Das 'Sportschau'-Comeback ist fast perfekt
Der dramatische Fernseh-Poker ist fast beendet, das Comeback der ARD-Sportschau mit Spielberichten der Fußball-Bundesliga so gut wie perfekt. Nach wochenlangem Tauziehen hinter den Kulissen steht die ARD unmittelbar vor dem Kauf der Erstrechte für das frei empfangbare Fernsehen. "Der Rechteinhaber Infront hat der ARD ein Angebot unterbreitet, das gute Voraussetzungen für einen Abschluss bietet", sagte der ARD-Vorsitzende Jobst Plog nach der Intendanten-Tagung in Frankfurt/Main. Die Sportschau soll von 18.10 bis 19.45 Uhr laufen - unterbrochen von Werbung zur Refinanzierung
ARD zahlt "deutlich weniger als Sat.1"
Elf Jahre "ran" bei Sat.1 sind damit ebenso Geschichte wie der vorherige "Anpfiff" bei RTL. Zwölf Jahre nachdem die ARD letztmals Berichte von der Bundesliga in der Sportschau zeigen durfte, wird beim TV-Klassiker am ersten August-Wochenende wieder der Ball rollen. Die ARD löst den Privatsender Sat.1 ab, dem die TV-Rechte mit zuletzt jährlich 80 Millionen Euro zu teuer geworden waren. Plog sagte, "dass die ARD deutlich weniger für die Bundesliga-Rechte zahlen wird als bislang Sat.1", nannte aber keine Summe. Zu den Details, die noch zu klären sind, zählt unter anderem die Frage nach etwaigen Livespielen.
ZDF und DSF wollen Sonntagsspiele
Die ARD-Intendanten gaben bei ihrer Tagung "Grünes Licht" für die Aufnahme von Abschlussverhandlungen. Einzelheiten soll eine ARD-Verhandlungskommission "zügig klären". Noch offen ist laut Plog die Frage, ob sich das ZDF die Sonntagsspiele sichert. Interesse hatte auch das Deutsche Sport-Fernsehen (DSF) bekundet. Sicher ist laut Plog dagegen, dass die dritten Programme weiter Nachverwertungs-Rechte für ihre Magazin-Sendungen im bisherigen Umfang erhalten.
ZDF-Wunsch: Sonntagsspiele um 15.30 Uhr
Das ZDF hat für die zwei Sonntagspiele bereits ein Angebot abgegeben. Die Anfangszeit von 17.30 Uhr müsse aber vorgezogen werden, hieß beim ZDF. Wunschvorstellung ist 15.30 Uhr, damit innerhalb der Sportreportage die Zusammenfassung gezeigt werden könne. Kernproblem ist jedoch, dass dazu der Deutschen Fußball-Bund (DFB) zustimmen muss. Davon unberührt hat das ZDF bereits Rechte für das Sportstudio sicher. DSF-Geschäftsführer Rainer Hüther wiederholte das Interesse seines Senders und betonte: "Ein rein öffentlich-rechtliche Lösung würde auf unser Unverständnis stoßen."
Pokalspiele künftig bei RTL?
Sollte die ARD die Bundesliga-Rechte erwerben, wäre sie grundsätzlich bereit, andere Fußballrechte abzugeben. Plog: "Welche Rechte dies sein könnten, werden Gespräche ergeben." Gemeint sind vor allem die Spiele der Champions-League-Qualifikation. Möglich sei aber auch, die Pokalspiele abzugeben. RTL hatte schon Interesse bekundet. RTL-Informationsdirektor Hans Mahr wollte erste Vorgespräche nicht bestätigen. Er sagte aber, "dass RTL sich zutraut, aus dem DFB-Pokal ein runderneuertes, attraktives Produkt zu machen
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