Quelle: www.zeit.de, 20.10.04
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In der Krise sparen Unternehmen an der Unterbringung ihrer Projektmitarbeiter. Statt Hotels oder Firmenwohnungen finanzieren sie lieber Mitwohnzentralen
Von Vera Sprothen
Noch vor ein paar Monaten passierte es, dass die Eishockey-Profis der Augsburger Panther ihre Abende in identischer Routine verbrachten. Erst jagten sie ein paar Runden durchs kühle Curt-Frenzel-Stadion, nahmen hinterher eine heiße Dusche und machten es sich dann in ihren Teamwohnungen auf ihren Sofas bequem. Im flackernden Schein der Fernseher hätte wohl kaum ein Fremder sie zu unterscheiden vermocht: Zwanzig bullige Sportler auf zwanzig identischen Sofas in zwanzig identisch kleinen Augsburger Wohnungen.
„Ja ja“, sagt Manfred Wiedemann, Assistent der Geschäftsleitung bei den Panthern. „Wenn es irgendwo eine Couchgarnitur im Angebot gab, habe ich gleich mehrfach zugeschlagen.“ Eine Seriencouch für alle Spielerwohnzimmer. Das war praktisch. Und günstig. Trotzdem nagten die Kosten für Mobiliar und Miete immer stärker am Budget des Vereins. „Jedes Jahr haben uns die Wohnungen mehrere zehntausend Euro gekostet“, berichtet Wiedemann. Viel Geld für 20 Appartements, die oft den ganzen Sommer über leer standen, bis zum Saisonbeginn im September die Eishockey-Spieler einzogen.
Inzwischen haben die Augsburger Panther die Hälfte ihrer Spielerwohnungen verkauft. Sie setzen nun auf Mitwohnzentralen – ein Trend, dem auch andere Unternehmer gefolgt sind, die in Krisenzeiten den Gürtel enger schnallen. Sie geben für die Unterbringung ihrer Mitarbeiter zunehmend weniger Geld aus. Statt dauerhafter Firmenwohnungen oder teurer Hotelzimmer buchen sie für kurzfristig versetzte Angestellte immer öfter Privatunterkünfte.
In den Kassenbüchern der Mitwohnzentralen, den offiziellen Maklern für möblierten Wohnraum, macht sich das bemerkbar. Dank wachsender Nachfrage von Firmenkunden sei der Umsatz mit Mietern auf Zeit im vergangenen Jahr um acht Prozent gestiegen, berichtet Maria Blanche, Gründerin der Home Company und Geschäftsführerin der Home Company in München. Mit 49 Filialen ist Home Company der größte deutsche Zusammenschluss von Mitwohnzentralen. Seit Ende der neunziger Jahre habe sich die Zahl der Mietverträge mit Unternehmen verdoppelt, berichtet Blanche
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