Ergebnis 15.341 bis 15.360 von 21943

Thema: Politik und Geschichte

  1. #15341

    Standard AW: Politik und Geschichte

    Soll ich also die Beiträge, die ich ggfs. während dem Studium und der längeren Schulzeit nicht bezahlt habe, dann nachbezahlen? Oder wie ist jetzt die Logik? Ich zahl als studierter Gutverdiener ohnehin schon deutlich mehr Steuern und Sozialabgaben, als ein weniger gut ausgebildeter "Nicht-so-gut-Verdiener. Zudem muss man dafür fast immer im städtischen Umfeld wohnen, weil da die Jobs sind und irgendwie sollte man auch so ein bischen motiviert werden den ganzen Quatsch zu machen und nicht noch mit absurden Abgaben drangsaliert werden. StKl. 1 hast bei 100k Einkommen aktuell schon fast 40k Einkommenssteuern. Dazu dann noch 8,3 % Rente, 9,1% Kranken und Pflege, 1,2 % Alo. Sind dann fast 60% Gesamtabgaben ohne Limit. Und bei 100k Einkommen knüppeln die meisten Arbeitnehmer nicht 9 bis 5 sondern 9 bis 9 oder so. Das sollst dann für etwas 3k netto machen in München oder so??? Wenn du die BBG aufhebst, dann fliegen dir die Abgaben bei den AG auch noch um die Ohren bei unserer paritätischen Finanzierung. So schnell kannst gar nicht schauen, wie die AG dann die Flatter ins Ausland machen und die AN liebend gerne hinterher...
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  2. #15342
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Ohne jetzt weiter auf die Beitragsbemessungsgrenze einzugehen, vergessen viele, daß das Studium als Ausbildung zumeist vom Staat finanziert wird. Also die Einrichtung an der ausgebildet wird, sowie der nicht zurückzuzahlende BaFöG-Teil. Das ist kein Vorwurf an absolut niemanden, aber diesen Fakt vergessen die meisten immer. Diejenigen die im Handwerk schon länger regulär verdienen, auch die finanzieren das Studium mit. Diesen Fakt bitte einfach ab und an in Erinnerung rufen, wenn "Der Handwerker verdient ja 10 Jahre länger richtiges Geld" als Argument auftaucht. Und da haben wir noch gar nicht über diejenigen gesprochen, die den Laden hier am Laufen halten. Altenpflege usw. Da finde ich es schon fast schofel denen ihren Verdienst in den Anfangsjahren vorzuhalten bei irgendeiner Argumentation.
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  3. #15343
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von djrene Beitrag anzeigen
    Ohne jetzt weiter auf die Beitragsbemessungsgrenze einzugehen, vergessen viele, daß das Studium als Ausbildung zumeist vom Staat finanziert wird. Also die Einrichtung an der ausgebildet wird, sowie der nicht zurückzuzahlende BaFöG-Teil. Das ist kein Vorwurf an absolut niemanden, aber diesen Fakt vergessen die meisten immer. Diejenigen die im Handwerk schon länger regulär verdienen, auch die finanzieren das Studium mit. Diesen Fakt bitte einfach ab und an in Erinnerung rufen, wenn "Der Handwerker verdient ja 10 Jahre länger richtiges Geld" als Argument auftaucht. Und da haben wir noch gar nicht über diejenigen gesprochen, die den Laden hier am Laufen halten. Altenpflege usw. Da finde ich es schon fast schofel denen ihren Verdienst in den Anfangsjahren vorzuhalten bei irgendeiner Argumentation.
    ich weiß nicht, wie das heutzutage ist, aber vor 10 Jahren war es quasi unmöglich an nicht zurückzuzahlendes Bafög zu kommen.
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  4. #15344
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Dibbl Inch Beitrag anzeigen
    ich weiß nicht, wie das heutzutage ist, aber vor 10 Jahren war es quasi unmöglich an nicht zurückzuzahlendes Bafög zu kommen.
    Keine Ahnung. Ich kann's Dir nur von vor 30 Jahren erzählen Da war 50/50 recht häufig. Zumindest unter meinen Freunden und Bekannten - ich selber hatte nie eins beantragt.
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  5. #15345
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Pff, ich hab 11 Semester lang diese 500 Euro Studiengebühren zahlen dürfen.
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  6. #15346
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Möchtest Du ein mimimimi Shirt von mir?

