Ein ganzer Eishockey-Standort steht auf der Kippe
Ausbleibende Erfolge, ausbleibende Fans, ausbleibendes Geld: Die Oberliga hat sich für den Neuling EHC Thüringen zu einem weitaus größeren Abenteuer entwickelt als vorher angenommen. Nach gut einem Drittel der Hauptrunde stehen die Black Dragons am Scheideweg.
Als wären die Sorgen der an vorletzter Stelle in der Gruppe Nord stehenden Mannschaft nicht schon groß genug, gesellten sich nun auch erhebliche finanzielle Nöte der Eishockeyspielbetriebs-GmbH hinzu. „Wir müssen den Kader den wirtschaftlichen Realitäten anpassen“, begründete Holger Eden die schmerzhafte Trennung von sechs Akteuren in der vergangenen Woche. Neben dem wegen mangelnder Fitness vor Wochen bereits ausgemusterten Sven Schröder wurden fünf weitere Akteuren freigestellt, die vor oder während der Saison erst verpflichtet worden sind. Oliver Hackert, Brad Mehalko, Harry Kulczynski, Marc Pinizzotto und Marco Ohmann. Die Kündigung der Arbeitsverträge, die zum 15. Dezember wirksam wird, hätte jedoch nichts mit der sportlichen Misere zu tun, betonte Eden, dessen angepeilter Etat von einer halben Million Euro sich als Wunschtraum herausstellte.
„Wir standen vor der Wahl. Entweder wir lassen alles den Bach runter gehen. Oder wir gehen den Weg mit unserem Budget“, zog Eden den Sparkurs vor, um einen sich sonst abzeichnenden Ruin zu vermeiden. Auch mit dem Wissen, dass eine weitere Insolvenz nach 2001 das Erfurter Eishockey über Jahre zurückwerfen würde.
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