Corona-Virus

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cavalier
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Beitrag von cavalier »

In Augsburg haben wir jetzt einen Inzidenzwert von über 341. Da brauchen wir uns über Symptome nicht mehr unterhalten. Ob die aktuellen Gegenmaßnahmen wirklich ausreichen?
Hoffen wir es mal.
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vogibeule
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Beitrag von vogibeule »

Ryan hat geschrieben:Keine Symptome = keine Symptome != gesund

Nur weil du es noch nicht merkst heißt das noch lange nicht, dass da nix ist.

Liefer doch mal aktuelle Belege, wo der Streeck sagt, dass Symptomlose, oder eigentlich eher Asymptomatische, nicht ansteckend sind.
Kannst bei Stern Tv sehen und hören wenn dich das interessiert, warum Zusammenhang mit seiner Heinsberg Studie. Frag mich bitte nicht mehr wann das war.
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vogibeule
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Beitrag von vogibeule »

kottsack hat geschrieben:Es geht nicht um "erkrankt", sondern um "ansteckend"! "Erkrankt" ist bei dieser Erkrankung nur für das Individuum schlimm, "ansteckend" ist das, was die Probleme für alle machen kann und dafür sind Symptome nicht relevant.
Jeder der also positiv ist ist ansteckend ?
Das entbehrt doch jeder Grundlage, war selber mit einer positiv getesteten Person beim Kaffee vor 3 Wochen mit 6 Anderen und kein einziger war nach dem Sonntag positiv nicht mal der der mit der Person zusammenlebt !

Deshalb glaube ich schon das jemand infiziös ist wenn er Symptome hat und der der keine hat die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist. Das war auch das was Streeck in dem Beitrag zu Heinsberg gesagt hat.
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Man weiß es noch nicht. So wie es derzeit aussieht, hängt die Schwere des Verlaufs nicht mit der Infektiosität zusammen, d.h. von der Schwere der Symptome kann nicht auf die Infektiösität geschlossen werden.
Klar ist: infektiös kann nur der sein, der das Virus trägt. Logisch. Wie bei jeder anderen Erkrankung und so lange man noch nichts ausschließen kann, ist es vernünftig, dass alle positiv getesteten Personen als potentiell infektiös angesehen werden. Dass es nicht alle sind, weiß man inzwischen auch, aber man weiß eben noch nicht, wovon es abhängt, ob jemand ansteckend ist und zu welchem Zeitpunkt der eigenen Infektion der Infizierte überhaupt und wie stark ansteckend ist. Das klärt sich mit der Zeit immer mehr auf. Was man schon weiß: Zum Anfang ist man sehr schnell ansteckend und wenn man über symptomatisch über den Berg ist, lässt es wohl auch eher schnell nach. Aber das Ganze ist erst seit einem Jahr aufgetreten und noch sehr neu. Da braucht es eine ganze Zeit, bis man belastbare Vorhersagen treffen kann.

Deine Schlußfolgerung in diesem Fall ist abenteuerlich. Freu Dich, dass er scheinbar nicht zu den Infektiösen gezählt hat oder in einem Stadium war, wo er nix weitergeben konnte oder eben die Situation so war, dass bei den Gästen nichts angekommen ist. Aus diesem Einzelfall etwas abzuleiten, ist aber falsch.
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Ryan
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Beitrag von Ryan »

vogibeule hat geschrieben:Jeder der also positiv ist ist ansteckend ?
Das entbehrt doch jeder Grundlage, war selber mit einer positiv getesteten Person beim Kaffee vor 3 Wochen mit 6 Anderen und kein einziger war nach dem Sonntag positiv nicht mal der der mit der Person zusammenlebt !

Deshalb glaube ich schon das jemand infiziös ist wenn er Symptome hat und der der keine hat die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist. Das war auch das was Streeck in dem Beitrag zu Heinsberg gesagt hat.
Das ist doch wieder ein typischer pars-pro-toto Irrtum. Nur weil es einmal gut ging, schließt du auf die Gesamtheit.