    Nicht zu ernst nehmen bitte - ich wollte nur ne Lanze brechen.
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  7. #15347

    Standard AW: Politik und Geschichte

    Ich hab wenig Bafög erhalten, weil mein Vater angeblich (als Lehrer bei 6 Kindern) zu viel verdient hat. Das bischen hab ich aber zu 50% abgestottert, 2000 Euro wurden mir geschenkt.... Es geht aber auch um zu viel Sphären, als nur irgendeine Gerechtigkeit bei irgendwas oder die reine Frage, ob man jetzt dringend von reich nach arm transferieren sollte (was ich nicht grundsätzlich blöd finde, da es aktuell genau andersrum läuft), sondern vielmehr um die Thematik der Konsequenz irgendwelcher besonders sozialer politischer Entscheidungen. Ich kann mich noch an eine Dame erinnern, die für "Pippi Langstrumpf" und viele andere tolle Kinderbücher verantwortlich ist und die zeitlebens in Schweden steuerpflichtig geblieben ist, selbst als Fiskus von ihr mehr wollte, als sie verdiente (die haben dann das Steuerrecht leicht modifiziert). Die war aber damals schon so steinreich, dass es ihr egal war. Jetzt sind wir hier noch nicht so weit, aber irgendwann muss man auch mal überlegen, welche Motivation man hat mit einem Job mehr zu machen, als die anderen, wenn die Nettoknete nach Meinung vieler nahezu die gleiche sein soll. Ich würde jederzeit ins Ausland gehen und dort 12 Stunden am Tag arbeiten, wenn irgend ein durchgeknallter glaubt mir 80% weg nehmen zu wollen. Und die am lautesten Schreienden vergessen gerne, dass unser heutiger Wohlstand dadurch entstanden ist, dass Leute Bock hatten viel zu arbeiten, weil man damit reich werden kann. Ist ja jedem selbst überlassen.

    Übrigens Rene: Das hat nix mit Pflege zu tun. Die sind nicht besonders gut ausgebildet im Vergleich mit anderen Ländern und noch dazu völlig zu unrecht scheisse bezahlt. Jammert aber halt auch jeder, wenn er 3 Euro mehr für irgend eine Leistung zahlen soll...
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  8. #15348
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von djrene Beitrag anzeigen
    Ohne jetzt weiter auf die Beitragsbemessungsgrenze einzugehen, vergessen viele, daß das Studium als Ausbildung zumeist vom Staat finanziert wird. Also die Einrichtung an der ausgebildet wird, sowie der nicht zurückzuzahlende BaFöG-Teil. Das ist kein Vorwurf an absolut niemanden, aber diesen Fakt vergessen die meisten immer. Diejenigen die im Handwerk schon länger regulär verdienen, auch die finanzieren das Studium mit. Diesen Fakt bitte einfach ab und an in Erinnerung rufen, wenn "Der Handwerker verdient ja 10 Jahre länger richtiges Geld" als Argument auftaucht. Und da haben wir noch gar nicht über diejenigen gesprochen, die den Laden hier am Laufen halten. Altenpflege usw. Da finde ich es schon fast schofel denen ihren Verdienst in den Anfangsjahren vorzuhalten bei irgendeiner Argumentation.
    Das ist vollkommen richtig. Allerdings ändert es auch nichts an der Tatsache, dass die Studierenden die nicht von Mami und Papi finanziert werden trotzdem jahrelang auf jeden Cent schauen und nebenher jobben müssen, wenn sie über die Runden kommen wollen. Und der Auszubildende zahlt auch nicht für seine Ausbildung, sondern wird dafür bezahlt. Wenn auch nicht übermäßig hoch, klar.

    Im Verhältnis Staat-Studierter hast du den Punkt, aber für die Lebensqualität und -umstände des Studierenden ändert das nichts.
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  9. #15349
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von kottsack Beitrag anzeigen

    Zur Info: ich hab den Mindestsatz selbst gezahlt, so lange ich es mir noch leisten konnte. Danach war ich über 3 Jahre ohne Krankenversicherung unterwegs, wie einige andere mit der selben BEWUSSTEN Karriereentscheidung auch (nicht, dass das jetzt als Vorwurf kommt) Wir haben das alle freiwillig gemacht und wussten, was Sache ist und dass man halt über 3 Jahre nicht ernsthaft erkranken darf.
    Absolut kein Vorwurf, kann ich nachvollziehen: Das war bei mir ähnlich, wenn auch keine drei Jahre lang. Ich find's trotzdem gut, dass das heute nicht mehr geht.
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  10. #15350
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Augsburger Punker Beitrag anzeigen
    Absolut kein Vorwurf, kann ich nachvollziehen: Das war bei mir ähnlich, wenn auch keine drei Jahre lang. Ich find's trotzdem gut, dass das heute nicht mehr geht.
    Streiten sich jetzt Leute, die 30TEUR im Jahr bekommen mit Leuten die 100TEUR bekommen wer jetzt mehr zahlen müsste?
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  11. #15351
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Engelhardt Beitrag anzeigen
    Und der Auszubildende zahlt auch nicht für seine Ausbildung, sondern wird dafür bezahlt.
    Es wird dich überraschen, aber der arbeitet dafür und ist produktiv, wenn er nicht in der Lehrwerkstatt eines großen Unternehmens Metall kaputt feilt. Die Praktika kriegst Du ja zumeist auch vergütet - ausser im Sozialen Bereich (mal wieder), da muss Hände schütteln reichen.


