Die, denen es wirklich schlecht geht kommen doch in den Medien und Umfragen gar nicht vor. Wieviel Millionen Leiharbeiter, Hartz IV Empfänger, 1 Euro Jobber, Umschuler, in sonstigen Maßnahmen der AA sitzende und solche die gar nicht in der Statistik auftauchen, weil sie sich gar nicht erst bei der Agentur melden haben wir so geschätzt? Der Arbeitsmarkt ist doch von den Zahlen her brutal geschönt und hat mit der Realität absolut nix zu tun. Und ich wage zu behaupten daß von denen mindestens 90% mit ihrer Lebenssituation unzufrieden sind.
Ich hatte erst vor mich bis zum Beginn des neuen Jobs 8 Wochen arbeitslos zu melden. Weißt was das erste war was die Tante am AA fragt (die wusste, daß ich schon was anderes habe): Möchten sie ne Maßnahme machen, oder vielleicht eine Umschulung? Denen ist bewußt, daß das völlig sinnlos ist, aber die wollen nicht, daß ich in der Statistik als erwerbslos auftauche. Hab mich aber dann von meinem Ex_arbeitgeber breitschlagen lassen wegen Personalmangel die 8 Wochen noch zu bleiben.
Ehrlich, Du wurdest gefragt, ob sie Dir eine Fortbildung zahlen sollen? Ich musste mit meinem Berater um zwei zusätzliche Monate streiten, bekam dann 4 statt 3 - und das SAP, das ich bei meinem neuen Job brauchen könnte blieb auf der Strecke.
Die Absolventenbetreuung - einen Monat vor Ende der Maßnahme - war dagegen spitzenklasse. Wenn sie ein paar 1000er investiert haben (und das ALG1 auch ein paar Öre kostet) bemeühen sie sich wirklich, und es hat letztlich auch schnell geklappt, was besseres als vorher zu finden.
Während der Weiterbildung habe ich allerdings viele kennengelernt, bei denen das nicht so war, und die wahrscheinlich nur aus statistischen Erwägungen - vor der Wahl ganz wichtig! - zum Umschulen geschickt wurden. ist aber ein altbekanntes Phänomen, vor knapp 20 Jahren hat man die Leute zu hunderten nach Waldkraiburg geschickt, und jetzt gibt's (zu) viele Web-Designer. Oder Ex-Maler, die wegen Leistenproblemen zu Gärtnern umgeschult wurden. Wo sie statt Farb-Kübeln Waschbeton-Brocken schleppen müssten
Geändert von Augsburger Punker (15.12.2013 um 12:13 Uhr)
Ja, bevor sie überhaupt nach möglichen Jobangeboten geschaut hat, kam die Frage.
Ich hatte mich immer gefragt, wie Muttis Rache an der anderen Suppermutti aussehen würde. Wie sie ihr die Überrollaktion bei der Frauenquote heimzahlen würde, denn ungestraft bleibt sowas nicht! Nicht bei Mutti, die hat ein Elefantengedächtnis!
Seit heute wissen wir's! Statt Heilsarmee wird's die Bundeswehr. Das ist ihr Ende, da sind schon ganz andere Kaliber gestolpert.
Gott sei Dank ist der Afghanistaneinsatz beendet, sonst hätten sich die Taliban bei ihrem Erscheinen vor Ort noch tot gelacht.
Ich steige jetzt auch mit ein, wohl wissend, dass politische Diskussionen im Internet nicht selten katastrophal enden.
Was die SPD früher ausgemacht hat...... Interessant. Du vergleichst Gesamtdeutschland 2013 mit der BRD von 1974? Das ist exakt die Regierung unter Willy Brandt, die das ausgemacht hat, was man heute "Trademark SPD" nennt. Schon Schmidt war in der eigenen Partei wegen "zu rechter" Ansichten nicht sehr beliebt. Schmidt war nahe an der Wirtschaft, seine Verdienste in Sachen sozialer Gerechtigkeit sind mir momentan nicht so geläufig. Aber immerhin kann man ihn zum bedeutendsten Kanzler der Nachkriegszeit küren. Warum eigentlich? Außerdem hat niemand bislang die Atomkraft so forciert wie er. Schröder, der von der Partei ungeliebte Liebhaber der Wirtschaftsbosse, findet ja sogar bei dem ein oder anderen Linken Anerkennung. Okay, vermutlich nicht für die Agenda, aber diese war es, die den Kahn Deutschland in der Wirtschafts-/Banken-/Finanzkrise einigermaßen auf Kurs gehalten hat.
