Quelle: www.hockeyweb.de, 15.10.04

[size=18px]DEL: Top-Spiele in Berlin und Köln - Vorschau 9. Spieltag[/size]

Köln, 14. Oktober

Die Adler Mannheim, die Kölner Haie und der ERC Ingolstadt bilden aktuell das Führungstrio in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Mannheim, nunmehr seit sechs Spieltagen ohne Niederlage, führt die DEL-Rangliste mit 22 Punkten vor Köln (21) und Ingolstadt (19) an. Auf den Plätzen vier bis sechs folgen die Mannschaften aus Berlin (16), Hamburg (15) und Nürnberg (14).

Die Kölner Haie können eine beeindruckende Startbilanz von sieben Siegen aus den ersten acht Spielen vorweisen, der ERC gewann sechs seiner neun Begegnungen. Am Sonntag (10. Spieltag) kommt es in der Kölnarena zum Aufeinandertreffen dieser beiden Spitzenteams. Köln verdankt besonders den „Special-Teams“ und einer kompakten Defensivleistung den erfolgreichen Saisonauftakt. Mit einer Überzahlquote von 24,49 % und einer Unterzahleffizienz von knapp 89 % gehören sie aktuell zu den besten Mannschaften der DEL. In Ingolstadt verlässt man sich auf die Paradereihe mit Marco Sturm, Andy McDonald und Günther Oswald, sowie Torhüter Jimmy Waite. NHL-Star Sturm ist momentan mit acht Treffern erfolgreichster Torschütze der Liga, und Waite liegt mit einer Fangquote von 94,84 % an der Spitze der Torhüterstatistiken. Der DEL All-Star Goalie blieb bereits in drei von neun Begegnungen ohne Gegentreffer - ebenfalls Ligaspitze.

In Köln freut man sich zwar auf die Partie am Sonntag, zuvor gilt jedoch die Konzentration der Begegnung am Freitag gegen Augsburg. „Zunächst ist für uns das Spiel in Augsburg wichtig, da wollen wir punkten. Sicher ist von der Tabellenkonstellation her das Spiel gegen Ingolstadt ein Spitzenspiel, “ so Kölns Sportkoordinator Rodion Pauels, „aber die Liga ist so ausgeglichen, da muss man sich auf jedes einzelne Spiel konzentrieren. Trotzdem ist es eine schöne Sache, Spieler wie Sturm, McDonald oder Waite in der Kölnarena spielen zu sehen.“

Beim Spiel in Augsburg können die Haie wieder mit Verteidiger Traynor aufwarten, der zuvor verletzungsbedingt fehlte. Augsburger ist bislang nicht optimal in die Saison gestartet. Lediglich zwei Siege aus acht Spielen können die Panther bislang vorweisen und liegen aktuell auf dem letzten Tabellenrang. Hinzu kommen die Verletzungen von Pascal Appel und Ronny Arendt, die Trainer Benoit Laporte am Freitag nicht zur Verfügung stehen werden. Darüber hinaus ist der Einsatz von Brian Felsner noch unsicher. Trotz aller Widrigkeiten sollen gegen die Kölner Haie drei Punkte erzielt werden.

Mindestens drei Punkte möchten auch die Nürnberg Ice Tigers an diesem Wochenende erreichen, nachdem sie an den vergangenen zwei Spieltagen leer ausgingen. „Nach den Niederlagen gegen Mannheim und in Hamburg erwarten wir von unserer Mannschaft ein Trotzreaktion“, geht Nürnbergs Manager Otto Sykora von einem engagierten Einsatz der Mannschaft aus, „denn wir haben die beiden Spiele nicht verloren, weil der Gegner besser war, sondern wir haben uns selbst geschlagen.“ Am Freitag geht es vor heimischer Kulisse gegen die Iserlohn Roosters. Nürnbergs Bilanz gegen Iserlohn könnte nicht besser sein. Acht Siege aus acht Spielen verbuchte das Team von Coach Greg Poss gegen die Sauerländer. Trotzdem warnt der Sykora vor „einer kämpferisch starken und sehr kompakten Iserlohner Mannschaft.“ Denn die Roosters kommen nicht nur mit NHL-Star Mike York, sondern mit einer der stabilsten Defensivabteilungen der DEL. Erst 18 Gegentreffer musste Iserlohn bislang hinnehmen, besser waren nur die bereits erwähnten Mannschaften aus Köln und Ingolstadt. Am Sonntag steht für die Franken mit dem Auswärtsspiel in Berlin eine schwere Aufgabe an.

