen ungeschlagenen Serie der Mannen aus Toronto. Sie werden am Mittwoch die Playoffs gegen Philadelphia oder New Jersey beginnen.
Zu Hause gegen die in dieser Saison überraschend guten Wild taten sie sich zunächst schwer, ehe Mikael Renberg(16.) sein 14tes Erfolgserlebnis feierte. Im weiter ausgeglichenem zweiten Abschnitt nutzte Pascal Dupuis(15.pp) eine nummerische Überlegenheit der Gäste, als Richard Jackman wegen Haltens auf der Strafbank saß.
Das Spiel plätscherte so dahin, denn kein Team wollte mehr eine Verletzung riskieren, nachdem Torontos Kapitän Mats Sundin, der den Puck auf den Mund bekam, jedoch glücklicherweise nicht weiter ausfallen wird, schon die Partie vorzeitig beenden musste, oder unnötige Kräfte vergeuden. Erst Aki Bergs(57.) Treffer zum 2-1 Endstand für die Hausherren riss die 19.413 Zuschauer aus ihren Halbschlaf.

Boston - New Jersey 1-1 (0-1/1-0/0-0/0-0)
Mit dem einen Punkt zu Hause gegen die Bruins, die zum jetzigen Zeitpunkt auch deren ersten Playoffkonkurrenten wären, erhöhten sie den Abstand zu den in der Atlantic Divion auf Rang zwei liegenden Philadelphia Flyers auf zwei Zähler, bei zwei ausstehenden Partien für beide Teams. Die Mannen aus Boston liegen weiter am siebten Platz im Osten und können nur noch von den New York Islanders eingeholt werden, die allerdings noch zwei Erfolge dazu brauchen würden.
Schiedlich friedlich verlief die Partie in East Rutherford, denn offenbar wollte auch hier niemand mehr etwas riskieren. Nach einer langen Saison und den kräfteraubenden Playoffs im Blickfeld, spulten die Teams verständlicherweise an diesem Abend ihr Programm einfach herunter. Nachdem Joe Nieuwendyk(4.) ein Bully in der neutralen Zone gewonnen hatte, schickte er Jamie Langenbrunner in Richtung gegnerisches Gehäuse. Der flinke Rechtsaußen nahm die Scheibe dankbar an und passte sie kurz vor der Grundlinie wieder quer zu seinem Center, der mit einer Direktabnahme das 1-0 erzielte. Bostons Glen Murray schlug dann am Anfang des zweiten Drittels New Jerseys Verteidiger Scott Niedermayer den Puck von der Kelle und leitete mit einem öffnenden Pass einen Konter ein, der von Joe Thornton(24.) erfolgreich abgeschlossen wurde.
Da kein weiterer Treffer mehr fallen wollte, bekamen die Zuschauer eine fünfminütige Zugabe. Dort schoss Nieuwendyk sein zweites Tor des Abends, wurde aber von den Schiedsrichtern sofort annuliert, denn Langenbrunner hielt gerade Nick Boynton an der Hüfte fest. Die folgenden Minuten gingen noch erfolglos zu Ende, so dass es beim dritten Unentschieden der Saison in der American Airlines Arena blieb.

N.Y. Islanders - Detroit 2-5 (1-3/1-1/0-1)
Mit einem Sieg hätten die Islanders ihr diesjähriges Erreichen der Playoffs gesichert, zogen aber bei den noch um die Presidents' Trophy kämpfenden Red Wings den Kürzeren, so dass sie weiter Zittern müssen. Die Mannen aus Detroit können es noch auf 112 Punkte schaffen, was zu diesem Zeitpunkt ein Zähler mehr wäre als die Ottawa Senators jetzt haben, bei zwei bzw. einer ausstehenden Partie. Die im Westen führenden Stars können ihr Konto nur noch auf 111 Punkte ausbauen.
Nur vier Niederlagen, eine davon in Overtime kassierte der Titelverteidiger innerhalb der letzten 25 Begegnungen und gab sich auch zu Hause gegen die ambitionierte Ostküstenmannschaft keine Blöße. Treffsicher und aggressiv agierten sie, so dass im Gegensatz zu manch anderen Spielen am vergangenen Abend in Nordamerika eine recht gute Partie zu Stande kam. Den Torreigen eröffnete Detroits Sergei Fedorov(3./10.pp), der in der Mitte des ersten Drittels noch einen drauflegte, ehe Kris Draper(8.) das zwischenzeitliche 2-0 erzielte hatte. Für den Anschluss sorgte Alexei Yashin(16.40.), indem er den abprallenden Puck nach einem Schuss von Oleg Kvasha über die Linie drückte.
Red Wing Mathieu Schneider(30.pp) nutzte in der Mitte des zweiten Drittels dann zum zweiten Mal eine nummerische Überlegenheit aus, indem er vom rechten Bullykreis aus mit einem verdeckten Schlagschuss die Scheibe im Gehäuse unterbrachte. Durch einen präzisen Treffer aus dem Handgelenk schaffte Yashin zwar noch 38 Sekunden vor der zweiten Pause das 2-4, betrieb damit aber nur Ergebniskosmetik, denn kein weiteres Mal sollte Fortuna den Gästen hold sein. Im Gegenteil zu den Hausherren, die in Person von Luc Robitaille(57.) noch zum Schluss noch das 5-2 markieren konnte.

