Quelle: www.augsburger-allgemeine.de, 03.04.04

[size=18px]Arendt-Premiere im zweiten Spiel[/size]

Panther-Profi kommt heute gegen die Schweiz zum Einsatz

Seine Premiere in der Nationalmannschaft hatte sich Ronny Arendt wohl anders vorgestellt. In der zehnten Minute des Test-Länderspiels am Donnerstag in Füssen darf der gelernte Außenstürmer als Center zu Thomas Greilinger (Nürnberg Ice Tigers) und dem Ex-Augsburger Andreas Morczinietz aufs Eis. Danach verfolgt der Panther-Profi wieder von der Bank das Geschehen. Ich bin nur kurz für Stefan Ustorf eingesprungen, der sich an der Schulter weh getan hatte. Ansonsten ist abgesprochen, dass ich am Samstag in Landshut spiele", erzählt Ronny Arendt. Lässig, mit den Händen in den Hosentasche, steht der Panther-Profi nach dem Spiel vor der Umkleide der deutschen Nationalmannschaft. Und genauso nimmt er seinen ersten Ausflug in die Auswahl des Deutschen Eishockey Bundes: "Klar versuche ich, meine Chance zu nutzen. Aber ich weiß, dass noch einige erfahrene Nationalspieler zur Mannschaft stoßen und ich ein Neuling bin." Das bekam der Augsburger, der sich mit dem Krefelder Verteidiger Daniel Kunce das Zimmer teilt, in den ersten Tagen ein wenig zu spüren und hatte kaum Kontakt zu seinen neuen Teamkollegen. "Die meisten kenne sich in der Nationalmannschaft, während ich ja der einzige Augsburger und zum ersten Mal dabei bin."

Zach fordert Disziplin

Nach drei Tagen im Nationalteam findet sich Arendt allerdings immer besser zurecht. Und von der Disziplin ist der 23-jährige Außenstürmer beeindruckt: "Hans Zach macht nicht allzu viele Übungen. Aber die, die er macht, müssen mit hundertprozentiger Konzentration ausgeführt werden. Sonst kann es schon passieren, dass er einen Spieler auf dem Eis zusammenbrüllt. Mir ist das Gott sei Dank noch nicht passiert ..." Für den Bundestrainer haben Disziplin und Kampfgeist oberste Priorität und wer nicht mitzieht, lernt den temperamentvollen Tölzer ganz schnell kennen oder fliegt bald aus der Mannschaft.

Doch so weit will Ronny Arendt noch nicht planen. Wenn es am heutigen Samstag (15:30 Uhr/live im DSF) wieder gegen die Schweiz geht, soll die "echte" Premiere für den AEV-Angreifer im Nationalteam folgen, der vermutlich mit den Mannheimern Christoph Ullmann und Tomas Martinec eine Reihe bilden wird. "Danach wird Zach bekannt geben, wer in der nächsten Phase der Vorbereitung noch dabei ist." Ob positiv oder negativ – die Entscheidung von Hans Zach wird Ronny Arendt gewiss nicht aus der Bahn werfen.

Wien will nicht bestätigen

Während Arendt noch um seine WM-Chance kämpft, geht das Geranger um Bob Wren weiter. Inzwischen vermeldet der Videotext des österreichischen Fernsehens ORF, dass der 29-jährige Kanadier einen Vertrag bei den Vienna Capitlas für die kommende Saison unterschrieben habe. Bestätigen will das Capitals-Präsident Hans Schmid nicht. "Wir haben vereinbart, dass wir keine Auskunft geben, sondern dass bob Wren seinen Entscheidung bekannt gibt", erklärte der Klub-Chef der Österreicher gestern. Gegenüber der Panther-Führung, mit der der Torjäger am Mittwoch 90 Minuten lang verhandelte (wir berichteten), erklärte der Spieler, dass er keinen Vertrag unterschrieben habe, so Lothar Sigl. Der Sportdirektor der Panther kennt das Angebot aus der österreichischen Hauptstadt, "das sich in einer Dimension bewegt, die wir nicht darstellen können". Außerdem liegen dem umworbenen Profi zwei Offerten aus der Deutschen Eishockey-Liga (von Klubs, die Play-Offs verpassten) sowie ein Angebot aus der Schweiz vor. "Wir werden Wren demnächst unter bestmögliches Angebot unterbreiten und sind so verblieben, dass er sich bis Mitte oder Ende entscheidet uns dann seine Entscheidung mitteilt", erklärt Sigl.

Mit der Besetzung der Ausländerpositionen will sich der Sportdirektor "mindestens bis nach der WM, Mitte Mai, aber wahrscheinlich noch länger" Zeit lassen. zunächst suchen die Panther nach einem Ersatz für Andrej Strakhov (nach Frankfurt) und eine neue Nummer zwei im Tor, nachdem Steffen Karg in Ingolstadt unterschrieben hat.