Die Eisbären scheinen nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Defensive (26 Gegentore in acht Spielen) wieder zu ihrer alten Stärke zurückgefunden zu haben. In den letzten beiden Spielen gegen Augsburg (4:1) und Hannover (4:1) spielte die Mannschaft von Trainer Pierre Pagé überzeugend. Dies ist auch Nürnberg nicht verborgen geblieben. „Die Eisbären haben Anlaufschwierigkeiten gehabt. Aber die Mannschaft hat sich inzwischen gefestigt und gehört nach wie vor zum engen Kreis der Meisterschaftsanwärter, “ so Manager Sykora. Vielleicht aber kann Nürnberg die Erfolgsserie der vergangenen Saison fortsetzen – als einziges Team gewann Nürnberg alle vier Punktspiele gegen den souveränen Gewinner der Hauptrunde 2003/2004. Auf dem Papier sieht Sykora „eine gute Chance und die versuchen wir zu nutzen.“.

Bereits am morgigen Freitag treffen die Eisbären Berlin auf die Hamburg Freezers. Traditionell verspricht dieses „Bruderduell“ ein hart umkämpftes Spiel mit „Play-off Charakter“ zu werden. Eine „aufgeheizte“ Atmosphäre in der Color Line Arena (das Spiel ist nahezu ausverkauft) hat bei dieser Paarung ebenfalls schon fast Tradition. Neun Mal musste sich Hamburg den Hauptstädtern geschlagen geben, vier Spiele konnten die Freezers gewinnen.

In Krefeld und Düsseldorf standen in dieser Woche mehr die Aktionen hinter der Bande im Fokus der Öffentlichkeit. Beide Clubs entließen aufgrund der mageren Punkteausbeute an den ersten Spieltagen ihre Trainer und hoffen unter neuer Führung auf einen Aufwärtstrend. Beim Aufeinandertreffen der bei den Rheinlandclubs konnten sich die DEG Metro Stars am Dienstag klar mit 7:1 durchsetzen und verbesserten sich vorläufig auf den zehnten Tabellenplatz. Krefeld hofft am Wochenende in den Spielen gegen Kassel und Hamburg auf einen Sieg. Die DEG reist am Freitag zur Auswärtspartie beim Aufsteiger Grizzly Adams Wolfsburg und am Sonntag sind die Augsburger Panther an der heimischen Brehmstraße zu Gast.

Der Deutsche Meister Frankfurt Lions, aktuell mit elf Punkten auf Platz Sieben der DEL-Rangliste, trifft zunächst am Freitag auf den ERC Ingolstadt, ehe am Sonntag das „Hessen-Derby“ gegen die punktgleichen Kassel Huskies auf dem Programm steht. Frankfurt möchte dabei die Serie von 14 Siegen in Folge gegen Kassel weiter ausbauen. Gegen ein Ende dieser Serie hätten die Huskies sicher nichts einzuwenden.

Tabellenführer Adler Mannheim tritt am morgigen Freitag zum zweiten Mal binnen elf Tagen in der TUI Arena bei den Hannover Scorpions an. Die Partie vor knapp zwei Wochen war vorgezogen vom 38. Spieltag. Morgen nun findet die reguläre Partie des neunten Spieltages statt. Ab 19.30 Uhr versucht das Team von Helmut de Raaf, der erstmals in dieser Saison seine Bestbesetzung aufbieten kann, ihre Siegesserie von sechs ungeschlagenen Spielen in Folge fortzusetzen. René Corbet hat seine Rippenprellung, die er in Nürnberg erlitten hatte, inzwischen auskuriert und Sascha Goc hat seine Sperre abgesessen. Am Sonntag gastiert dann der Aufsteiger aus Wolfsburg im Eichbaum-Eisstadion am Friedrichspark.

Zweite Pokalrunde am Dienstag

Am kommenden Dienstag, den 19.10.04, wird die zweite Runde des Deutschen Eishockey-Pokals ausgetragen. Den Einzug in die zweite Pokalrunde schafften fünf Mannschaften der ESBG und elf Teams aus der DEL.

