Quelle: Eishockey NEWS vom 18. Januar 2004

[size=18px]Harte Woche für die Panther: Laporte geht und Play-off-Chancen schwinden[/size]

Letzter Strohhalm Pokal-Halbfinale – Brennan neu im Team


AUGSBURG. Die Panther können sich seit Donnerstag voll auf den Kampf um die Play-oflfs konzentrieren, denn den um Benoit Laporte haben sie verloren. Der Trainer gab dem Angebot von Nürnberg den Vorzug und wird Augsburg somit nach zwei Jahren verlassen, was bedauerlich ist, denn in der letzten Saison erzielten die Panther die meisten Tore der gesamten DEL, es war mit ein Verdienst des Trainers, dass seine „Musterschüler" Ronny Arendt und Björn Barta in Augsburg blieben, und im Pokal steht der AEV im Halbfinale, wo er heute, Dienstag, um 19.30 Uhr zu Hause auf Ingolstadt trifft.

Auf der anderen Seite sollte man aber auch nicht vergessen, dass die Panther letztes Jahr das Saisonziel Play-offs frühzeitig verpassten, nachdem sie im Januar noch Sechster gewesen waren, dann aber zwölf ihrer letzten 18 Spiele verloren. Aktuell sind sie nur noch Elfter, vier Punkte hinter dem Achten, dabei hatte Laporte angekündigt, die Play-offs nicht nur gerade eben so auf diesem letzten Qualifikationsplatz zu erreichen. Hinter dem Siebten liegt man aber bereits elf Zähler zurück, hat allerdings auch schon zwei Spiele mehr absolviert. Und auch die Ankündigung, im Sommer aus Nordamerika mit einem Rohdiamanten zurückzukommen, konnte der Coach nicht wahr machen. „Wir versuchen so schnell wie möglich einen Nachfolger zu finden", so Manager Karl-Heinz Fliegauf, „ob das aber eine Woche oder zwei Monate dauert kann ich nicht sagen."

Die Sorge, Laporte und sein Team würden sich nach der Bekanntgabe seines Wechsels in den verbleibenden 14 Punkt- und (eventuell zwei) Pokalspielen nicht mehr engagieren erscheint angesichts der Einstellung des Trainers gänzlich unbegründet. Schon im Dezember hatte er nämlich verraten, was er Spielern, die wissen, dass sie den Verein verlassen, mit auf den Weg gibt, und was damit natürlich für ihn ganz besonders gilt: „Auch wenn ihr nächstes Jahr woanders spielt, sind die restlichen Spiele für den jetzigen Verein für immer Teil eurer Karriere. Warum sollte ich diesen Teil herschenken?"

Den Kampf um die Play-offs haben die Panther also noch nicht aufgegeben, richtig interessant wäre es dann allerdings, wenn sie ihn gewännen: Als Achter träfen sie dann nämlich mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Nürnberg, den neuen Arbeitgeber von Laporte und wohl auch des ein oder anderen Spielers der Panther...

Der Kader: Mit ihrer letzten Ausländerlizenz verpflichteten die Panther den 32-jährigen amerikanischen Verteidiger Rieh Brennan (185 cm, 94 kg) vom SC Bern. In der Schweiz verbuchte er in 23 Spielen vier Tore und zehn Scorerpunkte, zuvor absolvierte er in der NHL 50 Partien mit zwei Treffern und acht Punkten für Boston, Nashville, Los Angeles, die New York Rangers, San Jose und Colorado sowie in der AHL 539 Spiele mit 86 Toren und 330 Punkten. 1997 gewann er den Calder-Cup mit Hershey, mit Jean-Francois Labbe spielte er in der AHL drei, mit Mike Pudlick zwei und mit Francois Fortier eine Saison lang zusammen. Bei seinen ersten beiden Einsätzen in der DEL kam Brennan zu drei Torschüssen und einer Plus/Minus-Bilanz von plus eins.

Am Rande der Bande: Sein Tor zum 4:4 in Düsseldorf war der 100. Scorerpunkt von Shawn Carter für die Panther. Die Panther sind seit 16 Minuten und 4l Sekunden in Überzahl ohne Tor und mussten in dieser Zeit sogar selbst noch einen Gegentreffer hinnehmen. Das Spiel gegen Wolfsburg am Freitag ist das 900. des AEV in der höchsten deutschen Spielklasse, am Sonntag in Kassel bestreitet Robert Busch seine 200. und Francois Fortierseine 150. DEL-Partie.

Michael Klein