Was erwartet man von einer SPD, die bei der Linkswerdung der CDU tatenlos zusehen muss? Wie viele überzeugte Ansichten der SPD hat Merkel in den vergangenen Jahren für sich (bzw. den Appendix cDU) vereinnahmt? Wie sehr hat sich die politische Großwetterlage in ein Linksdermitte gewandelt? Ich wähle die SPD nicht (mehr), sie hat mich verärgert. Aber grundsätzlich ist das Profil der SPD durch die Zeit mehr oder weniger aufgelöst worden. Klar, im Wahlkampf haben alle keinen Versuch ausgelassen, ihr eigenes Profil zu schärfen und Unterschiede aufzuzeigen, aber so gravierend wie vor 25 Jahren ist das längst nicht mehr. Und wenn ich das sage, stecke ich die Grünen, die FDP und auch die Linken noch mit in einen Topf. Und das liegt ja nicht nur an der Schwammigkeit der Frau Merkel, sondern an Ansichten, die in Deutschland mit weit mehr Konsens als früher "vernünftig" genannt werden. Wer die Spur des Vernünftigen verlässt wir ebenso abgewatscht wie der, der das Beliebige auch beliebig aussehen lässt.
Wenn ich mir den Koalitionsvertrag ansehe, dann war die SPD relativ clever. Sie hat doch einiges von dem umgesetzt, was sie wollte (okay, die Hindernisse waren aufgrund des versteckten Konsens nicht dramatisch). Aber was wäre denn sonst passiert? Bei Neuwahlen wäre keine Partei mehr bestraft worden als eben die SPD und ein Rot-Rot-Grün hätte nicht mal der treueste Wähler verziehen, weil ich nicht etwas machen kann, was ich im Wahlkampf offensiv ausgeschlossen habe. Die Reichen werden nicht besteuert und die Herdprämie bleibt. Und? Sollte man stattdessen aus falsch verstandener Eitelkeit das Feld wieder komplett räumen? Wie groß darf die Klappe bei 25,7 Prozent sein? Das ist in etwa so, als würde Morrison einen Stammplatz in der ersten Reihe fordern. Die SPD hat immerhin den Center in Reihe 2 bekommen. Aus Sicht der Partei, und nicht nur aus machtpolitischer Sicht, ist das beinahe als Coup zu werten. Was daran eine Hure sein soll, erschließt sich mir nicht annähernd. Auch die Tatsache der Annäherung politischer Positionen lässt eine Übernahme der gegnerischen oder koalitären Positionen leichter verkraften.
Die Koalitionsverhandlungen haben zwei dicke Verlierer: Die CSU und den Bürger an sich. Die CSU hat nur noch alberne Ministerien und hat den größten Parteikasper anstelle von Ramsauer im Kabinett. Und die Maut wird auch nicht kommen. Der Bürger hat das Problem, dass keinerlei Beschlüsse vollzogen wurden, die die Zielrichtung verändern, die wirkliche Neuerungen darstellen. Neuerungen, die unbequem sein könnten. Stattdessen wurde jedem alles versprochen und die nächsten Jahre werden eher kacke werden. Aber es geht dem Gros der Deutschen tatsächlich gut. Soll mir keiner erzählen, unter einem anderen Kanzler hätte es wirklich blühende Landschaften für alle gegeben.Wenn es jedoch einen Kanzler gibt, der einer Nation einen Hauch von Gerechtigkeit gegeben hat, dann war es Brandt. Aber wenn man den Vergleichswert in Sachen Ökologie und Arbeits- sowie Finanzmarkt zur heutigen Zeit herstellen wollte, muss man scheitern.
