Ja, als Stilmittel. Tatsächlich gibt es ja auch die Möglichkeit, den Kopf mit dem Knie für kurze Zeit gefahrlos zu fixieren. Aber die Verhältnismäßigkeit lässt das hier wohl eher nicht zu (Gesamtkontext fehlt) und außerdem ist die Gefahr, diese Maßnahme nicht fachgerecht durchzuführen, wohl eher hoch.
Es sieht tatsächlich schlimm aus. Und gerade wie du es auch geschrieben hast, erweist er seinen Kollegen damit einen Bärendienst. Aber wir sehen hier wieder mal nur eine kleinen Ausschnitt einer Szene die nur in eine Richtung abzielt.
Du sprichst auch die Verhältnismäßigkeit an. Kann man die Verhältnismäßigkeit in so einem kurzen Video erkennen? Wie schon angesprochen, ist das Video sehr kurz und meiner Meinung nach zu kurz um sich ein Bild über die Verhältnismäsigkeit zu machen.
Hätte er es anders gemacht, wäre vielleicht nicht dieser Wind der Entrüstung eingeprasselt. Eine Fixierung ist meiner Meinung nach immer weniger gewalttätig als ein wildes Hangemenge mit Schlägen. Vor allem wenn man den Kopf als Ziel nimmt.
Ich finde übrigens, dass es schon einen großen Unterschied macht, ob man für die Fixierung auf dem Kopf oder dem Hals kniet.
Früher als man vielleicht noch nicht von einer Menschenmenge umringt war bei einer Festnahme konnte man sich vielleicht mehr um den eigentlich Festzunehmenden kümmern. Heutzutage muss man auch immer noch das Umfeld im Auge behalten, da Befreiungsaktionen doch häufiger werden. Oder täusche ich mich da?
Geändert von Rigo-QN (17.08.2020 um 22:32 Uhr)
Hier liegt Beweismaterial in Form eines Videos vor, dass der Beamte mit einer rechtswidrigen Methode seine Machtposition ausnutzt, um was auch immer zu erreichen. So jemanden will ich nicht im Dienst sehen und so jemand darf auch nicht weiter im Dienst sein, weil er offensichtlich nicht dazu geeignet ist. Ich hoffe du siehst das genauso. Und wenn man so jemanden als Polizei nicht konsequent aus dem Dienst entlässt, braucht man sich nicht wundern wenn die Akzeptanz und das Vertrauen gegenüber der Polizei als Organisation immer weiter sinkt.
Zum Glück entscheidest du nicht, welche Methode rechtswidrig ist und wer seine Machtposition ausnutzt. Vor allem nicht, und ich glaube ich wiederhole mich, aufgrund eines Videos, dass nur weniger als eine Minute dauert.
Vermutlich wird sich damit eine Staatsanwaltschaft beschäftigen und irgendwann entscheiden was rechtswidrig war.
So schauts aus. Von dem abgesehen, dass ich die Dämlichkeit HEUTE sowas zu machen - im Wissen gefilmt zu werden - wohl wirklich kaum zu überbieten ist, geht sowas einfach gar nicht. Immerhin ist es wie du sagst rechtswidrig. Sowas will ich nicht sehen.
Und QN: Du musst nicht wirklich alles und jeden verteidigen, der ne Marke hat. Ich schätze den Polizeidienst sehr, habe auch einige Kumpels die den Job ausführen, aber so einer gehört einfach weg.
Dass das dämlich ist in der heutigen Zeit bestreite ich gar nicht. Ich bin auch der Meinung, dass man das vielleicht klüger lösen hätte können. Aber vor Floyd hätte dieses Video keinen interessiert.
Meine Argumentation geht ja auch dahin, dass allgemein immer Videoausschnitte gezeigt werden die eindeutig in eine Richtung abzielen.
Und glaub mir, ich bin der erste der sich massiv dafür einsetzt, dass schwarze Schafe aus der Polizei entfernt gehören. Aber eben nicht, aufgrund einer kurzen Sequenz eines Twittervideos.
Sollte sich am Schluss (nach Würdigung aller Beweise und Ermittlungen) herausstellen, dass er rechtswidrig gehandelt hat gehört er bestraft.
https://youtu.be/h6N0B_-TwqY
Hier ist übrigens ein tatsächlicher Fall von Polizeigewalt. Da gibt es garkeine Disskussion.
Geändert von Rigo-QN (18.08.2020 um 07:02 Uhr)
https://m.augsburger-allgemeine.de/b...d57942181.html
Ging schneller als gedacht. Gut so.
Nachdem das Opfer auf dem Weg der Besserung und der Täter gefasst ist, können wir uns der Frage widmen, ob er die Tat in seiner Eigenschaft als Deutscher (wie es bei Afrikanern ja immer unterstellt wird) begangen hat, oder ob er einfach nur ein widerwärtiges Arschloch ist, frei der Betrachtung seiner Herkunft. Ich tendiere ja zu zweiterem. Wer allerdings Afrikaner gerne unter Generalverdacht stellt, der wähle bitte Variante 1.