    @Tommy-Fan: Die Mär der hart arbeitenden Schreibtischelite, die dieses Land aufgebaut hat, ist genauso wenig richtig, wie die Glorifizierung der Trümmerfrauen. Und von Überstunden profitieren zumeist auch nur wenige und nicht das Gemeinwohl. Zumindest wenn sie, wie in vielen Fällen, kostenfrei geleistet werden.

    Und übrigens @all: Soziale Marktwirtschaft bedeutet unter anderem auch, daß der, der mehr hat (egal warum er mehr hat), auch mehr gibt, ohne mehr zu erhalten.
    Geändert von djrene (28.05.2021 um 08:54 Uhr)
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  12. #15352

    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Ritschie Beitrag anzeigen
    Streiten sich jetzt Leute, die 30TEUR im Jahr bekommen mit Leuten die 100TEUR bekommen wer jetzt mehr zahlen müsste?
    Nein, denn der 100TEUR zahlt ohnehin deutlich mehr. Die Frage ist eher, ob jemand, der das doppelte verdient bei den Sozialversicherungsbeiträgen unlimitiert Beitrag zahlen soll. Ich meine Nein, weil bei der Steuer geht das nämlich ohnehin schon progressiv hoch.

    Beispiel:

    50TEUR Einkommen, Single Steuerklasse 1, keine Kirche: 12.141 Euro Steuer

    100TEUR Einkommen, Single Steuerklasse 1, keine Kirche: 34.853 Euro Steuer (hier übrigens auch wieder Soli mit drin)

    Das ist dann nicht mehr einfach solidarisch, sondern irgendwann auch unverhältnismäßig. Fair ist es sowieso nicht, dass man mehr Beitrag für die Krankenversicherung zahlen soll, denn kranker sind die Besserverdiener im Schnitt ja auch nicht. Bei RV-Beiträgen könnte man sich da streiten, weil es dann wenigstens einen Mehrwert gibt, aber so ein bischen würde der eine oder andere auch noch gerne über sein Leben bestimmen wollen und der Allgemeinheit wäre damit sowieso nicht gedient.
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  13. #15353
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Ritschie Beitrag anzeigen
    Streiten sich jetzt Leute, die 30TEUR im Jahr bekommen mit Leuten die 100TEUR bekommen wer jetzt mehr zahlen müsste?
    Kommt jetzt die Mär von den 100k€ Jahresverdienst für Studierte? Der Großteil erreicht dieses Gehalt nicht mehr, die Zeiten sind schon lange vorbei.
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  14. #15354
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Tommy-Fan Beitrag anzeigen
    Nein, denn der 100TEUR zahlt ohnehin deutlich mehr. Die Frage ist eher, ob jemand, der das doppelte verdient bei den Sozialversicherungsbeiträgen unlimitiert Beitrag zahlen soll. Ich meine Nein, weil bei der Steuer geht das nämlich ohnehin schon progressiv hoch.

    Beispiel:

    50TEUR Einkommen, Single Steuerklasse 1, keine Kirche: 12.141 Euro Steuer

    100TEUR Einkommen, Single Steuerklasse 1, keine Kirche: 34.853 Euro Steuer (hier übrigens auch wieder Soli mit drin)