Ich habe keine der jetzt regierenden Parteien gewählt. Aber ich kann zumindest mit dieser Kanzlerin leben. Eine Kanzlerin, von der ich weiß, dass sie dieses Land nicht in den Ruin treibt (auch nicht Schäuble, auch nicht in Sachen EU und Bankenpolitik) und von der ich weiß, dass sie eine völlig profillose, ahnungslose und konzeptlose CDU in einigen Jahren zurück lassen wird. Das dicke Ende kommt erst später
Warum die CSU Dobrindt für Ramses bringt ist mir schleierhaft. Friedrich hat man dazu noch richtig kastriert. Vom Innen- zum Viehminister ist schon hart.
Wie kann man vom Amt des Ministers für Arbeit und Soziales zum Verteidigungsminister werden, hauptsache Futtertrog!
Als Ärztin wäre sie ja für das Amt der Gesudheitsministerin überqualifiziert!
Bruacht man eigentlich überhaupt irgendeine Fach-Qualifiaktion, um ein bestimmten Ministerposten zu leiten?
Von der Familien- über die Arbeits- hin zur Verteidigungsministerin...
Ich glaube die Arbeit der einzelnen Minister wird überbewertet. Klar geben die (je nach Partei) eine bestimmte Richtung vor, müssen Entscheidungen nach außen vertreten und auch verantworten, aber die (fachliche) Arbeit wird doch von Beamten in den Ministerien gemacht. Die sehen Minister kommen und Minister gehen, das sind die Leute vom Fach.
Es ist in jedem Fall ein Kabinett der Zumutungen: der unerträgliche - die Brille hat mir mein personal coach ausgesucht - Dobrindt, die nervige Nahles, Ursula - ich kann alles UND bin eine Supermutti - von der Leyen, der recycelte Steinmeier, Gröhe darf auch mal, Friedrich (was, ich darf Minister bleiben?), Wolfgang- der mit dem Koffer tanzt - Schäuble und als Krönung der Hosenanzug des Grauens! Selbst der chronisch erfolglose Altmaier schiebt weiterhin Staatskohle ein. Dazu noch eine Quoten-Deutschtürkin als migrationspolitisches Feigenblatt.
Nur Pofalla kann nicht mehr nerven. Der hat den Absprung in die gut bezahlte Privatwirtschaft gemacht.
Congratulations!
Vielleicht war der Ramsauer ja auch nur Beratungsresistent: wobei ich die Maut nicht abschreiben würde. Nur wirklich geliefert hat er zu dem CSU-Herzensthema leider noch nicht sehr viel, außer dass er mit Österreich (wegen Salzburg) fast einen Krieg angefangen hätte.
Vermutlich wurde er deswegen nicht mehr berücksichtigt; ob aber die neue CSU Geheimwaffe da etwas brauchbares liefern kann, daran glaube ich auch noch nicht so richtig.
Die Geheimwaffe muss jetzt erst einmal 4 Jahre mit Gabriel klarkommen, den er ja als "zu dick und zu d u m m" (sinngemäß) bezeichnet hat.
Geändert von Eismann (16.12.2013 um 11:19 Uhr)
Wir schlagen den Bogen zu Uschi, die ja mehr im Ausland tätig sein möchte mit ihren Mannen
Aber mal ganz abseits von Parteicolorit und Frotzeleien, das Argument für die Maut für Ausländer, das den Stammtischen geliefert wird, ist doch wirklich Schwachsinn. Die sollen hier auch zahlen wenn wir schon immer in Österreich und Italien zahlen müssen. Das ist doch als Argument dermaßen zu 100% falsch, daß es sogar Bauer Huber in Schneizelreuth merken müsste.
Ich hab nix gegen die Maut, wenn man denkt, daß man dort Einnahmen generieren muß, weil man sich an anderer Stelle nicht traut. Aber wenn, dann müssen halt alle zahlen.