Diese Aussage von Streeck liest sich nicht so, wie du sagst:
Bei Verdacht auf eine Infektion, also wenn jemand keine Symptome hat und noch nicht getestet wurde, gebe es derzeit auf EU-Ebene Diskussionen, die Quarantäne Zeit von 14 auf 10 Tage zu verkürzen. „Ich denke, das geht. Ich kann mir auch vorstellen, dass man sogar noch ein paar Tage weiter reduzieren kann, zum Beispiel auf sieben Tage.“ Einige Infektionen würde man dann verpassen. „Wie viele verpasste Infektionen man zulassen will, ist eine politische Entscheidung.“
https://bnn.de/nachrichten/deutschland- ... en-schauen

Wenn er davon ausginge, dass symptomlose nicht ansteckend wären, dann würde er wohl kaum einer Quarantäne derer zustimmen, oder?

Das ist übrigens der selbe Herr Streeck, der im August sich hingestellt hat und keine zweite Welle erkennen wollte.

Und hier noch ein Artikel zu dem Herrn:
https://uebermedien.de/53869/ueber-ein- ... k-streeck/

Aber er gibt auch Fehler zu
Streeck gestand ein, in den zurückliegenden Monaten auch Fehleinschätzungen abgegeben zu haben. So sei er zu Beginn der Pandemie nicht vom Nutzen der Masken überzeugt gewesen. Zudem habe er anfangs das Virus für weniger gefährlich gehalten als das Grippevirus. "Da habe ich mich klar getäuscht."
https://www.news.de/panorama/855879895/ ... tisiert/1/

Liefer bitte den konkreten Beitrag, wo Streeck sagt, dass Infizierte ohne Symptome nicht ansteckend sind.
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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

Das ist halt der Unterschied zwischen Wissenschaft und Stammtisch. Der Stammtisch hat sich seine Meinung gebildet und bleibt dabei. Der Wissenschaftler versucht anhand von Wissen eine Aussage zu treffen und wenn sich das Wissen ändert so wird auch die Einschätzung der Wirklichkeit angepasst.

Leider versteht dieses Prozedere ein Teil der Bevölkerung nicht. Daraus wird dann "Die wissen doch selbst nichts! Vor 2 Monaten haben die noch gesagt das...".
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onkel hotte
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Beitrag von onkel hotte »

Saku Koivu hat geschrieben:Das ist halt der Unterschied zwischen Wissenschaft und Stammtisch. Der Stammtisch hat sich seine Meinung gebildet und bleibt dabei. Der Wissenschaftler versucht anhand von Wissen eine Aussage zu treffen und wenn sich das Wissen ändert so wird auch die Einschätzung der Wirklichkeit angepasst.

Leider versteht dieses Prozedere ein Teil der Bevölkerung nicht. Daraus wird dann "Die wissen doch selbst nichts! Vor 2 Monaten haben die noch gesagt das...".
Dennoch muss die Frage erlaubt sein, ob dieser "Meinungsmacher" den Schaden mit der Korrektur seiner Aussage noch eindämmen kann.

Ist es Profilierungszwang, Dummheit oder einfach nur der Zwang, auch etwas zum Besten geben zu müssen?


Die Menschen hören auf die vermeintlichen Fachleute. Meldungen rauszuhauen, die dann nachweislich falsch sind, sind halt bereits im Denken der Menschen verwurzelt und nur noch sehr schwer zu korrigieren. Dies gilt in der Politik, in der Wirtschaft und vor allem im privaten Bereich - insbesondere an den Stammtischen dieser Welt.
Ich wurde mal gefragt, was mir an Ingolstadt so gefällt - nichts, absolut gar nichts!
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Bei Streeck ist das ja fast schon chronisch.

Das letzte war diese Meldung, dass "die Ärzteschaft" auch der Meinung ist, dass es keinen Lockdown geben sollte.