Chicago - St. Louis 6-4 (2-0/3-2/1-2)
Die Blackhawks und die Blues boten ihren Zuschauern noch einmal eine turbulente Partie, die neben zehn Toren auch etliche harte Checks zu bieten hatte. Nach dem ersten sehr schussträchtigen Anfangsdrittel - zusammen feuerten die Gegner 29 Mal auf die Gehäuse - , als Nathan Dempsey(3./32.pp) und Chris Simon(12./22.) die Gäste in Führung gebracht hatten, gelang dem Linksaußen sein zweiter Treffer des Abends zum 3-0. Für den Anschluss sorgte Pavol Demitra(23.pp/52.) nur 70 Sekunden später im Powerplay, ehe Dempsey ebenfalls seinen Doppelpack vervollständigte und in nummerischer Überlegenheit die Blackhawks wieder in Front brachte. Noch im Mitteldrittel folgte dann der Anschluss durch Martin Rucinsky(39.), jedoch konnte der alte Drei-Tore-Abstand von Alexander Karpovtsev(40.pp) zum wiederholten Mal bei einem Mann mehr auf dem Eis hergestellt werden.
Auf das vorentscheidende 6-2 brachte es zu Beginn des letzten Abschnitts Mark Bell(43.) mit seinem 14ten Saisontreffer. Die sich weiter fortsetzende Aufholjagd der Blues, die den Gäste nur noch wenige Verschnaufpausen gönnten, brachte noch zwei Erfolgserlebnisse durch Keith Tkachuk(48.pp) und Demitras zweitem Tor, aber für den 24ten Heimerfolg der sich dem Ende neigenden Saison sollte es nicht mehr reichen.

San Jose - Edmonton 3-3 (1-1/1-1/1-1/0-0)
Den in dieser Saison besonders auf fremden Eis zu schwach agierenden Sharks gelang in der letzten Nacht mit einem Unentschieden bei den Oilers wenigstens noch einmal ein Achtungserfolg und verbesserten ihre schwache Auswärtsbilanz auf elf Siege und vier Remis, bei 26 Niederlagen. Edmonton hingegen wird die Saison mit einer positiven Bilanz abschließen und trifft in der ersten Runde der Playoffs auf die Dallas Stars oder die Detroit Red Wings.
Erwartungsgemäß dominant präsentierten sich die Hausherren, konnten aber aus ihren zahlreichen Chancen nur zu wenig Zählbares herausholen. So schlossen sie die Partie mit einem Schussverhältnis von 41-20 diese Partie ab, netzten aber wie die Gäste nur drei Mal ein. Den Anfang machte Alyn Mccauley(12.pp) im Powerplay, ehe Edmontons Fernando Pisani(17./28.sh.) den Ausgleich schaffte.
Das Bild änderte sich auch im zweiten Drittel nicht, jedoch gingen diesmal die Oilers durch Pisanis zweitem Treffer in Führung, kassierten aber durch Teemu Selanne(36.) den erneuten Einstand, der Goalie Jussi Markkanen aus kurzer Distanz mit einem Schuss ins kurze Eck überwand. Der 'finnische Blitz' sicherte den Sharks auch den einen Punkt, indem er Ryan Smyths(56.) 27tes Saisontor 41 Sekunden vor der Schlusssirene egalisierte. Die folgende Overtime brachte keinen Sieger hervor.
Für Edmontons Mike Comrie könnte sein verschossener Penalty in der Mitte des zweiten Drittels teuer zu stehen kommen, denn bei Erreichen von 50 Punkten, erhält der 22-jährige Center eine Prämie von 3,5 Mio. US-Dollars - im Moment hat er 49 Zähler auf seinem Konto.