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SPIELTAG 06.04.2003

Buffalo - Boston 5-8 (2-4/1-2/2-2)
Ein Eishockeyfest lieferten sich zum Abschluss der regulären Saison nocheinmal die Bruins und die Buffalos, wobei die Spielzeit für die Hausherren mit den am Mittwoch beginnenden Playoffs in New Jersey weiter geht. Gerade noch rechtzeitig wurde der seit Monaten verletzte Sergei Samsonov(45.) wieder fit. 50 Spiele musste er wegen einer schwerwiegenden Handegelenkblessur aussetzten, fügte sich aber bei seiner Rückkehr in der letzten Nacht mit einem Assist und einem Tor zum Zwischenstand von 7-5 wieder prächtig ein.
Turbulent ging es bei diesem äußerst offenen Schlagabtausch von Beginn an zu, denn nach dem ersten Drittel waren schon sechs Tore durch Mike Knuble(3.pp/20.), Glen Murray(10./46.) und Brian Rolston(15.) für Boston, sowie zwei Tore durch Daniel Briere(4.) und Miroslav Satan(13.) für Buffalo gefallen. In einem scharfen Tempo setzte sich die Begegnung fort, wobei trotz einer höheren Anzahl an Schüssen im Mittelabschnitt weniger Treffer fielen. Nur noch drei Erfolgserlebnisse registrierten die Statistiker: Die Bruins Don Sweeney(36.) und Jozef Stumpel(39.pp) bauten ihre Führung aus, während der Sabre Dmitri Kalinin(37.sh) in Unterzahl den Abstand für kurze Zeit verkleinern konnte.
Die bis dahin geschossenen überdurchschnittlichen neun Tore waren aber immer noch nicht genug. Innerhalb der ersten knapp sechs Minuten des letzten Drittels gelangen beiden Seiten noch zwei Treffer, ehe sie Partie schiedlich friedlich ausklingen ließen. Taylor Pyatt(43.) und Milan Bartovic(44.) verkürzten zwischenzeitlich auf 5-6, Samsonov und Murray stellten den alten Abstand wieder her und sicherten somit den Hausherren den 23ten Heimerfolg.

Atlanta - N.Y. Islanders 3-2 (2-0/1-1/0-1)
Nur zu einem Unentschieden schafften es die Islanders in den letzten fünf Partien und auch aus den vergangenen sechs Heimspielen konnten sie nur einen Punkt holen. Ob sie sich für die Playoffs schonten oder tatsächlich in einer Misere stecken, wird sich ab Mittwoch zeigen, wenn sie gegen die beste Mannschaft der Liga, den Ottawa Senators, antreten müssen.
Diesmal unterlagen die Mannen von Long Island den Gästen aus Atlanta, die den Hausherren eigentlich nur in der Chancenverwertung überlegen waren, ansonsten aber eher weniger Spielanteile besaßen. Trotzdem gingen sie bereits nach 84 Sekunden durch Rookie Joe Dipenta(2.) in Führung, ehe Ilya Kovalchuk(15.) mit seinem 37ten Saisontor diese ausbaute.
Der Druck der Gäste begann ab dem zweiten Drittel dann etwas größer zu werden, jedoch blieben die Südstaatler auch nach 40 Minuten in Front. Den Zwischenstand von 3-1 erzielte Dany Heatley(27.), nachdem Alexei Yashin(26.pp) in Überzahl kurz zuvor auf 1-2 verkürzt hatte. Die weiteren Angriffsbemühungen sollten dann aber erst wieder kurz vor dem Ende Früchte tragen, als Dave Scatchard(59.pp) - mit 27 Toren der beste Scorer bei den Islanders - erneut in nummerischer Überlegenheit die Niederlage von 2-3 etwas knapper gestaltete.

Ottawa - Toronto 3-1 (1-1/1-0/1-0)
Eine sehr faire aber eigentlich unwichtige Partie - beide Teams haben Platz Eins bzw. Fünf bereits in der Tasche - zwischen den Senators und den Maple Leafs, ohne grobe Unsportlichkeiten und nur wenigen Strafzeiten, sahen die 19.445 Zuschauer im Air Canada Centre zu Toronto. Alles dreht sich bei den Maple Leafs jedoch schon um die kommende Playoffserie gegen die Philadelphia Flyers, die wie die Weiß-Blauen besonders robuste Akteure in ihren Reihen haben und eher das körperbetonte Eishockey praktizieren.
Das letzte Spiel der regulären Saison gestaltete sich so eher durchschnittlich, auch weil etliche Stammkräfte wegen kleiner Verletzungen geschont wurden. In Führung gingen die Hausherren durch Rookie Matt Stajan(12.), ehe Todd White(20.pp) eine Sekunde vor der ersten Pause in einer Überzahlsituation noch der Ausgleich gelang. Nachdem der hühnenhafte Verteidiger der Senators Zdeno Chara(22.) ungedeckt vor dem gegenerischen Gehäuse stehend einen Querpass von Vaclav Varada unhaltbar für Goalie Trevor Kidd abgefälscht hatte, konnte Radek Bonk(59.) kurz vor dem Ertönen der Schlusssirene ebenfalls die gute Vorarbeit des Tschechen zum Endstand von 3-1 nutzen.