    Das ist dann nicht mehr einfach solidarisch, sondern irgendwann auch unverhältnismäßig. Fair ist es sowieso nicht, dass man mehr Beitrag für die Krankenversicherung zahlen soll, denn kranker sind die Besserverdiener im Schnitt ja auch nicht. Bei RV-Beiträgen könnte man sich da streiten, weil es dann wenigstens einen Mehrwert gibt, aber so ein bischen würde der eine oder andere auch noch gerne über sein Leben bestimmen wollen und der Allgemeinheit wäre damit sowieso nicht gedient.
    Ich verstehe schon was du meinst, aber ich denke, die Spanne sollte hier dringend angepasst werden. Zunächsteinmal die Steuersätze und dann aben auch die Steuerklammern ab wann welche Steuer zu Leisten ist. Zwichen 54TEUR und 103TEUR ist der Steuersatz der Selbe.
    Nachhaltig kann man mMn eh erst was gewinnen, wenn alle Einkommen gleich behandelt werden. Also auch Aktienerlöse usw. wie EInkommen aus unselbstsändiger Arbeit besteuert werden. Dann kann man die mittleren bis guten Einkommen auch entlasten.
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  15. #15355
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Tommy-Fan Beitrag anzeigen
    Fair ist es sowieso nicht, dass man mehr Beitrag für die Krankenversicherung zahlen soll, denn kranker sind die Besserverdiener im Schnitt ja auch nicht.
    Solidargemeinschaft nennt man das übrigens.

    Und nahezu kein Besserverdiener (schlimmes Wort) ist das ausschließlich, weil er so fleissig ist. Fast immer kann er das nur sein, weil ihm eine Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird, für die zumeist Geringverdiener zuständig sind. Da finde ich es nur fair (weil das Wort ja verwendet wurde), da einen Anteil in irgendeiner Art und Weise zurückzuführen. Soli gehört natürlich weg, aber dann schreien die Ost-Ministerpräsis wieder. Sommerzeit übrigens auch - ist aber beides noch da.
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  16. #15356
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von djrene Beitrag anzeigen
    Es wird dich überraschen, aber der arbeitet dafür und ist produktiv, wenn er nicht in der Lehrwerkstatt eines großen Unternehmens Metall kaputt feilt. Die Praktika kriegst Du ja zumeist auch vergütet - ausser im Sozialen Bereich (mal wieder), da muss Hände schütteln reichen.


    @Tommy-Fan: Die Mär der hart arbeitenden Schreibtischelite, die dieses Land aufgebaut hat, ist genauso wenig richtig, wie die Glorifizierung der Trümmerfrauen. Und von Überstunden profitieren zumeist auch nur wenige und nicht das Gemeinwohl. Zumindest wenn sie, wie in vielen Fällen, kostenfrei geleistet werden.

    Und übrigens @all: Soziale Marktwirtschaft bedeutet unter anderem auch, daß der, der mehr hat (egal warum er mehr hat), auch mehr gibt, ohne mehr zu erhalten.
    Wir reden einfach nicht vom selben Thema.

    Es gibt einmal das ganze System das irgendwie im Gleichgewicht gehalten werden muss. Keine Widerworte. Andererseits tut es aber auch nicht weh anzuerkennen, dass Sofortarbeiter ca. 10 Jahre lang Geld verdient haben, dass erstmal irgendwie wieder "aufgeholt werden muss" um einen Vergleich zu erreichen. Und damit meine ich den Vergleich des persönlichen Lebensstandards, nicht wie wirtschaftlich man gelebt hat.

    Irgendwo muss der Studienanreiz ja auch herkommen.

    Und ich störe mich massiv an der Aussage die einmal gefallen ist, dass man das als Arbeitszeit ja hinten hinhängen kann. Denn während der "Arbeiter" mit 17-27 Jahren Geld verdient hat, ordentlich gelebt hat und deutlich früher im Leben stand, hat der Student in der Zeit studiert und ist dem Geld hinterhergrannt um über die Runden zu kommen. Der schläft vielleicht 2-3 mal die Woche öfter aus, aber ein Leben auf der faulen Haut sieht auch anders aus. Und als Belohnung für die Bildung soll er dann bis ins Grab schuften?

