:shock: Schlimmer kanns in der DEL auch nicht werden!

Zitat Zitat von Sportal
[size=21px]Lizenzentzug! Essen und Wallau sind raus [/size]


Die Bundesliga verliert mit TuSEM Essen und SG Wallau-Massenheim zwei ihrer prominenten Mitglieder. Beiden Vereinen wurde auch im zweiten Anlauf die Lizenz verweigert.

Dagegen erhielt der SV Post Schwerin unter Auflagen die Zulassung sowohl für die 1. als auch für die 2. Liga. "Die Schweriner haben ihre Zahlen plausibilisiert. Wir sind ihrer Beschwerde gefolgt, den anderen nicht", erklärte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Ebenso keine Lizenz erhielten die Zweitliga-Vereine SG Werratal, Reinickendorfer Füchse Berlin und SG Willstätt/Schutterwald.

Dem Trio bleibt wie EHF-Cupsieger Essen und dem zweimaligen deutschen Meister Wallau-Massenheim nur noch der Gang vor das Ständige Schiedsgericht des Deutschen Handball-Bundes (DHB) als letzter Instanz. Der Einspruch muss dort eine Woche nach Eingang der schriftlichen Begründung für die Lizenzverweigerung eingereicht werden.


Durch die Spielgenehmigung für Schwerin droht der Bundesliga zum zweiten Mal nach der Saison 2000/2001 eine Aufstockung: Die Mecklenburger, abgeschlagene Tabellenletzte der abgelaufenen Saison, können wählen, ob sie in der 1. oder 2. Liga spielen wollen. "Die Tabelle sieht momentan so aus, dass Essen und Wallau-Massenheim die Plätze 17 und 18 einnehmen. Schwerin ist als 16. auf dem Relegationsplatz. Auf die Relegation aber haben wir verzichtet", begründete Bohmann das Kuriosum.

Nimmt Schwerin sein Erstliga-Recht wahr, würden 19 Mannschaften in der Saison 2005/06 um den Titel spielen. Außerdem würde die Spielzeit von 34 auf 36 Spieltage ausgedehnt. Fünf Jahre zuvor waren es nach den Lizenz-Querelen um den VfL Gummersbach sogar 20 Teams. Der SV Post Schwerin will schnell entscheiden, in welcher Liga man antreten will. "Ich freue mich, dass wir eine Bundesliga-Lizenz bekommen haben", sagte Schwerins Trainer und Geschäftsführer Norbert Henke.

Gleichzeitig wies er auf Chancen und Gefahren hin: "Ich habe keine konkurrenzfähige Mannschaft für die 1. Liga. Aber einen Platz in der stärksten Liga der Welt zur Verfügung gestellt zu bekommen und darüber nicht nachzudenken, wäre fahrlässig." Während die SG Wallau-Massenheim ebenso wie die Reinickendorfer Füchse und die SG Willstätt/Schutterwald ankündigte, das Schiedsgericht anzurufen, hielt sich der TuSEM Essen noch bedeckt.

Geschäftsführer Klaus Schorn wolle sich erst noch beraten und griff derweil die Mitglieder des HBL-Vorstands an. "Da ist auch persönliche Vorteilsnahme mit im Spiel. Andere Clubs haben ihre individuellen Interessen oder wollen unsere Spieler haben. Der Handball leidet in der Gesamtheit unter dem Urteil. Auf jeden Fall ist die Objektivität in Frage gestellt", wetterte der Essener.

Deftige Worte wählte Reiner Lusch nach der erneuten Lizenzverweigerung für Willstätt/Schutterwald. "Das Ganze ist eine Schweinerei. Wir werden nicht klein beigeben und alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen", schimpfte der Schatzmeister des TV Willstätt. Ralf Jancke, Sprecher der Gesellschafter bei Wallau-Massenheim, kündigte an:

"Sollte die neue Ablehnung wie beim ersten Mal nur auf Formalien fußen, ist der Gang vor das Schiedsgericht wahrscheinlich." Und Mike Männel, Manager der Reinickendorfer Füchse, blickte zuversichtlich auf die letzte Instanz: "Wir rechnen uns vor dem Schiedsgericht einen guten Erfolg aus, weil wir alle wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllen und nur wegen der Terminüberschreitung zwei Mal durchgefallen sind."