Dann ist diese Meldung raus, wird von den Medien geteilt - und dann erklärt ein Verband nach dem anderen, dass er das niemals unterschrieben hätte, selbst wenn man Kenntnis davon gehabt hätte.

Die Meldung ist aber in der Welt, und Streeckisten verteilen das weiter und weiter...
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Das kann schwerlich jemandem zum Vorwurf gemacht werden. Da treffen eben zwei unterschiedliche Kommunikationsweisen aufeinander.
Der "Stammtisch" ist es eben gewohnt, dass er sich informiert (wo auch immer) und dass das, was diese Suche nach Information zu diesem Zeitpunkt ergibt, gültig ist, weil es bei den meisten anderen Sachen so ist und das der gewohnte Gang ist. Was er einmal gelesen hat, das ist so. Der "Stammtisch" trifft normalerweise nicht auf Randbereiche des Wissensspektrums.

Der andere, in diesem Fall aus der Labornähe gibt, sicher nicht ganz freiwillig, Zwischenstände aufgrund des Kenntnisstandes an und ist sich bewusst, dass sich alles wieder und wieder verändern wird. Daher ist die gute Kommunikation die, die immer wieder auf "nach derzeitigem Stand" hinweist. Das wird von denen, die so etwas nicht gewöhnt sind oder die es nicht erfassen können, eben gerne verkürzt aufgenommen und/oder wiedergegeben und schon geht es auseinander. Die Irrtumskultur in der Wissenschaft kommt ja auch noch dazu - häufig müssen Hypothesen neu erdacht werden und Schlüsse sind gerne mal falsch. Das gehört dazu. Das wird dann wieder vom "Stammtisch", der es nicht gewohnt ist, gleich als Disqualifikation ausgelegt und dann rennen die halt einem Rattenfänger hinterher, der sich eine einfache Wahrheit zusammenbaut. Der ändert seine Aussagen wenigstens nicht, auch wenn sie noch so falsch sind.
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AEV-Tiger 1965
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Beitrag von AEV-Tiger 1965 »

Engelhardt hat geschrieben:Echt? Es gibt einen Wissenschaftler der davon ausgeht, dass es keine Ansteckung gibt? Wer kennt den? Der Postbote von jemandem aus einer deiner facebook-Gruppen?
Also gestern stand auf NTV ein längerer Bericht von Drosten.Überschrift "Herdenimmunität mit Impfstoff " (falls jemand den Bericht sucht)
.....Große Hoffnung setzt Drosten auf Antigen-Schnelltests. Diese Tests zeigen nur dann positive Ergebnisse, wenn die Viruslast so hoch sei, dass ein Patient auch infektiös ist. Bei einem negativen Ergebnis sei daher auch ein Infizierter nicht mehr ansteckend..... PCR-Tests klären, ob eine Person infiziert ist, Antigen-Schnelltests, ob sie ansteckend sind...

Also so wie ich das als Laie verstehe, gibt es dann wohl doch den Unterschied zwischen infiziert und infektiös, hängt wohl von der Virenmenge ab.

Und PCR-Test schlagen halt schon bei der kleinsten Virenmenge an.

Drosten wäre wohl für eine Doppelstrategie beim Testen, wenn die Politik mitspielt
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Diese Antigen-Schnelltests sind für mich auch die einzige Möglichkeit, das öffentliche Leben wieder komplett zu normalisieren. Kneipen, Clubs, Theater, Konzerte, Altenheimbesuche, Veranstaltungen mit Menschenmassen (wie Eishockey) sind dann möglich, wenn herausgefunden wird, in welchen Zeiten und mit welcher Viruslast jemand ansteckend ist und der Test zuverlässig ist.
Das Gute aus meiner Sicht: in der Schwierigkeit und daraus abgeleitet Dauer der Entwicklung ist so ein Test einfacher als ein Medikament ist einfacher als ein Impfstoff.

