Quelle: www.augsburger-allgemeine.de, 02.11.04

[size=18px]Panther: Viele Chancen, wenig Tore[/size]

Bei den Augsburger Panthern sitzt der Frust tief: 1:2 nach Penaltyschießen gegen Nürnberg

Von unserem Redaktionsmitglied Peter Deininger

Für den Amerikaner Marc Brown war der Sonntag kein Feiertag. Es ist nicht so, dass der Eishockey-Stürmer der Augsburger Panther seinen DEL-Dienst gegen die Nürnberger Ice Tigers in unangenehmer Erinnerung behalten wird, vielmehr ließ ihn sein Gedächtnis nach einem missglückten Check und Aufprall an die Bande vorübergehend ganz und gar im Stich. "Er wusste nicht einmal mehr, welchen Tag wir haben", erzählt Mannschaftsarzt Dr. Dietmar Sowa.

Brown hat eine Gehirnerschütterung und auch bei den Panthern ist die Welt alles andere als in Ordnung. "Wir hätten am Wochenende beide Spiele gewinnen können", versichert Stürmer Björn Barta. Aber rein statistisch hat es nur zu einem einzigen Punkt gereicht - beim 1:2 nach Penaltyschießen gegen die Spitzenmannschaft Nürnberg. Wie schon beim 2:4 am Freitag in Iserlohn arbeitete sich die AEV-Mannschaft von Trainer Benoit Laporte viele Chancen heraus, aber nur der Kanadier Francois Fortier brachte in einer hochklassigen Partie die Scheibe an dem Tschechen Adam Svoboda im Tigertor vorbei. "Er war der beste Mann des Spiels", musste der AEV-Trainer Laporte zugeben.

Dieses Prädikat hätte auch der Panther-Schlussmann Jean-Francois Labbé verdient gehabt. In 60 Minuten ließ sich der Kanadier nur einmal bezwingen (Schütze Tomas Martinec), im anschließenden Penaltyschießen stand er jedoch im Schatten seines Gegenüber. AEV-Stürmer Barta sieht die Erfolgsaussichten bei der Zusatzschicht "mit 70:30 Prozent auf Seiten des Torhüters". Labbé musste zwei (Greg Leeb sowie Sean Tallaire) von drei Schüssen passieren lassen und sich dennoch keine Vorwürfe gefallen lassen. Das wäre angesichts der Schwächen der Stürmer auch nicht angebracht. Alle vier Penaltyschützen der Panther vergaben ihre Möglichkeiten und lieferten vor 5600 Zuschauern einen symbolischen Beitrag für die Bilanz nach einem Viertel der Vorrunde. Tenor: Es wäre mehr möglich gewesen als die 17 Punkte (Platz zehn). Die katastrophale Auswärtsbilanz (Null Punkte) verspricht für die nächsten Tage nur wenig Aussicht auf Besserung. In Krefeld (heute) und Ingolstadt (Freitag) müssen die Augsburger mit einem Miniteam auskommen.

Außer Brown fehlen Robert Brezina (Schultereckgelenksprengung) und Arvids Rekis. Der Lette hat nach einer Nervenquetschung Lähmungserscheinungen in einem Bein. "Wenn er länger ausfallen sollte, benötige ich noch einen Verteidiger", fordert Trainer Laporte. Die Panther haben aber nur noch eine Ausländerlizenz frei. "Diese zu diesem Zeitpunkt zu vergeben, ist mir zu gefährlich", sieht Manager Karl-Heinz Fliegauf diese Lizenz als Notfall-Lösung bei einer Verletzung von Torhüter Labbé. Auf dem deutschen Markt sind erstklassige Verteidiger aber nur schwer zu finden.

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