Die Stadt Augsburg steigt beim FCA-Stadion mit ein
Von unserem Redakteur Michael Hörmann
Ist das der Durchbruch für den Neubau des FCA-Stadions? Nach Informationen unserer Zeitung soll am Donnerstag das komplizierte Vertragswerk endlich in trockene Tücher gebracht werden. In der nichtöffentlichen Sitzung des Stadtrates geht es darum, ob sich die Stadt jetzt doch an der Stadion-Gesellschaft beteiligt. Wie zu hören ist, will sich die Stadt mit sieben Millionen Euro engagieren. Geld, das sie dann nicht für den Bau der Parkplätze ausgeben muss. Der Vorteil: Weil sich die Stadt in der Stadion-GmbH einbringt, können auch die zugesagten fünf Millionen Euro vom Freistaat Bayern nach Augsburg fließen.
Dass der FCA ein neues Stadion an der B 17 zwischen Haunstetten und Göggingen bauen möchte, ist seit langem bekannt. Im Spätherbst 2007 soll Spatenstich sein, die Eröffnung ist für Frühjahr 2009 vorgesehen. Es gab von politischer Seite stets eine breite Rückendeckung. Doch der Teufel steckte wegen der schwierigen Rechtslage im Detail.
Ein Beispiel: Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hatte beim Augsburger Presseball im November angekündigt, dass sich der Freistaat mit fünf Millionen Euro beteiligen wird. Der Haken an der Geschichte: Der Stadionbau ist eine private Investition, die maßgeblich vom FCA-Präsident Walther Seinsch vorangetrieben wurde. Der Staat kann aber nicht so ohne weiteres ein solches Stadion-Modell finanziell unterstützen.
Dies zeigte sich in den zahlreichen Gesprächen, die in den zurückliegenden Monaten geführt wurden. Auf höchster Ebene wurde nach einem Weg gesucht, wie das Stadion-Projekt umgesetzt werden kann. Als moderierende Behörde wurde die Regierung von Schwaben eingeschaltet, die in Genehmigungsverfahren die juristischen Feinheiten bestens kennt. Nach Informationen unserer Zeitung hatten die Juristen der Regierung entscheidenden Anteil, dass der gordische Knoten offenbar zerschlagen werden konnte.
Die juristische Herausforderung war und ist, dass der Augsburger Stadion-Neubau auch von der Europäischen Union (EU) abgesegnet werden muss. Es darf nicht gegen geltendes Wettbewerbsrecht bei der Bezuschussung verstoßen werden.
Auch wenn sich vor der entscheidenden Stadtratssitzung am Donnerstag kein Beteiligter offiziell äußern möchte, drangen Informationen nach außen.
Wie ist die Ausgangslage?
Bislang wollte sich die Stadt mit 13 Millionen Euro am Bau der Zufahrtsstraßen und der Parkplätze beteiligen. Der FCA wollte mit einer eigenen Gesellschaft den Stadionneubau stemmen. 45 Millionen Euro kostet der erste Bauabschnitt. 25 Millionen wollen private Investoren einbringen, fünf Millionen sollen vom Freistaat kommen, die restlichen 15 Millionen will der FCA über zinsgünstige Kredite aufnehmen.
Wie sieht die Lösung aus?
Die Stadt nimmt dem Vernehmen nach sieben Millionen Euro in die Hand und geht mit diesem Betrag in die Stadion-Gesellschaft. Mit den anderen sechs Millionen Euro finanziert sie die Zufahrtsstraßen. Die FCA-Gesellschaft wiederum baut und betreibt künftig auch die Parkplätze. Es sind zunächst 2500 befestigte Parkplätze für den ersten Bauabschnitt vorgesehen. Der Freistaat kann jetzt, wie zu erfahren ist, seinen Zuschuss korrekt verbuchen, weil die Stadt mit im Boot sitzt. Es geht somit nicht mehr allein um ein privates Stadion-Projekt. Siehe EinBlick