Die Spielpaarungen des Wochenendes

9. Spieltag, Freitag, 15. Oktober 2004:

19:30 Uhr Grizzly Adams Wolfsburg - DEG Metro Stars

Bisher wurden keine DEL-Spiele ausgetragen, im Pokal siegte die DEG mit 3:1

19:30 Uhr Augsburger Panther - Kölner Haie

Die Gäste aus der Domstadt führen nach 19 Spielen in Augsburg mit 11 zu 8 Siegen. Erst nach 6 Niederlagen in Folge gelang den Panthern der erste Heimsieg, aber auch sie weisen eine Serie von 4 Siegen hintereinander auf. In der Saison 2002/03 setzte es 2 Niederlagen mit 0 zu 2 Toren. Die Panther-Bilanz in der Rheinmetropole sieht recht negativ aus, denn hier gab es 15 teils herbe Klatschen bei nur 6 Augsburger Siegen. 15 mal waren die Panther gegen die Haie erfolgreich, mussten aber in der gleichen Zeit 165 Gegentore einstecken.
Spiele 40 - 14S - 26N

19:30 Uhr Hannover Scorpions - Adler Mannheim

In dieser Partie haben die Scorpions die Chance, ihrer Bilanz gegen die Mannheimer Adler zu verbessern, denn nach 16 Begegnungen liegen sie vor heimischer Kulisse mit 7 zu 9 zurück, wobei die letzten 4 Spiele alle mit einer Niederlage abgeschlossen wurden. Die Scorpions können eine Serie mit 4 und eine mit 3 Siegen in Folge aufweisen, die Gäste aus Mannheim schafften derer 2 Serien mit 4 Siegen. In 6 Spielen reichten 4 Tore zum Sieg (3-3). Auf fremden Eis konnten die Scorpions nicht so erfolgreich stechen und kamen nur zu 4 Siegen bei 12 Niederlagen. Die Scorpions erzielten gegen Mannheim 86 Treffer und mussten 113 Gegentreffer einstecken.
Spiele 32 - 11S - 21N

19:30 Uhr Kassel Huskies - Krefeld Pinguine

Die Huskies konnten von den bisherigen 19 Heimspielen 11 gewinnen und mussten nur 7 den Gästen aus Krefeld überlassen. Keine Mannschaft schaffte mehr als 2 Siege in Folge, am 15.9.1995 gab es zwischen beiden Teams ein 0 zu 0 nach Verlängerung, 3 Spiele endeten mit einem Shut Out (1 zu 2). Auswärts müssen die Huskies das beissen noch lernen, denn nur 4 mal gelang es ihnen, die Punkt zu ergattern, 15 mal gingen sie als Verlierer vom Eis. Die Huskies konnten 101 Tore gegen die Krefelder erzielen, die wiederum auf 114 Treffer kamen.
Spiele 38 - 15S - 22N - 1U

19:30 Uhr Hamburg Freezers - Eisbären Berlin

In den 6 Spielen in Hamburg gelangen jedem Team 3 Siege, 3 Partien wurden erst nach Penaltyschießen entschieden und hier liegen die Hamburger mit 2 zu 1 in Führung. Auch bei den erzielten Toren haben die Freezers die Nase vorn, denn sie haben 18 Treffer erzielt und 17 Gegentreffer einstecken müssen. In Berlin konnten die Freezers nur einen Sieg erringen und den auch erst nach Penaltyschießen. Danach setzte es 5 Niederlagen in Serie mit 31 Toren in 13 Spielen liegen die Freezers recht gut, mussten aber durch die Eisbären insgesamt 46 Gegentreffer einstecken.
Spiele 13 - 4S - 9N

19:30 Uhr Nürnberg Ice Tigers - Iserlohn Roosters

Bundestrainer Greg Poss spielt mit seinen Ice Tigers gegen sein altes Team die Iserlohn Roosters und seinen Freund Teal Fowler. Wer hat hier einen Vorteil, nach den bisherigen Daten sind dies die Ice Tigers, denn sie konnten 6 der 8 Begegnungen gewinnen, die Roosters waren nur zweimal erfolgreich. Nürnberg hat die letzten 4 Partien in Folge gewonnen und nie mehr als 2 Tore zugelassen. Bei den Spielen in Iserlohn hat die Mannschaft aus der Noris 4 der 8 Partien für sich entschieden, auch hier wurden die letzten 4 Spiele gewonnen. Zum Vorteil - es spricht viel für Greg Poss und sein Team, die in den 16 Partien 49 Treffer erzielen konnten, Iserlohn kam auf 33 Tore.
Spiele 16 - 10S - 6N

