Es ist doch genau das eingetroffen, was er prognostiziert hat?! Er ist doch bei der Einschätzung im Rahmen der Veranstaltung damals explizit auf die aktuelle Schwäche des Kölner Nachwuchses, der Ursachen und der Gegenprogramms im Rahmen des überarbeitetenLeistungskonzepts eingegangen, direkt nachdem er die Sache mit den fünf Nationalspielern aus Köln und Umgebung der verschiedenen Altersstufe erklärte, die nach Krefeld und Mannheim abgewandert sind.
Du wirst dich doch sicher noch einmal schlau gemacht haben, was Krupp damals wirklich gesagt hat - oder beziehst du dich nach wie vor auf den aus dem Kontext gerissenen einen Satz?
Humbug. Seine Aussage ist die Essenz aus seinem jahrelangen vergeblichen Bemühen die Leistungsdichte des Nachwuchses zu erhöhen. Und dass er mit der Aussage vollkommen recht hat, ist doch angesichts der Realität kaum zu leugnen! Fakt ist doch: Es gibt keinen DNL-Spieler, der sofort auf DEL-Niveau adaptieren kann. Warum ist das so? Weil die deutsche Nachwuchsförderung in der Breite zu schlecht ist, ist auch die Entwicklung der Spitze zu schlecht und folgend die DNL spielerisch viel zu schwach und die physische und kognitive Forderung bis zu ihr und folgend in ihr viel zu gering ist. Das ist der Grund, warum die guten DNL-Spieler bei den Profis mittrainieren (müssen), weil sie sonst einfach ihre Zeit verschwenden. Jeder halbwegs clevere DNL-Spieler weiss das (nachzulesen z.B. gerne hier:
http://www.haimspiel.de/magazin/news...ico-opree.html ).
Halten wir fest: Da der Sprung von der DNL in die DEL nicht möglich ist, werden die Spieler dort so eingesetzt, wie es nicht ihren Anlagen und wider ihrer bisherigen Entwicklung geschieht. Ein Topscorer in der DNL wird zum 4. Reihe Spieler der DEL und ist selbst damit hoffnungslos unterlegen. Damit kann man dann entweder leben lernen, seine vorherige Ausbildung vergessen und sich über die Jahre an andere Aufgaben gewöhnen, man zerbricht daran (siehe z.B. Dennis Steinhauer) oder die Spieler ärgern sich einfach nur über die verlorene Zeit, weil sie sich ihre Aufgaben und ihre Fähigkeiten zur Partizipation ganz anders ausgemalt haben (Kühnhackl bei euch!). Ein Michael Wolf ist ein entsprechendes Beispiel. Wäre er immer in der DEL eingesetzt worden, hätte er seinen Torriecher nie weiter entsprechend entwickeln können, weil er sich auf andere Aufgaben hätte konzentrieren müssen.
Der andere Weg ist es, in einer der niedrigeren Ligen einzusteigen, wo das physische und psychische Level eher dem eigenen entspricht. Jeder Lehrer kann dir bestätigen, dass dies ein elementarer Grundatz der Leistungspsychologie ist: Durch ein erreichbares Ziel, wird der menschliche Geist angetrieben. Durch eine zu große Lücke wird er frustriert.
Es ist ja nicht so, dass es die Eisbären Juniors oder das unterklassige Ausbildungsteam in der Schweiz nie gegeben hätte und man aus dem Prinzip nichts lernen darf. Ich möchte dahingehend einen Beitrag aus dem ESBG-Forum zitieren:
Das oben genannte ist jedem bekannt und nichts neues und genau darauf hat Krupp sich bezogen. Die Aussage wurde ja auch im Rahmen der erwähnten Podiumsdiskussion getätigt und entsprechend ausgeführt. Krupp hat an dieser Stelle DEB-Daten zitiert, welche den Rückgang der Jahr für Jahr ausgebildeten Kinder darstellt und folgend daran appelliert, dass dahingehend die Wertschätzung jedes einzelnen Talents gesteigert werden muss. Wir können es uns einfach nicht erlauben, auf die o.g. Art Talente zu verheizen, sondern müssen Sorge dafür tragen, dass die Spieler bestmöglich ausgebildet werden. Krupps Ansatz war, dass das Geld der entscheidente Faktor ist und man diesen Ausblenden müsse. Wenn man die Regelung aufhebt und den Zwang von den Clubs nimmt, die daraufhin den Spielern/Eltern nicht Honig ums Maul schmieren müssen um entsprechende Spieler in den Kader zu hiefen, einzig um Vorgaben zu erfüllen (was letztlich darin endet, dass die Spieler nicht entwickelt werden), dann werden die Vereine nicht auf diese Spieler zurückgreifen und sie können sie entsprechend in den unteren Ligen entwickeln.
Dahingehend finde ich persönlich es im Gegensatz nahezu unverschämt, wenn andere Vereine vielmehr junge, billige Spieler als Füllmaterial gutheißen, wohlwissend, dass sie den Spielern damit die Möglichkeit einer adäquaten Ausbildung nehmen. Wir bezahlen letztlich ein Talent, welches auf diese Art den Durchbruch schafft, mit fünfzehn anderen, bei denen es nicht funktioniert. Und das können wir uns meiner Meinung nach schlichtweg nicht leisten.