Quelle: www.augsburger-allgemeine.de, 30.08.04

[size=18px]Panther müssen an vielen Baustellen ran[/size]

Nach 1:3 gegen Nürnberg belegen AEV-Profis vierten und letzten Platz beim Lada-Cup – Suche nach Verstärkungen

[size=9px]Von unserem Redaktionsmitglied Milan Sako[/size]

Der Lada-Cup hat es gezeigt: Auf den Trainer wie auf den Manager der Augsburger Panther wartet noch viel Arbeit. Nicht nur in den Ergebnissen – 4:7 gegen Khimik Voskresensk, 0:1 nach Penaltyschießen gegen Lada Togliatti und dem 1:3 im Schluss-Spiel am Samstag gegen Nürnberg – wird deutlich, dass sich die Augsburger Eishockey-Profis noch steigern müssen. Drei Wochen vor Saisonbeginn sind noch viele Baustellen offen.

Neue Spieler: Nach dem Ausfall der Stürmer Pascal Appel (drei Monate) und Ernie Hartlieb (sechs Wochen) sowie von Verteidiger John Jakopin (drei Wochen) begeben sich die Augsburger wieder auf Spielersuche. "Appel zu ersetzen wird schwer sein, denn der deutsche Spielermarkt ist zurzeit abgegrast", sagt Sportdirektor Lothar Sigl. Dennoch zeigte sich Manager Karl-Heinz Fliegauf zuversichtlich, einen erfahrenen deutschen Angreifer aus der Bundesliga, "der aber auch schon DEL gespielt hat", holen zu können. Bevor die Mannschaft heute Mittag zu ihrer einwöchigen Testspielreise in die Schweiz aufbricht, tagt die Augsburger SFK, die Spieler-Findungs-Kommission, mit Laporte, Sigl und Fliegauf. Dann soll entschieden werden, ob nicht nur für Appel, sondern auch für Hartlieb und Jakopin schnellstmöglich Ersatz beschafft werden soll. Trainer Laporte drängt auf einen kompletten Kader, denn sonst müssen seine Schlüsselspieler wie John Miner, Francois Fortier oder Shawn Carter zu viele Aufgaben beispielsweise auch in Unterzahl übernehmen und sind in den spielentscheidenden Powerplay- Situationen ausgebrannt.

Sportliche Bilanz: Der vierte und letzte Platz für den Gastgeber hinter Sieger Togliatti, Nürnberg und Voskresensk ist kein Grund zur Sorge, sagt Trainer Benoit Laporte: "Die beiden russischen Mannschaften sind mindestens drei Wochen weiter in der Vorbereitung und verfügen über einen wesentlich größeren Kader als wir. Auch Nürnberg ist schon zehn Tage früher als wir aufs Eis gegangen." Für sein Team sei das anspruchsvolle Turnier mit drei Spielen in drei Tagen angesichts der jetzt schon prekären Personal-Situation zu früh gekommen. "Wir hatten einfach zu wenig Leute, um bestehen zu können", klagt Laporte. Eine Sorge ist der AEV-Trainer im Vergleich zum Vorjahr allerdings los: Jean-Francois Labbé zeigte sich als die erhoffte Verstärkung im Tor und wurde als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet. "Er hat sehr gut gehalten, vor allem beim 0:1 gegen Togliatti", erkannte auch Nürnbergs Trainer Greg Poss die Leistung des 32-jährigen Frankokanadiers an.

Beste Turnier-Spieler: Neben Labbé wurden Andrej Kuchinin (Togliatti) als bester Verteidiger, Albert Leshchev (Voskresensk) als bester Stürmer und Ilia Krikounov (Voskresensk) als erfolgreichster Scorer (3 Tore/2 Assists) ausgezeichnet. Bei den Gastgebern fiel auf, dass lediglich die "alten" Panther als Torschützen glänzten. Gegen Voskresensk trafen zweimal John Miner, Francois Fortier und Manuel Kofler. Im Penaltyschießen gegen Togliatti war Rick Girard erfolgreich und gegen Nürnberg traf wiederum Fortier.

Fazit des Trainers: Nicht nur die Scorerliste des AEV untermauert, wo derzeit der Schuh am meisten drückt: die Europa unerfahrenen Neuzugänge kämpfen wie erwartet mit erheblichen Umstellungsproblemen auf die größeren Eisflächen und die kleinlichen Schiedsrichter. Benoit Laporte: "Ich werde bei unserer Reise in die Schweiz besonders mit den neuen Spielern arbeiten müssen." Verteidiger Remi Royer habe gegen Voskresensk gut angefangen, sei dann jedoch in den folgenden beiden Spielen "überall, aber auch oft außerhalb seiner Position" gewesen.

Die nächsten Testspiele: Am kommenden Mittwoch (20 Uhr) treffen die Panther-Profis im Rahmen ihrer Schweiz-Reise in Flims auf den Schweizer Zweitligisten EHC Chur. Ebenfalls in der Nationalliga B spielt der Freitags-Gegner EHC Visp (20 Uhr in Visp). Den Abschluss der Testspielreise bildet das Aufeinandertreffen mit Ambri-Piotta aus der Nationalliga A am Samstag (18.15 Uhr) in Luzern.