19:30 Uhr ERC Ingolstadt - Frankfurt Lions

Die Ingolstädter liegen nach 4 Spielen vor heimischer Kulisse gegen den Meister aus Frankfurt mit 4 zu 0 Siegen in Führung. 2 der 4 Begegnungen endeten mit einem zu Null der Audistädter, 3 mal reichten 4 Treffer zum Sieg. So klar wie die Ingolstädter in der eigenen Eisarena die Spiele gewannen, so klar haben sie die Begegnungen in Frankfurt verloren. 4 Niederlagen mit nur insgesamt 4 eigenen Treffern stehen hier zu Buche. Das Torverhältnis steht nach 8 Partien bei 22 zu 19 Toren.
Spiele 8 - 4S - 4N

Sperren und Strafen

Christian Laflamme von den Kassel Huskies wurde vom DEL-Disziplinarausschuss wegen seiner Matchstrafe vom vergangenen Freitag für sechs Spiele gesperrt. Darüber hinaus wurde Laflamme eine Geldstrafe in Höhe von 1.800 Euro auferlegt.

Zahlen und Fakten

Rückschau

Nach 588 Spielen haben die Frankfurt Lions eine ausgeglichene Bilanz vorzuweisen. 284 Siegen stehen 284 Niederlagen gegenüber, 20 Spiele endeten mit einem Unentschieden.
Der ERC Ingolstadt erzielte am vergangenen Wochenende den 300. Treffer in der „Ewigen-DEL-Tabelle". Die Bayern benötigten für diese Marke 122 Spiele.
Der Kölner Verteidiger Andreas Renz absolvierte am Sonntag beim Sieg über die Kassel Huskies sein 550. DEL-Spiel.
Dave McLlwain (Kölner Haie / 99 Tore) und Patrik Augusta, (Hannover Scorpions / 98 Tore) stehen vor ihrem 100. Treffer in der DEL.
Tomas Martinec (Nürnberg Ice Tigers / 74 Tore) steht vor seinem 75. Treffer in der DEL.
Jürgen Rumrich (Hamburg Freezers) hat beim Spiel in Augsburg mit der Vorlage zum 1:1-Ausgleich seinen 150. Assist erzielt. Dies war gleichzeitig sein 300. Scorerpunkt im 566. DEL-Spiel.
Jacek Plachta (Hamburg Freezers) erzielt mit dem Treffer zum 3:1-Zwischenstand seinen 300. Scorerpunkt im 543. Spiel.
NHL-Star Jochen Hecht erzielte für die Adler Mannheim am Sonntag vier Scorerpunkte. Die Vorlage zum 6:2 war sein insgesamt 150. Punkt in 223 Begegnungen in der DEL.

Vorschau

Im 626. DEL-Spiel stehen die Adler Mannheim vor ihrem 2.200. Treffer. Bei 392 Siegen haben sie 2.199 Tore erzielt und 1.686 Gegentreffer einstecken müssen. Nur die Kölner Haie mit 2.238 Toren haben mehr Treffer erzielt.
Shane Peacock wird am kommenden Sonntag beim Spiel der Hamburg Freezers in Krefeld sein 400. DEL-Spiel bestreiten. In den bisherigen 398 Partien erzielte Peacock 104 Treffer und gab 162 Vorlagen. Insgesamt 520 Minuten musste er auf der Strafbank absitzen.
Stephan Retzer, Stürmer der Kassel Huskies, steht vor seinem 300. Spiel. Er kommt nach 298 Einsätzen auf 18 Tore und 36 Assist. Verteidiger Eric Dandenault von den DEG Metro Stars wird am Freitag bei der Partie in Wolfsburg zum 200. Mal DEL-Eis betreten. Nach 199 absolvierten Spielen kommt er auf 20 Tore, 33 Assists und 699 Strafminuten.
Am Sonntag kann auch Andreas Morczinietz von den Hannover Scorpions sein 200. Spiel absolvieren. Der Nationalspieler kommt auf 54 Tore und 61 Vorlagen bei 96 Strafminuten.
Vor dem 100. Einsatz in der DEL stehen:
Rene Röthke, (Hannover Scorpions /98 Sp.), Markus Kink, (Adler Mannheim / 98 Sp.), Alexander Jung, (DEG Metro Stars / 98 Sp.) und Alexander Selivanov, (Krefeld Pinguine / 98 Sp.).