Quelle: Eishockey NEWS, 19.10.04

[size=18px]Die Gründe für die Berg - und Talfahrt[/size]

Augsburg.
Die Panther haben am Wochenende eindrucksvoll gezeigt, daß sie absolut konkurrenzfähig sind. Und sie haben mal wieder unter Beweis gestellt, daß sie ein dankbarer Aufbaugegner sind, vor dem nur niemand Angst haben muß. Wie diese beiden völlig gegensätzlichen Aussagen zusammenpassen? Ganz einfach, die Panther sind zuhause ein völlig anderes Team als auswärts. Im Curt-Frenzel-Stadion holten sie aus fünf Spielen 10 Punkte, liegen also voll im Soll, verbuchten dabei 16:11 Tore, und das immerhin gegen Mannschaften wie Hamburg, Köln oder Mannheim. Auswärts dagegen sind sie auch nach fünf Patien noch ohne jeden Punktgewinn, kassierten 12:26 Treffer obwohl die Gegner mit Düsseldorf, Hannover und Frankfurt nicht unbedingt zu den Dominatoren der Liga gehören. Die Gründe für die gigantischen Leistungsschwankungen:

*Disziplin:
Die Panther haben zu Hause bislang 31 Zwei-Minuten-Strafen kassiert. Auswärts kassieren sie Strafen en masse, unter den 158 (!) waren zwar vier zehnminütige Disziplinarstrafen (auch das sind doppelt so viele wie daheim), womit durchschnittlich 23,6 mal zwei Minuten übrig bleiben, doch auch die ständigen persönlichen Strafen können sich die Panther mit ihrem dünnen Kader einfach nicht erlauben.

*Special teams:
Zu den zahlreichen Strafen bei den Auswärtsspielen kommen eine katastrophale Quote im Penalty-Killing: Nur 72,73 Prozent ihrer Unterzahlsituationen überstanden sie unbeschadet; daß sie es können, zeigen sie dagegen regelmäßig zu Hause, wo die Erfolgsquote bei 90,00% liegt. In Überzahl sind die Panther zu Hause mit einem Wert von 17,86% nur unwesentlich besser als auf fremdem Eis, wo die Quote 17,50 beträgt.

*Moral:
Die Panther profitieren von ihren Fans wie wahrscheinlich keine andere Mannschaft in der Liga. Gegen Krefeld machten sie dank der Unterstützung von den Rängen aus einem 0:1 noch ein 5:1; gegen Köln am Freitag drehten sie einen 3:5 Rückstand noch um und siegten 6:5, anschließend dankten alle Beteiligten dem Publikum, das das Team unaufhörlich nach vorne trieb und maßgeblich am Erfolg beteiligt war.

*Abtauchen von "Leistungsträgern":
Einige Spieler treten zu Hause völlig anders auf als auswärts. Shawn Carter verbuchte fünf seiner sechs Scorerpunkte und das einzige Tor im Curt-Frenzel-Stadion, Brian Felsner und Robert Brezina sind auswärts ohne einen einzigen Punkt, Marc Brown erzielte alle seine und Björn Barta drei seiner vier Treffer daheim. Selbst bei Torhüter Jean-Francois Labbè ist die Abwehrquote mit 83,55 Prozent fast um zehn Prozent niedriger als die 93,53 zu Hause.

Am Rande der Bande:
Das Tor zum 5:5 gegen Köln war Rick Girards 300., die Vorlage zum 1:1 in Düsseldorf Francois Fortiers 100. Scorerpunkt in der DEL. Die sechs Treffer gegen Köln bedeuteten ebenso die beste Offensiv-Saisonleistung der Panther wie die 34 Torschüsse.

Michael Klein