Quelle: www.hockeyweb.de vom 03.02.06
Panther weiter auf Erfolgskurs - 5:4 n.P. gegen starke Adler
Augsburg, 3. Februar
Ging man nach den beiden Trainern, fand an diesem Abend im einmal mehr kalten und zugigen Curt-Frenzel-Stadion das ultimative Spiel, zumindest aber das wichtigste der Saison statt – und das direkt vor der Olympiapause. Die Adler mussten unbedingt gewinnen, um noch eine reelle Chance auf das Erreichen der Playoffs zu haben. Den Panthern im Gegenzug hätte eine Niederlage empfindlich weh getan im Kampf gegen die Playdowns. Erfahrungsgemäß bleiben solche Begegnungen vom Unterhaltungswert dann deutlich hinter den in sie gesetzten Erwartungen zurück, doch diesmal kamen zumindest die Fans voll auf ihre Kosten. Nach einer packenden Partie setzten sich die Hausherren am Ende knapp mit 5:4 nach Penaltyschießen durch und verbesserten sich dadurch auf den zwölften Platz.
Die Panther hatten sich im Verlauf der Woche von Angreifer Konstantin Firsanov getrennt, in der Defensive fehlt weiterhin noch Thorsten Fendt und dazu kam noch der grippebedingte Ausfall von Martin Lindman - ein großes Handicap. Bei den Adlern stand dafür Devin Edgerton nach seiner Verletzung erstmalig wieder auf dem Eis. Die Anfangsphase gehörte aber den Gastgebern, die einen Auftakt nach Maß erwischten. Quasi die erste richtige Offensivaktion brachte bereits die Führung durch Marc Savard. Wäre das Überzahlspiel der Panther auch nur annähernd durchschnittlich gut, hätte man diese frühzeitig ausbauen können, denn die Adler zeigten Nerven und handelten sich im Anschluss zwei Strafen ein. Erst als die Mannheimer komplett waren, lief es bei Augsburg wieder besser und Brendan Yarema zauberte ein unglaubliches Solo durch die gegnerische Defensive zum 2:0. „Nie mehr zweite Liga, nie mehr, nie mehr...!“ klang es von den nur mittelmäßig besetzten Rängen Wie man effektiv Powerplay spielt, demonstrierten allerdings die Gäste im Anschluss: Daniel Del Monte vollstreckte eiskalt. Die Adler ließen nun keinen Zweifel mehr daran, dass sie das Spiel sehr ernst nahmen und setzten die Hausherren gewaltig unter Druck. Zahlreiche hochkarätige Chancen blieben ungenutzt und Rolf Wanhainen hatte alle Hände voll zu tun, den Überblick zu bewahren. Aber die Panther versuchten immer wieder dagegen zu halten, so dass sich ein wirklich ansehnliches Spiel entwickelte. Als Yarema dann eine Scheibe an der gegnerischen blauen Linie abgefangen hatte, spielte er einen Traumpass auf Rick Girard, der das 3:1 nur noch vollenden musste. Trotz wütender Mannheimer Angriffe retteten die Panther den Vorsprung in die erste Pause.
Der spielerischen Überlegenheit der Gäste hatten die Panther nur ihren kämpferischen Einsatz entgegen zu setzen. Häufig konnten sie sich so aus der Affäre ziehen, doch als Anthony Aquino die Scheibe am Augsburger Tor direkt vor den Schläger prallte, war gegen den zweiten Mannheimer Treffer nichts mehr zu machen. Angesichts einer doppelten Überzahl hätte man den Vorsprung eigentlich fast wieder ausbauen können , wenn nicht gar müssen - doch in dieser Disziplin sind die Defizite bei den Panthern einfach unübersehbar. Daher war der Jubel fast grenzenlos, als der an diesem Abend überragende Yarema einen Schlagschuss von Savard im nächsten Powerplay unhaltbar für Ilpo Kauhanen abfälschte. Doch die Adler waren noch lange nicht geschlagen. Fabio Carciola konnte nämlich eine Unaufmerksamkeit in der Augsburger Abwehr zum erneuten Anschluss nutzen. Schade allerdings, dass Schiedsrichter Rademaker, der bis dahin sehr ordentlich gepfiffen hatte, nun ein wenig seine Linie verlor.
Auch im Schlussabschnitt das gleiche Bild: anstürmende Adler und aufopferungsvoll kämpfende Panther. Nach offizieller Zählung standen am Ende 26 Torschüssen der Panther deren 45 der Gäste gegenüber. Fast hätte es trotzdem gereicht für die Gastgeber, den Sieg über die Zeit zu retten, doch etwas mehr als zwei Minuten vor Schluss gelang Del Monte dann doch noch der Ausgleich als gerechter Lohn für die Bemühungen. Im Penaltyschießen hatten die Adler ihr Glück aber aufgebraucht, denn während bei Mannheim nur Jeff Shantz verwandelte, waren es auf Augsburger Seite Scott King, Christian Eklund und Steve Potvin.
Letztlich waren beide Trainer mit dem Ergebnis ganz zufrieden, wenngleich sie die Fehler jeweils auf Seiten ihrer Mannschaft beklagten. „Es war ein Spiel für die Fans, weniger für einen Coach“, fasste es Augsburgs Paulin Bordeleau zusammen. „Nach dem starken ersten Drittel von Augsburg sind wir zurück in die Partie gekommen, aber am Ende haben die Panther dann verdient gewonnen“, zeigte sich Greg Poss großzügig. (mor)
Tore: (3:1 / 1:2 / 0:1 / 1:0 )
1:0 (00:37) Savard ( King ; Girard )
2:0 (06:56) Yarema ( Girard ; Savard )
2:1 (08:20) Del Monte ( Ratchuk ; Tripp ) 5:4
3:1 (16:03) Girard ( Yarema ; Savard )
3:2 (23.49) Aquino ( Ratchuk ; Edgerton )
4:2 (32:33) Yarema ( Savard ; King ) 5:4
4:3 (37:09) Carciola ( Tripp ; Aquino )
4:4 (57.4 Del Monte (Tripp ; Tremblay )
5:4 60:00) Eklund GWS
Zuschauer: 3793
Strafzeiten: Augsburger Panther 10, Adler Mannheim 14
Schiedsrichter: Axel Rademaker, Krefeld