Interessant, es äußert hier zwar niemand direkt, aber beim Wort Gesinnung sehen hier schon wieder User im Zusammenhang mit Marokkaner anscheinend eine Unterstellung in rechter/rassistischer Weise aus meiner Richtung.
Dies ist jedoch in keiner Weise der Fall
Bei deiner Gesinnung sehe ich Faktoren wie blindes Verteidigen der Staatsmacht, Schönreden von gewissen anderen Dingen usw usf
Soviel dazu
Den Einsatz sehe ich wie die User Engelhardt und von Krolock
Na dann ist ja meine Gesinnung durchaus legitim und hätte eigentlich von dir nicht zwangsläufig zu einem nebensächlichen Thema in diesem Fall gemacht werden dürfen.
Solange nicht EINDEUTIG bewiesen ist, dass der Polizist komplett unnötig und falsch gehandelt hat, gibts für mich keinen Grund ihn anhand dieses Videos an den Pranger zu stellen.
Geändert von Allgaier (18.08.2020 um 09:33 Uhr)
Meinst Du Sachsenhausen oder Ingelheim?
Oder beides?
Sachsenhausen hast Du ja schon verlinkt, in Ingelheim wurden linke Gegendemonstranten (gegen Der rechte Weg) in einer engen niedrigen Bahnhofsunterführung eingekesselt und dann mit Reizgas reingespritzt. Anschließend wurde auch auf Sanitäter und Verletzte keine Rücksicht genommen.
In unserer komplexen Welt kann aber genau das sein. Ein Täter ist ein Täter, kein Freiwild. Es ist gerade das Problem, dass Täter, werden sie nicht nach rechtsstaatlich gültigen Prinzipien behandelt, in eine Märtyrer-Rolle schlüpfen und Unbeteiligte sich mit ihnen solidarisieren, obwohl sie am Pranger stehen sollten.
Ich will den Ausschnitt nicht final beurteilen, da er weder die gesamte Situation noch den Kontext zeigt, ich verstehe sogar deine Meinung, finde sie aber trotzdem falsch. Hier ist nicht zu erkennen, dass die Person schnellstmöglich gefesselt wird, um die körperliche Einwirkung zu lockern. Hier wird der Täter zum Opfer gemacht und der die Situation verdeckende Polizist erweckt noch den Anschein, eine unrechtmäßige Maßnahme verdecken zu müssen.
Geändert von Von Krolock (18.08.2020 um 23:43 Uhr)
Hier ein Artikel von der SZ zum Thema was ist erlaubt und was nicht bei Festnahmen: https://www.sueddeutsche.de/politik/...geln-1.5002636
Dies vorausgeschickt, sei das "Fixieren des Kopfes" nicht per se unzulässig, sagt der Rechtsprofessor Markus Thiel, der seit vielen Jahren an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster lehrt. Es könne extreme Situationen geben, in denen es nicht anders gehe. "Aber: Hals und Wirbel sind tabu." Dies lernten Polizisten im Einsatztraining. Die Gefahr von Wirbelverletzungen sei zu groß. Auch entstehe rasch ein Erstickungsrisiko. "Auf dem Video aus Düsseldorf sehe ich, wie ein Polizist auf dem Kopf eines Mannes kniet, den er festzunehmen versucht", sagt Thiel. "Dabei gleitet das Knie in Richtung Hals ab." In diesem Moment müsse der Polizist sofort korrigieren. Und nicht etwa 30 Sekunden lang dabei bleiben.
Also sollte zu jeder Festnahme ein neutraler Beobachter mit, quasi ein Schiedsrichter !
Der sollte dann wie in diesem Fall einschreiten und korrigieren falls der Beamte dann in seiner Handlung die Regeln verletzt.
Quatsch. Dieser "Schiedsrichter" sollte eigentlich im Polizisten sein.
Wenn ein Polizist nicht von sich her weiß was er durch sein Tun und Lassen anrichten kann (sog. gesunder Menschenverstand), dann muss man ihm das beibringen, dass er bestimmte Sachen eben nicht macht. Nach George Floyd sollte man annehmen, dass das auch in den Köpfen deutscher Polizisten angekommen ist. Aber es gibt wohl Ausnahmen...
Das denke ich wird schwierig, die individuelle Wahrnehmung der Situation ist halt nun einmal von den Personen abhängig.
Ich möchte wirklich einmal wissen wie du eine Person festhalten würdest, einmal eine 85jähige Omi und einen dir bekannten Radaubruder oder jemand der versucht hat dich anzugehen.
Da differenzierst du doch auch oder nicht ?
Aber diese Diskussion ist sinnlos wie Zigeunersoße oder die über das 3Mohren.