Quelle: Eishockey NEWS vom 4. Januar 2005

[size=18px]Weniger ist mehr: Dezimiert richtig gut[/size]

AUGSBURG. Es ist an der Zeit, Abbitte zu leisten. Vor einer Woche war an dieser Stelle die These aufgestellt worden, die Panther würden dringend eine Neuverpflichtung benötigen, um aus ihrer Krise mit sieben Niederlagen in Serie herauszukommen. Asche auf das Haupt des Verfassers dieses Unsinns, das genaue Gegenteil ist der Fall: Je schlechter die Personalsituation, desto besser die Panther.

Am Tag des Spiels gegen Krefeld meldete sich neben Marc Brown (Schlüsselbeinbruch), Steffen Tölzer (mit der U 20-Nationalmannschaft bei der WM in den USA) und Pascal Appel (Knorpelschaden im Knie) auch noch Robert Brezina ab, der um Freigabe für einen Wechsel nach Bietigheim in die 2. Liga bat und diese auch erhielt, und Brian Felsner , dessen an Krebs erkrankte Mutter im Sterben liegt, weshalb der Amerikaner zum zweiten Mal freigestellt wurde und in die USA flog, von wo er erst zurückkehren soll, wenn er auch wirklich bereit ist, bis zum endgültigen Ende der Saison zu bleiben: „Ich glaube ganz ehrlich gesagt, dass uns seine Entscheidung geholfen hat", vermutete Trainer Benoit Laporte, „als ich den Ausfall von Felsner in der Kabine bekannt gegeben habe, habe ich richtiggehend gespürt, wie die Mannschaft enger zusammengerückt ist." Das Ergebnis war ein 4:0 und in Anbetracht der neuen Erkenntnisse kassierten Ronny Arendt, Steve Bancroft und Robert Busch gleich noch Spieldauer-Disziplinarstrafen, womit die Ausfallzahl für das Spiel in Hannover auf die Rekordmarke "von sieben stieg.

Wieder gewannen die Panther, dieses Mal mit 2:1, womit sie ihre Bilanz in Spielen, in denen fünf oder mehr Spieler fehlten, auf sieben Siege bei nur drei Niederlagen ausbauten. Gegen Nürnberg fehlten dann wieder „nur" vier und mit dem 2:3 verloren die Panther bereits ihre 16. von 23 Partien, in denen sie vier oder weniger Ausfälle verzeichneten. „Jeder Spieler übernimmt automatisch mehr Verantwortung", sieht Manager Karl-Heinz Fliegauf als Ursache, „jeder passt ein bisschen mehr auf, bringt sich mehr ein, macht seine Arbeit besser und niemand hat die Chance, sich auf seine Mitspieler zu verlassen."

Speziell auf das Abwehrverhalten scheint sich eine angespannte Personalsituation extrem positiv auszuwirken: Vor dem 4:0 ohne fünf gegen Krefeld gelangen bereits zwei der drei anderen zu null, nämlich das 3:0 in Köln sowie das 3:0 gegen Hannover mit fünf bzw. sechs Ausfällen, in den Partien ohne fünf oder mehr Spieler erzielten die Panther durchschnittlich 0,36Tore mehr und kassierten 0,62 weniger als ohne vier oder weniger.

Für heute in Iserlohn müssten die Chancen demnach wieder exzellent stehen, denn dank der automatischen Sperre von Shawn Carter nach dessen dritter zehnminütigen Disziplinarstrafe fehlen wieder fünf und erst ab dieser Marke sind die Panther offenbar so richtig gut.

Am Rande der Bande: Sein Siegtor am Dienstag gegen Krefeld war Francois Fortiers erster Treffer seit dem 31. Oktober, anschließend war er 17 Partien lang ohne Erfolgserlebnis geblieben. Ronny Arendt bestreitet am Sonntag gegen Hamburg sein 200. DEL-Spiel.

BILANZ DEZEMBER

Defensive
Schlechtester Monat mit durchschnittlich 3,87 Gegentoren pro Spiel.

Offensive
Bester Monat mit durchschnittlich 3,1 5 Treffern
pro Partie.

Top-Spieler
Arvids Rekis: Drei Tore, sechs Scorer-Punkte und Plus/Minus-Bilanz von+6.