Es hängt nicht nur von der Virenmenge ab, sondern auch von der Funktionalität der Viren und wo die im Körper sind, d.h. wie leicht die veräußert werden können und wie stark die Veräußerung unterstützende Symptome wie z.B. Husten in welchem Krankheitsstadium ist. Da gibts noch viel mehr Faktoren. Klar ist bisher: man kann Viren haben, also angesteckt (= infiziert) sein, aber nicht ansteckend (=infektiös).

Stells Dir einfach vor, dass du voll mit roter Farbe bist und dich durch eine Menschenmenge bewegst, die du bei Berührung anmalst. Da kommts drauf an, wie viel Deiner Fläche rot ist, wo du rot bist (im Schritt oder unter der Fußsohle ist es weniger schlimm als wenn Du es an den Armen hast), wie dicht das Gedränge ist, wie groß oder klein Du bist und wie schnell Du da durch willst. Du bist also rot (=infiziert), aber nicht zwingend infektiös, weil die Farbe ja schon angetrocknet sein könnte oder an Stellen, mit denen Du Dich nicht an anderen Leuten reibst. Die PCR kuckt sich deinen Körper an und sagt: ja, da ist rote Farbe. Mehr nicht. Der Antigentest würde einmal mit Küchenrolle über dich drüberreiben und schauen, ob es rot wird, d.h. ob Du andere anmalen kannst (=infektös bist). Das ist jetzt vereinfacht, aber hoffentlich verständlich.

Ideal wäre: ich komme zu einer Kneipe, gurgle, spucke in ein Röhrchen und nach 10 Minuten verfärbt es sich oder eben nicht. Wenn ich "sauber" bin, dann darf ich rein und mich drinnen benehmen wie immer. Ist es nicht sauber, werde ich nach Hause geschickt und muss zum Test. Das ist die Idee dahinter und das wäre klasse!

Edit: ich hab neulich schon sowas in die Richtung gesehen: da war es ein sehr teures Gerät, in das die Proben reinmüssen zur Auswertung. Wenn das irgendwann mal ohne das Gerät als Einwegartikel zu haben wäre, dann wärs genial.
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Beitrag von me_first »

Wenn es die Antigen-Tests von Anfang an gegeben hätte, wären sie sicher ein wichtiges Element der Teststrategie gewesen.

Die Einweg-Testkits gibt es schon: https://www.nature.com/articles/d41586-020-02661-2
At the end of August, the US Food and Drug Administration (FDA) granted emergency-use approval to a new credit-card-sized testing device for the coronavirus that costs US$5, gives results in 15 minutes and doesn’t require a laboratory or a machine for processing.
Die Sensitivität (beim Abbot-Test 84%-98%) ist da aber wohl immer noch ein Problem. D.h. es ist möglich, dass der Test negativ ist, man aber trotzdem infektiös ist. Den Großteil der "Virenschleudern" wird man zwar erkennen, es dürfen halt nicht zu viele falsch-negative werden, sonst funktioniert das System nicht. Alle Hygieneregeln wird uns der Test je deshalb wohl auch nicht ersparen, ein Schritt in Richtung Normalität wäre er aber mit Sicherheit.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Wurde im Mailab schon im August besprochen:

https://youtu.be/czzrPQIg54Q
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Glaubt nicht das, was Andi schreibt. Es ist (mal wieder) falsch.
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Beitrag von schmidl66 »

kottsack hat geschrieben:Glaubt nicht das, was Andi schreibt. Es ist (mal wieder) falsch.
Danke!
Ich glaub, dass ist die bessere Strategie. Werde ich ab jetzt auch so fahren - ich hoffe, ich halte es durch :-)


An dieser Stelle auch mal ein großes Danke für deine Ausführungen! Stets mit dem Bemühren verbunden, die doch teilweise sehr komplizierten/abstrakten Begriffe/Vorgehensweisen verständlich darzustellen und mit vereinfachten Vergleichen zu verbildlichen.
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Cassy O'Peia
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Beitrag von Cassy O'Peia »

