Quelle: Eishockey News Sonderheft
Die Schiedsrichter im DEL-TÜV:
Roland Aumüller: Strafen-Durchschnitt auf Normalmaß reduziert, aber unverändert (zu) viele Disziplinarstrafen, insgesamt 27! Dafür aufmerksam und konsequent bei Checks gegen Kopf und Nacken.
Frank Awizus: Zwar nicht immer souveränes Game Management, aber lässt Heim- wie Auswärtsteams eine Siegchance. Akzeptable Strafenverteilung. Aber: nicht alles muss immer ein Haken sein!
Stefan Breiter: In acht von 13 Fällen siegte das Heimteam. Zufall oder nicht? Die weitere Entwicklung wird Aufschluss geben über den Mut des Neulings, auch mal den Gast siegen zu lassen.
Heiko Dahle: Setzt „Zero Tolerance“ wunschgemäß um, keiner ahndet unkorrekten Körperangriff konsequenter als jeder seiner Kollegen. Ruhiger und ausgeglichener dank zunehmender Erfahrung.
Harald Deubert: Wieder weitaus häufiger eingesetzt als noch im Vorjahr. Von den regelmäßig pfeifenden Kräften noch immer mit dem niedrigsten Strafmaß, dennoch aufmerksam etwa bei Behinderungen.
Alfred Hascher: Neu in der Liga, den Anforderungen der DEL auf Anhieb gewachsen. Achtet insbesondere auf die technischen Vergehen, aber auch auf Checks gegen Kopf und Bande.
Steffen Klau: Der Lehrling unterschied in seinen ersten fünf Einsätzen nicht zwischen Heim- und Auswärtsmannschaft. Auch die Verteilung der Strafen an sich ist stimmig.
Richard Looker: Anfangs noch mit überdurchschnittlichem Game Management glänzend, hinterließ der Profi aus Übersee in der Folge immer häufiger Kopfschütteln zurück. Teilweise überzogen im Strafmaß und mit mangelnder Übersicht in hektischen Phasen. Lässt teils eindeutige Vergehen (Stockschlag!) ungeahndet, schafft es aber, dass sich seine Werte in absoluten Zahlen ausgezeichnet lesen: Angemessene Verteilung von Strafminuten gegen Heim- und Auswärtsteams, keine überhöhte Quote an Heimsiegen. Aber: 25 Schiedsrichter verhängten 77 Spieldauer-Disziplinarstrafen, davon allein Looker elf, also ein Siebtel! Unter dem Strich kein Vorbild für Deutschlands Beste.
Christian Oswald: Wenn von 13 Spielen nur zwei nach 60 Minuten mit Jubel der Gäste enden, kann das kein Zufall sein. Denn auch 60 Prozent der verhängten Strafen richten sich gegen das Auswärtsteam.
Daniel Piechaczek: International geschätzter Liga-Neuling, der die Anforderungen des modernen Schiedsrichterwesens ansprechend befolgt. Einzig der Anteil der Strafen gegen das Heimteam ist zu hinterfragen.
Axel Rademaker: War nie ein guter DEL-Schiedsrichter und wird auch keiner mehr werden. Wieder mit überhöhter Anzahl an Heimsiegen und unverändert keinem Gespür für gefährliche Attacken mit dem Stock.
Martin Reichert: Verschaffte sich in seinem dritten Jahr einen Ruf als überzogen kleinlicher Referee, dies wohl in Folge seiner internationalen Einsätze. Unsägliche 71 Prozent Heimsiege sind indiskutabel.
Willi Schimm: Weiter überdurchschnittlich streng gegen den Gast und ebenso unverändert unter dem DEL-Schnitt an Gesamtstrafminuten. Zog sich in diesem Jahr mehr als einmal kritische Töne zu.
Thomas Schurr: Beruflich und familiär bedingt wieder nur national eingesetzt. Humorlos im Umgang mit Disziplinarstrafen, nachlässig in der Ahndung von Stockschlägen und Checks gegen den Kopf.
Richard Schütz: Nur er verhängt erkennbar mehrheitlich Strafen gegen das Heimteam, niemand setzt die Vorgabe, Behinderung zu bestrafen, härter um. Von der hohen Klasse des Vorjahres trotzdem entfernt.
Das Trio Dimmers, Langer, Vogl wurde infolge mangelhafter Leistungen nicht mehr für DEL-Spiele eingesetzt. Besonders Langer machte in der Mehrzahl seiner acht Einsätze nahezu alles falsch.
Insgesamt 13 DEL-Partien wurden von sieben ausländischen Teilnehmern des International Referee Exchange Program geleitet. Sie blieben teils deutlich unter dem DEL-Strafmaß.