Quelle: Eishockey NEWS, 21.09.04

[size=18px]Laporte: "Die Zutaten zum Menü passen"[/size]

Panther beeindrucken trotz personeller Engpässe gegen Mannheim

Augsburg.
Die Vergleiche drängen sich auf: Mannheim mit einem Etat von 6,7 Millionen Euro gegen Augsburg 3,0 Millionen Euro, die Meistertitel der Adler 1997, 98, 99 und 2001 gegen vier achte Plätze der Panther in zehn Jahren DEL und NHL - Direktimporte wie Jochen Hecht, Cristobal Huet, Andy Delmore und John Tripp gegen einen Verteidigerblock mit den beiden Deutschen Torsten Fendt und dem 21 - jährigen Förderlizenzspieler David Danner.

Angesichts dieser Ausgangslage sollten die Panther mit einem 1 : 2 nach Penalty - Schießen doch mehr als zufrieden sein, sollte man meinen. Weit gefehlt ! "Ich will das nicht hören, denn in dem Moment, wo wir das Eis betreten, sind wir so gut wie jedes andere Team", rückt Trainer Benoit Laporte die Leistung seines Teams im ersten Saisonspiel ins rechte Licht. "Natürlich können wir uns mit unseren Finanzen nicht das Talent leisten, das Mannheim hat, aber wir sind den ganzen Abend Zeh an Zeh mit ihnen gestanden. Unser Saisonziel ist es, jeden Abend das bessere Team zu sein, und heute haben wir es geschafft. Mit einem Punkt gegen so einen hohen Favoriten ist es schwer, enttäuscht zu sein, aber auf der anderen Seite ist ganz sicher niemand in unserer Kabine zufrieden."

Tatsächlich war es beeindruckend, wie die Panther ohne Steve Bancroft, der sich im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hatte, Shawn Carter und große Teile des letzten Drittels Marc Brown, dem starke Kopfschmerzattacken zu schaffen machten, dagegenhielten und mindestens zwei Drittel überlegen waren. Daß es doch nicht zur Überraschung reichte lag auch daran, daß die Panther - von den Ausfällen mal abgesehen - noch lange nicht am Zenit ihrer Leistung sind.

Mike Pudlick beispielsweise bestritt sein allererstes Spiel auf der größeren europäischen Eisfläche überhaupt und deckte das Tor vor dem Ausgleich wie er es von Nordamerika gewohnt ist, doch hinter seinem Rücken konnte sich sein Gegner durch das Mehr an Platz fast zwei Meter von ihm entfernen. "Pudlick und Bancroft sind nicht nur gute Spieler, sie sind auch clever", ist Laporte überzeugt, "deshalb hat Bancroft schon alleine vom Zuschauen und Pudlick auf dem Eis gelernt. Sie werden schon am Dienstag in Nürnberg besser sein. Überhaupt können wir uns im eigenen Drittel verbessern. Manchmal haben wir zu emotional und damit zu riskant agiert. Wenn wir unsere Struktur und unserern Zusammenhalt beibehalten, können wir auch gegen das Talent der anderen bestehen."

Zumal der Heilungsprozess bei Carter sehr positiv verläuft und er vielleicht schon in drei Wochen wieder spielen kann, mit Bancroft wird sogar schon heute in Nürnberg gerechnet, wodurch Fendt oder Danner in den Sturm rücken und für mehr Geschwindigkeit sorgen können. All das spricht dafür, daß die Panther trotz ihrer famosen Leistung noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen sind. Laporte ist überzeugt davon: "Die richtigen Zutaten haben wir, jetzt müssen wir das Menü daraus machen."

Am Rande der Bande:
In Grenzen hielt sich die Begeisterung über die Achtelfinal - Pokal - Auslosung: Am 19. Oktober müssen die Panther nach Kassel, wo sie bisher von 18 DEL - Spielen fünf gewannen, drei Tage später stehen sich beide Mannschaften in Augsburg schon wieder gegenüber.

Michael Klein