Auch bei uns gilt mittlerweile: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Kritischer Aichacher Gesundheitsamtschef wird versetzt
Cassy O'Peia hat geschrieben: Da ist wohl bald einer arbeitslos.
Also nicht arbeitslos, aber seine Arbeit los. Schon krass, wie hier mittlerweile Leute mundtot gemacht werden.
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Beitrag von schmidl66 »

Und damit wird für mich auch ganz ganz dünnes Eis betreten. Das verstärkt genau die Tendenzen derer, die vielleicht am Wankeln sind und nicht ganz sicher, was richtig ist und was nicht, ob alle Maßnahmen und Aussagen so ganz nachvollziehbar sind. Für solche Menschen ist das natürlich Wasser auf die Mühlen.. wenn auch nachvollziehbar, trotzdem sehr wahrscheinlich in die falsche Richtung!

Das ist in meinen Augen grob fahrlässig von den Entscheidungsträgern, diesen Mann aufgund seine absolut sachlichen, konstruktiven (!) Meinung/Kritik zur Sache an sich wegzubefördern. Und nichts anderes ist das! Und jegliche fadenscheinige Begründung macht die ganze Thematik nur noch schlimmer
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Beitrag von Ritschie »

Cassy O'Peia hat geschrieben:Auch bei uns gilt mittlerweile: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Kritischer Aichacher Gesundheitsamtschef wird versetzt



Also nicht arbeitslos, aber seine Arbeit los. Schon krass, wie hier mittlerweile Leute mundtot gemacht werden.
Als Beamter unterschreibt er genau dafür. Der darf seinen Dienstherrn während der Ausübung seines Amtes nicht kritisieren.
A strange game. The only winning move is not to Play.
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Beitrag von Cassy O'Peia »

Ritschie hat geschrieben:Der darf seinen Dienstherrn während der Ausübung seines Amtes nicht kritisieren.
Das hat Stauffenberg auch.
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Beitrag von schmidl66 »

Ritschie hat geschrieben:Als Beamter unterschreibt er genau dafür. Der darf seinen Dienstherrn während der Ausübung seines Amtes nicht kritisieren.
Engelhardt hat geschrieben:In der freien Wirtschaft würde man Pürner's Verhalten "geschäftsschädigend" nennen.

Die Begründung seiner Versetzung hängt wohl damit zusammen, dass normales Arbeitsrecht nicht mit Dienstrecht gleichzusetzen ist und hier eine Abwägung erfolgen muss, die nicht ganz so einfach ist. Für einen schnellen Überblick:

https://www.anwalt.de/rechtstipps/meinu ... 68633.html

Wer angesichts der Unterschiede zwischen Arbeits- und Dienstrecht hier das "geschäftsschädigend" nicht anerkennen möchte kann das natürlich tun. Für mich ist die von Pürner verursachte Außendarstellung allerdings fatal - vor allem angesichts der eh schon schwelenden Unruhen und der vorherrschenden Unsicherheit hinsichtlich der getroffenen Maßnahmen. Ich denke da braucht es keinen internen Nestbeschmutzer, der seine intern sicherlich geäußerte Meinung nicht als genügend gewürdigt sieht.
.

Hmm... wo hört freie Meinungsäußerung auf und wo fängt geschäftsschädigend an?
Wie das zuständige Finanzministerium mitteilt, gilt die Meinungsfreiheit auch für Beamte. Sie dürften daher auch Kritik an der Politik der Regierung oder Organen ihres Dienstherrn üben. Allerdings gebe es auch ein Mäßigungs- und Zurückhaltungsgebot.
Genau darüber hab ich hier mit meinem Kollegen auch schon intensiv diskutiert. Ich finde seine Kritik, so wie sie ausgesprochen wurde, inklusive den konstruktiven Lösungsvorschlägen, nicht unbedingt geschäftsschädigend.
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