Der DEB nimmt einen neuen Anlauf: Nach den gescheiterten Bewerbungen um die Titelkämpfe 2007 (Russland), 2008 (Kanada) und 2009 (Schweiz) hat sich der Verband nun um die Ausrichtung der 74. Weltmeisterschaft im Jahr 2010 beworben.
Vergangene Woche weilten DEB-Präsident Hans-Ulrich-Esken und Generalsekretär Franz Reindl in der IIHF-Zentrale in Zürich, um ihr Konzept vor dem Evaluation Commitee (Auswahl-Komitee) zu präsentieren. Vergeben wird das Turnier beim IIHF-Jahreskongress am letzten Wochenende der bevorstehenden WM in Österreich (30.April bis 15.Mai).
Die Konkurrenz für den DEB ist namhaft: Auch Schweden, Weißrussland und die Slowakei wollen das Turnier 2010. "Wir können uns nicht mehr auf dem vermeintlichen Standortvorteil mit den neuen Arenen ausruhen", sagt Franz Reindl. "Die anderen Nationen holen in dieser Hinsicht auf. Das haben wir erst kürzlich mit der Nationalmannschaft mit der neuen, modernen Arena beim Turnier in Budapest erlebt". Während Schweden mit der Globen Arena in Stockholm und Linköping als Austragungsorte antritt, wollen Weißrussland und die Slowakei für den Fall des WM-Zuschlages neue Hallen in Minsk und Zhodino bzw. Bratislava und Kosice errichten. Die Pläne liegen in der Schublade.
Was zudem für diese beiden Nationen spricht: Sie waren noch nie WM-Gastgeber, wären turnusgemäß an der Reihe. Ihr Nachteil, und damit Deutschlands möglicher Vorteil: Schon bei den Turnieren 2006 in Lettland und 2008 in Kanada betritt der Weltverband WM-Neuland und geht ein Risiko ein. Gut möglich, dass man deshalb 2010 auf die eher "sichere Karte" setzt.
Bis zum Kongress in Wien will sich der DEB auch auf zwei Spielorte festgelegt haben. Die besten Aussichten besitzen Köln und Mannheim mit der neuen SAP-Arena, die im September ihre Pforten öffnen wird. Weitere Kandidaten: Hamburg, Hannover sowie Düsseldorf und Berlin, wo bis 2010 neue Arenen entstehen sollen.
Quelle: Eishockey News, 02.03.2005