Quelle: Eishockey NEWS vom 28. September 2004
[size=18px]Videoanalyse statt Oktoberfest: Raum für Verbesserungen ist gigantisch[/size]
Dank überragendem Labbe gelingt aber Heimsieg über Krefeld
AUGSBURG. Neun Vorbereitungs- und ein Pokalspiel hatten sich die Panther bei ihrer Saisonplanung als Zeitrahmen gesetzt, um eingespielt in die Punkterunde gehen zu können. Dass sie nicht einen dieser Tests in ihrer jetzigen Besetzung absolvierten - Verteidiger Mike Pudlick traf erst vor 15 Tagen in Deutschland ein - war möglicherweise (beziehungsweise hoffentlich) der Grund für einen denkbar schlechten Saisonstart:
Dem 1:2 nach Penalty-Schießen und einer beachtlichen Leistung gegen Mannheim folgten nämlich ein 5:7 in Nürnberg, bei dem die Panther zwei Tore bei eigener Überzahl kassierten und ein 0:3 in Hannover, das den letzten Tabellenplatz zur Folge hatte. Der zweitschlechteste Saisonstart in der DEL seit dem Jahr 1995, als die Panther die ersten fünf Spiele verloren, letztendlich nur 17 von 50 Partien gewannen und am Ende Platz zwölf belegten, wurde abgebremst durch ein 5:1 gegen Krefeld, bei dem die Panther allerdings im ersten Drittel 0: l zurück lagen und stellenweise an die Wand gespielt wurden. „Danke, Jean-Francois Labbe", wusste Trainer Benoit Laporte, bei wem er sich im ersten Abschnitt (und nicht nur da) zu bedanken hatte.
Denn der Sieg und der Sprung auf Platz elf darf auf keinen Fall darüber hinwegtäuschen, dass einige Positionen im Spiel der Panther noch verbesserungsfähig sind: Die Schussbilanz von 94:132 beispielsweise spricht nicht unbedingt für ein ausgesprochen dominantes Auftreten, in keinem der vier Spiele schössen die Panther auch nur annähernd so oft wie der jeweilige Gegner. Dieser Umstand ist es auch, der dem Trainer die größten Sorgen macht: „In unserer defensiven Zone sind wir sehr, sehr schlecht, der Platz für Verbesserungen ist gigantisch." Und Aufgabe des Trainers, der den gestrigen Ausflug aufs Münchner Oktoberfest sausen ließ und stattdessen Videostudium betrieb, „und zwar nur die Verteidigung. Unsere neuen Ausländer müssen das Spiel schneller lernen, und sie müssen sich auf die Schiedsrichter in der DEL einstellen, denn 18 Strafminuten wie gegen Krefeld können wir uns nicht jeden Abend erlauben."
Tatsächlich waren es auch bei den beiden Niederlagen zuvor die „special teams", die den Unterschied ausmachten: „Bei 5:5 waren wir so gut wie die anderen, aber in Über- und Unterzahl haben wir die Spiele verloren." Wobei die Gedanken des Trainers beim Stand von 0:1 und angesichts des letzten Tabellenplatzes durchaus düster waren: „Ich dachte mir: Geht doch raus und habt einfach nur Spaß auf dem Eis. Ihr habt doch nichts zu verlieren, wenn jemanden Konsequenzen treffen, dann doch mich."
Davon kann nun erstmal keine Rede mehr sein, „wir haben die ganze Woche Zeit, als Gruppe noch enger zusammen zu rücken". Dann erwarten die Panther zu Hause Tabellenführer Ingolstadt und müssen am Sonntag zum Meister (und Letzten) nach Frankfurt. Und wenn alles gut geht benötigt die Mannschaft ja auch nicht zehn Spiele, bis sie in der jetzigen Besetzung endgültig eingespielt ist.