Man kann aber auch nicht immer über Frauenquote und Leistungsprinzip sprechen und dann so tun, als hätten es Männer im Umkehrschluss aufgrund ihres Geschlechts nicht deutlich leichter, an solche Posten zu kommen.
Wenn wir das Leistungsprinzip ehrlich zu Ende denken, dann kommen wir nicht umhin, zu bemerken, dass Frauen alleine aufgrund der Angst, sie könnten Mutter werden und dann ausfallen und/oder den Posten nicht mehr adäquat besetzen, oft das Nachsehen gegenüber Männern haben (auch weil der Mann, der statt der Mutter in Elternzeit geht, noch lange nicht im kollektiven Gedächtnis angekommen ist). Auch wenn sie genauso gut qualifiziert sind wie eben diese Männer. Oder gar noch besser.
Wenn vom Leistungsprinzip gesprochen wird, dann oft so, als würde jetzt einfach irgendeine Frau von der Straße weggeholt und auf den Chefsessel gesetzt werden, um Quoten zu erfüllen. Dabei ist die bittere Wahrheit, dass bestens qualifizierte Frauen eben oft struktureller Benachteiligung unterworfen sind. Das hat mit dem Leistungsprinzip von Haus aus dann nämlich schon gar nichts mehr zu tun.