N.Y. Rangers - Montreal 4-5 (1-0/0-3/3-2)
Obwohl mit den Rangers und den Canadiens zwei Teams auf dem Eis standen, die zum sechsten Mal in Folge bzw. zum vierten Mal innerhalb der letzten fünf Jahre nicht die Playoffs erreichen, kamen 21.273 Zuschauer um deren Saisonende mitzuerleben. Sie wurden nicht enttäuscht, denn ein packendes Spiel durften sie miterleben, das neben neun Toren und etlichen Chancen auch zahlreiche harte Checks, einen Faustkampf und spektakuläre Paraden zu bieten hatte.
Nachdem die Gäste durch Sandy Mccarthy(16./47.) in Führung gegangen waren, drehte Montreals Yanic Perreault(22./24.) mit ein Doppelpack innerhalb von nur 140 Sekunden die Vorzeichen um. Die Rangers erhöhten darauf ihren Druck massiv, mussten aber nach einem 'Eigentor' durch Matthew Barnaby - das Tor wurde Richard Zednik(27.) zugeschrieben, weil dieser zuletzt am Puck war -, das zu diesem Zeitpunkt kaum leistungsgerechte 1-3 hinnehmen.
Erst Petr Nedveds(42.pp) Powerplaytor und Mccarthys zweiten Streich an diesem Abend zu Beginn des letzten Drittels, stellten die Kräfteverhältnisse wieder her. Trotz weiterhin leichter Feldvorteile der 'Blueshirts' schafften es die Canadiens in Front zu gehen, indem Stephane Quintal(58.) und Saku Koivu(60.) kurz vor Schluss noch zwei Tore gelangen. Typisch Rangers dachten sicherlich viele Fans der New Yorker, die sich Stadion befanden oder die Begegnung im Fernsehen verfolgten. Alle Zuschauer, die wütend das Stadion verließen oder umschalteten, bekamen dann Eric Lindros(60.) 19ten Saisontreffer nicht mehr mit, als dieser mit einem harten Schlagschuss doch noch einmal den Puck im Gehäuse zum endgültigen 4-5 unterbrachte.

Pittsburgh - Washington 3-5 (1-0/0-1/2-4)
Beim 5-3 Sieg der Capitals über die Penguins, die froh sein werden dieses verkorkste Jahr hinter sich gebracht zu haben, stellte Washingtons Peter Bondra(47./60.en) einen neuen Franchise-Rekord in Punkte auf - seit 1990 machte er 790 Zähler bei den Hauptstädtern - und wird diese Saison zum neunten Mal mit mindestens 30 Tore abschließen, wodurch er Bestmarke Mike Gartner einstellt. Leicht machten es die Gäste den Slowaken allerdings nicht, denn sie hielten zum Teil wacker mit und waren sogar in der Lage die Partie bis zum Schluss spannend zu halten.
Bereits nach 42 Sekunden gingen sie durch Ville Nieminen(1.) in Führung, ehe die Capitals fast 40 Minuten brauchten, um in Person von Ivan Ciernik(40.) gleichzuziehen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es keiner Seite gelungen, sich optische Feldvorteile zu verschaffen, was sich im letzten Drittel allerdings schlagartig ändern sollte.
Wie die Feuerwehr kamen die Gastgeber aus den Kabinen und setzten die Schwarz-Gelben massiv unter Dauerbeschuss, mussten aber wegen ihrer zunächst ungestümen Art einen erfolgreich abgeschlossenen Konter von Richard Lintner(42.) und Jamie Pushors(45.) dritten Saisontreffer hinnehmen. Der Anschluss durch Bondra gelang allerdings kurz darauf. Innerhalb der letzten 80 Sekunden verspielten die Gäste dann doch noch ihren 13ten Auswärtssieg, indem Dainius Zubrus(59.) und Jeff Halpern(60.), sowie Bondra den Spieß doch noch umdrehten.

Calgary - Edmonton 4-1 (2-0/2-0/0-1)
Die Saison hätte im Angesicht, dass die Flames zum siebten Mal in Folge die Playoffs verpassen, nicht besser beendet werden können, denn sie bezwangen zum Abschluss ihre verhassten Gegner aus Edmonton in einer Partie, die von zahlreichen groben Unsportlichkeiten gekennzeichnet war, und versöhnten sich dadurch mit ihren Fans. Besonders die Gäste taten sich bei den Fouls hervor und wollen sich damit wahrscheinlich schon auf die zukünftige Playoffserie gegen den Ersten der Western Conference einstellen. Als Kontrahenten kommen die Dallas Stars oder die Detroit Red Wings in Frage.
Aus zehn Überzahlsituationen konnten die Hausherren zwei Mal Profit schlagen, indem Craig Conroy(10.pp/27.) zum 1-0 traf, sowie Jordan Leopold(28.pp) im zweiten Drittel die Führung auf 4-0 ausbaute. Dazwischen hatte Stephane Yelle(14.) noch getroffen und Conroy schloss in der 27ten Spielminute einen Alleingang auf Goalie Tommy Salo erfolgreich ab. Für den einzigen Lichtblick der Oilers sorgte Todd Marchant(49.pp), der in nummerischer Überlegenheit einen Pass von Marc-Andre Bergeron, der hinter dem gegnerischen Gehäuse stand, platziert ins Netz umleitete.
Die Flames schafften zum Saisonschluss noch einmal eine positive Miniserie von drei Spielen ohne Niederlage, während die Mannen aus Edmonton seit sieben Partien in Folge wieder ein Mal den Kürzeren ziehen mussten.