    Ich möchte mir nicht anmaßen zu sagen wie Grenzen bemessen werden müssen, etc.... Aber ganz so einseitig ist es halt auch nicht.
    Geändert von Engelhardt (28.05.2021 um 09:07 Uhr)
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  17. #15357
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Wir sind ja größtenteils beinander, aber mich stört auch immer ein wenig die Mär vom am Hungertuch nagenden Studenten. Das mag für einige zutreffen, für den größten Teil jedoch nicht. In einem Land in dem Bildung - leider - viel von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängt, darf man einfach die Sponsored by Papi-Fraktion nicht ausser acht lassen, auch wenn das immer wieder erwähnt wird. Die sind einfach da und müssen in die Betrachtung mit einbezogen werden. Und meiner Beobachtung (Achtung, nicht belegbar, nur meine Sinne) nach hat sich dieser Anteil vergrößert. Ein Blick auf den Fuhrpark der Studenten sagt viel aus. Und sehr oft ist es ja dann auch diese Gruppe, die gar nicht versteht, wie man kein Geld haben kann und entsprechend unbedingt aus einer Solidargemeinschaft raus wollen.
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  18. #15358
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von djrene Beitrag anzeigen
    Wir sind ja größtenteils beinander, aber mich stört auch immer ein wenig die Mär vom am Hungertuch nagenden Studenten. Das mag für einige zutreffen, für den größten Teil jedoch nicht. In einem Land in dem Bildung - leider - viel von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängt, darf man einfach die Sponsored by Papi-Fraktion nicht ausser acht lassen, auch wenn das immer wieder erwähnt wird. Die sind einfach da und müssen in die Betrachtung mit einbezogen werden. Und meiner Beobachtung (Achtung, nicht belegbar, nur meine Sinne) nach hat sich dieser Anteil vergrößert. Ein Blick auf den Fuhrpark der Studenten sagt viel aus. Und sehr oft ist es ja dann auch diese Gruppe, die gar nicht versteht, wie man kein Geld haben kann und entsprechend unbedingt aus einer Solidargemeinschaft raus wollen.
    Ich möchte auch gar nicht schätzen welcher Anteil wie hoch ist, aber ich hab durchaus auch das andere Extrem kennengelernt. Sprich Studenten, die mussten und konnten mit 20 Euro die Woche auskommen. Klar ist, dass der "Millionärssohn" eher kein KFZ-Mechaniker wird.
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  19. #15359

    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von djrene Beitrag anzeigen
    Solidargemeinschaft nennt man das übrigens.

    Und nahezu kein Besserverdiener (schlimmes Wort) ist das ausschließlich, weil er so fleissig ist. Fast immer kann er das nur sein, weil ihm eine Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird, für die zumeist Geringverdiener zuständig sind. Da finde ich es nur fair (weil das Wort ja verwendet wurde), da einen Anteil in irgendeiner Art und Weise zurückzuführen. Soli gehört natürlich weg, aber dann schreien die Ost-Ministerpräsis wieder. Sommerzeit übrigens auch - ist aber beides noch da.
    1. Ich weiss, wie man das nennt.
    2. Ich begleite seit über 15 Jahren Besserverdiener und weiss genau, dass so gut wie alle durch gute Ausbildung und viele Stunden Mehrarbeit zum Normalo so weit gekommen sind. Es ist ein einstelliger Prozentsatz an Leuten, bei denen das anders war. In Sphären mit 100k Euro und mehr ist auch ein Wochenende oftmals nur auf dem Papier Freizeit.
    3. Es ist völlig ok, dass man seinen Beitrag leistet und dass Systemseitig Dinge anders laufen müssen, aber ich bezog mich nicht auf das Thema gesamtgesellschaftliche Gerechtigkeit, sondern darauf, warum jemand mehr zahlen sollte, als jemand anders ausschliesslich bezogen auf die Beiträge zum Gesundheitssystem. Das war ja der ursprüngliche Ansatz vom Punker, dass die Beitragsbemessungsgrenze fallen solle. Es ist bezogen auf die Solidargemeinschaft kaum anders machbar im jetzigen System und alle meine Kunden, die gesetzliche Höchstbeiträge zahlen, machen das bewusst und viele sogar aufgrund des Solidargedankens.


    Aber irgendwann ist die Belastungsgrenze erreicht. Ich habe zu meinen besten Freunden, die wie ich Kinder haben, nahezu keinen Kontakt, weil die alle Mo-Fr. von früh bis spät arbeiten und am Wochenende platt sind. Die haben dann noch kräftig Budgetverantwortung und Personalverantwortung und wir wollen das gleichsetzen mit einem Menschen, der seine 38 Stunden reisst und pünktlich ausstempelt ohne Verantwortung für irgendwas. Und davon gibt es nämlich mehr als genug...
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  20. #15360
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Erstens war's diesmal Saku Koivu und nicht ich, der das Thema aufs Tableau brachte, aber ich bin auch seiner Meinung.

    "Richtige" Solidarität würde übrigens nicht nur die Beitragsbemessungsgrenze erhöhen, sondern Einnahmen aus Mieten und sonstigem ebenfalls SV-pflichtig machen. Die Abschaffung der Zwei-Klassen-KV gehört auch dazu.

    Und, was bei der ganzen Diskussion übersehen wird: Zahlt jeder prozentual gleich viel, dann sinken die Beiträge für alle, und zwar signifikant. Ich habe mich schon ein paarmal mit einem ehemaligen Mitglied der Sieben Wirtschaftsweisen darüber unterhalten, der hält die letzte große Gesundheitsreform (an der er mitgearbeitet hat) für überarbeitungsreif.
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